wir begrüßen Sie herzlich. Diese Informationen bieten wir Ihnen heute Abend:
Talk of the Town: Unabhängige Patientenberatung – wie eine Hilfsinstitution zwischen Interessengruppen aufgerieben wird
Steuerzahlerbund: Haushalt in “bedrohlicher Lage”
Umgang mit China I: Spahn kritisiert widersprüchliche Signale der Regierung
Umgang mit China II: Forscherin nennt Pekings Verhalten konsistent
Cannabis im Straßenverkehr: Ampel plant hohe Geldstrafen
Krankenhausreform: Länder kontra Lauterbach
Polizeiforscher: Statistik erfasst Polizeitätigkeit, nicht Kriminalität
Politische Kommunikation: Glossar macht Praktiken transparent
Rente: DRV mahnt Absicherungspflicht für Selbstständige an
Table.Today Podcast: Michaela Engelmeier, Chefin des SoVD, zur Zukunft des Sozialstaats
Heads: Louisa Specht-Riemenschneider soll neue Datenschutzbeauftragte werden
Best of Table: Weltweite Klimasteuer? + Reformideen für die EU + Freier Zugang zu Daten
Law and Ordner: “Sparbuch” des Bundes der Steuerzahler + Formulierungshilfe zum Cannabis-Konsum im Straßenverkehr + Studie zum Klimaschutz in Mietwohnungen
Must-Reads: Gynäkologen uneins über Abtreibungen + Unternehmen investieren massiv in Forschung + Beschäftigte fleißiger denn je
Unabhängige Patientenberatung: Wie eine Hilfsinstitution zwischen Interessengruppen aufgerieben wird
Von Annette Bruhns
Seit Mitte Dezember sind die Leitungen der Unabhängigen Patientenberatung (UPD) tot. Und selbst dann, wenn die neu gegründete UPD demnächst wieder erreichbar ist, wird sie längst noch nicht vor Ort beraten können. Das Koalitionsversprechen, “staatsfern” und “unabhängig” zu arbeiten, wird sie wohl sogar nie einlösen.
Die Geschichte der Neugründung der UPD ist ein Lehrstück dafür, wie sich politische Interessengruppen durchsetzen. Während die, um die es eigentlich geht, Kranke, Schwache, Hilfesuchende, allein gelassen werden. Etwa wenn die Kasse nicht zahlen will. Oder der Zahnarzt unbezahlbare Rechnungen stellt. Mehr als eine Million Menschen mit solchen Nöten hatte die alte UPD beraten, auch auf Türkisch, Russisch und Arabisch.
Die Gründe für den Ausfall: Der Gesetzgeber war viel zu langsam. Und der von ihm bestellte Neugründer der UPD ist der Falsche. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-SV) hat diese ihm oktroyierte Aufgabe zunächst boykottiert – aus seiner Sicht völlig zu Recht.
Der CDU-Abgeordnete Hubert Hüppe hat dazu eine klare Meinung: “Dass die UPD jetzt nicht mehr am Netz ist, ist ein Versagen mit Ansage.” Vor einem Jahr hat Hüppes Fraktion einen Antrag in den Bundestag eingebracht, der vor einem “vorübergehenden Aus” der UPD warnte und darauf drang, die neue Beratungsstelle aus dem Bundeshaushalt zu finanzieren – statt aus Mitteln der Kassen. Der Antrag wurde abgelehnt. Heute sieht Hüppe sich bestätigt. “Der Bund hätte die alte UPD noch ein Jahr lang laufen lassen müssen. Für den Neustart ist die entstandene Zwangspause eine schwere Hypothek”, sagte er zu Table.Briefings.
Dabei hatte Karl Lauterbach vor gut einem Jahr vollmundig im Bundestag angekündigt: Die neu gegründete UPD werde am 1. Januar 2024 direkt an die bestehende Beratung anknüpfen und deren Mitarbeiter “wenn irgend möglich” übernehmen. Hüppe: “Beide Versprechen hat Karl Lauterbach gebrochen.”
