Table.Briefing: Berlin Ausgabe: 542

Schwarz-Rot kurz vor dem Ziel + Mahnung eines Wirtschaftsethikers + Kampf gegen Schwarzarbeit

Berlin.Table
Das Late-Night-Briefing aus der Hauptstadt
#542 / 08. April 2025
Talk of the Town: Koalition steht fast – Union und SPD wollen Beschlüsse am Mittwoch vorstellen
Zukunft der Demokratie: Wirtschaftsethiker fordert von Schwarz-Rot neuen Brückenschlag in die Gesellschaft
Energie aus den USA: Gaspreis könnte steigen
Kampf gegen Schwarzarbeit: Was der Zoll von der nächsten Regierung fordert
Strommarkt: Wirtschaftsverbände kritisieren geplante Gaskraftwerke
Regierungskontrolle: Lemke warnt vor Beschneidung des IFG
Zukunftstag des BVMW: Mittelstand erwartet Wachstumspaket
Table.Documents: PKGr-Bericht zur nachrichtendienstlichen Tätigkeit des Bundes + Ungleichheitsbarometer der Universität Konstanz + Bericht zur Lage der Pressefreiheit in Deutschland
Heads: Stefan Hofschen + Tatjana Wels + Stefan Nacke
Best of Table: Postentausch in Peking + Anforderungen an Schüler + Ölpreis belastet Putins Kriegskasse
Must-Reads: Wall-Street-Banker gegen Trump + Europas Satelliten + Sparkurs bei Demokratieprojekten
Nachttisch: “Widerstand gegen die Demokratie?” – Podcast über Dietrich Bonhoeffer
Talk of the Town
Markus Söder, Friedrich Merz, Lars Klingbeil und Saskia Esken sind sich offenbar einig
Koalition steht fast: Union und SPD wollen Beschlüsse am Mittwoch vorstellen.
Von Stefan Braun, Michael Bröcker und Horand Knaup
Am Ende ist es offenbar ein bisschen schneller gegangen als erwartet. Am Dienstagnachmittag haben CDU, CSU und SPD die Schlussphase ihrer Verhandlungen erreicht. Am Abend gab es noch unterschiedliche Meldungen darüber, ob die Chef-Verhandler schon komplett einig sind oder für einen finalen Haken an den Vertrag möglicherweise noch den Abend und die Nacht brauchen würden. Aber ein Signal schien eindeutig zu sein: “Wir sind bald fertig.” Der Tagesspiegel berichtete, Friedrich Merz und Lars Klingbeil würden sich für letzte Abstimmungen noch zu zweit zusammensetzen. Und die Bild behauptete schon mal, Markus Söder werde ein “geheimer Vizekanzler”.

Details sollen am Mittwochmittag vorgestellt werden. “Ja, es wird morgen”, sagte ein Sondierer zu Table.Briefings – und meinte damit die Vorstellung der Vereinbarung. Die Vorbereitungen für die “nüchterne und sachliche” Präsentation des Koalitionsvertrags sind bereits angelaufen. Als Ort ist das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im Gespräch. In den vergangenen Tagen waren vor allem die notwendigen Einsparungen im Etat, mögliche Reformen bei den Sozialsystemen und die Finanzpolitik Thema zwischen den Verhandlern. Die Stimmung sei trotz der Knackpunkte konstruktiv gewesen, hieß es tagsüber. Am Abend war gar von guter Laune die Rede.

Noch sind wenig Inhalte aus den Gesprächen bekannt geworden. Nach Informationen von Table.Briefings soll aber zum Beispiel das BMZ als eigenständiges Ministerium erhalten bleiben. Auch die lange Zeit heftig umstrittene Migrationspolitik ist offenbar geeint. Wie es aus Verhandlungskreisen heißt, sei das schon am Montagabend gelungen.  

