Table.Briefing: Berlin

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

  • Industriestrompreis: Dürr stellt sich in den Weg
  • Europawahl: Grüne rangeln um Listenplatz
  • Bürgerrat: Überschneidungen beim Thema
  • SSW: Der Einzelkämpfer im Bundestag
  • Hessen: Grünen-MdL fordert mehr Geschlossenheit
  • Bergkarabach: Hofreiter kritisiert Baku-Gasgeschäfte
  • Xingjang: Uigurin widerspricht Forschern
Liebe Leserin, lieber Leser,

wir begrüßen Sie zum Berlin.Table, dem Late-Night-Memo für die Hauptstadt.

Es war das amerikanische State Department, das am Freitag Alarm schlug. Das serbische Militär nähere sich, teilweise mit schwerem Gerät, bedrohlich der kosovarischen Grenze. Und es war US-Außenminister Antony Blinken, der zum Hörer griff und dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić ernsthaft ins Gewissen redete. Der versprach inzwischen, seine Truppen zurückzuziehen. Warum Blinken aktiv wurde, aber keine EU-Kommissionspräsidentin, kein Bundeskanzler und kein französischer Präsident, und das zu einem sich anbahnenden Konflikt auf dem europäischen Kontinent, ist unbekannt. Aber wenn es noch eines weiteren nachhaltigen Beleges bedurft hätte, dass es der europäischen Außenpolitik immer noch an Konsistenz fehlt und der Emanzipationsprozess vom US-amerikanischen Beistandsversprechen einfach nicht vorankommt, Blinken lieferte ihn. Dass der serbische Präsident mit seiner Kosovo-Politik alles tut, die EU-Mitgliedschaft seines Landes auf den Sankt Nimmerleinstag hinauszuschieben, ist in diesem Kontext eine andere Geschichte.

Wir haben heute unter anderem ein Interview mit dem FDP-Fraktionschef Christian Dürr geführt, in dem dieser die Koalition für ihre Reformagenda lobt, aber nichts von einem Industriestrompreis hält, und wir berichten über den Bürgerrat des Bundestages, der sich zwei Tage lang intensiv mit dem Thema Ernährung befasst hat.

Viel Vergnügen bei der Lektüre!

Heute haben Okan Bellikli, Annette Bruhns, Stefan Braun, Enno Eidens, Damir Fras, Markus Grabitz, Horand Knaup und Daniel Schmidthäussler mitgewirkt.

Wir freuen uns über Ihr Interesse.

Industriestrompreis: Dürr stellt sich in den Weg

Industriestrompreis: Dürr stellt sich in den Weg. In der Debatte um einen Industriestrompreis für energieintensive Unternehmen stellt sich Christian Dürr quer zu den Forderungen von BDI und Wirtschaftsministerium. Der FDP-Fraktionsvorsitzende sagte Table.Media: “Die Antwort auf eine falsche Energiepolitik kann nicht sein, dass wir die Probleme jetzt mit Steuerzahlergeld zuschütten.” Das sei “nicht nur nicht FDP-Politik; es ist auch ökonomisch Quatsch”. Beim Industriestrompreis, der auch Brückenstrompreis genannt wird, stelle sich vor allem die Frage: “Wie lang soll die Brücke sein? Und wo soll sie enden?” Dürrs Verdacht: Hier gehe es um “eine Brücke in die Unendlichkeit”. Und das müssten dann alle mittelständischen Unternehmen finanzieren. “Das kann kein Konzept der Marktwirtschaft sein.” Dürr setzt auf alle möglichen Energiequellen. “Alles elektrisch, nur mit Wind und Sonne in Deutschland zu machen, das ist Geschichte.” Deutschland brauche einen breiten Ansatz, also auch eFuels in Verbrennern. “Ich sage das mal mit aller martialischen Deutlichkeit: Der Einsatz der FDP für den Verbrennungsmotor mit synthetischen Kraftstoffen ist einer, mit dem wir die Energiepreise niedrig halten und die Klimaschutzziele erreichen wollen.”