Großes versprach der Bundesgesundheitsminister damals. Er kündigte ein “sehr wichtiges” Gesetz an, “bei dem wir eine Perspektive einnehmen, die in der Gesundheitspolitik oft viel zu kurz kommt”: die der Patienten. Ihnen werde man etwas anbieten, “was es bisher nicht in der Qualität und Form gibt” – eine Beratung, die Patienten “unabhängig von wirtschaftlichen Interessen und Interessenkonflikten” durchs Gesundheitssystem lotse.
Doch erst im Dezember stand dann die Stiftung für die neue UPD – viel zu spät. Und die vom Gesetzgeber bestellten Stifter, die gesetzlichen Kassen, sind bis heute nicht von der Sache überzeugt. Die SPD-Abgeordnete Martina Stamm-Fibich gehört dem Stiftungsrat an, zusammen mit dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung und zwei Bundesministerien. “Staatsfern” geht anders, “unabhängig” erst recht. Stamm-Fibich sagte es offen zu Table.Briefings: “Dass der Großteil des GKV-Verwaltungsrats die UPD nach wie vor für überflüssig hält, ist kein Geheimnis.”
Das ist das eigentliche Dilemma: Ausgerechnet die Kassen, und damit diejenigen, die am häufigsten Gegenstand der Beschwerden der bisherigen Ratsuchenden waren, hat die Ampel zu den Gründern und Finanziers der neuen UPD erkoren. Das enttäuscht besonders die Patienten- und Verbraucherschutzorganisationen, die einst die UPD aus der Taufe hoben – und immer noch um sie kämpfen. Welcher Streit hinter den Kulissen tobt, lesen Sie in der Analyse.
Steuerzahlerbund: Haushalt in “bedrohlicher Lage”. Der Bund der Steuerzahler hat in seinem aktuellen “Sparbuch 2024“ die Steigerung der Ausgaben zwischen 2019 und 2024 um 39 Prozent scharf kritisiert. Zugleich seien die Einnahmen nur um 15 Prozent gestiegen, heißt es in dem Report, der am Donnerstag vorgestellt wird und Table.Briefings bereits vorliegt. Die großen Herausforderungen Wehrhaftigkeit, Klimaschutz, Digitalisierung, Kindergrundsicherung oder Modernisierung ließen sich nicht “on top“ finanzieren. Jedes Ressort müsse die eigenen Prioritäten überprüfen.
Als Beispiele für Einsparmaßnahmen nennt der Steuerzahlerbund:
In dem Report wird die Schuldenbremse gegen Kritiker verteidigt. “Nicht die Schuldenbremse, sondern Staatschulden gefährden Demokratie und verengen Handlungsspielräume“, schreibt der Münchner Staatsrechtler Gregor Kirchhof. Michael Bröcker
Translation missing.Umgang mit China I: Spahn kritisiert widersprüchliche Signale der Regierung. Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion reist aktuell durch China und übt scharfe Kritik an den unterschiedlichen Botschaften der Ampel gegenüber Peking. “Wir haben den Kanzler, der vor Ort konstruktiv Gespräche führt, was auch richtig und wichtig ist”, so Spahn zu Table.Briefings. “Wir haben eine Außenministerin, die zur eigenen innenpolitischen Profilierung die Lage in China in scharfer Rhetorik kritisiert, sogar von einer Diktatur spricht – ohne dass sich dadurch irgendwas verändert.” Und dann gebe es noch die Liberalen, deren Minister losgelöst von allem anderen provokativ nach Taiwan reisen würden. “Jeder macht seins. Das alles macht Deutschland nicht glaubwürdiger und untergräbt jede Strategie”, kritisiert Spahn.