Der schwerste Brocken soll am Ende die Steuer- und Haushaltspolitik gewesen sein. Auch hier wurden zunächst keine Details bekannt. Aber als ein möglicher Lösungsweg galt bis zum Schluss eine Variante, in der Entlastungen für die unteren und mittleren Einkommen sowie schrittweise auch für Unternehmen beschlossen würden. Möglicherweise verbunden mit einer kleinen Steuertariferhöhung für Spitzeneinkommen, die bei gleichzeitiger Entlastung für alle aber de facto allenfalls eine winzige Erhöhung für die Reichsten bedeuten würde. Wenn überhaupt. Die SPD hatte bis zuletzt darauf gepocht, bei den Spitzeneinkommen die Tarife nicht abzusenken, sondern die Reichensteuer zu erhöhen. Die Union werde darauf nur eingehen, wenn zugleich die Firmensteuern sinken und die steuerliche Gesamtbelastung in Deutschland nicht steige, hieß es nun.

Zuletzt wollten die Chefs von SPD, CDU und CSU auch noch die Ministerien verteilen. Es blieb aber zunächst offen, ob auch das schon am Mittwoch bekanntgegeben würde. Und erst recht unbeantwortet blieb, wer Ministerin oder Minister werden soll. Das wollen die Parteivorsitzenden möglicherweise erst nach der Bestätigung des Koalitionsvertrages durch die Basis (SPD) und den kleinen Parteitag (CDU) bekanntgeben.
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Die Boomer-Rente ist ein Boomerang. Ohne Nachhaltigkeitsfaktor. INSM
News
Zukunft der Demokratie: Wirtschaftsethiker fordert von Schwarz-Rot neuen Brückenschlag in die Gesellschaft. Schon vor dem Start der neuen Regierung sei klar, dass das Bündnis auf eine breite Zusammenarbeit weit über die eigene Koalition hinaus angewiesen sein werde, sagt der Wittenberger Wissenschaftler Martin von Broock im Podcast Table.Today. “Für mich ist die entscheidende Frage, ob sie Bündnisse schmieden und Allianzpartner gewinnen kann.” Dabei gehe es keineswegs nur um andere Parteien. “Da reden wir auch von NGOs, von Verbänden, von Unternehmen und Sozialpartnern.” Davon werde abhängen, “ob wir wieder in eine Art Kooperationsdenken kommen – oder ob sich die Gräben, die wir sehen, noch tiefer werden”.     

Von Broock warnt davor, sich dem Freund-Feind-Schema der AfD zu ergeben. Die nächste Koalition müsse sich jedem von den Rechtsextremen angestrebten Duell zwischen den Guten und den Schlechten entziehen. “Sie muss sich jeder Endspiellogik verweigern.” Stattdessen brauche es eine “Erzählung von Kooperationen”, sei es mit den Nachbarn in der EU, sei es in Deutschland zwischen Wirtschaft und Politik. “Wir müssen nicht nur unsere technische Infrastruktur wieder aufbauen, wir müssen auch unsere politische Infrastruktur erneuern.” 

Für den Wissenschaftler beruht der Zusammenhalt einer Gesellschaft auf “gemeinsamen Erzählungen, gemeinsamen Geschichten, gemeinsamen Narrativen”. Sie seien Basis und Fundament der Ordnung, die sich eine Gesellschaft gebe. In Deutschland bauten alle Gesetze auf der gemeinsamen Erzählung auf, dass die Würde des Menschen unantastbar ist – von den Grundrechten bis zur letzten Verwaltungsvorschrift, sagt von Broock. Wer also die Demokratie einschränken oder angreifen möchte, greife ihre Narrative an. “Und genau das erleben wir im Moment.” Ob durch Donald Trump in den USA oder durch die AfD in Deutschland.

