Berlin.Table – Ausgabe 721

Reform des BND + Stolze Zuwanderer + Themen des Koalitionsausschusses

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Talk of the Town

BND-Novelle: Was für die Reform des Nachrichtendienstes diskutiert wird

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs war die Sicherheit der Bundesrepublik niemals so gefährdet, wie sie es jetzt ist. Martin Jäger, seit September BND-Präsident, macht das bei seinen wenigen Auftritten seither immer wieder deutlich. Mit Blick auf Feinde der Demokratie und der Freiheit im Äußeren wie Inneren hat Bundeskanzler Friedrich Merz das klare Ziel ausgegeben, „dass der BND nachrichtendienstlich auf dem allerhöchsten Niveau mitspielt“. Seit langem belächeln andere Dienste den deutschen, der regelmäßig passen muss. Aus BND-Kreisen heißt es, Deutschland sei der „Vegetarier“ unter den Geheimdiensten.

Mit der Novelle des BND-Gesetzes soll sich das ändern. Sie soll Befugnisse, Aufgaben und Organisation des Auslandsnachrichtendienstes neu festlegen. Noch gibt es dazu nur lose Papiere und einen ersten Austausch; auch die Frühkoordinierung hat noch nicht wirklich begonnen. Aber Table.Briefings hat mit einer Reihe von Involvierten vertraulich gesprochen. Und sie benennen, worauf es jetzt ankommt. So ist parteiübergreifend eigentlich für alle klar, dass die Erweiterung seiner Befugnisse unabdingbar ist, um den Dienst auf europäisches Niveau zu heben und ihn zur Verteidigung gegen feindliche Akteure wie Russland zu wappnen.

Der vielleicht heikelste Punkt: Das Trennungsgebot für Nachrichtendienste und Polizei steht zur Diskussion. Es sollte über Jahrzehnte verhindern, dass eine politisch gesteuerte, übermächtige Polizei wie die Gestapo im Dritten Reich Nachrichtendienste missbrauchen kann – oder umgekehrt. Historisch habe es gute Gründe für diesen Rechtsgrundsatz gegeben, heißt es bei allen. Aber vor allem die Union fordert jetzt eine Aufweichung. Der Grund: Längst weiß man, dass beispielsweise Russland in der Lage ist, genau dieses Trennungsgebot so zu nutzen, dass eine effektive Verfolgung und schnelle Bekämpfung kaum gelingen kann. Zum Beispiel bei allen Formen von Attacken, die über Grenzen hinweg organisiert werden. Deshalb sollen BND, Verfassungsschutz und Polizei in solchen Fällen enger kooperieren dürfen. Auch ein intensiverer Datenaustausch mit Bundeswehr und MAD wird diskutiert; was mit Blick auf die Brigade Litauen relevant ist.

Außerdem soll der BND in der Cyberabwehr stärker werden. Angedacht ist eine „Reaktions-Toolbox“ im Umgang etwa mit Russland – seinen Spionageakten, seiner Bereitschaft zur Sabotage, seinen Versuchen zur Einflussnahme etwa im Vorfeld der Bundestagswahl. Strittig ist dabei noch immer ein sogenannter Hackback, also ein Gegenangriff, den der BND durchführen könnte, indem er sich nach einem Cyberanschlag in das Netz des Gegners hacken und dessen Netz oder Software attackieren könnte. Kritiker bei SPD und Grünen sprechen von digitaler Eskalation und befürchten Völkerrechtsverstöße, etwa wenn sich der durch den Gegenangriff ausgeschaltete Server in einem Krankenhaus befindet. Aus der SPD heißt es, dass sehr genau definiert werden müsse, in welchen Fällen welche Maßnahmen möglich sein sollen.

Befürworter bei der Union verteidigen die Notwendigkeit einer aktiveren Cyberabwehr. Sie argumentieren, dass auch Polizisten mit potenziell tödlichen Waffen ausgestattet seien, sie aber nur im seltensten Fall wirklich verwendeten. Allein die Befugnis im Ernstfall schrecke ab. Angedacht ist in diesem Zusammenhang etwa, ausländische Drohnen so zu manipulieren, dass sie im Kreis fliegen. Die Überlegungen gehen aber noch weiter. Angedacht und diskutiert wird auch, in den Informationsraum des Gegners selbst einzugreifen. So könnte Deutschland Unsicherheit schüren und Desinformationskampagnen wie in Moldau kontern, heißt es.

Vielen genügt zudem die technische Ausstattung des BND nicht mehr. In diesem Kontext könnte auch der Einsatz der Software von Palantir neu diskutiert werden. Während die SPD-Bundestagsfraktion die Daten-Analysesoftware relativ geschlossen ablehnt, spielen bei der Union einige mit der Idee. Zwar wolle niemand Peter Thiel als Anbieter, allerdings könne Palantir ungleich mehr als europäische Äquivalente. Mit dem Votum von Verfassungsschutz-Chef Sinan Selen, der sich in dieser Woche für eine europäische Alternative ausgesprochen hat, hat sich eine relevante Stimme gegen Palantir gewandt. Für die SPD ist die Diskussion um Palantir generell vom Tisch. Die Frage besserer Technik für den BND ist es damit aber nicht.

Einig ist man sich schließlich, dass auch die Kontrollmöglichkeiten durch das Parlament überdacht werden müssen. Die Opposition, aber auch die SPD pochen darauf, dass jede Erweiterung von Möglichkeiten und Befugnissen zusätzlicher Kontrollen bedarf. In der Union und in Sicherheitskreisen wird hingegen darauf verwiesen, dass es in der Vergangenheit ein unzuverlässiger Umgang mit Informationen aus diesen Kontrollrechten war, der dazu führte, dass die Dienste befreundeter Staaten immer wieder gedroht haben, den auch für Deutschland lebenswichtigen Austausch zu beschneiden. Deswegen dürfte es gerade an dieser Stelle noch harte Verhandlungen geben.

