wir begrüßen Sie zum Berlin.Table, dem Late-Night-Memo für die Hauptstadt.
Jeden Tag Ukraine-Krieg, jeden Tag Klimakrise, und dazu ein Finanzminister, der nach einem gemeinsamen Kabinettsbeschluss Protokollerklärungen schreibt, um sich abzugrenzen – Kanzlersein ist in der Regel kein Vergnügen. Aber es gibt auch leichtere Momente. Von Mittwoch auf Donnerstag ist Olaf Scholz im “sehr sonnigen” Lissabon gewesen, wie er es selbst ein bisschen neidvoll beschrieben hat. Er hat ein Land besucht, das nicht zu den größten EU-Partnern zählt, aber da ist, wenn es drauf ankommt. So geschehen, als es darum ging, an der Seite Deutschlands Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern. Und so wird es sein, wenn das Land Deutschland mit grünem Wasserstoff versorgt. Es waren keine 24 Stunden. Aber sie haben sich politisch wie Urlaub angefühlt für den Kanzler.
Morgen Abend tanzt das politische und journalistische Berlin, auf dem Ball “für die Pressefreiheit”, wie der Presseball neuerdings heißt. Wir haben mit der Ehefrau des wohl berühmtesten inhaftierten Publizisten der Welt geredet: mit Julian Assanges Frau Stella. Die Anwältin ist skeptisch, ob der neue Titel des Balls nicht bloß ein Fall von virtue signalling ist, dem Zurschaustellen von Moral. Sie sei da “vielleicht zu zynisch”.
Ansonsten berichten wir, wie die SPD den Cum-Ex-Untersuchungsausschuss verhindern will, für welches fehlende Gesetz Deutschland täglich 50.000 Euro Strafe zahlt und wieso 17 Millionen Euro für Schnipsel von Stasi-Unterlagen vergeudet wurden.
Viel Vergnügen bei der Lektüre!
Heute haben Okan Bellikli, Stefan Braun, Annette Bruhns, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Nicola Kuhrt, Daniel Schmidthäussler und Vera Weidenbach mitgewirkt. Wir freuen uns über Ihr Interesse.
Whistleblower-Gesetz: Täglich 50.000 Euro Strafe. Deutschland ist im Verzug: Bald dreieinhalb Jahre nach Verabschiedung einer EU-Richtlinie zum Hinweisgeberschutz hat Deutschland diese immer noch nicht umgesetzt und muss deshalb täglich 50 000 Euro Strafe zahlen. Aus der Ampel kommt jetzt scharfe Kritik an der Union. Sie sei doppelt schuld an der Verzögerung, sagte Stephan Thomae, Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Fraktion, zu Table.Media. “Diesen Schuh muss sich die Union anziehen.”
Laut Thomae hat die Vorgängerregierung es versäumt, ein Gesetz zu schaffen. Und nun sei sie durch ihren Widerstand im Bundesrat auch noch dafür verantwortlich, dass Deutschland Strafe zahlen müsse. “Die Ampel hat mit Hochdruck ein gutes Gesetz vorgelegt, mit dem das von der Union geerbte Problem gelöst worden wäre”, klagt Thomae. “Ich kann diese Blockade nicht nachvollziehen.” Der Ampel-Vorschlag schütze Hinweisgeber und halte die Belastungen für Unternehmen und Behörden so gering wie möglich.
Die meisten Unternehmen haben selbst “ein veritables Interesse” an dem Gesetz, sagt Thomae. Auch sie wollten, dass Missstände im eigenen Haus angezeigt und behoben würden. Deshalb sei es wichtig, “den Hinweisgeberschutz auf eine rechtssichere Grundlage zu stellen”. Wichtig sei dabei, Unternehmen bürokratisch und finanziell nicht zu überlasten. Die Ampel strebt unter anderem an, dass Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitern einen einheitlichen internen Meldeweg einführen. Das ganze Interview lesen Sie hier.