Laut von Broock gibt es für den Tod von Demokratien ein regelrechtes Drehbuch. Als Erstes würden die Feinde der Demokratie anfangen, den politischen Gegner zum Feind zu erklären, um ihn damit zu delegitimieren und Gewalt gegen ihn zu rechtfertigen – sei es durch Hetze im Netz, Anwürfe oder sogar körperliche Gewalt. Das lasse sich inzwischen auch in Deutschland beobachten. Ebenso wie die Wucht falscher Narrative. Seine einzige Hoffnung: Auf Dauer hätten bewusste Falscherzählungen gegen die Fakten trotzdem keine Chance. Wie Berlin und. Brüssel gegen die “neuen Allianzen” in den USA zwischen Macht, Tech-Konzernen und Informationsnetzwerken vorgehen sollten, hören Sie ab 6 Uhr hier. Stefan Braun
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Eine Einschätzung zur Lage des Gesundheitssystems. Von Alexandra Bishop, AstraZeneca
Energie aus den USA: Gaspreis könnte steigen. Donald Trump hatte zuletzt seine Forderung bekräftigt, die EU solle mehr Öl, Gas und Kohle aus den USA kaufen, um das Handelsdefizit zu verkleinern. Seine Zollpolitik könnte Gas in Europa aber kurzfristig teurer machen, analysiert das Beratungsunternehmen Aurora Energy Research. “Zölle und Gegenzölle wie im Falle Chinas führen wahrscheinlich dazu, dass LNG-Tanker ineffizienten Handelsrouten folgen. Das würde den Gaspreis auch in der EU erhöhen”, sagt Aurora-Experte Jacob Mandel. Wie die Chancen stehen, dass Europa tatsächlich mehr Energieträger aus den USA einführt, lesen Sie im Europe.Table. Manuel Berkel
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“Wir haben zu hohe Lohnzusatzkosten.” Die Arbeitgeber sind gegen eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze in Kranken- und Pflegeversicherung – denn dies würde Wirtschaft und Arbeitsplätze noch stärker belasten: “Wenn man, statt Reformen zu machen, Geld auf diese Probleme schüttet, dann löst man kein einziges”, so BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter in unserem Interview. (mehr auf pkv.de)
Kampf gegen Schwarzarbeit: Was der Zoll von der nächsten Regierung fordert. Die neue Koalition müsse umgehend das am Tag des Ampel-Scheiterns am 6. November vom Kabinett beschlossene Gesetz zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung verabschieden. Das fordert Constanze Voß, Leiterin der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS), im Gespräch mit Table.Briefings. Die Unternehmen, die sauber arbeiten, wolle man nicht mit unsinnigen Prüfungen belasten, “sondern ganz gezielt gegen diejenigen vorgehen, die wirklich schwarze Schafe sind”. Dabei sollen etwa automatisierte Datenabgleiche helfen, die zeigen, in welchen Branchen besonders große Risiken für Missbrauch bestehen. Die FKS ist außerdem zuständig für Mindestlohn-Kontrollen. Wie es sein kann, dass Arbeitgeber die Lohnuntergrenze auch zehn Jahre nach ihrer Einführung noch unterlaufen, lesen Sie im Interview. Okan Bellikli
Strommarkt: Wirtschaftsverbände kritisieren geplante Gaskraftwerke. Die Ankündigung von Union und SPD, mit staatlichen Subventionen neue Gaskraftwerke mit einer Kapazität von bis zu 20 Gigawatt bauen zu lassen, stößt nicht nur bei Umweltverbänden auf Kritik, sondern auch bei wichtigen Wirtschaftsverbänden. Man setze auch im Energiesektor auf Marktwirtschaft statt auf “zu viel staatliche Einflussnahme”, sagte Sven Höppner vom Verband “Die Familienunternehmer” am Dienstag. Auch Mark Becker-von Bredow vom Elektroindustrie-Verband ZVEI geht davon aus, dass die Versorgungssicherheit ohne staatliche Eingriffe gewährleistet werden kann: “Die Preissignale sind ausreichend für Investoren.”

