Table.Briefing: Berlin

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

  • UN-Klimagipfel: Deutschland schafft es auf die Shortlist
  • Flüchtlinge: Steinmeier sieht uns an der Belastungsgrenze
  • E-Autos: Reichweiten-Sorge meist unbegründet
  • BSI-Affäre: Faeser verteidigt sich
  • Nahost: Laschet kritisiert Bundesregierung
  • Steinbrück: Schuldenbremse überarbeiten
  • EZB-Aufsicht: Buch nimmt entscheidende Hürde
  • Austausch mit Taiwan: Sachsen eröffnet Büro
  • Klimagipfel: António Guterres verbal radikalisiert
  • Kernfusion: Experten kritisieren zögerliche Politik
Liebe Leserin, lieber Leser,

wir begrüßen Sie zum Berlin.Table, dem Late-Night-Memo für die Hauptstadt.

An dieser Stelle schreiben wir viel über die großen politischen Baustellen. Manchmal aber sind es die kleinen Pannen, die in der Hauptstadt plötzlich zum Thema werden. So geschehen bei der Hessen-SPD mit Spitzenkandidatin Nancy Faeser. Die Partei möchte ein kommunales Wahlrecht für ausländische Mitbürger durchsetzen, hat aber – so sagt sie es – beim Kopieren aus dem Parteiprogramm aus sechs Jahren sechs Monate Mindestaufenthalt gemacht. Helle Aufregung bei den politischen Gegnern, kleinlautes Zurückrudern und massive Schmerzen bei den Sozialdemokraten.

Noch schlimmer trifft es die CDU von Friedrich Merz. Sie hatte schon Spott geerntet, als sie am Dienstag statt neuer Ideen erstmal ein neues Logo vorstellte. Bitter aber ist’s, seitdem öffentlich wurde, dass im dazugehörigen Video auch noch das Bild eines Gebäudes auftaucht, das zwar an den Reichstag erinnert, tatsächlich aber den Präsidentenpalast in Tiflis abbildet. Man kann nur ahnen, was die Verantwortlichen jetzt über sich selbst denken.

Wir berichten über Olaf Scholz und Deutschlands Zugehörigkeit im UN-Club der 30 besonderen Klimaschützer. Außerdem haben wir neueste Zahlen zur Verkaufsbilanz von E-Autos. Und wir haben Armin Laschet interviewt. Der ehemalige Kanzlerkandidat eröffnet am Donnerstag die Berliner Dependance des amerikanischen Abraham Accords Institute for Peace and Regional Integration.

Viel Vergnügen bei der Lektüre!

Heute haben Markus Bickel, Stefan Braun, Enno Eidens, Damir Fras, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Fabian Peltsch, Bernhard Pötter, Christof Roche, Falk Steiner und Wen-Yee Lee mitgewirkt.

Wir freuen uns über Ihr Interesse.

UN-Klima-Gipfel: Deutschland schafft es auf die Shortlist

UN-Klima-Gipfel: Deutschland schafft es auf die Shortlist. Zuhause steht seine Politik in der Kritik – aber die Uno zählt Bundeskanzler Olaf Scholz unter die Klima-Vorreiter: Als eines von nur 34 Ländern steht Deutschland auf der Liste, die beim “Climate Ambition Summit” von UN-Generalsekretär Antonio Guterres sprechen dürfen. Scholz erklärte in seiner Rede, das Jahr 2023 habe “das Potenzial zu einem Wendepunkt im Klimaschutz”. Der Kanzler betonte, dass das deutsche Versprechen, internationalen Klimaschutz mit sechs Milliarden Euro im Jahr zu unterstützen, schon 2023 und nicht erst 2025 erfüllt werde. Und er hob hervor, dass sich die G20-Staaten verpflichtet hätten, den Ausbau der Erneuerbaren bis 2030 zu verdreifachen.

Deutschland ist damit Teil eines exklusiven Clubs: Beworben für die prestigeträchtige Drei-Minuten-Rede vor der UN-Vollversammlung hatten sich über 100 Staaten. Zum Zuge sollten aber nur “Macher und Beweger” kommen, die neue Klimapläne und Aktionen vorlegen können. Es werde einen Gipfel “ohne Unsinn, ohne Ausreden, ohne Kompromisse” werden, so der UN-Chef. Neben Deutschland durften auch Staaten wie Brasilien, Kanada, Chile, Barbados, Tuvalu, Thailand, Malawi, Nepal und Vietnam ans Mikro. Aus Europa erteilte Guterres der EU-Kommission und gleich elf Staaten wie Frankreich, Spanien, Rumänien, Estland, der Slowakei und Österreich das Wort. Wichtig auch, wer nicht reden durfte: die großen Verschmutzer China, die USA, Indien, aber auch nicht Großbritannien, Schweden oder Norwegen. Und auf der Liste fehlte auch der Gastgeber der nächsten Klimakonferenz: die Vereinigten Arabischen Emirate.