Der FDP-Politiker sieht im Reformstau der Vorgängerregierungen eine Chance und eine gigantische Aufgabe. Es hätten sich Probleme aufgetürmt, “die man nicht mal eben auflösen kann”. Umso mehr riefen alle danach, “dass wir wieder modern werden wollen, nach vorne kommen wollen, innovativ sein wollen, wettbewerbsfähig sein wollen, wirtschaftlich erfolgreich sein wollen”. Nur in der Koalition mit Grünen und SPD sei es möglich, Reformen anzustoßen, die zuvor nicht möglich gewesen seien. “Die Union ist leider gut darin, in Oppositions- und Wahlkampfzeiten viel über Reformen zu sprechen, aber sie in Regierungsverantwortung nicht anzufassen.”

Aus Dürrs Sicht war der Streit ums GEG unverzichtbar. Man stelle sich, so Dürr, nur eine Sekunde vor, die FDP hätte gesagt: “Na ja, um des lieben Friedens willen lassen wir das jetzt so durchlaufen.” Dann wären zum 1. Januar des kommenden Jahres Pelletheizungen und “faktisch alle Gasheizungen verboten” worden. Dann wäre laut FDP-Fraktionschef genau das Gegenteil dessen passiert, was er mit Wende in der Energiepolitik meine: Es hätte Verbote, Auflagen, Bürokratie und wenig Angebote gegeben. “Wäre das besser gewesen? Nein. Jetzt passt wieder die Heizung zum Haus, nicht das Haus muss zur Heizung passen.”

Eine Aufweichung der Schuldenbremse lehnt er trotz veränderter Rahmenbedingungen ab. “Das wird nicht passieren. Es wäre einfach grundfalsch”, so Dürr. Die FDP halte an zwei Kernversprechen fest: Erstens werde die Koalition an der Schuldenbremse festhalten, und zweitens werde es keine Mehrbelastung geben. “Ich bin fest gewillt, das durchzusetzen”, betont Dürr. Das ganze Interview von Stefan Braun und Daniel Schmidthäussler mit dem FDP-Fraktionschef lesen Sie hier.

Wir danken über 57.000 Lesern!
Sie haben uns zum Politik-Briefing Nr. 1 gemacht.

Wenn Sie die politische Spitze direkt, günstig und schnell erreichen wollen, jetzt auf Berlin.Table werben.
Hier Mediadaten anfordern.

Europawahl: Grüne rangeln um Listenplatz

Europawahl: Grüne rangeln um Listenplatz. Bei den Grünen droht eine Kampfabstimmung über Platz zwei auf der Europawahl-Liste. Der Berliner Sergey Lagodinsky wird vom Realo-Flügel unterstützt. Als Kandidat des linken Flügels gilt Michael Bloss aus Baden-Württemberg. Sollten sich die beiden Parteiflügel nicht einigen, könnte es bei der Abstimmung der Europaliste beim Grünen-Parteitag im November zu einer Kampfkandidatur zwischen Lagodinsky und Bloss kommen.

Realos drängen auf aussichtsreichen Platz: Bei der letzten Europawahl 2019 hatten mit Ska Keller und Sven Giegold noch zwei Angehörige des linken Flügels die Plätze eins und zwei besetzt. Nun will der Realo-Flügel den zweiten Listenplatz für Lagodinsky sichern. Auf Platz eins, der bei den Grünen traditionell einer Frau zusteht, kandidiert Terry Reintke aus NRW. Sie gehört dem linken Flügel an. Lagodinsky hat sich seit einem Einzug ins Europaparlament im Jahr 2019 als Rechts- und Außenpolitiker profiliert. Bloss, ebenfalls seit 2019 im Parlament, gilt als der Klimaexperte der Grünen in Straßburg und Brüssel. Mehr lesen Sie in der Analyse von Markus Grabitz im Europe.Table.