Handelsblatt: Grüne uneins bei Solar-Ausbau. Wirtschaftsminister Habeck will auch Agrarflächen für Fotovoltaikanlagen freigeben, aber aus zwei anderen grünen Ministerien – Umwelt und Landwirtschaft – kommt Widerstand, das hat ein Team um Barbara Gillmann und Julian Olk erfahren. Lemke und Özdemir fürchten Flächenverlust und dass Fotovoltaik Landwirtschaft verdrängen könnte. Einigen sollten sie sich schnell, denn schon im Mai will Habeck eine Solar-Strategie vorlegen. (“Solarzwist bei den Grünen”, Seite 3)
Experten stellen Konzept für generationengerechte Pflegekostenversicherung vor. Im Koalitionsvertrag hat die Ampel eine Entlastung für die Bewohner von Pflegeheimen in Aussicht gestellt. Ein von der PKV eingesetztes unabhängiges Gremium hat dafür nun ein Konzept vorgelegt. Es setzt auf kapitalgedeckte Zusatzvorsorge – nachhaltig und solide kalkuliert. (Mehr zum Konzept)
Tagesspiegel: Die Baubranche ruft nach Milliardenspritze. Die der Bund nicht gewähren will. Aber die Baugenehmigungen gehen zurück und damit die Aufträge. Und die Preise steigen. Das wurde beim Wohnungsbautag der Branche in Berlin deutlich. Für Ministerin Klara Geywitz sei “die Entwicklung desaströs”, schreibt Ralf Schönball. (“50 Milliarden? Geywitz lehnt Sonderfonds für Wohnungsbau ab”, Seite 7)
Taz: Kleben fürs Klima. Berlin steht (fast) still. Aus ganz Deutschland ist die Letzte Generation angereist, mit Rucksack, Banner und viel Klebstoff. Sie will das Regierungsviertel lahmlegen, schreiben Erik Peter und Jannik Grimmbacher. Nicht alle finden das gut. Es wird laut, rabiat und bisweilen auch gefährlich. Nur die Polizei bleibt cool. Nächste Woche geht’s weiter mit dem Protest. (“Klebriger Vorgeschmack in Berlin”, Seite 3)
Nicht überlesen!
Taz: Was Abgeordnete nebenbei verdienen. Ein Recherche-Team hat sich die Nebeneinkünfte von Parlamentariern angeschaut und Erstaunliches zutage gefördert. Das Ranking führt mit der Voith-Erbin Ophelia Nick eine Grüne an. Und bei FDP-Frau Kristina Lütke zeigt sich, dass sie als Altersheimbetreiberin zugleich von der Gesundheitspolitik profitieren könnte, für die sie sich einsetzt. (“Die Diät ist nicht genug”, 17. April 2023)
China Strategie 2023. 3 Stunden, 3 Sessions, 30 Köpfe aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Table.Media beleuchtet am 25. April China als Wettbewerber, Rivale und Partner. Die Digital-Konferenz schafft mitten in der aktuellen Debatte Orientierung für Entscheiderinnen und Entscheider. Jetzt kostenlos registrieren.
Der Milliardär, der Minister und die Suche nach den Millionen. Als Wirtschaftsminister erlaubte Peter Altmaier gegen alle Widerstände die Fusion zweier Unternehmen. Am Ende ist ein Werk zu, die Belegschaft auf der Straße – und es gibt Ungereimtheiten bei Millioneninvestments. Mehr
Die FDP, zerrupft und “kampfeslustig”. Vor ihrem Parteitag hofft die FDP, trotz einer Reihe von Niederlagen bei Landtagswahlen wieder zurück in die Spur zu finden. Wie tragfähig ist dieser Zweckoptimismus? Mehr
Julian Assange: Reporter ohne Grenzen kritisiert Ampel. Im Fall des seit vier Jahren in Großbritannien inhaftierten Wikileaks-Gründers wirft die Nichtregierungsorganisation RSF der Koalition Doppelmoral vor. “Die Bundesregierung macht sich auf dem internationalen Parkett angreifbar, wenn sie Länder wie Russland oder die Türkei scharf kritisiert und andererseits zu Menschenrechtsverletzungen in Großbritannien oder den USA schweigt”, sagt Geschäftsführer Christian Mihr. Die NGO ruft zusammen mit anderen Menschenrechts- und Medienorganisationen schon länger zur Freilassung des Australiers auf, dem in den USA fast 200 Jahre Haft wegen Spionagevorwürfen drohen. Mit Blick auf den am Freitag unter neuem Motto stattfindenden Bundespresseball begrüßt Mihr den Fokus auf Pressefreiheit: “Wir würden uns freuen, wenn alle, die dort zusammenkommen – seien es Medienschaffende oder Politiker und Politikerinnen – sich bewusst wären, dass es auch bei Julian Assange um grundsätzliche Fragen der Pressefreiheit geht.”
