Table.Briefing: Berlin

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

  • Deutschland-Pakt I: Für die Union nichts Neues
  • Deutschland-Pakt II: Die Resonanz der Medien
  • Rechnungshof: Zu üppige Forschungsförderung
  • Kindergrundsicherung: Der Zeitplan wackelt
  • Innenausschuss: Faeser muss sich erklären
  • Internationale Jobs: Ampel will Posten mit Deutschen besetzen
  • Chancenportal: Bielefelder Start-up macht es vor
  • Automesse: Chinesische Hersteller punkten mit Qualität
Liebe Leserin, lieber Leser,

wir begrüßen Sie zum Berlin.Table, dem Late-Night-Memo für die Hauptstadt.

Es war ein Auftritt im Bundestag, wie ihn sich viele vom Kanzler schon früher gewünscht hätten: temperamentvoll im Auftritt, unverblümt in der Sprache, deutlich in der Erwartung, auch an sich selbst. “Ein Mehltau aus Bürokratismus, Risikoscheu und Verzagtheit” habe sich seit Jahrzehnten über das Land gelegt und Deutschland in die Bewegungsunfähigkeit getrieben. “Die Bürger sind den Stillstand leid – und ich bin es auch.” Recht hat er, dürften viele dabei gedacht haben.

Es gab da nur einen kleinen Schönheitsfehler. Von den vergangenen 25 Jahren waren Scholz und seine Partei 21 Jahre lang Teil der Bundesregierung. Und Olaf Scholz mithin erst als Arbeits-, später als Finanzminister nicht unmaßgeblich beteiligt an Deutschlands Zuckeltempo. Bleibt am Ende des Tages nur die Hoffnung, dass doch bald was vorangeht, mit Scholz, mit den MPs, mit der Union vielleicht sogar auch.

Wir berichten heute über die Reaktionen auf die Rede des Kanzlers, über das anhaltende Tauziehen bei der Kindergrundsicherung und eine lästige Ausschusssitzung, die der Innenministerin am Donnerstagmorgen bevorsteht.

Viel Vergnügen bei der Lektüre!

Heute haben Okan Bellikli, Stefan Braun, Annette Bruhns, Enno Eidens, Damir Fras, Christian Füller, Urmi Goswami, Horand Knaup, Nicola Kuhrt und Vera Weidenbach mitgewirkt.

Wir freuen uns über Ihr Interesse.

Deutschland-Pakt I: Für die Union nichts Neues

Deutschland-Pakt I: Für die Union ist kein Vorschlag neu. Nur Stunden nach dem Vorschlag von Olaf Scholz für einen Deutschland-Pakt hat die CDU/CSU-Fraktion an ihre Abgeordneten eine Blitzanalyse verschickt, als gemeinsame Antwort (und Sprachregelung) auf den Vorschlag des Kanzlers. Erste Einordnung in dem dreiseitigen Papier: “Sämtliche Vorschläge sind bereits früher kommuniziert worden.” Und: “Zahlreiche der genannten Vorhaben werden bereits seit Monaten von der Bundesregierung verschleppt.” Die Führung der Unionsfraktion kritisiert nicht die Ideen; Friedrich Merz sagte bei RTL sogar: “Der Bundeskanzler hat Recht.” Aber ihm und der Fraktion stößt auf, dass die Umsetzung dieser Ideen gerade unter der Ampel versprochen und verschleppt worden sei.

Vorneweg gelte das für den “Pakt für Planungs-, Genehmigungs- und Umsetzungsbeschleunigung”. Seit Herbst 2022 gebe es einen Entwurf für diesen Vorschlag. Das Kanzleramt habe sich nie dazu verhalten. Das hätten die Ministerpräsidenten in einem Brief an den Kanzler im März 2023 schon beklagt. Beim Ziel des Kanzlers, Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum zu fördern, seien die als neu angekündigten Maßnahmen längst beschlossen. Resümee der Unionsfraktion: Der Pakt werde den Anforderungen “in keiner Weise gerecht”. Zugleich wiederholte sie bereits bekannte Vorschläge. Sie plädiert für ein Belastungsmoratorium, also einen “sofortigen Stopp aller die Wirtschaftsaktivität drosselnder Gesetze”, verlangt günstigere Energie durch eine Reduzierung der Stromsteuer. Und sie will die Sozialabgaben bei 40 Prozent und die Steuerbelastung der Unternehmen bei 25 Prozent deckeln. Zugleich erklärte sie, “jederzeit für Gespräche zur Verfügung” zu stehen.