  • Die Grünen
  • Europawahlen 2024

Presseschau von morgen

1. Oktober 2023 Presseschau

Welt: Kriegsgefahr auf dem Westbalkan. Die Spannungen zwischen Serbien und dem Kosovo nehmen bedrohlich zu, und der italienische General Michele Ristuccia, der die internationale Kosovo-Schutztruppe Kfor befehligt, sagt: “Diese Gegend besteht aus mehreren miteinander kommunizierenden Einheiten, und die Spannungen haben auch Auswirkungen auf die Nachbarländer.” Die einzige Lösung, sagt Ristuccia, bestehe in der Normalisierung der Beziehungen zwischen Serbien und dem Kosovo. Militärisch könne der Konflikt nicht beendet werden. (“Eine militärische Lösung kann es nicht geben”)

Gute Gründe gegen eine “Pflegevollversicherung”. Vor dem Hintergrund steigender Eigenanteile an den Heimkosten träumen manche von einer gesetzlichen Pflegevollversicherung für alle. Doch die würde unserer Gesellschaft unter dem Strich mehr schaden als nutzen. So sprechen mindestens fünf gute Gründe gegen einen derart massiven Ausbau der Pflegeleistungen. (Mehr auf pkv.de)

Bild: CDU-Appell an Scholz. Generalsekretär Carsten Linnemann fordert den Kanzler via BILD auf, der Welt im Rahmen einer Rede das Signal zu senden: “Unsere Kapazitäten sind erschöpft.” Gemeinsam mit dem ersten PGF der Union, Thorsten Frei, stellt er einen Fünf-Punkte-Plan vor. Die Forderungen sind nicht neu, darunter stationäre Grenzkontrollen, Chipkarten für Asylbewerber, Transitzonen und Abschiebezentren sowie weitere sichere Herkunftsstaaten. (“CDU fordert Asyl-Rede von Scholz an die ganze Welt”)

Tagesspiegel: Nährboden für die AfD. Es ist eine bemerkenswerte These: Auch die Protestkultur in der Wendezeit habe den Boden für den Aufstieg der AfD bereitet. Das sagt die Historikerin Christina Morina im Gespräch mit Hans Monath zum Tag der Deutschen Einheit. Morina spart nicht mit Kritik an Friedrich Merz. Es sei außerordentlich gefährlich, wie die Union ihre Haltung zur AfD aufweiche. (“Die AfD setzt die Erinnerung an die Straßenmacht sehr bewusst ein”, Seiten 16 und 17)

FAZ: Nouripour wirbt für EU-Asylreform. Im Gespräch mit Helene Bubrowski und Friederike Haupt setzt sich der Grünen-Chef dafür ein, dass Flüchtlinge künftig schnellstmöglich arbeiten dürfen. Dass Friedrich Merz nach der Abstimmung in Thüringen eine Kooperation mit der AfD vorbereitet, glaube er nicht, allerdings sei er Christian Lindner dankbar, dass die Thüringer FDP keine Unterstützung von der Bundespartei bekomme. So ein klares Signal wünsche er sich auch von der CDU. (“Ich gebe der Ampel eine Zwei minus”, Seite 4)

Nicht überlesen!

Zeit: Schäuble über Lehren von damals und Probleme von heute. Wolfgang Schäuble hat in den Neunzigerjahren den großen Asylkompromiss verhandelt. Mit Mariam Lau und Fabian Reinbold spricht er über Konsequenzen, die jetzt gezogen werden müssten. Die Notwendigkeit einer Verfassungsänderung wie damals sieht er zwar nicht, doch die Unterstützung der Seenotrettung hält er für “die Geschäftsgrundlage für die Schlepperkriminalität”. Er fordert eine Kehrtwende. (“Wir können uns diese Asylpolitik nicht mehr leisten”, 1. Oktober)