Union und SPD halten die Kraftwerke aus Gründen der Versorgungssicherheit für erforderlich. In einer am Dienstag vorgestellten Studie, die mehrere Verbände und Unternehmen gemeinsam in Auftrag gegeben haben, wird dies zurückgewiesen. “Kapazitätssubventionen führen zu Pfadabhängigkeiten und fossilen Lock-in-Effekten, die zukünftig die Kosten der Dekarbonisierung steigern”, schreiben die Autoren. “Sie verdrängen Speicher und andere Flexibilitätsoptionen und vergrößern die Importabhängigkeiten von Gas und potenziell Wasserstoff, wodurch sie mit Kosten- und Versorgungsrisiken einhergehen.” Als Alternative schlagen die Verbände eine rechtliche Verpflichtung aller Strommarktakteure vor, gehandelte Strommengen verbindlich abzusichern. Dieses Modell müsse anders als die subventionierten Gaskraftwerke auch nicht von der EU genehmigt werden, sagte DIHK-Energieexperte Sebastian Bolay. Malte Kreutzfeldt
Regierungskontrolle: Lemke warnt vor Beschneidung des IFG. Steffi Lemke hielte es für ein “fatales Signal”, falls die Union bestehende Überlegungen wahrmache, Verbandsklagen und Informationsfreiheitsgesetz abzuschaffen oder einzuschränken. Damit würden die Möglichkeiten demokratischer Teilhabe eingeschränkt, sagt die scheidende Umweltministerin Table.Briefings. “Diese Gesetze ermöglichen es der kritischen Öffentlichkeit und den Medien, die Bundesregierung zu kontrollieren und verlässlich ausführliche Informationen zu bekommen”, so die Grünen-Politikerin. Dies gelte ebenso für das Instrument der Verbandsklagen, mit denen berechtigte Interessen des Umwelt- und Verbraucherschutzes vertreten werden könnten. Sven Siebert
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Zukunftstag des BVMW: Mittelstand erwartet Wachstumspaket. Die künftige Koalition nimmt in den letzten Stunden der Verhandlungen keine Rücksicht auf den “Zukunftstag Mittelstand”, bei dem der Mittelstandsverband BVMW am Mittwoch über die aktuellen Herausforderungen diskutieren will. CSU-Chef Markus Söder sagte kurzfristig ab. Dafür haben sich Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner, Grünen-Chefin Franziska Brantner und Finanzminister Jörg Kukies angekündigt. Aus der Wirtschaft sind unter anderem dabei: Microsoft-Chefin Agnes Heftberger, Andreas Storm (DAK) und Tesa-CEO Norman Goldberg.

BVMW-Präsident Christoph Ahlhaus erwartet von der neuen Koalition spürbare Impulse für die Wirtschaft. “Die künftige Koalition ist dazu verdammt, erfolgreich zu sein, sonst haben wir in vier Jahren ein anderes Land”, sagte Ahlhaus. Das ganze Land müsse umdenken. “Wir brauchen wieder Lust auf Leistung, auch auf Wettbewerb. Wir wollen wieder an die Spitze.”

Auf den Panels sollen Lösungswege für die zentralen Herausforderungen des Mittelstands diskutiert werden. Das sind Digitalisierung, Steuer- und Abgabenbelastung, Fachkräftemangel und Energiepreise. Table.Briefings ist Medienpartner und lädt zu einzelnen Fachforen ein, die von Till Hoppe (Europe.Table), Julia Fiedler (China.Table) und David Renke (Africa.Table) moderiert werden. Einige Tickets für die Veranstaltung in der Station Berlin gibt es noch. Anmeldung und Informationen unter https://zukunftstag-mittelstand.de. Michael Bröcker
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Table.Documents
Bericht des PKGr über die parlamentarische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes
 
Ungleichheitsbarometer der Universität Konstanz
 
Bericht von Reporter ohne Grenzen zur Lage der Pressefreiheit in Deutschland
Heads
Stefan Hofschen hört als Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesdruckerei-Gruppe Ende des Jahres auf. Er werde nach Ablauf seines Vertrages keinen neuen Vertrag anstreben und sich neuen Herausforderungen widmen, teilte der 57-Jährige dem Aufsichtsrat mit, wie Table.Briefings aus einer internen Mitteilung erfuhr. Die Bundesdruckerei wuchs unter Hofschens Leitung vor allem im Bereich der Cybersicherheit und bei Lösungen für die Digitalisierung der öffentlichen Hand. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Der Posten gehörte mit einem Gehalt von knapp einer Million Euro zu den bestbezahlten Angestellten-Jobs in der Bundesverwaltung. Michael Bröcker  