Der CDU-Politiker sieht in chinesischen Überkapazitäten auch eine Chance. Diese seien nicht nur zu Chinas Vorteil. Das Land müsse “mit vielen, vielen Milliarden Subventionen seine Produkte sehr, sehr günstig in den Weltmarkt drücken”. Das mache es für deutsche Unternehmen an bestimmten Stellen schwierig. Aber man könne überspitzt auch sagen: “Wenn China mit seinem Geld und seinen subventionierten Überkapazitäten für Solarpanels quasi den notwendigen massiven Solarausbau in Europa deutlich billiger und schneller macht, dann muss das nicht nur zu unserem Schaden sein”, so Spahn. Allerdings fordert Spahn sofortige und harte Gegenmaßnahmen, sollten deutschen Unternehmen nicht die gleichen Möglichkeiten gewährt werden wie den chinesischen in Europa. Wie Spahn Chinas Schnellzüge erlebt und warum er ein Kooperationsangebot an die Regierung erneuert, lesen Sie im Interview. Stefan Braun
Translation missing.Umgang mit China II: Forscherin nennt Pekings Verhalten konsistent. Nachdem es Olaf Scholz in Peking nicht gelungen ist, Xi zu nennenswerten Zugeständnissen gegen Russland zu bewegen, läuft die Nachlese des Besuchs. Der Konsens lautet: Eine echte Änderung der chinesischen Position war von Anfang an nicht zu erwarten. China verhalte sich völlig konsistent und habe seine Position nicht geändert, sagte Abigaël Vasselier, Leiterin des Foreign Relations-Teams bei der China-Denkfabrik Merics gegenüber Table.Briefings. Xi Jingpin wiederhole immer wieder: Wer Frieden wolle, müsse Russland einbeziehen. Und China sieht sich als Verbündeter Russlands.
In diesem Sinne ist Vasselier zufolge auch das nach dem Scholz-Gespräch kolportierte Xi-Zitat zu verstehen: “Alle Länder müssen Platz am Tisch haben. Kein Land darf auf der Speisekarte stehen”, soll Xi gesagt haben. Damit sei gemeint: Russland müsse bei Verhandlungen mit am Tisch sitzen, es dürfe nicht in Abwesenheit über russische Angelegenheiten entschieden werden.
Der ehemalige Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, bestätigt diese Einschätzung gegenüber Table.Briefings. Er hält das chinesische Ansinnen, nicht ohne Russland über die Ukraine-Frage zu beraten, zumindest für nachvollziehbar. Den Schweizer Plan lehnt Moskau ohnehin ab – und hat nach Wahrnehmung Ischingers seinem Verbündeten China signalisiert, es solle auch die Vorkonferenzen boykottieren. Finn Mayer-Kuckuk
Cannabis im Straßenverkehr: Ampel plant hohe Geldstrafen. Autofahren mit einem THC-Wert von mehr als 3,5 ng/ml im Blut soll künftig als Ordnungswidrigkeit geahndet und mit einer Geldstrafe von bis zu 3.500 Euro belegt werden. Gleiches gilt für den Mischkonsum von Cannabis und Alkohol. Das geht aus einer Table.Briefings vorliegenden Formulierungshilfe der Bundesregierung für die Ampel-Fraktionen hervor. Damit folgt sie der Expertenkommission, die den Grenzwert und das Verbot von Mischkonsum im Straßenverkehr empfohlen hatte. Um das Verfahren zu beschleunigen, wollen die Ampel-Fraktionen den Gesetzentwurf direkt ins Parlament einbringen. Die jeweiligen Gegenäußerungen von Bundesregierung und Bundesrat können damit übergangen werden. Maximilian Stascheit
Translation missing.Krankenhausreform: Länder kontra Lauterbach. Bayern, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg stellen sich hinter ein neues Rechtsgutachten, das den Ländern bescheinigt, dass das Gesetz für die geplante Krankenhausreform ohne ihre mehrheitliche Zustimmung womöglich verfassungswidrig ist. Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) droht mit einer Klage in Karlsruhe, falls Karl Lauterbach den am Mittwoch von Bund und Ländern diskutierten Entwurf nicht ändere. Auch Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) ist verärgert. Die Länder treibe um, dass der Bund ihre Krankenhausplanung beschneiden wolle, so Philippi: “Das wäre verfassungswidrig und ist mit uns nicht zu machen.” Bis zum 30. April wollen die Länder Lauterbach eine gemeinsame Stellungnahme schicken. Annette Bruhns
Polizeiforscher: Statistik erfasst Polizeitätigkeit, nicht Kriminalität. Der Polizeiforscher Hermann Groß kritisiert die Diskussion über die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) als in Teilen unseriös. “Jeder kann sich einen einzelnen Punkt rausziehen und damit einseitig bis falsch oder zumindest missverständlich argumentieren”, sagte er Table.Briefings. Seriös mit der PKS zu argumentieren, sei “unheimlich kompliziert”, weil so viele Faktoren darin steckten. “Die Leute greifen Ausländer- und Migrationskriminalität heraus und ziehen daraus mitunter wenig seriöse Schlüsse.”