SZ: Der große Zwischenstand in der K-Frage. Es ist noch eine Weile hin und schwingt doch dauernd mit in der Union: Wer wird der nächste Kanzlerkandidat? Roman Deininger, Boris Herrmann und Robert Roßmann haben vier Christdemokraten über den Sommer begleitet und durchleuchtet, was ein wunderbares Bild ergibt in der Diversität zwischen Friedrich Merz und Markus Söder, Hendrik Wüst und Daniel Günther. Eine endgültige Antwort hat das Trio noch nicht parat. Aber das Spielfeld liegt jetzt vor uns. (“Der wilde Tanz ums große K”, Longread und Buch zwei, 30. September)

Bürgerrat: Überschneidungen beim Thema

Bürgerrat: Überschneidungen beim Thema. Beim vom Bundestag eingesetzten Bürgerrat zum Thema Ernährung gibt es Dopplungen mit anderen Beteiligungsprojekten. Derzeit läuft etwa ein “Bürgerinnen- und Bürgerratschlag Nachhaltige Ernährung” von Bundesumweltministerium und nachgeordnetem Bundesamt. Auch hier beraten zufällig ausgeloste Bürger und geben Empfehlungen ab. Am 20. Oktober werden sie auf einer Abschlusskonferenz vorgestellt und dem BMUV übergeben. Im gleichen Zusammenhang veranstaltete das Landwirtschaftsministerium zu Jahresbeginn ein “Bürgerforum zur Ernährungsstrategie der Bundesregierung”. Diese will ihr Konzept bis Ende 2023 beschließen. Eine wichtige Rolle spielten Ernährungsfragen auch beim “Bürgerrat Klima” von 2021.

Der neue Bürgerrat soll seine Vorschläge bis Anfang 2024 vorlegen. Er wird, das ist neu, offiziell vom Parlament eingesetzt. Schwerpunktmäßig befasst er sich mit der Rolle des Staates und legte bei seinem ersten Treffen, das am Sonntag zu Ende ging, drei Oberthemen fest: Label und Kennzeichnung, Tierwohl und Tierhaltung sowie die Bezahlbarkeit von Lebensmitteln. Die Stabsstelle Bürgerräte des Bundestages betont auf Anfrage die Unterschiede zu anderen Formaten: Das Gremium sei nicht bei der Regierung, sondern unter Einbeziehung aller Fraktionen beim Parlament angesiedelt und inhaltlich offener.

Zudem arbeite es nicht an einer umfassenden Strategie. Vielmehr gehe es um Empfehlungen, die von den Abgeordneten dann auch im Plenum beraten werden sollen – und Prioritäten der Bürger widerspiegeln. Ursprünglich waren 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorgesehen, die die Vielfalt der Gesellschaft “möglichst gut abbilden” sollten. Weil bis zum Freitag nicht genügend Nachrücker gefunden wurden, die die vorab festgelegten Vorgaben erfüllen, sind es nur 157.

  • Ernährung

SSW: Der Einzelkämpfer im Bundestag

SSW: Der Einzelkämpfer im Bundestag. Der SSW-Bundestagsabgeordnete Stefan Seidler kritisiert die geplanten Streichungen bei den nationalen Minderheiten und der Regionalsprache Niederdeutsch. Sowohl bei Bundesinnenministerin Nancy Faeser als auch bei der Beauftragten für Kultur und Medien, Claudia Roth, sollen diverse Haushaltstitel gekürzt werden. Dabei geht es um insgesamt 435.000 Euro, “auf den gesamten Haushalt gesehen also nur Peanuts”, wie Seidler Table.Media sagte. Für die betroffenen Minderheiten seien diese Zuschüsse freilich vital. “Wenn jetzt beispielsweise das Niederdeutschsekretariat 35 Prozent seiner Mittel verliert, fehlen nicht Hochglanzbroschüren, sondern es wird Personal abgebaut.” Dadurch leide die gesamte Jugendarbeit. “Damit das Plattdeutsche und seine Kultur am Leben bleiben, braucht es aber junge Menschen, die die Sprache sprechen.”