Tatjana Wels ist die Großnichte des Sozialdemokraten Otto Wels. Am 23. März 1933 hat er die möglicherweise mutigste Rede eines deutschen Abgeordneten gehalten – gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz. SA- und SS-Leute waren in großer Zahl erschienen. Und dennoch tat Wels den ikonischen Ausruf: “Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht.” Nach Otto Wels haben die Sozialdemokraten 1999 ihren Sitzungssaal im Reichstagsgebäude benannt. Doch die SPD-Fraktion ist bei der letzten Bundestagswahl geschrumpft, und die gestärkte AfD reklamiert den Saal nun für sich. Tatjana Wels ist empört. “Was wäre das für ein Zeichen?”, fragt sie.  Es kommt ihr vor wie eine Beschmutzung ihres Großonkels vor, eine “Beleidigung seines Mutes und seiner Werte”. “Wie eine feindliche Übernahme ist das”, ergänzt ihr Mann. Noch ist die Sache nicht entschieden. Der Otto-Wels-Saal müsse der SPD vorbehalten bleiben, hatte Wels in einem Leserbrief geschrieben, “alles andere verbietet sich der Ehre wegen, die uns keiner nehmen kann”. (SZ)

Stefan Nacke führt seit Februar die Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Der Sozialethiker und Soziologe sieht sich “als Teil der gesellschaftlichen Bewegung des Sozialkatholizismus”. Deren Tradition möchte er in der Union weiterführen, sagt er Table.Briefings. Mehr über Nacke lesen Sie im ESG.Table.

Indra Hadeler ist beim Arbeitgeberverband Gesamtmetall für Bildung zuständig und Co-Vorständin des Nationalen Mint-Forums. Wie sie erreichen will, dass Wirtschaft und Schulen enger zusammenarbeiten, lesen Sie im Bildung.Table.
Best of Table
China.Table: Machtwechsel im Maschinenraum der Partei. Mit einem beispiellosen Postentausch rückt der Xi-Vertraute Shi Taifeng an die Schaltzentrale der Macht in Chinas KP. Der Jurist soll künftig über alle Karrieren entscheiden – und Xi Jinping vor illoyalen Überraschungen schützen. Warum es im Apparat brodelt, lesen Sie hier.

Bildung.Table: Was müssen Schüler am Ende der Sekundarstufe I können? Das sollten die Bildungsminister festlegen, fordert die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz. Was die Wissenschaftler in Sachen Berufsorientierung und Übergangssektor empfehlen, lesen Sie hier.

Bildung.Table: Saarland will alle Schüler mit digitalen Endgeräten ausstatten. Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) will damit für mehr Gerechtigkeit sorgen. Gebühren sollen Eltern bedürftiger Kinder erstattet werden. Warum das im Kontrast zu Plänen auf Bundesebene steht, lesen Sie hier.

Security.Table: Niedriger Ölpreis drückt auf Putins Kriegsbudget. Seinen Krieg gegen die Ukraine finanziert Russland unter anderem mit Öl-Exporten. Welche Probleme die aktuelle Lage dem Kreml bereiten könnte, lesen Sie hier.

ESG.Table: Tarifvertrag soll höhere Löhne für Näherinnen sichern. Westliche Marken unterstützen das Vorhaben in Kambodscha erstmals mit verbindlichen Absprachen. Nun müssen die Fabrikanten entscheiden. Inwieweit sie den Marken trauen, lesen Sie hier.

ESG.Table: Trumps Wirtschaftspolitik könnte ESG-Gelder umlenken. Künftig könnte China für Europa interessanter werden als die USA, zumindest in Bezug auf das Klima. Was Christian Klein, Nachhaltigkeitsexperte für Finanzen, sonst erwartet, lesen Sie hier.
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Must-Reads
FAZ: Ausländische Verbindungen zu Anschlägen? Im Prozess gegen den mutmaßlichen Polizistenmörder von Mannheim will das Gericht eine mögliche Rolle ausländischer Geheimdienste prüfen lassen. Entsprechende Bitten werde man an LKA und eventuell BND richten, sagte der Vorsitzende Richter. Einen Hinweis auf Russland, wie ihn das ZDF gefunden haben will, sehen Behörden bisher allerdings nicht. (“Spur nach Russland?”)
 