Nancy Faesers Fokus auf “Ausländerkriminalität” sei “relativ einfach und durchschaubar”. Sie wolle sich gegen konservative Narrative von importierter Kriminalität durch Einwanderer “profilieren als harte, starke Innenministerin, die dagegen vorgeht.” Dabei seien junge Männer herkunftsunabhängig besonders von Kriminalität betroffen; gerade Migrantengruppen aus dem arabischen oder afrikanischen Raum in Deutschland seien überproportional jung und männlich – sie mit der Restbevölkerung zu vergleichen, führe zu unseriösen Schlüssen. Auch die Aufklärungsquote sei eine politische Zahl, um die Innenministerien der Länder konkurrierten. “Das motiviert, die Quote künstlich zu steigern.” Wozu das führt und welche Lösungsansätze Groß sieht, lesen Sie im Interview. Franziska Klemenz
Politische Kommunikation: Glossar macht Praktiken transparent. Eine Forschungsgruppe der Universität Siegen hat einen gut 80 Begriffe und Stilmittel umfassenden Band vorgelegt. Er basiert auf der Plattform “Diskursmonitor” und soll über Kommunikationsstrategien in Politik, Wirtschaft, Medien und Recht aufklären. Es geht um Begriffe wie Cancel-Culture und das Links-Mitte-Rechts-Schema. Koordiniert wird das Projekt von Friedemann Vogel. Man hoffe, “durch ein wertneutrales Transparent-Machen von Praktiken zu mehr ‘Waffengleichheit’ in öffentlichen Diskursen beizutragen”, so der Linguist zu Table.Briefings. Ein Interview mit ihm finden Sie hier. Okan Bellikli
Rente: DRV mahnt Absicherungspflicht für Selbstständige an. Das Risiko für Selbständige, im Alter in der Grundsicherung zu landen, ist laut Deutscher Rentenversicherung deutlich größer als bei abhängig Beschäftigten. Für eine Eingliederung der Betroffenen in die gesetzliche Rentenversicherung komme es auf eine “möglichst einfache und digital umsetzbare Lösung” an, so eine DRV-Sprecherin zu Table.Briefings.
Die Bundesregierung plant eine Versicherungspflicht für neue Selbständige. Im Rahmen eines Rentenpakets III soll sie noch 2024 für diejenigen kommen, die nicht bereits über berufsspezifische Versorgungswerke abgesichert sind. Sie sollen sich nur durch die Wahl einer privaten Vorsorge der gesetzlichen Versicherung entziehen können. Die Ampel will auch die betriebliche Altersvorsorge stärken. Zudem sollen Empfehlungen der Fokusgruppe private Altersvorsorge umgesetzt werden. Dazu gehören etwa Produkte, die über mehr Risiko und weniger Garantie eine potenziell höhere Rendite bringen könnten. Okan Bellikli
Die Kindergrundsicherung steht auf der Kippe, das Bürgergeld in der Kritik, und die Zukunft der Rente ist unsicher. Der Sozialstaat steht unter Druck. Im Podcast von Table.Briefings hält Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), dagegen. Bevor sie zum SoVD kam, saß sie für die SPD im Bundestag. Wie der Sozialstaat aus ihrer Sicht effizienter werden könnte, hören Sie ab 6 Uhr hier.