Unterschiedlich reagierten die Ministerpräsidenten. Hendrik Wüst (CDU) aus Düsseldorf erklärte: “Ich fühle mich veräppelt”. Seit Monaten lägen Vorschläge auf dem Tisch. Gleichzeitig mühte sich auch er um Kooperationsbereitschaft. “Wenn der Kanzler seine neuen, vollmundigen Ankündigungen wirklich und endlich ernst meinen sollte, nehmen wir ihn direkt in die Pflicht.” Anders äußerte sich Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Der Sozialdemokrat begrüßte den Pakt “sehr” und forderte: “Spätestens bis zum nächsten Bund-Länder-Treffen am 6. November sollte ein genauer Fahrplan für die notwendigen Schritte stehen.” Der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sagte: “Der Bundeskanzler hat meine volle Unterstützung: Mehr Digitalisierung, weniger Bürokratie, schnellere Genehmigungsverfahren – wir müssen da eindeutig besser werden.” Bovenschulte hat auch gleich eine Idee für ein Pilotprojekt. Er will die Modernisierung der deutschen Seehäfen “zu einem Vorzeigeprojekt des Deutschland-Pakts” machen: “Die Häfen sind systemrelevant. Wenn wir nicht schnell in die Zukunft investieren, Bund und Länder gemeinsam, dann werden wir international ins Hintertreffen geraten.”

Deutschland-Pakt II: Die Resonanz der Medien

Deutschland-Pakt II: Die Resonanz der Medien. Für Thomas Sigmund vom Handelsblatt steht fest: “Deutschland muss schneller, moderner und unbürokratischer werden. Doch Bund und Länder streiten seit Langem über einen ‘Pakt zur Planungsbeschleunigung’. Sie müssen endlich liefern – egal, welchen Titel das Gesetz am Ende bekommt. Am liebsten möchte man allen Beteiligten einschließlich CDU-Chef Friedrich Merz zurufen: Setzt euch an einen Tisch und legt los!”

Das Angebot von Scholz wirke “wie das Eingeständnis, dass seine Regierung vom eigenen Koalitionsvertrag überfordert ist”. So kommentiert Jasper von Altenbockum in der FAZ den Vorschlag von Olaf Scholz. Er spricht von einem “Hilferuf” des Kanzlers. Wenn dieser damit “sagen wollte, dass diese Koalition nicht imstande ist zu tun, was getan werden muss”, dann sei kein Pakt nötig. “Für solche Fälle sieht das Drehbuch der Demokratie einen Regierungswechsel vor.”

Mit vereinter Kraft wolle der Kanzler Deutschland wirtschaftlich wieder auf Kurs bringen. In der taz findet Daniel Bax, dass Olaf Scholz eine seiner besten Reden gehalten habe. “Er lud den verdutzten Oppositionsführer Friedrich Merz, der sich vor den Rängen des Bundestags gerade erst in Rage geredet hatte, großmütig dazu ein, einem ‘Deutschland-Pakt’ für mehr Tempo beizutreten, um die anstehenden Aufgaben zu meistern. Zum Wohle des Landes, natürlich. Scholz beschönigte nicht, was derzeit im Argen liegt.”

Scholz habe “erst einmal einen ernüchternden Schadensbericht” abgeliefert. So analysiert Daniel Brössler in der Süddeutschen. “Die Bestandsaufnahme gipfelte im Stoßseufzer, dass es so nicht weitergehen könne.” Das sei zu begrüßen. Allerdings müssten nun auch “die Länder ihrem Teil der Verantwortung gerecht werden”. Zumal, so Brössler, “viel des beklagten Mehltaus tatsächlich in den Amtsstuben von Ländern und Kommunen liegt”. 

