wir begrüßen Sie zum Berlin.Table, dem Late-Night-Memo für die Hauptstadt.
Für Soziales werden in Deutschland fast 40 Prozent des Geldes im Bundeshaushalt ausgegeben. Was daran sinnvoll ist und was nicht, ist seit Jahrzehnten Gegenstand erbitterter Debatten. Die werden, sobald eine Bundestagswahl in Sichtweite rückt, noch ein bisschen hitziger. So gibt es viele, die das vor einem Jahr eingeführte Bürgergeld am liebsten wieder abschaffen würden. Das Thema ruft Emotionen hervor, ist rechtlich komplex und deshalb für politische Zwecke leicht zu instrumentalisieren. Am Mittwoch hat sich Andrea Nahles, Chefin der Bundesagentur für Arbeit, zu Wort gemeldet und auf ein paar Fakten hingewiesen. “Komplettverweigerer” etwa, die jedes Arbeitsangebot ablehnen und deswegen zwei Monate lang gar kein Bürgergeld bekommen sollen, gebe es allenfalls ein paar Tausend. Dass ihr Hinweis die Debatte beruhigen wird, ist eher unwahrscheinlich. Denn nicht wenige sehen heute schon die Gelegenheit, sich für die Bundestagswahl im kommenden Jahr in Stellung zu bringen.
Viel Vergnügen bei der Lektüre!
Heute haben Constanze Baumann, Okan Bellikli, Annette Bruhns, Alexandra Endres, Peter Fahrenholz, Damir Fras, Franziska Klemenz, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Bernhard Pötter und Sven Siebert mitgewirkt.
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Mützenich: Der Bund muss beim Hochwasser helfen. SPD Fraktionschef Rolf Mützenich plädiert angesichts der bedrohlichen Hochwasserstände in Niedersachsen und Teilen von Ostdeutschland dafür, mögliche Bundeshilfen für die Betroffenen, für den Wiederaufbau sowie den Hochwasserschutz von der Schuldenbremse auszunehmen. Im Gespräch mit Table.Media sagte er, der Bund sei, ähnlich wie im Ahrtal, auch beim aktuellen Hochwasser in der Pflicht, Hilfe zu leisten. Für den Fraktionschef sind die Ampelpartner “gut beraten, sich offen mit der Frage zu befassen, ob die Ausnahmeregelung nach Artikel 115 neben der Ukraine und der Ahrtal-Katastrophe nicht auch für dieses Ereignis anzuwenden ist”. Es gehe nicht “um eine Rechenaufgabe, sondern auch um den politischen Willen deutlich zu machen, dass der Bund bereit ist, sich an der Schadensbewältigung zu beteiligen”.
Die Bundesregierung prüft derzeit die Anwendung von Artikel 115 für den Haushalt 2024. Für Mützenich ist klar: Die bereits zugesagten Hilfen fürs Ahrtal, die militärische Unterstützung für die Ukraine, aber auch humanitäre Hilfen sowie Mittel für den Wiederaufbau des Landes müssten mit Krediten finanziert werden, die nicht unter die Schuldenbremse fallen. Zumal Deutschland im Sommer 2024 als Gastgeber einer Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine fungiere. Im Falle des Hochwassers sei zunächst eine Schadensbilanz nötig, aber es sei absehbar, dass die zusätzlichen Mittel für Schadensausgleich, THW und Katastrophenschutz, Deicherneuerungen, aber auch für die Ausweisung neuer Überflutungsflächen Länder und Kommunen finanziell überforderten.
Mützenich sendet ein klares Signal in Richtung FDP. Die Liberalen seien “informiert, dass wir die Hochwasserhilfen in die aktuellen Haushaltsgespräche einbringen wollen”. Solche Botschaften seien in diesen Tagen “entscheidend, um bei der Bevölkerung verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen”. Mützenich: “Eine hundertprozentige verfassungsrechtliche Sicherheit werden wir nicht bekommen. Deswegen rate ich zu einer politisch klaren, vor allem solidarischen Haltung. Lieb gewonnene Glaubenssätze werden in extremen Zeiten zu einer Last.” Dass die aktuelle Flutkatastrophe relativ genau den Prognosen der Klimawissenschaft für mögliche Extremereignisse im Winter folgt, beschreiben Alexandra Endres und Bernhard Pötter in einer Analyse im Climate.Table.