Seidler hält das erste Bundestagsmandat für die Minderheiten im Norden seit 1954. Er selbst gehört der dänischen Minderheit an. Die profitiere vor allem von Zuschüssen aus Dänemark, während die Friesen – genau wie etwa die Sorben – abhängig von staatlichen Mitteln aus Deutschland seien. “Oft sind das nur Projektmittel, und weil die zeitlich begrenzt sind, ist eine langfristige Kultur- und Bildungsarbeit schwierig.” Seine Aufgabe versteht der Einzelkämpfer darin, für den Bestand der Kulturen zu werben – und für die Ostseeregion, die Heimat des SSW und ihrer schätzungsweise 50.000 Menschen starken Minderheit. Wieso sich das nicht nur für seine Partei auszahlt, sondern auch für den Klima- und Küstenschutz, lesen Sie im Porträt des Flensburgers, das Annette Bruhns geschrieben hat.

  • Bundestag
  • Nancy Faeser

#Humorpolizei: “ZDF Magazin Royale” und Frag den Staat veröffentlichen rechtsextreme Polizei-Chats. +++ Einseitiger Osten? Studie wirft Öffentlich-Rechtlichen einseitige Berichterstattung über Ostdeutschland vor. +++ Auktion: Springer will offenbar bei Versteigerung des “Telegraph” mitbieten. +++

turi2 – das Wichtigste für Kommunikationsprofis. 2x täglich. Kostenlos. turi2.de/newsletter

Hessen: Grünen-MdL fordert mehr Geschlossenheit

Hessen: Grünen-MdL fordert mehr Geschlossenheit. Lukas Schauder, jüngster Landtagsabgeordneter in Wiesbaden, richtet einen Appell an die Koalitionsfraktionen im Bund. Die Bundesregierung solle mehr Konflikte in den zuständigen Gremien lösen und dann mit der gemeinsamen Lösung an die Öffentlichkeit treten, sagte der 26-Jährige Table.Media. Außerdem stört ihn, dass in der Bundespolitik “völlig unwichtige Themen maßlos aufgeblasen werden, um eine Kampagne zu fahren”. Welches Beispiel ihm dabei zuerst einfällt, hat er Okan Bellikli erzählt.

Aus den Professional Briefings

1. Oktober 2023 Professionals

Europe.Table: Fico siegt in der Slowakei. Für die EU ist es keine gute Nachricht. Der Nationalist Robert Fico, der “keine Patrone mehr an die Ukraine liefern” will, gewinnt die Parlamentswahlen in der Slowakei. Ob er zum vierten Mal Regierungschef werden kann, ist noch nicht klar. Die Liberalen wollen ihn verhindern. Mehr

Europe.Table: Kritik an Gasverträgen. Wegen der Gewalt in Bergkarabach stellt Toni Hofreiter die Gaslieferverträge mit Aserbaidschan infrage. Diese “müssten umgehend geprüft werden”, sagt der Grüne. Das Vorgehen der Regierung in Baku stellt die Europäer vor ein Dilemma: Um sich unabhängig vom russischen Erdgas zu machen, hat die EU höhere Lieferungen aus Aserbaidschan vereinbart. Mehr

China.Table: Uigurin widerspricht Forschern. Die uigurischstämmige Vloggerin Shahnura Kasim widerspricht der Einschätzung, dass in der autonomen Region Xinjiang wieder Normalität eingekehrt sei. So hatten es zwei deutsche China-Forscher in der NZZ dargestellt. Kasim hält dagegen: Die Menschen hätten weiterhin Angst, offen zu sprechen, und sie selbst könne nach wie vor nicht mit ihrer Familie in Kontakt treten. Mehr

China.Table: Mehr Kooperation in Finanzfragen. Beim dritten Deutsch-Chinesischen Finanzdialog in Frankfurt am Main ging es um mehr Kooperation, nicht so sehr um “De-Risking”. Finanzminister Christian Lindner und Chinas Vizepremier He Lifeng sprachen sich für mehr Marktöffnung und Zusammenarbeit aus. Die Finanzpolitik scheint ein Feld zu sein, das noch nicht vornehmlich von Rivalität geprägt ist. Mehr 

Was sind die Erwartungen an die G20-Konferenz Compact with Africa?