Presseschau von morgen

6. September 2023 Presseschau

FAZ: Bundesrechnungshof wirft Pistorius’ Haus schwere Fehler vor. Peter Carstens berichtet, dass ein neuer BRH-Bericht das Verteidigungsministerium deutlich kritisiert für “budgetflüchtige” Ausgabenverwaltung und Kostenerhöhungen. Letztere deuteten darauf hin, dass sich die Industrie derzeit überdurchschnittliche Margen der “Zeitenwende” sichere. Außerdem ist die von der Regierung geplante “Mischfinanzierung” von Etat und Sondervermögen laut BRH “rechtlich unzulässig”. (“Verteidigungsetat als Topfwirtschaft”, Seite 14)

Gute Gründe gegen eine “Pflegevollversicherung”. Vor dem Hintergrund steigender Eigenanteile an den Heimkosten träumen manche von einer gesetzlichen Pflegevollversicherung für alle. Doch die würde unserer Gesellschaft unter dem Strich mehr schaden als nutzen. So sprechen mindestens fünf gute Gründe gegen einen derart massiven Ausbau der Pflegeleistungen. (Mehr)

Handelsblatt: Deutschland offenbar an neuem Panzerprojekt beteiligt. Den Nachfolger des Leopard 2-Panzer wollte Deutschland eigentlich in Kooperation mit Frankreich bauen. Nun berichtet ein Reporterteam von einer Kooperation unter der Führung von Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall, zusammen mit Italien, Spanien und Schweden. Was das Projekt für das stockende Projekt mit Frankreich bedeutet und ob das neue Vorhaben dort schon bekannt ist, kann offenbar niemand so richtig sagen. Erfreuen dürfte die Franzosen ein Alleingang nicht. (“Brisante Panzerallianz”, Seite 1)

FAZ: Drei Unions-Kandidaten für Karlsruhe. In den kommenden Monaten darf die Union drei Stellen am Bundesverfassungsgericht besetzen. Helene Bubrowski beschreibt, warum der MdB Günter Krings die besten Chancen hat, dass auf der Liste aber auch Bayerns Justizminister Winfried Bauswack und aus Hessen Amtskollege Roman Poseck stehen. Eine Frau soll Teil der “Paketlösung” sein. (“Kampf um Karlsruhe”, Seite 2)

Süddeutsche: Die IG-Metall und die 32-Stunden-Woche. Die Arbeitgeber sträuben sich energisch gegen die erstmalige Forderung einer deutschen Gewerkschaft nach einer Vier-Tage-Woche ohne Einkommenseinbuße; die SPD-Chefin Saskia Esken unterstützt dagegen den Kampf, der einen gesellschaftlichen Nerv trifft. Die IG Metall sieht die Branche als Testgebiet, da viele Stahlarbeiter bereits im 33,6-Stunden-Modell arbeiten, schreibt Alexander Hagelüken. (“Vier Tage arbeiten, voller Lohn”, Seite 17)

Welche Table-Briefings kennen Sie noch nicht? Informationsvorsprung und Arbeitserleichterung für die entscheidenden Köpfe: Africa.Table, Agrifood.Table, Berlin.Table, Bildung.Table, China.Table, Climate.Table, ESG.Table, Europe.Table, Research.Table, Security.Table und 100Headlines. Lernen Sie alle Table-Briefings kostenlos kennen.

Rechnungshof: Zu üppige Forschungsförderung

Rechnungshof: Zu üppige Forschungsförderung. Der unsachgemäße Umgang mit Steuergeldern bei der Fraunhofer-Gesellschaft könnte auch für die anderen großen deutschen Forschungsorganisationen Folgen haben. Der Bundesrechnungshof weist in seinem aktuellen Bericht zum Haushalt des Bundesforschungsministeriums (BMBF) darauf hin, dass Organisationen wie Max-Planck, die Leibniz- oder Helmholtz-Gemeinschaft “teilweise über das eigentlich tatsächlich notwendige Maß hinaus finanziert sind”. 