Bannmeile: CSU will Brandenburger Tor schützen. Die CSU will neue Bannmeilen um bedeutende Bauwerke und Kunstgegenstände ziehen. In einem Positionspapier für ihre Klausurtagung in Kloster Seeon fordert die CSU-Landesgruppe den Schutz beispielsweise des Brandenburger Tors vor Demonstrationen von “kriminellen Klimachaoten”. Die CSU will “um solche Symbole unserer nationalen Einheit” das Grundrecht der Versammlungsfreiheit einschränken und dort “Demonstrationen bis auf wenige Ausnahmen generell verbieten”. Bisher ist rund um die Liegenschaften des Bundestages das Sowjetische Ehrenmal, nicht aber das Brandenburger von der Bannmeile eingeschlossen.
Klimakleber werden zudem mit Gefängnisstrafen bedroht. Die in dem Papier durchgehend als “Klimachaoten” bezeichneten Demonstranten sollen nach dem Willen der Landesgruppe bei der Blockade von Rettungswegen und der Behinderung von Rettungsmaßnahmen mit einer Freiheitsstrafe von mindestens drei Monaten bestraft werden. Bei Wiederholungsgefahr soll Präventivgewahrsam möglich sein. Das Eindringen in den Sicherheitsbereich von Flughäfen müsse “mit einer Gefängnisstrafe von mindestens sechs Monaten bestraft werden”. Künftig müsse gelten: “Wer verhindert, dass Flugzeuge abheben, muss im Gefängnis landen.”
FAZ: Rechtliche Zweifel an Genderverboten. Hubertus Gersdorf, Leipziger Professor für Staats-, Verwaltungs- und Medienrecht, äußert Zweifel an den geplanten Genderverboten für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Hessen und Bayern. “Die Rundfunkgarantie des Grundgesetzes verbietet dem Staat, den Rundfunkanstalten Vorgaben zu geschlechtergerechter Sprache zu machen. Das ist eine autonome Entscheidung der Journalistinnen und Journalisten”, sagt Gersdorf. (“Per Gesetz gegen Gender-Sterne”, Seite 4)
Translation missing.Zeit: Fassungslosigkeit unter linken Israelis. Mariam Lau berichtet über die bittere Stimmung in der Friedensbewegung Israels. Sie zitiert die Historikerin Fania Oz: Eine demokratische Linksliberale zu sein, heiße heute, an vier Fronten zu kämpfen: “Gegen einen barbarischen islamischen Dschihadismus. Gegen einen messianischen jüdischen Fundamentalismus. Gegen die verrückte Bibi-Sekte.” Und “gegen eine westliche Linke, die uns verraten hat.” Die Schriftstellerin Eva Illouz sagt, Gesinnungsfreunde in Frankreich, Großbritannien, den USA oder Schweden hätten den Terror der Hamas “mit intellektuellen Vernebelungsstrategien abgetan”. (“Nur ein Traum”, Seite 2)
SZ: De Masi könnte BSW-Spitzenkandidat für Europa werden. Boris Herrmann spekuliert, Fabio De Masi könnte für das “Bündnis Sahra Wagenknecht” Spitzenkandidat bei der Europa-Wahl werden. Er war bereits 2022 aus der Linken ausgetreten. Nun spreche “einiges dafür, dass sein Comeback an der Seite seiner langjährigen Vertrauten Wagenknecht unmittelbar bevorsteht”. Mit Blick auf die jüngsten Umfragen in Sachsen hatte de Masi gerade bei “X” eine “pragmatische Zusammenarbeit” von CDU und BSW ins Spiel gebracht. (“Mehr als eine One-Woman-Show”, Seite 5)
Welt: Solidarität mit Radikal-Islam von Rechtsaußen. Moderatere AfD-Mitglieder sind von Europa-Spitzenkandidat Maximilian Krah wegen dessen Verteidigung reaktionärer Muslime irritiert. Krah hatte sich deren Kritik am Westen und dessen Werten angeschlossen, die Scharia indirekt als “richtigen Weg” bezeichnet und Erdogan verteidigt. Frederick Schindler fragt, ob die völkisch-nationalistische Strömung innerhalb der AfD junge radikale Muslime als Wählergruppe erschließen will. (“Wenn AfD-Politiker Islamisten umwerben”)