“Sparbuch” des Bunds der Steuerzahler für den Bundeshaushalt 2024
Formulierungshilfe der Bundesregierung zum Cannabis-Konsum im Straßenverkehr
Entwurf einer Formulierungshilfe der Bundesregierung für das Cannabisgesetz
Kurzstudie im Auftrag von Mieterbund und BUND: Klimaschutz in Mietwohnungen: Modernisierungskosten fair verteilen
Wochenbericht des DIW: Durchschnittliche Arbeitszeiten in Deutschland sinken, Gesamtarbeitsvolumen auf Rekordhoch
Positionspapier der Arbeitnehmerkammer Bremen: Arbeitszeit – Schutz und Souveränität für Beschäftigte
Die Suche nach einer Nachfolge für den Bundesdatenschutzbeauftragten war ein quälender Prozess – der nun an sein Ende gekommen ist. Die Bonner Rechtsprofessorin Louisa Specht-Riemenschneider wird nach dem Willen von FPD und Grünen das Amt übernehmen. Das Kabinett muss noch zustimmen, außerdem der Bundestag. Das Verfahren soll in den kommenden vier bis fünf Wochen beendet sein. Wann sie ihr neues Amt antritt, ist noch nicht klar.
Specht-Riemenschneider, 39 Jahre alt, hat bisher nur ihren Lehrstuhl geführt. Keine Behörde, aber mit dem politischen Berlin hat sie bereits ihre Erfahrungen, zum Beispiel als Vorsitzende des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen beim Bundesverbraucherschutzministerium. Specht-Riemenschneider ist eine ausgewiesene Fachfrau, die für einen starken Datenschutz eintritt, den sie aber nicht als Hemmnis für Digitalisierung ansieht.
Ulrich Kelber (SPD) ist seit Januar nur noch geschäftsführend im Amt, die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hatte ihn darum gebeten. Kelber hatte den Rückhalt in Teilen der SPD verloren, insbesondere Fraktionschef Rolf Mützenich war gegen eine zweite Amtszeit. FDP und Grüne machten der SPD das Vorschlagsrecht streitig, nachdem die SPD bereits die Stelle des Polizeibeauftragten besetzt hatte. So kam es, dass die beiden Vize-Fraktionsvorsitzenden Konstantin Kuhle (FDP) und Konstantin von Notz (Grüne) sich auf die Suche machten. Helene Bubrowski
China.Table: Geschäftsausbau trotz Risiken. ZF Friedrichshafen, Deutschlands zweitgrößter Automobilzulieferer, will sein China-Geschäft massiv ausbauen – während in Deutschland Stellen gestrichen werden sollen. Wie das aus Sicht des Unternehmens in die Strategie des De-Risking passt, lesen Sie hier.
Climate.Table: Debatte um weltweite Klimasteuern. Am Rande der Frühjahrstagung von Weltbank und IWF beginnt eine ehrgeizige Debatte: Wer soll den Kampf gegen die Klimakrise finanzieren? Wie der billionenschwere Plan einer neue Task-Force dazu aussieht, lesen Sie hier.
Europe.Table: Reformideen für die EU. Die beiden italienischen Ex-Premiers Mario Draghi und Enrico Letta argumentieren, dass die EU nicht für die Welt von heute gebaut ist. Welche Reformen sie fordern, lesen Sie hier.
Research.Table: Initiative für freien Zugang zu Daten. Eine internationale Initiative fordert in der Barcelona Declaration den freien Zugang zu wissenschaftlichen Daten. Ob das Betreiber von kostenpflichtigen Datenbanken in den Ruin treiben würde, lesen Sie hier.
Research.Table: Widersprüchliche Signale zu China. Olaf Scholz plädiert für einen stärkeren Wissenschaftsaustausch mit China und ignoriert damit Warnungen von Bettina Stark-Watzinger. Wie die Wissenschaft mit den widersprüchlichen Signalen umgeht, lesen Sie hier.
Lernen Sie alle Table.Briefings in voller Länge kostenlos kennen: 4 Wochen, ohne automatische Verlängerung, ohne Zahldaten – und informiert wie die Topentscheider.