Annalena Baerbock hat sich öffentlich bisher zurückgehalten. Die Ministerin habe sich hinter den Kulissen wiederholt mit ihren Kollegen aus Großbritannien und den USA ausgetauscht, teilt das Auswärtige Amt mit. Ihre Rechtsauffassung sei eine andere als die in den beiden Länder vorherrschende. Nämlich, dass Assange kein Geheimnisträger gewesen sei und deshalb auch keinen Geheimnisverrat begangen haben könne. Die Einflussmöglichkeit zwischen demokratischen Rechtsstaaten sei in solchen Fällen jedoch begrenzt, so das AA. Wie sich MdBs fraktionsübergreifend für Assange einsetzen und welchen symbolischen Erfolg sie feiern konnten, lesen Sie hier. Wie die Anwältin Stella Assange, Ehefrau des Wikileaks-Gründers, auf die Rolle der Bundesregierung schaut, erzählt sie im Interview.
Cum-Ex-Ausschuss: SPD will Unions-Antrag verhindern. “Ich zweifle sehr an der Verfassungsmäßigkeit dieses Antrags”, sagte der SPD-Abgeordnete Johannes Fechner Table.Media. Zuvor hatte sein Parteikollege Michael Schrodi sich im Bundestag geäußert: Ein Großteil des Fragenkatalogs von CDU/CSU beziehe sich auf Angelegenheiten in Hamburg und stelle daher einen verfassungsrechtlichen Eingriff in die staatliche Hoheit der Hansestadt dar. Der Antrag wurde deshalb heute an den Geschäftsordnungsausschuss überwiesen.
Der Ausschuss kann die Rechtswidrigkeit eines Antrags feststellen lassen. Zwar garantiert das Grundgesetz der Opposition das Recht, mit einem Viertel der Stimmen im Bundestag einen Untersuchungsausschuss einzusetzen, das Untersuchungsausschussgesetz (PUAG) gibt dem Bundestag aber die Möglichkeit, einen solchen abzulehnen, wenn er ihn für verfassungswidrig hält. Sollte der Antrag im Parlament deswegen nicht durchkommen, sagt Fechner, “bleibt der Union allenfalls der wenig erfolgversprechende Klageweg”.
Die CDU sieht in der SPD-Aktion ein Zeichen von Angst. Die Begründungen seien an den Haaren herbeigezogen, sagt der CDU-Abgeordnete Matthias Hauer. “Dass die SPD jetzt mit solchen vorgeschobenen Argumenten und formalen Tricks versucht, ein wichtiges Minderheitenrecht außer Kraft zu setzen, zeigt, welche Angst sie vor einem Untersuchungsausschuss hat.” Aus Sicht der Opposition ist eindeutig der Bund zuständig. Es gehe um Gelder aus dem Bundeshaushalt sowie das Agieren von Olaf Scholz als Bundesfinanzminister.
Prof. Oliver Günther (Universität Potsdam) und Prof. Walter Rosenthal (Friedrich-Schiller-Universität Jena) stehen im Duell um die Spitze der Hochschulrektorenkonferenz. Welche Ziele haben sie und was haben sie vor, wenn sie gewinnen? Diese und andere Fragen stellt Nicola Kuhrt (Research.Table) in zwei Table.Live-Briefings am 26. und 27. April. Jetzt kostenlos anmelden.