Sachsen: SPD-Ministerin verärgert über Ampel. Petra Köpping sieht die Berliner Regierung in der Verantwortung für schlechten Umfragewerte der Sachsen-SPD zu Jahresbeginn. In einer Umfrage liegen die Sozialdemokraten bei nur noch drei Prozent. Viele Menschen seien verunsichert, “und das liegt auch an der Ampel”, sagte Sachsens Sozialministerin und SPD-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl zu Table.Media. “Viele Menschen wünschen sich sozialdemokratische Politik, trauen es nur der SPD gerade nicht zu.” Verärgert habe sie sowohl die Kommunikation zum Gebäudeenergiegesetz als auch zum Karlsruher Haushaltsurteil. “Es ärgert mich auch, wenn die Ampel eine Haushaltssperre verkündet und am selben Tag Minister im Ausland Finanzzusagen machen”, so Köpping. “Wir dürfen nicht den Eindruck vermitteln, dass wir woanders mehr für die Menschen tun als im eigenen Land.”
Angst vor Veränderung stärke die AfD. Die früheren DDR-Bewohner seien besonders sensibel für Veränderungen, weil sie selten als Gewinner aus der Wende hervorgegangen seien. Für sie habe sich mit der Wende nach 1989 alles geändert, für die Menschen in Westdeutschland nichts. “Hier in Sachsen müssen wir uns aber auch fragen, welchen Anteil zum Beispiel der Kurs der CDU Sachsen hat, wenn sie ständig das Land schlechtredet”, so Köpping. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sorge für schlechte Stimmung und lenke von landespolitischen Problemen ab.
Trotz Ampelkritik will Köpping Wahlkampfhilfe vom Bund. “Ich werde mit Bundespolitikern Wahlkampf machen, weil ich will, dass sie ihre Politik erklären”, so Köpping. “In Sachsen glauben einige, dass man mit Putin nur mal ein bisschen verhandeln müsste.” Boris Pistorius könne dazu gut Antworten geben. Auch Karl Lauterbach will Köpping holen. “Ich will keine allgemeinen politischen Statements aus Berlin. Wer zu uns kommt, soll Berliner Politik mit dem zusammenbringen, was wir in Sachsen brauchen.” Wie Köpping mit einem ihr drohenden Untersuchungsausschuss umgeht, lesen Sie im Interview von Franziska Klemenz.
Krankenhausreform: Lauterbach lässt Revolution ruhen. Die vor gut einem Jahr vom Bundesgesundheitsminister als “Revolution” angekündigte Reform steckt fest. Ein für Januar geplantes Bund-Länder-Treffen zwecks Einigung auf einen Referentenentwurf für das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) wurde sang- und klanglos von der Agenda abgesetzt; das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat den Ländern nicht den versprochenen neuen Arbeitsentwurf zugestellt. Als nächsten entscheidenden Termin nannte Lauterbach zuletzt die Bundesratssitzung am 2. Februar. Dann sollte das von den Ländern blockierte Krankenhaustransparenzgesetz eine Mehrheit finden, zumal es nicht zustimmungspflichtig ist. Für die Verknüpfung des Transparenzgesetzes mit dem KHVVG gibt es technische Erklärungen. Etwa die, dass die Krankenhäuser erst auf Basis dieses Gesetzes für die Reform wichtige Daten melden müssen, etwa die Anzahl ihrer Besetzung mit Ärzten. Bisher müssen die Kliniken nur aufschlüsseln, wie viel Pflegepersonal sie für ihre Leistungen haben.