Das Image von Scholz als Klimakanzler bekam aber in New York auch ein paar Risse: Unter einer Erklärung der “High Ambition Coalition” von Ländern, die in der Klimapolitik vorangehen, fehlt seine Unterschrift. Normalerweise ist Deutschland wichtiger Teil dieser Koalition, der Text fordert einen Ausstieg aus den fossilen Energien und drängt auf Ergebnisse bei der COP28.

  • Olaf Scholz
  • Vereinte Nationen

Flüchtlinge: Steinmeier sieht uns an der Belastungsgrenze

Flüchtlinge: Steinmeier sieht uns an der Belastungsgrenze. In einer für ihn ungewohnten Deutlichkeit hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier davon gesprochen, dass Deutschland bei der Aufnahme von Flüchtlingen aktuell “an der Belastungsgrenze” sei. Das Staatsoberhaupt sagte das nicht bei einem öffentlichen Auftritt in Deutschland oder im Gespräch mit deutschen Medien. Unmittelbar vor einem Besuch in Sizilien gab er der italienischen Zeitung Corriere della Serra ein Interview. Steinmeier berichtet von “lauten Hilferufen aus Italien, aber auch aus deutschen Städten”. Beide Länder müssten aktuell große Lasten tragen. Deshalb nehme er es sehr ernst, wenn ihn derart laute Bitten um Unterstützung erreichten. “Wir müssen uns alle anstrengen, damit die Lasten tragbar bleiben und die Zahlen der Ankommenden wieder sinken.”

  • Flüchtlinge

Liebe SPD, Eure Wähler träumen vom eigenen Haus. In Deutschland fehlen 700.000 Wohnungen.

Wie jetzt schneller gebaut werden kann, steht auf www.bau-stau.de

Presseschau von morgen

20. September 2023 Presseschau

Welt: Merz zwischen Sinnsuche und Drohungen. Der CDU-Chef hat sicher gehofft, er könnte endlich mal aus der Verzagtheit der letzten Monate herauskommen. Doch jüngste Pannen beim neuen Logo und beim dazugehörigen Film erzeugen genau das Gegenteil: neue Unsicherheit und neuen Streit. Nikolaus Doll berichtet außerdem, dass Merz Landesverbänden mit Liebesentzug gedroht habe. Das ist ungewöhnlich. (“Jetzt streitet die CDU sogar übers Logo”, Seite 7)

Einladung zum Online-Fachgespräch: “Medizinische Versorgung in den Regionen”. Wo es kein Krankenhaus und kaum Arztpraxen gibt, lassen sich auch keine Unternehmen nieder. Was das für ländliche Regionen bedeutet, diskutieren wir am Beispiel von Hessen kommenden Mittwoch, den 27. September ab 16:30 Uhr mit Fachleuten – und auch Sie können dabei sein! (Jetzt anmelden)

FAZ: Ostdeutsche unterrepräsentiert. Auch drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung sind Ostdeutsche in wichtigen Institutionen unterrepräsentiert. 2022 waren 12,2 Prozent der höchsten Führungspositionen mit Ostdeutschen besetzt – und das bei einem Bevölkerungsanteil von 20 Prozent. Zwar hat sich der Wert im sogenannten “Elitenmonitor” über die Jahre leicht verbessert. Doch der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, fordert mehr. Es gehe um “politische Selbstwirksamkeit”: nicht nur geführt werden, sondern selbst führen. (“Wessis unter sich”, Seite 3)

Handelsblatt: Deutsche Bank entschuldigt sich. Erstmals hat Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing um Entschuldigung gebeten für Probleme bei der Integration der Postbank. “Wir haben einen Fehler gemacht”, sagte er. Sein Institut habe die Kunden enttäuscht. “Das ist insgesamt eine Situation, für die wir uns nur entschuldigen können.” Tausende von Kunden konnten nicht auf ihre Konten zugreifen, der Kundenservice war nicht erreichbar. Bis Ende des Jahres soll wieder Normalbetrieb herrschen. (“Sewings Entschuldigung”, Seite 1)