Heizungsgesetz: Nachforderungen der Liberalen. Nachdem das Bundeskabinett am Mittwoch das Gebäudeenergiegesetz verabschiedet hat, ist das Thema noch nicht vom Tisch. Die FDP hat dem Gesetzentwurf im Kabinett zwar zugestimmt; unmittelbar danach verlangte Christian Lindner aber Nachbesserungen im parlamentarischen Verfahren und drängte in einer Protokollerklärung auf eine “praxistaugliche und finanzierbare Umsetzung”. Was sich hinter dieser Forderung verbirgt, ist unklar.
Aus der FDP kommen unterschiedliche Töne. Während der energiepolitische Sprecher der Fraktion, Michael Kruse, auf Twitter gegen “Habecks Heizungsverbotsgesetz” wettert und umfassende Änderungen verlangt, klingt der wohnungspolitische Sprecher Daniel Föst versöhnlich. “Es liegt jetzt ein beratungsfähiger Entwurf vor, der mehr Flexibilität beinhaltet und weniger verschärfte Anforderungen”, sagte er Table.Media. “Das sind deutliche Verbesserungen.” Als weitere Forderungen nennt Föst die Anrechnung bestimmter Energiesparmaßnahmen auf die Erneuerbaren-Quote und die Verlängerung von Übergangsfristen, etwa bei Heizungshavarien. Auch die Haftung von Netzbetreibern für den Fall, dass diese die Umstellung ihres Gasnetzes nicht rechtzeitig schaffen, sieht Föst kritisch.
Für Diskussionsstoff sorgen die Kosten für den Heizungsaustausch. Die FDP hat durchgesetzt, dass alle Heizungen, die die Klimavorgaben erfüllen, gefördert werden; auch die von Menschen mit hohem Einkommen oder Vermögen. An den Gesamtkosten für die neue Heizung beteiligt sich der Staat mit 30 Prozent; dazu kommen 10 bis 20 Prozent, wenn Heizungen freiwillig oder frühzeitig erneuert werden. Zu den Gesamtkosten sagt das BMWK nichts. Eine Überschlagsrechnung auf Grundlage der im Gesetzentwurf genannten Zahlen ergibt jährliche Gesamtkosten zwischen 5 und 10 Milliarden Euro. Deutlich mehr als die 3,4 Milliarden Euro, die bisher im Klima- und Transformationsfonds für Einzelmaßnahmen eingeplant sind. Um das Heizungsaustauschprogramm zu finanzieren, werden voraussichtlich andere Klimainvestitionen gestrichen werden müssen.
SZ: Ukraine bereitet neue Offensive vor
Tagesspiegel: Datenschützer starten Verfahren: Wird ChatGPT auch in Deutschland verboten?
FAZ: Europa erwärmt sich schneller als alle anderen Kontinente
Taz: Problembär in Bayern gesichtet
Sächsische Zeitung: Sachsen verschickt Mahnschreiben zur Grundsteuer
Zeit Online: SpaceX-Rakete: Bis zur Explosion lief doch alles super
Spiegel: Gibt es billige E-Autos aus China bald auch bei uns?
RND: “Starship”-Rakete explodiert: Warum Elon Musk den Testflug dennoch als Erfolg feiert
T-Online: Klimakleber müssen geschützt werden!
Business Insider: Goldman Sachs: Diese 21 dividendenstarken Aktien haben die besten Chancen auf überdurchschnittliche Gewinne
SZ: Schule: Demnächst dann auch Abitur an Heiligabend?
Spiegel: SpaceX-Testflug: “Starship”-Rakete explodiert kurz nach dem Start
Welt: Dobrindt kritisiert Habeck: “Das ist selbst für diese Verbots-Ampel ein einmaliger Vorgang”
FAZ: Wie attraktiv der öffentliche Dienst wirklich ist
Rechnungshof: Rekonstruktion von Stasi-Schnipseln gescheitert. Im Bundesarchiv lagern 16.000 Säcke mit zerrissenen Stasi-Schiftstücken. Der Versuch, die Schnipsel per IT-Verfahren wieder zusammenzusetzen, sei “vollständig gescheitert”, sagt der Bundesrechnungshof (BRH) in seinem jüngsten Prüfbericht. 28 Jahre nach Beginn der Rekonstruktion seien nur 3,2 Prozent der Papierfetzen wieder zusammengesetzt und lesbar.