Translation missing.Zeit: Gynäkologen-Streit über das Abtreibungsrecht. Während die niedergelassene Frauenärztin Jana Maeffert die von einer Expertenkommission der Bundesregierung vorgeschlagene Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs unterstützt, warnt ihr Charité-Kollege Matthias David davor, den Kompromiss-Paragrafen 218 anzutasten. In einem sind sich beide einig: Sollte das Gesetz angetastet werden, landet es in Karlsruhe. (“Soll Abtreibung legal werden?”)
FAZ: FDP schont Christian Wulffs Bezüge. Zehn Jahre lang hat die SPD versucht, die gesetzlichen Ruhebezüge eines Bundespräsidenten so zu ändern, dass dessen Ehrensold vor dem Erreichen des Pensionsalters mit privaten Nebeneinkünften verrechnet wird. Anlass der Diskussionen war der Ehrensold von Ex-Präsident Wulff, 64, von mehr als 20.000 Euro monatlich. Ingo Schäfer (SPD) wirft der FDP vor, ein Inkrafttreten einer Gesetzesänderung zum 1. Januar 2025 verhindert zu haben. (“Wulffs Ehrensold wird nicht gekürzt“)
Handelsblatt: Innovation made in Germany. Die Dax-Konzerne haben 2023 mit 75 Milliarden Euro mehr Geld in F&E gesteckt denn je – 7 Prozent mehr als im Vorjahr, obwohl die Umsätze nur um 1 Prozent stiegen. Siemens eröffnete am Mittwoch in Garching einen Forschungsstandort mit 450 eigenen und 150 Wissenschaftlern der TU München und investiere mehr als Wettbewerber wie ABB oder 3M. (“Boom bei der Forschung“)
Nicht überlesen!
SZ: 2023 war ein Jahr der Arbeit. Fleißig wie nie zuvor waren Deutschlands Beschäftigte: Sie brachten es auf die Rekordhöhe von 55 Milliarden Arbeitsstunden laut einer DIW-Studie. Dabei waren sie im Schnitt 25 Prozent produktiver als vor 30 Jahren. Ein ungehobenes Personalpotenzial fanden die Forscher auch: Ein Fünftel aller weiblichen Fachkräfte möchte ihre Stunden aufstocken. (“So viel arbeiten die Deutschen wirklich“)
DIW: Gewinner-Verlierer-Denken überwinden. Das verbreitete “Nullsummen-Denken” sei aus individueller Perspektive oft richtig, aber gesellschaftlich meist falsch, schreibt Ökonom Marcel Fratzscher. Ein Beispiel: Wenn das Nachbarskind einen Kita-Platz bekomme, gebe es für einen selbst kurzfristig womöglich keinen mehr. Langfristig helfe dagegen nur eine Ausweitung des staatlichen Angebots – statt Verteilungskämpfen, die manche Parteien befeuern würden. (“Das Nullsummen-Denken verhindert Lösungen“)
SZ: Netanjahu weist Ratschläge zurück
FAZ: Lauterbach will Klinikreform auch gegen die Länder durchsetzen
Tagesspiegel: Länder machen Druck: Deutschlandticket soll bis 2036 verlängert werden
Handelsblatt: Boom bei Forschung
Sächsische Zeitung: Sachsen kürzt ersten Asylbewerbern das Bargeld
Zeit Online: Warum 1,50 Euro für Erdbeeren ein unverschämter Preis ist
Spiegel: Möglicher Betrugsversuch bei “Wer wird Millionär?”
Welt: “Kommen Sie nicht!” – Starkregen überflutet Dubai
Handelsblatt: Wie sich die Rente auf der griechischen Insel genießen lässt
NZZ: Vier Mythen über den Atomausstieg
Deutschlandfunk
6:50 Uhr: Mojib Latif, Professor am Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel: Haben wir den Klima-Kipppunkt bereits erreicht?
7:15 Uhr: Jürgen Hardt, außenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag: Tut die deutsche Politik genug, um weitere Eskalation in Nahost zu vermeiden?