Am 11. Oktober diskutiert Christian von Hiller (Africa.Table) u.a. mit I.E. Gina Ama Blay (Botschaft der Republik Ghana), S.E. Igor César (Botschaft der Republik Ruanda) und Christoph Kannengießer (Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft) im Table.Media-Café zu den Erwartungen an die Konferenz. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt. Die begrenzten Präsenztickets werden nach der Reihenfolge der Anfragen vergeben. (Jetzt anmelden)

Morgeninterviews am 02. Oktober

1. Oktober 2023 Morgeninterviews am 2. Oktober

Deutschlandfunk

ca. 6:50 Uhr: Michal Hvorecky, Kritiker und Autor: Wahlen in der Slowakei

ca. 7:14 Uhr: Donika Gervalla-Schwarz, Außenministerin Kosovo: Truppenaufmarsch

ca. 8:10 Uhr: Jana Hensel, Autorin: Tag der Deutschen Einheit

ZDF

6:35 Uhr: Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender Virchowbund: Streik am 2. Oktober, “Praxis in Not”,

7:05 Uhr: Rasha Nasr (SPD), migrationspolitische Fraktionssprecherin: Migrationsdebatte

8:10 Uhr: Marianne Birthler, ehemalige Bundesbeauftragte Stasi-Unterlagenbehörde: Tag der Deutschen Einheit

Termine

Highlights der Woche

Die zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit findet am 2. und 3. Oktober rund um die Hamburger Binnenalster statt. Bürgermeister Peter Tschentscher eröffnet die Feierlichkeiten rund um das Programm um 12 Uhr. In der Handelskammer sprechen am Montag Olaf Scholz, Carsten Schneider und Wolfgang Schmidt auf dem Dialogforum der Bundesregierung. Der Festakt wird am Dienstag um 12:30 Uhr in der Elbphilharmonie begangen, und am Nachmittag beehren Steffi Lemke, Klara Geywitz, Lisa Paus, Bettina Stark-Watzinger und Boris Pistorius das Dialogforum.

Was noch wichtig wird

Montag, 2. Oktober

Raumfahrt: Boris Pistorius besucht das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). 15 Uhr, Braunschweig

Europa: Cem Özdemir reist vom 2. bis zum 6. Oktober nach Nordmazedonien, Kosovo und Moldau, um über die Heranführung an die EU und die Intensivierung der agrarfachlichen Zusammenarbeit zu sprechen.

Mittwoch, 4. Oktober

Gesundheit: Karl Lauterbach und Gesundheitsexperten geben eine Pressekonferenz zur “Neuordnung von BZgA und RKI – wie Gesundheitsforschung und -prävention gefördert werden sollen”. Präsentiert wird dabei wohl auch der neue Präsident des RKI. 12:30 Uhr, BPK

Industrie: Hubertus Heil besucht die Fachkonferenz “Jahr der Industriepolitik” des Managerkreises der Friedrich-Ebert-Stiftung. 18:00 Uhr, bUm Berlin

Sicherheit: Norbert Lammert, Generalmajor Stefan Lüth und Niklas Busse (FAZ) debattieren über “Sicherheit in Krisenzeiten: Wie wehrhaft ist Deutschland?”. 18:30 Uhr, Universität Mannheim

Donnerstag, 5. Oktober

CDU/Schleswig-Holstein: Auf der Landesvertreterversammlung (17:30 Uhr) wählt die CDU Schleswig-Holstein ihre Kandidatenliste für die Europawahl und danach auf dem 75. Landesparteitag (18:30 Uhr) den neuen Landesvorstand. Holstenhalle Kiel