Tatsächlich liest sich die Verzögerung des Gesetzes auch als Retourkutsche des Bundes. Vor der gemeinsamen Verabschiedung der Eckpunkte im Juli hatten die Länder offenbar dem Bund ihre Zustimmung zum Transparenzgesetz zugesichert, wenn dieser auf die Einteilung der Krankenhäuser in Level verzichtet. Die Einteilung aller Kliniken in drei Level – von eins für regionale Basisversorger bis drei für universitäre Maximalversorger – war ein Kernelement der Reform. Doch die Länder lehnen diese Einteilung ab. Eine Begründung: Viele Patienten würden dann nur noch in Level 2- oder Level 3-Krankenhäuser gehen. Auch das Transparenzgesetz, mit dem für alle Bürger die Qualität jeder Klinik online sichtbar gemacht werden soll, war von Anfang an strittig. Der Deal war am Ende, dass die Länder es nicht im Bundesrat blockieren würden, wenn dafür die Level wegfielen. “Wir haben die Eckpunkte religiös umgesetzt”, betonte Lauterbach vor Weihnachten.
Die Frage ist, ob die Reform zum politischen Spielball wird. Eigentlich ist sie bitter nötig: Vier von fünf Krankenhäusern schreiben inzwischen rote Zahlen. Die Reform will eine neue Finanzierung einführen, die das Vorhalten des Angebots mehr honoriert als die Menge der erbrachten Leistungen. Doch obwohl an das Transparenzgesetz eine sofortige zusätzliche Liquidität von sechs Milliarden Euro für die Kliniken geknüpft ist, ließen es die Länder durchfallen. Auf den Fluren des BMG kursieren über die Gründe der Ablehnung zwei Theorien. Die erste: Insbesondere die unionsgeführten Länder setzten darauf, dass die gesamte Ampel am Ende über die Not der Kliniken stürzt. Die zweite: Viele Länder wollten die Soforthilfen nicht, um mit der Not der Kliniken Druck auf den Bund für deutlich mehr Geld auszuüben. Tom Bschor, Leiter der für die Reform zuständigen Regierungskommission, zeigt sich optimistisch. Das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts hat aus seiner Sicht einen heilsamen Nebeneffekt: “Den meisten Ländern ist klar geworden, dass man den Bund nicht weiter melken kann”, sagte Bschor zu Table.Media.
SZ: Mehr als 100 Tote nach Explosionen in Iran
FAZ: Hunderte Tote und Verletzte bei Anschlag in Iran
Tagesspiegel: CDU nennt Atom-Aus “verantwortungslos”: Deutsche Strom-Importe stark gestiegen
Handelsblatt: “Wir reden uns in die Krise”
Sächsische Zeitung: Sachsen erwartet im neuen Jahr steigende Arbeitslosigkeit
Zeit Online: Hochwasserschutz: Hat Deutschland nichts gelernt?
Spiegel: “Die Hamas-Raketen waren ein Sommerregen im Vergleich zu dem, was über Israel hereinbrechen würde”
RND: Bleibt uns durch das Hochwasser wenigstens ein Dürresommer erspart?