8:10 Uhr: Dierk Borstel, Extremismus-Forscher an der FH Dortmund: Prozessbeginn gegen Höcke
ZDF
6:35 Uhr: Herbert Brücker, Abteilungsleiter am Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung: Studie über Erwerbstätigkeit von Geflüchteten
7:05 Uhr: Kerstin Andreae, Geschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft: Stromnetz-Engpass in Oranienburg
8:05 Uhr: Christoph Heusgen, MSC-Vorsitzender: Ukraine
8:35 Uhr: Josephine Ortleb, Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, und Eva Maria Welskop-Deffaa, Caritas-Präsidentin: Paragraf 218
rbb24-Inforadio
7:05 Uhr: Anton Hofreiter, Vorsitzender des Europaausschusses: EU-Gipfel
AfD: Prozessauftakt gegen Björn Höcke. Vor dem Landgericht Halle muss er sich wegen Verwendung verbotener SA-Parolen verantworten.
EU: Abschluss der Sondertagung des Europäischen Rats in Brüssel mit Olaf Scholz.
Wirtschaft: Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee. Highlights am Donnerstag: Interview mit Volker Wissing und Diskussion zu europäischem Wachstum mit Julia Klöckner. Informationen & Livestream
Finanzen: PK von Christian Lindner und Bundesbank-Chef Joachim Nagel bei der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank in Washington.
Militär: Frank-Walter Steinmeier besucht die Bundeswehr in Munster. Geplant ist auch ein Mittagessen mit den Soldaten und die Teilnahme an einem Feldgottesdienst. 10 Uhr
Digitalpolitik: Beginn der Digitalministerkonferenz in Potsdam mit Volker Wissing, Brandenburgs Digitalstaatssekretär Benjamin Grimm und Berlins Digitalstaatssekretärin Martina Klement. 17 Uhr, Informationen & Programm
Sport: Sportministerkonferenz in Saarbrücken. Mit Nancy Faeser.
Demokratie: Marco Buschmann spricht an der Uni Göttingen zum Thema “75 Jahre Grundgesetz: Mehr Verfassung wagen!”. 17:15 Uhr, Informationen & Anmeldung
Baupolitik: Klara Geywitz besucht Rostock. Auf dem Programm: eine Pressekonferenz mit Manuela Schwesig, ein Besuch beim Bauamt sowie die Besichtigung eines sozialen Wohnungsbaus.
Landwirtschaft: Cem Özdemir bei der hybriden Fragestunde des Verbands Deutscher Agrarjournalisten. 11:30 Uhr, Informationen & Anmeldung
Militär: “Staatsbürger in Uniform”: Gespräch mit der Wehrbeauftragten Eva Högl. 16 Uhr, Informationen & Anmeldung
Ina Lepel, Botschafterin in Indonesien, 62
Christian Dürr, MdB und Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, 47
Gabriela Heinrich, MdB (SPD), 61
Gerald Heere, Finanzminister von Niedersachsen (Grüne), 45
Unser Tipp führt Sie heute ins Berliner Regierungsviertels. Genauer noch: ins Büro von Friedrich Merz. Und in sein ganzes Leben drumherum. 45 Minuten Doku über den möglichen Kanzlerkandidaten, seine Pannen und Provokationen, seine Stärken und Verwundbarkeiten; 45 Minuten, in denen man dem bald 70-jährigen Merz ziemlich nahekommt. Nicht, weil Merz selbst viel preisgeben würde, sondern weil Freunde und Gefährten, aber auch härteste Kritiker einen echten Rundumblick auf diesen Mann werfen dürfen. Bemerkenswert, fair, dazu garniert mit Söder’schen Spitzen. Stefan Braun
Mensch Merz! Der Herausforderer | ZDF-Mediathek
Das war’s für heute. Good night and good luck!
Heute haben Constanze Baumann, Okan Bellikli, Stefan Braun, Michael Bröcker, Annette Bruhns, Helene Bubrowski, Damir Fras, Franziska Klemenz, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Molly Lukas, Finn Mayer-Kuckuk und Maximilian Stascheit mitgewirkt.
Der Berlin.Table ist das Late-Night-Briefing für die Table.Media-Community. Wenn Ihnen der Berlin.Table gefällt, empfehlen Sie uns bitte weiter. Wenn Ihnen diese Mail weitergeleitet wurde: Hier können Sie sich kostenlos anmelden.