Taz: Wirtschaftsstark – und trotzdem AfD-Hochburg. Kaum Arbeitslose, ein bisschen Wohlstand, “Deutschlands solide Mitte”, wie es in einer Studie heißt. Und doch liegt die AfD in Teilen Ostbayerns in Umfragen auf Augenhöhe mit der CSU, schreibt Jonas Grimm. Warum? Schlecht angebunden, geringe Akademisierung und Angst, den hart erarbeiteten Lebensstandard zu verlieren. Zudem eine AfD, die ohne eigene Themen gegen “die da oben” zu Felde zieht. Das verfängt. (“Die Jammer-Bayern”, Seite 4/5)

E-Autos: Reichweiten-Sorge meist unbegründet

E-Autos: Reichweiten-Sorge meist unbegründet. Die Skepsis, die Autofahrer vor der Anschaffung eines Elektroautos häufig in sich tragen, erweist sich im Nachhinein zumeist als unbegründet. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Energieverbandes BDEW unter gut 2500 Autofahrern, die seit zwei bis drei Jahren ein E-Auto nutzen. So gaben 68 Prozent von ihnen an, sich vor dem Umstieg Sorgen bezüglich der Reichweite gemacht zu haben; als berechtigt empfinden diese nun aber nur acht Prozent. Das Laden zu Hause, das vor dem Kauf 62 Prozent der Befragten beschäftigt hat, erwies sich nur in sechs Prozent der Fälle als berechtigte Sorge. Als größte reale Probleme haben sich der Umfrage zufolge der Anschaffungspreis und die Wartezeit erwiesen.

Trotz gekürzter Förderung boomen E-Autos. Wie die Statistik des Kraftfahrtbundesamts zeigt, wurden in den ersten acht Monaten dieses Jahres 56 Prozent mehr reine Elektro-Pkw zugelassen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres; ihr Anteil an allen Pkw-Zulassungen stieg von 14 auf 19 Prozent. Im August wurde mit knapp 87.000 neu zugelassenen E-Pkw und einem Anteil von 32 Prozent sowohl absolut als auch prozentual der bisher zweithöchste Monatswert gemessen. Noch höher war er mit 104.000 Fahrzeugen und einem Anteil von 33 Prozent lediglich im vergangenen Dezember – und somit unmittelbar bevor die staatliche Förderung deutlich gesenkt wurde. Beim aktuellen August-Wert dürfte es einen ähnlichen Effekt geben. Denn nur bis zu diesem Monat gab es die staatliche E-Auto-Prämie auch für Firmenwagen.

BSI-Affäre: Faeser verteidigt sich

BSI-Affäre: Faeser verteidigt sich. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat am Mittwoch nach ihrem Auftritt im Bundestagsinnenausschuss erklärt, für sie seien alle Fragen rund um die Demission des früheren BSI-Präsidenten Arne Schönbohm beantwortet. Faeser hatte zur Unterstützung den Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, mitgebracht. Der versicherte, es habe nur einmalig im Oktober 2022 eine Abfrage des BMI zu Arne Schönbohm gegeben. Diese habe das BfV wahrheitsgemäß beantwortet: keinerlei Vorgänge. Eine weitere Anfrage habe es nicht gegeben. Eine politisch veranlasste Anfrage – so der im Raum stehende Vorwurf – hätte das BfV schon aus rechtlichen Gründen nicht beantwortet, so Haldenwang.

Faeser will ihr Handeln als Schutz des BSI verstanden wissen. Die Bundesinnenministerin erklärte nach der Ausschusssitzung, die Demission Schönbohms sei aufgrund ihres erschütterten Vertrauens in dessen Amtsführung zustande gekommen. Sie habe schon vor der Böhmermann-Sendung zum angeblichen Sicherheitsproblem im BSI an Schönbohm gezweifelt.

Faeser hält die Affäre damit für beendet. Doch sind neue Ungereimtheiten aufgetreten: So wird etwa in der Untersagung des BMI an Schönbohm, sein Amt auszuüben, explizit auf die Folgen der Fernsehsendung verwiesen, von relevanten Vorbehalten zu seiner Befähigung für den Posten ist darin nicht die Rede. Mehr dazu lesen Sie in der Analyse von Falk Steiner.

Arbeiten wie Axel: Springer will 16 Büroetagen in seinen Hochhäusern vermieten. +++ Grüne Grenze: EU bringt Verbot für Green­washing in der Werbung auf den Weg. +++ Teufelszeug: Kinderschutz-Kommission legt Programmbeschwerde gegen Jan Böhmermann ein.