SZ: Europa hinkt hinterher. Elon Musk und Starlink gibt es bereits, Amazon will am Mittwoch 27 Satelliten für seinen Internet-Anbieter Kuiper ins All schießen. Und Europa? Versucht mühsam, das Satellitensystem IRIS² aufzubauen – auch, um sich und die Ukraine militärisch unabhängiger zu machen. Das bestehende System Oneweb ist zu schwerfällig. Das Problem: Die 300 Satelliten für IRIS² können frühestens 2030 starten. (“Wettlauf im All”)
 
NYT: Amerikas Liz-Truss-Moment? Das Zollpaket von Donald Trump hat ähnliche Auswirkungen wie die Steuerpläne der damaligen Premierministerin 2022. In seiner Anhängerschaft wächst die Sorge vor möglicherweise verheerenden Folgen. Doch während die Tories Truss nach nur sechs Wochen aus dem Amt trieben, muss Trump vorerst nichts befürchten. Es scheint, als könne ihn niemand zu einem Kurswechsel zwingen, schreibt Mark Landler. (“Is This America’s Liz Truss Moment?”)
 
Taz: Sachsen will bei Demokratieprojekten sparen. Initiativen und Organisationen warnen die Landesregierung davor, ihnen wie im Haushaltsentwurf geplant Mittel zu kürzen. Die Chefin eines Opferberatungsvereins sagte, wenn jetzt bei der Beratungsarbeit gespart werde, führe das auf lange Sicht zu mehr Kosten – “sei es in der Jugendarbeit oder in der Strafverfolgung”. (“Das zahlt sich nicht aus”)
 
Politico: Interne Warnungen vor US-Truppenabzug. Der Kommandeur der US-Streitkräfte in Europa und republikanische Abgeordneten haben sich dagegen ausgesprochen, Soldaten vom Kontinent abzuziehen. Zuvor hatte NBC berichtet, das Pentagon erwäge den Abzug von bis zu 10.000 Soldaten. (“Top commander, in potential clash with Pentagon, warns US troops should stay in Europe”)

Bild: JPMorganChase-Chef kritisiert Trump-Zölle. Aus Sicht von James Dimon, CEO der größten US-Bank, werden sie “wahrscheinlich die Inflation erhöhen und die Wahrscheinlichkeit einer Rezession erhöhen”. “Wir stehen vor dem gefährlichsten und kompliziertesten geopolitischen und wirtschaftlichen Umfeld seit dem Zweiten Weltkrieg”, so Dimon.  (“Mächtiger Wall-Street-Banker warnt vor Zoll-Gezündel”)
Schlagzeilen von morgen
SZ: EU stimmt über Gegenzölle ab
FAZ: Zollkonflikt zwischen Amerika und China spitzt sich zu
Tagesspiegel: Schwarz-Rot auf der Zielgeraden – Merz und Klingbeil klären letzte Fragen
Handelsblatt: Bundeswehr plant eigenes Satelliten-System
Sächsische Zeitung: Gesperrte Elbbrücke in Bad Schandau wird am Donnerstag wieder freigegeben  
Meistgelesenes von heute
Zeit Online: Trump lehnt EU-Vorschlag zur Abschaffung gegenseitiger Zölle ab
Spiegel: Wirbel um Aussage von Trump-Berater sorgt für massive Schwankungen an der Börse
Taz: Erneuerbare auf Rekordhoch, Emissionen auch
Handelsblatt: Strafzölle: “Wir könnten in wenigen Monaten Fertigung in die USA verlagern”
NZZ: Das Internet feiert die Gruppe “Everyone Hates Elon”, die London mit grenzwertigen Plakaten zukleistert. Wer steckt dahinter?
Interviews von morgen

Deutschlandfunk
 
6:50 Uhr: Marie-Agnes Strack-Zimmermann, MdEP (FDP): EU-Verteidigung
7:15 Uhr: Jörg Kukies, Bundesfinanzminister (SPD): Trumps Zollstreit
8:10 Uhr: Andreas Marx, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung: Dürre-Monitor
  
Das Erste 
 
7:35 Uhr/8:35 Uhr: Andrea Römmele, Politikwissenschaftlerin: Koalitionsverhandlungen
7:45 Uhr: Felix Banaszak, Parteivorsitzender der Grünen: Türkei-Besuch zur Unterstützung von Ekrem İmamoğlu
 
phoenix
 
9:05 Uhr: Philipp Türmer, Bundesvorsitzender der Jusos: Koalitonsverhandlungen
10 Uhr: Jörg Kukies, Bundesfinanzminister (SPD): Trumps Zollstreit
 
Table.Briefings im TV
 
Donnerstag, 10. April, 22.15 Uhr, ZDF: Maybrit Illner diskutiert unter anderem mit CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann und Table.Briefings-Chefredakteur Michael Bröcker.