2007 war ein Fraunhofer-Institut in Berlin mit der Rekonstruktion beauftragt worden. Das hatte ein digitales Pilotprojekt zugesagt. Doch die vorhandene Technik war den Mengen nicht gewachsen. Statt vereinbarter 400 Säcke wurden schließlich nur 23 virtuell verarbeitet. 2014 stellte das Institut die Arbeit ein. Seither verhandeln die Beteiligten ergebnislos über eine Neuausrichtung des Projekts.
Die Prüfer kritisieren die Staatsminister für Kultur und Medien. Sie hätten den schleppenden Prozess seit fast einem Jahrzehnt begleitet und seien trotz wiederholter Hinweise des BRH untätig geblieben. Stattdessen seien Kosten von 17 Millionen Euro aufgelaufen. Die Beauftragte für Kultur und Medien, damals noch Monika Grütters (CDU), hatte 2021 angegeben, sie prüfe und bewerte die Möglichkeiten einer weiteren Zusammenarbeit mit dem Institut.
Der Rechnungshof hat das Tempo berechnet: “Bei diesem Arbeitstempo wären die Unterlagen erst in rund 847 Jahren wiederhergestellt.” Das Amt der Staatsministerin bleibe nahezu untätig, “anstatt die Ursachen aufzuklären und schnellstmöglich zu evaluieren, weshalb das Projekt seine Ziele verfehlte und erhebliche Ausgaben verursachte”.
Auslandsreisen: Union kritisiert Stark-Watzinger. Die CDU kritisiert die Reisetätigkeit von Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger. Wie aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion hervorgeht, unternahm die FDP-Politikerin 2022 acht Auslandsreisen, die längsten nach Australien, USA und Kanada, in Sachen Technologie- und Wasserstoffkooperation. Die Opposition hinterfragt, ob die Reisen der FDP-Ministerin im Einklang mit den laufenden Bildungs- und Forschungsvorhaben stehen.
Im ersten Amtsjahr nur einmal in Brüssel. Ihr Besuch in der europäischen Hauptstadt galt laut Regierungsantwort allerdings nicht dem Austausch mit Amtskollegen, sondern mit Bill Gates zu dessen Gesundheitsstiftung. Die BMBF-Chefin habe an keinem einzigen Treffen der EU-Forschungsminister teilgenommen, kritisiert Oppositionspolitiker Thomas Jarzombek. “Auf große Weichenstellungen in der europäischen Forschungs- und Innovationspolitik kann die Ministerin so keinen Einfluss nehmen. Der Handlungsbedarf ist jedoch groß”, sagt der forschungspolitische Sprecher der Unionsfraktion.
In diesem Jahr besuchte die FDP-Politikerin die Ukraine, Taiwan und Afrika. Während die Liberale Ende März Gespräche mit Regierungsvertretern in Südafrika und Namibia führte, verpasste sie in Berlin wichtige Termine zur Wissenschaftspolitik in Berlin, so die Opposition. Mehr dazu lesen Sie im Research.Table.