Laut Haushaltsplan sollen die Organisationen 7,4 Milliarden Euro im Jahr 2024 erhalten. Das BMBF hatte zudem öffentlich zugesichert, die Mittel jährlich um drei Prozent aufwachsen zu lassen. Etwaigen Forderungen eines zusätzlichen finanziellen Ausgleichs wegen der Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst erteilen die Prüfer eine Absage. Man sehe keine Anhaltspunkte dafür, dass die außeruniversitären Forschungseinrichtungen unterfinanziert wären. Der Rechnungshof begründet das mit dem Ergebnis seiner Prüfungen der Fraunhofer-Gesellschaft. Die Forschungsorganisationen verwahren sich gegen die Aussagen der Prüfer. Der BMBF-Haushalt wird am Donnerstag im Bundestag in erster Lesung debattiert. Mehr über die Kritik des Rechnungshofs lesen Sie im Research.Table

Kindergrundsicherung: Der Zeitplan wackelt

Kindergrundsicherung: Der Zeitplan wackelt. Im Familienministerium von Lisa Paus wächst die Sorge, dass es mit der Kindergrundsicherung bis zum angestrebten Termin am 1. Januar 2025 nichts mehr werden könnte. Nachdem das BMF von Christian Lindner zusätzlichen Prüfbedarf angekündigt hat, wird das Zeitkorsett immer enger. Im Haus gilt als gesichert, dass man allerspätestens Mitte Dezember mit allen technischen Vorbereitungen beginnen muss, will man den Beginn des Bundestagswahljahres erreichen.

Hintergrund sind die technisch aufwendigen Vorbereitungen. Unter anderem müssen für die Umsetzung der Kindergrundsicherung, also der Zusammenlegung aller sozialen Leistungen für Kinder, Großaufträge für die digitale Technik vergeben werden. Solche Aufträge aber sind haushaltsrechtlich erst dann möglich, wenn der Bundestag abschließend entschieden hat. Davor liegen die Ressortabstimmung, ein formaler Kabinettsbeschluss, eine erste Lesung im Parlament, Anhörungen und dann zweite und dritte Lesung.

Außerdem bleibt auf Seite der Grünen ein Restmisstrauen. Denn hinter dem zusätzlichen Prüfbedarf könnten sich auch zusätzliche Fragen und Anforderungen des BMF verbergen, die das Verfahren weiter hinauszögern könnten. Ausschließen kann das derzeit niemand. Das Gleiche gilt auch für die Möglichkeit, dass der Prüfbedarf noch einmal verlängert wird. In einem anderen Fall, dem Freiwilligendienste-Teilzeitgesetz, lief das verlängerte BMF-Prüfverfahren fast acht Monate, bis an diesem Montag der nächste Schritt, die Verbändeanhörung, beginnen konnte. Rechtlich ist das nicht anzufechten; das BMF genießt an der Stelle besondere Rechte, das es nach Belieben nutzen kann. Für Paus könnte das noch zum Ärgernis werden.

  • Christian Lindner
  • Kindergrundsicherung
  • Lisa Paus

Innenausschuss: Faeser muss sich erklären

Innenausschuss: Faeser muss sich erklären. Bundesinnenministerin Nancy Faeser muss am frühen Donnerstagmorgen Fragen zum Umgang mit dem früheren BSI-Präsidenten Arne Schönbohm persönlich beantworten: Der Innenausschuss tritt bereits um 7.30 Uhr zu einer Sondersitzung zusammen. Faeser, die sich noch am Dienstag krankgemeldet und von einer Staatssekretärin hatte vertreten lassen, soll dann Auskunft geben, warum sie am 3. März ihren Abteilungsleiter Martin Simson anwies, noch einmal nach Schönbohm belastendem Material durch das Bundesamt für Verfassungsschutz suchen zu lassen. Table.Media hatte vor einer Woche zuerst über den Vorgang berichtet. Die Opposition im Bundestag verlangt von Faeser hierzu eine Erklärung und war nach den Staatssekretärinnen-Äußerungen am Dienstag im Ausschuss mit den Antworten nicht zufriedengestellt.

Internationale Jobs: Ampel will Posten mit Deutschen besetzen

Internationale Jobs: Ampel will Posten mit Deutschen besetzen. Die Ampel-Koalition will strategisch wichtige Positionen in internationalen Organisationen zielgerichteter mit Deutschen besetzen. Das geht aus dem “Achten Bericht der Bundesregierung zur deutschen Personalpräsenz in internationalen Organisationen” hervor, den das Kabinett Mitte August verabschiedet hat. Demnach waren im Berichtszeitraum 2021 und 2022 mindestens 8.000 Deutsche in rund 300 Institutionen tätig. Die Regierung plant, “quantitativ mindestens die Anteile zu halten und den Ein- und Aufstieg von jungen Fach- und Führungskräften zu fördern”.