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Nahost: Laschet kritisiert Bundesregierung

Nahost: Laschet kritisiert Bundesregierung. Ex-NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) fordert ein stärkeres Engagement der Bundesregierung im Nahost-Friedensprozess – auch gegenüber der in Teilen rechtsextremen Regierung von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. “Die Lage ist durch die neue israelische Regierung sehr belastet”, sagte Laschet im Gespräch mit Table.Media. Seitens der Ampel gebe es zwar “viele punktuelle Besuche, aber keine nachhaltige neue Partnerschaft” mit den vier arabischen Staaten, die seit 2020 diplomatische Beziehungen zu Israel aufgenommen haben, kritisierte Laschet. Während die EU früher “in jedem Nahost-Friedensprozess involviert” gewesen sei, hätten nun allein die USA die Fäden in der Hand: “Im Moment ist das leider ein rein amerikanischer Prozess, weil die EU das Thema verschläft.”

Der frühere CDU-Chef engagiert sich für das Abraham Accords Institute for Peace and Regional Integration. Das Institut mit Hauptsitz in Washington wird am Donnerstag sein Berliner Büro eröffnen. Zur Eröffnung spricht Kultur-Staatsministerin Claudia Roth. Auch der israelische Botschafter Ron Prosor und Ahmed Alattar, Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate, werden erwartet. Bereits im März hatte sich im Bundestag der fraktionsübergreifende Parlamentskreis Abraham Accords gegründet, der die Abkommen Israels mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Marokko und Sudan in Deutschland bekannter machen will.

  • Israel

Steinbrück: Schuldenbremse überarbeiten

Steinbrück: Schuldenbremse überarbeiten. Der frühere Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat sich für eine Korrektur der Schuldenbremse im Grundgesetz ausgesprochen. In einem Interview mit dem Tagesspiegel sagte er: “Die Begrenzung der Nettokreditaufnahme auf 0,35 Prozent der Wirtschaftskraft ist bei unserer schlechten Infrastruktur nicht durchzuhalten.” Insbesondere öffentliche Investitionen, “nicht konsumptive Ausgaben”, sollten von der Schuldenbremse ausgenommen werden. Als Finanzminister war Steinbrück stets ein Befürworter der Schuldenbremse. Als sie im Mai 2009 im Bundestag verabschiedet wurde, sprach er von einer “Entscheidung von historischer Dimension”.

Im Bundeshaushalt seien noch Reserven zu heben. Im Detail sprach der Ex-Politiker “umweltschädliche Subventionen beispielsweise und weitere Finanzzuschüsse und Steuervergünstigungen” an. Auch Sozialtransfers könnten effizienter organisiert werden. “Die Mütterrente, die sogenannte Herdprämie, und die abschlagsfreie Rente mit 63 sind parteiinternen Befriedungsaktionen in der CDU/CSU und SPD geschuldet.” Der Sozialstaat werde nicht zurückgefahren, “wenn er sich effizienter auf die Bedürftigen konzentriert.” Steinbrück räumte auch eigene Fehler ein. Besonders die Teil-Privatisierung der Bahn sieht Steinbrück heute überaus kritisch. Der Zustand sei “skandalös.” Das sei eine Spätfolge der Entscheidung, vor dem geplanten Teil-Verkauf zu sparen, anstatt zu investieren. Vielfahrer Steinbrück: “Acht von zehn meiner Bahnfahrten sind von erheblichen Verspätungen, verpassten Anschlüssen und ausgefallenen Zügen gekennzeichnet.”

Steinbrück rechnet mit wachsenden Verteilungsproblemen. “Die demokratischen Parteien sollten klarer ansagen, dass wir ohne stärkere Anpassungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft einen Champions League-Platz nicht werden halten können.” Der Politik fehle die Courage, darauf hinzuweisen, dass wir unseren Wohlstand mit Verteilungsspielräumen nicht anstrengungslos aufrechterhalten könnten. Debatten wie die über die Vier-Tage-Woche “mag verstehen, wer will.” Aber: “Bei dem horrenden Fachkräftemangel muss der Akzent doch auf der Aktivierung von Arbeit liegen. Eine 32-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich, und das in der Stahlindustrie? Absurd.”