T-Online: Brisante Namen auf Epstein-Liste – nur einer bleibt geheim
Business Insider: Ich bin 26, Unternehmerin und digitale Nomadin – so machte ich mich selbstständig und bis zu 9000 Euro Umsatz pro Monat
Freie Wähler: Sorge vor Aiwangers Kurs. Seit der Landtagswahl in Bayern versucht Hubert Aiwanger mit scharfen Attacken auf die Ampel-Regierung, auf Migranten und Arbeitsverweigerer bundespolitisch Aufmerksamkeit zu erregen. Er rückt seine Partei damit zunehmend nach rechts. Manches, was Aiwanger öffentlich von sich gebe, “könnte auch von der AfD kommen”, sagt die Politologin Ursula Münch. Auch wenn es bei den Freien Wähler keine offene Kritik am Kurs des Frontmanns gibt, wächst dort die Sorge vor einem Rechtsruck der Partei. “Wenn sich die Freien Wähler so entwickeln, dass sie rechts von der CSU stehen, sind es nicht mehr die Freien Wähler”, sagte Florian Streibl, Sohn des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Max Streibl und Fraktionschef der Freien Wähler im bayerischen Landtag, zu Table.Media.
Bei einer solchen Entwicklung werde es “massive Widerstände an der Basis” geben, warnt Streibl. In der CSU wird Aiwanger inzwischen mit Blick auf die nächste Bundestagswahl als reale Gefahr gesehen. Denn sollte die Wahlrechtsreform der Ampel-Regierung, mit der die sogenannte Grundmandatsklausel abgeschafft wurde, vor dem Bundesverfassungsgericht Bestand haben, könnte die CSU bei weiteren Zugewinnen der Freien Wählern zu ihren Lasten an der Fünf-Prozent-Hürde im Bund scheitern. Und zwar sogar dann, wenn die Bayern-CDU in Bayern alle Direktmandate gewinnen würde. Der ehemalige CSU-Chef Erwin Huber räumt ein, dass seine Partei Aiwanger unterschätzt habe. Peter Fahrenholz hat für Sie die Lage analysiert.
Weiterbildung: Neues Portal bündelt Angebote. Zum 1. Januar ist das Nationale Onlineportal für berufliche Weiterbildung gestartet. Die von der Bundesagentur für Arbeit (BA) entwickelte Plattform “mein NOW” soll landesspezifische und bundesweite Angebote übersichtlich auf einer Seite bündeln. Bisher enthält sie von der BA unter dem Namen KursNET angebotene Inhalte, im Laufe des Jahres sollen weitere Daten integriert werden. Dafür führt die Bundesagentur derzeit Gespräche unter anderem mit ähnlichen Portalen, die im Auftrag von Bundesländern betrieben werden.
Angezeigt werden auch Selbsttests und individuelle Fördermöglichkeiten. In Berlin gibt es etwa die sogenannte Bildungszeit: fünf Tage pro Jahr, die man bei Lohnfortzahlung freinehmen kann. Im Rahmen des neuen Aus- und Weiterbildungsgesetzes, das 2024 schrittweise in Kraft tritt, war so etwas auch auf Bundesebene geplant. Wegen Widerstands aus dem Finanzministerium wurde dieser Teil allerdings auf unbestimmte Zeit verschoben. Andere Förderinstrumente wie das ab April für vom Strukturwandel betroffene Unternehmen verfügbare Qualifizierungsgeld sollen ebenfalls in die neue Plattform aufgenommen werden.
Landwirtschaft: Jungpolitikerin will heimische Produktion stärken. Die jüngste Abgeordnete des Landtags von Rheinland-Pfalz spricht sich dafür aus, die heimische Landwirtschaft zu stärken. Aus dem Ausland zu importieren sei schlecht fürs Klima und führe zu Nachteilen beim Tierwohl, sagte Lisa-Marie Jeckel zu Table.Media. “Wir hätten weniger Fleisch aus qualvoller Massentierhaltung und weniger lange Tiertransporte”, sagte die Freie-Wähler-Politikerin über die Situation in ihrem Wahlkreis. Warum ihre Fraktion im Landtag manchmal auch Gesetzesvorschläge der Regierung unterstützt, hat die jüngste Abgeordnete des Landtags – das jüngste Mitglied insgesamt ist Damian Lohr von der AfD – Okan Bellikli erzählt. Ihre Antworten lesen Sie im elften Teil unserer Serie über die jüngsten Abgeordneten der Landtage.