Als Grund nennt sie drei Faktoren, die Deutschlands Chancen schmälern: Schwellen- und Entwicklungsländer drängen auf stärkere Repräsentation in den UN. Internationale Organisationen seien für deutsche Fach- und Führungskräfte potenziell weniger attraktiv als andere Stellen. Außerdem werde in den kommenden Jahren die Zahl der Pensionierungen deutlich steigen. Auch bei unteren und mittleren Führungspositionen auf EU-Ebene, etwa in der Verwaltung des Parlaments und im Auswärtigen Dienst, sei die Bundesrepublik stark unterrepräsentiert. Als Problem dafür wird die geringe Zahl an Bewerbern für die Auswahlverfahren genannt, “was auf deren Länge und Komplexität sowie die guten Arbeitsmarktbedingungen in Deutschland zurückzuführen sein dürfte”, so der Bericht.

Noch werden viele wichtige Institutionen von Deutschen geleitet. Neben Ursula von der Leyen (EU-Kommission) etwa Helga Maria Schmid (OSZE-Generalsekretärin), Achim Steiner (Leiter des Entwicklungsprogramms der UN) und Werner Hoyer (Europäische Investitionsbank, hört zum Jahresende auf). Der frühere Entwicklungsminister Gerd Müller leitet die UN-Organisation für industrielle Entwicklung. Im Koalitionsvertrag hatten SPD, Grüne und FDP vereinbart, mehr Frauen in internationale Führungspositionen zu entsenden. Die Umsetzung steht noch aus.

  • EU
  • Ursula von der Leyen
  • Vereinte Nationen

Aus den Professional Briefings

6. September 2023 Professionals

China.Table: China-Speed auf der IAA in München. Noch versuchen die deutschen Autobauer, die Konkurrenz aus Fernost wegzulächeln. Doch längst macht sich unter den Platzhirschen von einst Angst breit. Denn die chinesischen Hersteller punkten nicht nur preislich, sondern neben funktionierender IT auch mit Design und guter Verarbeitung. Mehr

Europe.Table: Kampfabstimmung zur Luftreinhaltung. Die EVP-Fraktion sammelt Unterstützung bei Liberalen und Konservativen, um bei der Abstimmung über die Richtlinie nächste Woche im EU-Parlament die Grenzwerte abzuschwächen. Sozialisten, Grüne und Teile der Liberalen wollen, dass die WHO-Richtwerte bis 2030 eins zu eins umgesetzt werden. Die EVP warnt: Die geplanten Grenzwerte bedeuteten unter anderem Fahrverbote und Produktionsverbote für die Industrie. Mehr

Research.Table. Forschungsorganisationen und Elsevier einigen sich. Nach jahrelangen Verhandlungen steht die Vereinbarung zwischen dem DEAL-Konsortium und dem Wissenschaftsverlag Elsevier. Ein neu ausgehandeltes Abkommen ermöglicht es Forschern, Open Access zu publizieren und wieder Inhalte aus dem Elsevier-Portfolio wissenschaftlicher Zeitschriften zu lesen – darunter führende Marken wie Cell Press und The Lancet. Mehr 

Chancenportal: Bielefelder Start-up macht es vor

Chancenportal: Bielefelder Start-Up macht es vor. Zwei junge Unternehmer aus Bielefeld haben etwas geschafft, wofür die Bundesregierung noch Jahre brauchen dürfte: Sie haben einen Prototyp für ein Kinderchancenportal entwickelt, mit dem sich Zuschüsse für Nachhilfe, den persönlichen Schulbedarf von Schülern und Klassenfahrten unkompliziert beantragen lassen. Um die Integration dieser Leistungen des Bildungs- und Teilhabepakets in die Kindergrundsicherung hatten sich Grüne und FDP erbittert gestritten. “Wir wollen, dass Familien die Anträge auf Schulhilfen endlich selber stellen können”, sagt Mert Tumay, einer der beiden Gründer zu Table.Media.