China.Table: Studie sieht kaum deutsche Abhängigkeit von China. Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine geht die Angst vor Abhängigkeiten um, vor allem jene von China. Doch Deutschlands Volkswirtschaft ist nach überraschenden Erkenntnissen einer Studie von BDI, IW, Merics und Bertelsmann-Stiftung gar nicht besonders abhängig von der Volksrepublik. Christiane Kühl hat sie genauer angeschaut. Mehr
Europe.Table: Der schwierige Weg zu billigem Ökostrom. Grüne Energie zu bezahlbaren Preisen: Das verspricht die EU-Kommission der Industrie durch die europäische Strommarktreform. Doch mit langfristigen Lieferverträgen (PPAs) kaufen Unternehmen auch neue Risiken ein, schreibt Manuel Berkel. Die DIHK ruft deshalb zusätzlich nach Rabatten für den Mittelstand bei den Netzentgelten, die einen Großteil des Strompreises ausmachen. Mehr
Research.Table: Ruf nach Maßnahmen gegen Machtmissbrauch an Unis. Nach der “Wuppertaler Erklärung” für vertrauenswürdige Governancestrukturen spricht sich eine weitere Initiative für Reformen aus. Anne Brüning berichtet: In einem offenen Brief fordern mehr als 140 Professorinnen und Professoren Ministerien und Hochschulleitungen dazu auf, stärker gegen Machtmissbrauch an Universitäten vorzugehen. Mehr
Informationen am Morgen (Deutschlandfunk)
ca. 6:50 Uhr: Detlef Neuß, Fahrgastverband Pro Bahn: Bahnstreik
ca. 7:14 Uhr: Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Mitglied des FDP-Bundesvorstands: FDP-Bundesparteitag
ca. 8:10 Uhr: Sascha Müller-Kraenner, Deutsche Umwelthilfe: Geplantes LNG-Terminal auf Rügen
ZDF-Morgenmagazin (ZDF)
07:05 Uhr: Claudia Major, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP): Frühjahrsoffensive der Ukraine und Ramstein-Format
08:05 Uhr: Bettina Stark-Watzinger, Bundesbildungsministerin: FDP-Bundesparteitag und Ampel
Freitag, 21. April
Jennifer Morgan, Staatssekretärin und Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt, 57 / Ekin Deligöz, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, 52 / Hans-Christian Freiherr von Reibnitz, Deutscher Botschafter in Kuwait, 63 / Dirk Heidenblut, MdB (SPD), 62 / Sandra Detzer, MdB (Grüne), 43 / Michael Kaufmann, MdB (AfD), 59 / Sebastian Walter, Co-Vorsitzender der Linken Brandenburg, 33
Samstag, 22. April
Volker Wissing, Bundesverkehrsminister, 53 / Petra Sigmund, Abteilungsleiterin im Auswärtigen Amt, 55 / Linda Teuteberg, MdB (Linke) / Jessica Tatti, MdB (Linke), 42 / Gerry Woop, Staatssekretär für Europa in Berlin, 55 / Martin Vincentz, Sprecher der AfD NRW
Sonntag, 23. April
Johannes Arlt, MdB (SPD), 39 / Joachim Bleicker, Ständiger Vertreter Deutschlands bei den Organisationen der Vereinten Nationen in Rom, 65 / Sylvia Lehmann, MdB (SPD), 69 / Martina Stamm-Fibich, MdB (SPD), 58 / Andreas Lenz, MdB (CSU), 42 / Bernhard Stengele, Thüringer Minister für Umwelt, Energie und Naturschutz, 60
Unser Tipp führt Sie heute in “ein völlig eigenständiges neues Werk”. So steht es in einer Art Disclaimer, noch bevor die Geschichte losgeht. Eine junge Frau schwärmt zunächst fasziniert von ihrem Chefredakteur, der sie ins “Borchi” einlädt. Das zweite Kapitel wechselt zum Ich-Erzähler, der seine Männerfreundschaft mit einem Senderchef ausbreitet. Viel wurde im Vorfeld über Benjamin von Stuckrad-Barres Buch spekuliert. Es ist schwer, sich andere Gesichter vorzustellen als die aus der Wirklichkeit. Es erscheint – Zufall oder nicht? – wenige Tage nach der Veröffentlichung von SMS des Axel-Springer-CEO Mathias Döpfner in der Zeit im KiWi-Verlag, beides Holtzbrinck-Medien. Und ebenso wie Spekulationen über diesen Zusammenhang Geraune sind, ist auch jeder Deutungsversuch, welche Teile dieses Romans zwischen dem Autor und seinem ehemaligen Buddy Döpfner tatsächlich stattgefunden haben, nur Spekulation. Aber sehr unterhaltsam.
Benjamin von Stuckrad-Barre: “Noch wach?” | Kiepenheuer & Witsch
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