Europe.Table: Was in der Energiepolitik wichtig wird. Vier Themen dürften die europäische Energiepolitik 2024 prägen: Infrastruktur, Gaskraftwerke, die Ziele für 2040 und ein kaum bekanntes Gesetz, von dem die Zukunft der europäischen Industrie abhängen könnte. Worum es sich dabei handelt, lesen Sie hier.
Europe.Table: Neues Klimaziel der EU. Vor der Europawahl will die EU-Kommission noch das Klimaziel für 2040 vorschlagen. Danach übernimmt das neu gewählte Parlament, das anders dürfte ticken als das jetzige. Was das für die Klimapolitik bedeutet, lesen Sie hier.
China.Table: Peking will den Erdmantel anbohren. Die Volksrepublik hat ihr erstes selbst entwickeltes Bohrschiff vorgestellt. Es soll in der Lage sein, bis zu 11.000 Meter tiefe Löcher durch die Erdkruste bis in den oberen Erdmantel zu bohren. Warum das Vorhaben Ähnlichkeiten mit dem Rennen zu Mond hat, lesen Sie hier.
Research.Table: Was in der Forschungspolitik wichtig wird. Wissenschaftspolitisch war 2023 kein glückliches Jahr. Vieles wurde auf das neue Jahr verschoben. Welche Schwerpunkte führende Köpfe des Wissenschaftssystems für 2024 setzen, lesen Sie hier.
Deutschlandfunk
6:50 Uhr: Guido Steinberg, Islamwissenschaftler bei der SWP: Droht eine Eskalation zwischen Israel und Libanon?
7:15 Uhr: Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur: Steigende Energiepreise
8:10 Uhr: Steffen Mau, Soziologe: Ausblick auf das Wahljahr 2024
rbb24-Inforadio
7:05 Uhr: Franziska Giffey, Wirtschaftssenatorin von Berlin (SPD): Giffey kandidiert nicht wieder als Berliner SPD-Chefin/Die Gastronomie und die Mehrwertsteuer
7:25 Uhr: Wolfram Geier, Abteilungsleiter im BBK: Wie geht besserer Hochwasserschutz?
9:05 Uhr: Katarina Niewiedzial, Berliner Integrationsbeauftragte: Ukrainische Flüchtlinge in Berlin
Das Erste
8:10 Uhr: Yasmin Fahimi, Vorsitzende Deutscher Gewerkschaftsbund: Ausblick auf das Tarifjahr 2024
Europe.Table: Siegfried Mureșan – Europas Finanzen im Blick
Climate.Table: Nick Nuttall – Die Suche nach einer positiven Klima-Erzählung
Donnerstag, 4. Januar
Conrad Clemens, Bevollmächtigter Sachsens beim Bund (CDU), 41 / Timon Gremmels, MdB (SPD), 48 / Sabine Grützmacher, MdB (Grüne), 38 / Josef Oster, MdB (CDU), Obmann im Innenausschuss des Bundestags, 53 / Wolfgang Tiefensee, Wirtschaftsminister von Thüringen (SPD), 69 / Christopher Vogt, Fraktionsvorsitzender im Landtag von Schleswig-Holstein (FDP), 40
Unser Tipp führt Sie heute in die Innenwelt einer zerrütteten Ehe. Die norwegische Literaturnobelpreisträgerin Sigrid Undset (1882-1949) hat mit ihrem Roman “Frau Marta Oulie” schon 1907 allen Frauen, die zugleich an ihrem Mann und ihren eigenen Erwartungen verzweifeln, ein hochaktuelles Denkmal geschrieben. Der erste Satz ist schon ein Fanal: “Ich habe meinen Mann betrogen.” Das Tagebuch der Unglücklichen, die sich selbst nicht verzeihen kann, liest sich Zeile um Zeile überraschend – und zugleich vertraut.
Sigrid Undset: Frau Marta Oulie | Salzer
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Good night and good luck!
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