Das Portal wurde unter Beteiligung der Bielefelder Ämter entwickelt. Geht der Prototyp in die Praxis, können Familien in beliebiger Sprache binnen weniger Minuten ihre Anträge auf Bildung und Teilhabe stellen. Bisher machen – je nach Leistung – nur 20 bis 50 Prozent der Berechtigten ihre Ansprüche geltend. Bis zur Genehmigung vergehen zum Teil drei Monate. Tumay und sein Geschäftspartner Bulut Alkis (beide 30 Jahre alt) erhalten für das Projekt Förderungen des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Bielefeld. Die FDP fordert seit Jahren die bundesweite Einrichtung eines digitalen Portals, um die Schülerhilfen für die Bezieher von Bürgergeld zu vereinfachen. In der neuen Kindergrundsicherung von Familienministerin Lisa Paus (Grüne) ist eine Vereinfachung der Schulzuschüsse des sogenannten Bildungs- und Teilhabepakets nicht enthalten. Mehr Details in der Analyse von Christian Füller im Bildung.Table.

  • Kindergrundsicherung

Morgeninterviews am 7. September

6. September 2023 Morgeninterviews am 7. September

Deutschlandfunk

ca. 6:50 Uhr: Michael Brenner, Verfassungsrechtler an der Universität Jena und Gutachter für die FDP-Fraktion: Wie umgehen mit Problemwölfen?

ca. 7:14 Uhr: Hendrik Wüst (CDU), NRW-Ministerpräsident: Ministerpräsidenten-Konferenz in Brüssel – Industriestrompreis und Auswirkungen der Europapolitik auf die Länder

ca. 8:10 Uhr: Athanassios Kelemis, Geschäftsführer der Deutsch-Griechischen Industrie- und Handelskammer in Athen: Waldbränden, Unwetter und Überschwemmungen – Wie geht Griechenland mit den Naturgewalten um, welche Forderungen hat die Wirtschaft an die Politik?

rbb24-Inforadio

ca. 06:45 Uhr: Sascha Guzy, Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbands Berlin: Gewalt gegen Einsatzkräfte

ca. 07:45 Uhr: Tanja Gönner, BDI-Hauptgeschäftsführerin: Deutschland-Pakt des Kanzlers: Was sagt die Wirtschaft?

ca. 10:25 Uhr: Karsten Haustein, Klimaforscher und Meteorologe an der Universität Leipzig, “Rekordniederschläge und heißester Sommer auf der Nordhalbkugel”

ZDF

ca. 7:05 Uhr: Hendrik Wüst (CDU): Ministerpräsidenten-Konferenz in Brüssel

ca. 8:10 Uhr: Katharina Dröge (Grüne), Fraktionsvorsitzende: Gebäudeenergiegesetz

ca. 8:35 Uhr: Philipp Amthor (CDU) und Jamila Schäfer (Grüne) diskutieren im Moma-Duell übers Gendern

Geburtstage

6. September 2023 Geburtstage

Donnerstag, 7. September

Christine Bergmann (SPD), ehemalige Familienministerin, 84 / Dirk Rossmann, Unternehmer, 77 / Jörg Pilawa, Fernsehmoderator, 58

Nachttisch

6. September 2023 Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute nach Baltimore. Seit dem Wahlsieg von Donald Trump im Jahr 2016 gilt Ta-Nehisi Coates (“Ta-Nahasi” gesprochen) als einer der wichtigsten Intellektuellen in den USA. Seine Artikel im Atlantic über das Erstarken der White Supremacy machten ihn zu einer wichtigen Stimme der liberalen und schwarzen Bevölkerung. In seiner Autobiografie mischt sich diese Stimme mit einem literarisch faszinierenden Sound. “Dem Sound der Straße”, wie es im deutschen Untertitel heißt, man könnte es auch Hip-Hop nennen. Dessen Syntax und lyrische Elemente sind in Coates’ Schreiben allgegenwärtig. Als feinfühliger Sohn eines früheren Mitglieds der Black-Panther-Bewegung wächst er Anfang der 80er Jahre in Baltimore auf. Seine Ängste und Empfindungen bei Schlägereien oder Verfolgungsjagden bekommen dadurch eine Ebene, die an die “streams of conciousness” bei James Joyce erinnert. Nur mit mehr Bass.

The Beautiful Struggle | Blessing

6. September 2023 Verabschiedung

Das war’s für heute. Das nächste Late-Night-Memo erhalten Sie am Donnerstagabend.

Good night and good luck!

Der Berlin.Table ist das Late-Night-Memo für die Table.Media-Community.

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