Klimaschutz: Steffi Lemke eröffnet das “Kompetenzzentrum Natürlicher Klimaschutz”. 09:30 Uhr, ZUG Berlin

Hessen: Die Spitzenkandidaten der Parteien kommen zur “Elefantenrunde” in die Landespressekonferenz. 13 Uhr, Hessischer Landtag

Grüne/Bayern: Zum Wahlkampffinale der Grünen kommen Ricarda Lang, Claudia Roth, die bayerischen Fraktionsvorsitzenden Ludwig Hartmann, Katharina Schulze und alle Münchner Direktkandidaten. 17:00 Uhr, Odeonsplatz, München

Europa: Olaf Scholz nimmt am Treffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft in Granada teil.

Freitag, 6. Oktober

Wärme: Klara Geywitz hält einen Impulsvortrag auf der Fachveranstaltung “Wärmewende durch Geothermie” des Bayerischen Bauindustrieverbandes. 10 Uhr, München

CDU/Hessen: Friedrich Merz beim Landtagswahlkampf in Hessen. Die Landtagskandidaten Ingo Schon und André Stolz sind ebenfalls anwesend. 16 Uhr, Taunusstein

Samstag, 7. Oktober

Linke/Hamburg: An Samstag und Sonntag hält Die Linke Hamburg ihren Landesparteitag ab. Besenbinderhof, Musiksaal

FDP/Saarland: Die FDP Saarland hält ihre Landesvertreterversammlung und ihren Landesparteitag ab. 10 Uhr, Stadthalle Püttlingen

Lebensmittel: Cem Özdemir eröffnet die Lebensmittelmesse Anuga 2023 in Köln. 9:30 Uhr, Koelnmesse

Sonntag, 8. Oktober

Landtagswahlen: Bayern und Hessen wählen einen neuen Landtag.

Geburtstage

1. Oktober 2023 Geburtstage

Montag, 2. Oktober

Lisa Badum (Grüne), MdB, 40 / Jan-Marco Luczak (CDU), MdB, 48 / Bernd Rützel (SPD), MdB, 55 / Judith Skudelny (FDP), MdB, 48 / Ralf Stegner (SPD), MdB, 64 / Anne Gesthuysen, Journalistin und Fernsehmoderatorin, 54

Nachttisch

1. Oktober 2023 Nachttisch

Aleksandar Tišma: Der Gebrauch des Menschen

Unser Tipp führt Sie heute ins kleine Städtchen Novi Sad, Grenzgebiet zwischen Ungarn und Serbien, verschlafen, schön, mit einer – man würde heute wohl sagen – diversen Gesellschaft. Inländer, Zugereiste, Christen, Juden, viel Liberalität neben den Liebes- und sonstigen Schmerzen des Lebens. Ein kleines, großes Glück, bis alles mit einem Mal porös wird, als der Krieg aufzieht. Eine Welt zerfällt, in Zeitlupe und doch unbremsbar. Der Roman von Aleksandar Tišma spielt in den Monaten des ausbrechenden Zweiten Weltkriegs und erzählt doch davon, was immer wieder passieren kann.

Aleksandar Tišma: Der Gebrauch des Menschen | Hanser-Verlag

1. Oktober 2023 Verabschiedung

Das war’s für heute. Das nächste Late-Night-Memo erhalten Sie am Montagabend.

Good night and good luck!

Der Berlin.Table ist das Late-Night-Memo für die Table.Media-Community.

PS: Wenn Ihnen der Berlin.Table gefällt, empfehlen Sie uns bitte weiter. Wenn Ihnen diese Mail weitergeleitet wurde: Hier können Sie sich für das Late-Night-Memo kostenlos anmelden.

Berlin.Table Redaktion

BERLIN.TABLE REDAKTION.

Licenses:

    Briefings wie Berlin.Table per E-Mail erhalten

    Keine Bankdaten. Keine automatische Verlängerung.

    Sie haben bereits das Table.Briefing Abonnement?

    Anmelden