Aus den Professional Briefings

20. September 2023 Professionals

Climate.Table: Schwierige humanitäre Hilfe in Libyen. Die Überschwemmungen zeigen, wie gewaltig die Auswirkungen des Klimawandels in Regionen sind, in denen staatliche Strukturen schwach sind oder fehlen. Humanitäre Hilfe zu leisten ist dann besonders schwierig, schreibt Michael Kühn von der Welthungerhilfe – weil finanzielle Mittel fehlen und die Machthaber den Helfern oftmals den Zugang verwehren. Mehr

Europe.Table: Forza Italia ohne Berlusconi. Was wird aus der Forza Italia? In Silvio Berlusconis Fußstapfen zu treten, scheint unmöglich. Die Partei müsste sich erneuern, denn die Umfragewerte sind im Keller. Doch ist der neue Parteichef Antonio Tajani der Richtige dafür? Mehr

Climate.Table: Radikale Rhetorik. Der Klimagipfel von New York zeigt einmal mehr, dass die Klimakrise für den UN-Generalsekretär zu einer Priorität seiner Amtszeit geworden. António Guterres hat sich verbal radikalisiert, übernimmt Forderungen der Umweltbewegung, beschimpft die fossilen Industrien und verweigert Klima-Bremsern den Auftritt auf der UN-Bühne. Mehr

Research.Table: Sorge um Förderung der Kernfusion. In einer aktuellen Analyse der PWC-Tochter Strategy& werfen die Autoren der Politik Zögerlichkeit bei der Förderung der Fusionsforschung vor. Trotz Spitzenforschung drohe Deutschland bei der Entwicklung einer kommerziellen Nutzung der Fusionsenergie abgehängt zu werden. Wissenschaftler, Politikberater und Unternehmer schließen sich der Kritik an. Mehr

ESG.Table: Schlechte SNG-Zwischenbilanz. Zwei Tage lang haben die Staats- und Regierungschefs in New York zu den Sustainable Development Goals beraten und – trotz desaströser Zwischenbilanz – an der Fortsetzung festgehalten. Worauf es jetzt ankommt, das erklären Beobachter und Teilnehmer des Gipfels. Mehr

Security.Table: Sanktionen gegen den Aggressor. Nach der militärischen Eskalation in Bergkarabach sollten Sanktionen gegen Aserbaidschan verhängt werden. “Die einzige Sprache, die autoritäre Herrscher wie Alijev verstehen, sind klare Ansagen mit Konsequenzen”, sagt der SPD-Außenpolitiker Michael Roth im Table.Media-Interview. Mehr

Europe.Table: Glyphosat bleibt erlaubt. Die Europäische Kommission schlägt vor, die Verwendung von Glyphosat in der Europäischen Union für einen weiteren Zeitraum von zehn Jahren zuzulassen. Sie knüpft diese Entscheidung jedoch an Einschränkungen. Mehr

Systemsprenger? Wie Schulen innovativ werden.

Am 27. September geben drei Jurymitglieder des Deutschen Schulpreises Einblick in ihre Arbeit und die Herausforderungen für Politik und Verwaltung im Schulsystem. Bildung.Table Redaktionsleiterin Annette Kuhn diskutiert mit Isabella Keßler (Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes), Kathrin Kösters (Gesamtschule Münster-Mitte) und Dr. Thorsten Bohl (Tübingen School of Education). Jetzt anmelden!

EZB-Aufsicht: Buch nimmt entscheidende Hürde

EZB-Aufsicht: Buch nimmt entscheidende Hürde. Die Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank, Claudia Buch, hat am Mittwoch die entscheidende Hürde auf ihrem Weg an die Spitze der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) genommen. Nach einer öffentlichen Anhörung im Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments (ECON) stellten sich 29 Abgeordnete hinter die deutsche Finanzexpertin, 23 votierten gegen sie und zwei enthielten sich. Hintergrund für die vielen Gegenstimmen waren die Koordinatoren der Fraktionen, die sich vorab in einer geheimen ECON-Sitzung für Buchs Konkurrentin Margarita Delgado, Vizepräsidentin der spanischen Notenbank, ausgesprochen hatten.

Der Rat der EZB hatte sich in seiner Abstimmung darüber hinweggesetzt. Er hatte sich für die Deutsche entschieden. Dem folgte nun der Finanz- und Währungsausschuss. Nach dem ECON-Votum gelten die weiteren Schritte zur Ernennung der Deutschen nun als Formalie. Buch dürfte damit Anfang 2024 die Leitung der EZB-Bankenaufsicht übernehmen. Sie folgt auf den Italiener Andrea Enria, der Ende Dezember abtritt. Die EZB-Bankenaufsicht ist seit Ende der Finanzkrise für die Überwachung der größten Geldinstitute in der Euro-Zone verantwortlich. Mehr dazu lesen Sie in der Analyse von Christof Roche.