Time.Table

Parteien: Klausurtagung der Grünen-Bundestagsfraktion mit Pressestatement der Fraktionsvorsitzenden Britta Haßelmann und Katharina Dröge um 13 Uhr. Bundestag
 
Verteidigung: Aufstellungsappell des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr. Mit Boris Pistorius und Anke Rehlinger. Julius-Leber-Kaserne, 17 Uhr

Sozialpolitik: Vorstellung der Ergebnisse der ersten wissenschaftlichen Langzeitstudie zum Pilotprojekt Bedingungsloses Grundeinkommen. Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, 9:30 Uhr
 
Antisemitismus: Pressekonferenz zu den Ergebnissen der zweiten Schnellbefragung an deutschen Hochschulen zum Thema. Mit Cem Özdemir. BMBF, 14 Uhr
 
Infrastruktur: Diskussionsveranstaltung von Pro Mobilität zum Thema Vom Problem zum Plan – Neue Wege in der Straßeninfrastrukturpolitik. 17:30 Uhr. Weitere Informationen
 
Wirtschaft: Tag der Progressiven Wirtschaftspolitik 2025. Mit Yasmin Fahimi, Nicola Fuchs-Schündeln, Olaf Scholz und Frank Werneke. Friedrich-Ebert-Stiftung. Weitere Informationen
 
Transatlantische Beziehungen: Veranstaltung der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa zum Thema When the Optimist Doesn’t Win: Transatlantische Beziehungen im Wandel. Mit Lisa Stappenbeck (BMVg). 17:30 Uhr. Anmeldung und weitere Informationen 

Geburtstage von morgen
Leon Eckert, MdB (Grüne), 30
Lars Ehm, MdB (CDU), 49
Hanna Steinmüller, MdB (Grüne), 32
Theresa Schopper, Kultusministerin von Baden-Württemberg (Grüne), 64
Nachttisch
Unser Tipp führt Sie heute zu Dietrich Bonhoeffer. Am Mittwoch jährt sich zum 80. Mal der Todestag des Theologen und Widerstandskämpfers, der kurz vor Kriegsende im KZ Flossenbürg ermordet wurde. Aus diesem Anlass findet ein Gedenkabend in Berlin statt. Kürzlich lief im Kino zudem ein Film über sein Leben an. Das Werk ist allerdings umstritten, denn die religiöse Rechte in den USA versucht, Bonhoeffers Geschichte für ihre Zwecke zu vereinnahmen. Was dahintersteckt, beleuchtet der hr-Info-Podcast Himmel und Erde. Okan Bellikli

Widerstand gegen die Demokratie? Wie rechte Christen in den USA Dietrich Bonhoeffer vereinnahmen | hr-info
Das war’s für heute. Good night and good luck!

Heute haben Okan Bellikli, Manuel Berkel, Stefan Braun, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Damir Fras, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Carli Bess Kutschera, Marit Niederhausen, Sven Siebert und Maximilian Stascheit mitgewirkt.

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Berlin.Table Redaktion
Stefan Braun Stefan Braun
Okan Bellikli Okan Bellikli
Michael Bröcker Michael Bröcker
Helene Bubrowski Helene Bubrowski
Peter Fahrenholz Peter Fahrenholz
Damir Fras Damir Fras
Franziska Klemenz Franziska Klemenz
Horand Knaup Horand Knaup
Malte Kreutzfeldt Malte Kreutzfeldt
Leonard Schulz
Sven Siebert Sven Siebert
Maximilian Stascheit Maximilian Stascheit
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