Mehr Austausch: Sachsen eröffnet Büro in Taiwan

Mehr Austausch: Sachsen eröffnet Büro in Taiwan. Der Freistaat Sachsen hat ein wissenschaftliches Verbindungsbüro in Taipeh, Taiwan, eröffnet. Dort soll der Studenten- und Fachkräfteaustausch zwischen Taiwan und Sachsen gefördert werden. Im vergangenen Monat hatte Taiwans größter Chiphersteller TSMC angekündigt, eine Chipfabrik in Dresden zu bauen. Das wissenschaftliche Verbindungsbüro wird von der TU Dresden betrieben, die jetzt eine trilaterale Kooperationsvereinbarung mit Sachsen und TSMC unterzeichnete. 

Das neue Büro dient als zentrale Anlaufstelle für Studierende. Sie soll taiwanesische Studenten, die eine Ausbildung in Sachsen anstreben, ebenso ansprechen wie sächsische Studenten, die in Taiwan studieren wollen. Im Rahmen der Talent-Inkubations-Initiative werden jährlich bis zu 100 Studenten von elf sächsischen Universitäten die Möglichkeit haben, in Taiwan zu studieren und mit staatlicher Unterstützung ein Praktikum bei TSMC zu absolvieren. Mehr dazu lesen Sie in der Analyse von Wen-Yee Lee und Fabian Peltsch im China.Table.

  • Sachsen
  • TSMC

Morgeninterviews am 21. September

20. September 2023 Morgeninterviews am 21. September

Deutschlandfunk

ca. 6:50 Uhr: Myrle Dziak-Mahler, Bildungsexpertin: Bildungsprotesttag

ca. 7:14 Uhr: Armin Schuster (CDU), Sachsens Innenminister: Einwanderung begrenzen?

ca. 8:10 Uhr: Nikolaus Schneider, ehemaliger EKD-Ratsvorsitzender: 175 Jahre Diakonie

rbb24-Inforadio

ca. 07:25 Uhr: Beate Küpper, Sozialpsychologin: Mitte-Studie 2023 der Friedrich-Ebert-Stiftung

ca. 07:45 Uhr: Margot Käßmann, Theologin: Ukraine-Krieg und Friedensordnung

ZDF

ca. 7:05 Uhr: Martin Schirdewan (Linke), Parteivorsitzender: Migration

ca. 8:05 Uhr: Annalena Baerbock (Grüne), Bundesaußenministerin: UN-Vollversammlung und Ukraine

ca. 8:35 Uhr: Im moma duell zur Frage “Sexarbeit verbieten?” diskutieren Dorothee Bär (CSU), stellvertretende Vorsitzende, und Stephanie Klee, Bundesverband sexuelle Dienstleistungen

Geburtstage

20. September 2023 Geburtstage

Donnerstag, 21. September

Heike Baehrens (SPD), MdB, 68 / Mario Czaja (CDU), MdB, 48 / Joachim Herrmann (CSU), Bayerischer Innenminister, 67 / Georg Kippels (CDU), MdB, 64 / Jean Pütz, Wissenschaftsjournalist und Fernsehmoderator, 87 / Reinhard Marx, Kardinal und ehemaliger Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, 70 / Bettina Röhl, Journalistin und Autorin, 61 / Dagmar “Dagi Bee” Kazakov, Youtuberin,

Nachttisch

20. September 2023 Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute in die Welt des Döners. Genauer noch: in die Dönerrepublik Deutschland. Eberhard Seidel hat aufgeschrieben, wie der Döner Kebap im vergangenen halben Jahrhundert die Essgewohnheiten verändert und das Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen beeinflusst hat. Seidels türkisch-deutsche Kulturgeschichte rund ums Sandwich vom Drehspieß ist unterhaltsam, informativ und lässt die düsteren Kapitel nicht aus – die Verbrechen des NSU etwa. Der schnelle Snack ist ein Milliardengeschäft, er macht mehr Umsatz als McDonald’s. Ein ziemlich appetitliches Vergnügen.

Eberhard Seidel: Döner. Eine türkisch-deutsche Kulturgeschichte | MÄRZ

Das war’s für heute. Das nächste Late-Night-Memo erhalten Sie am Donnerstagabend.

Good night and good luck!

Der Berlin.Table ist das Late-Night-Memo für die Table.Media-Community.

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Berlin.Table Redaktion

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