Mit einer finalen Novelle wird nicht vor März gerechnet. Derzeit werden einzelne Details zwischen Kanzleramt, BMI und BMJ diskutiert. Selbst die sogenannte Frühkoordinierung, einer klassischen Ressortabstimmung vorangestellt, hat noch nicht begonnen. Komplizierter ist der Weg zu einem Gesetzentwurf außerdem, weil die Unionsfraktion verhindern möchte, dass sie von der Regierung einen Kompromiss auf den Tisch bekommt, der dann in Gesprächen mit den Abgeordneten nochmal verwässert werden könnte. Eine schon gemachte Erfahrung, die sie dieses Mal unbedingt vermeiden möchte.

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News

Studie: Zuwanderer sind besonders stolz auf Deutschland. Eine neue Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung untersucht die politischen Einstellungen der rund 25,2 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland, die 2024 rund 30,4 Prozent der Bevölkerung ausmachen. 2014 lag dieser Anteil noch bei 20,3 Prozent. Die Umfrage zeichnet ein überraschendes Bild der emotionalen Verbundenheit. Demnach fühlen sich über 90 Prozent der Menschen in Deutschland grundsätzlich wohl. Auffällig ist jedoch der signifikante Unterschied beim empfundenen Nationalstolz:

  • Der Aussage „Ich bin stolz auf Deutschland“ stimmen ausländische Mitbürger am häufigsten zu (79 Prozent).

  • Deutsche mit Migrationshintergrund folgen mit 71 Prozent.

  • Deutsche ohne Migrationshintergrund liegen mit 63 Prozent am Ende dieser Skala.

Die Studie zeigt auch deutliche Diskrepanzen bei der Sorge um politischen Extremismus und Grundrechte:

  • Die Zustimmung zur Aussage „Der Rechtsextremismus in Deutschland macht mir Angst“ ist bei ausländischen Mitbürgern am niedrigsten (55 Prozent).

  • Unter Deutschen mit Migrationshintergrund sind es 66 Prozent.

  • Jene ohne Migrationshintergrund äußerten mit 74 Prozent die größte Sorge.

Bemerkenswert ist auch die Entwicklung bei den Grundrechten: Die Zustimmung zur Aussage „Jeder kann seine Meinung frei äußern“ sank in den letzten Jahren bei Deutschen mit und ohne Migrationshintergrund. Nur bei den Ausländern stieg sie. Die allgemeine Demokratiezufriedenheit sank jedoch in allen untersuchten Gruppen (siehe untere Grafik). Der Aussage „Der Islam gehört zu Deutschland“ stimmen alle Gruppen im Vergleich zu 2015 weniger zu. Leonard Schulz

Die Demokratiezufriedenheit sinkt in allen Gruppen – besonders stark bei Deutschen mit Migrationshintergrund

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Koalitionsausschuss: Geplante Themen und mögliche Unstimmigkeiten. Am Mittwochabend um 17:30 Uhr tagt zum vorletzten Mal in diesem Jahr der Koalitionsausschuss im Kanzleramt. Die Tagesordnung, die es offiziell eigentlich gar nicht gibt, ist voll, aber friedlich. Offenbar haben eine Woche nach dem Rentenstreit weder Union noch SPD ein Interesse an größeren Konfliktthemen. Sie werden deshalb weitgehend ausgespart.

Nach Informationen von Table.Briefings geht es dennoch um eine Vielzahl von Themen. Dazu gehören die Ukraine und die eingefrorenen russischen Staatsgelder, der Haushalt 2027 und eine Reihe von Vorhaben, die noch auf dem Arbeitsprogramm stehen – etwa die private Altersvorsorge, die Luftverkehrssteuer, der Industriestrompreis, das Infrastrukturzukunftsgesetz, das Klimaschutzprogramm und das Gebäudeenergiegesetz. Bei Letzterem gibt es zwischen dem Wirtschaftsministerium und dem Bauministerium immer noch Unstimmigkeiten, ob es nun „abgeschafft“ werden soll, wie es der Koalitionsvertrag suggeriert, oder nicht.

Klar ist, dass vor allem der Gebäude- und Verkehrssektor ihre Klimaziele massiv verfehlen. Daher ist es kein Zufall, dass Klima, Verkehr und Gebäude an diesem Mittwochabend gemeinsam besprochen werden. Die SPD plädiert dafür, dass alle drei Themen gemeinsam gedacht werden. Im Anschluss werden die Gespräche am Kamin fortgeführt. Da wollen die Beteiligten vor allem über die Einsetzung der Rentenkommission und das kommunale Entlastungspaket sprechen. Laura Block, Sara Sievert

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Wir sind die Fair-zu-Jugendlichen-Versicherung. Weil wir die wachsende Zahl älterer Menschen versorgen können, ohne die Jüngeren damit zu belasten. Dafür bilden wir von Beginn an Rücklagen, die stetig Zinsen einbringen. Für unsere Versicherten haben wir so bereits über 340 Milliarden Euro zurückgelegt, um ihre mit dem Alter steigenden Behandlungskosten abzusichern. (mehr auf pkv.de)

Kabinett: Bürgergeld und Kurzarbeitergeld-Verlängerung verschoben. Nach Informationen von Table.Briefings sind beide Punkte am Mittwoch nicht auf der Tagesordnung des Kabinetts. Im letzten Koalitionsausschuss war vereinbart worden, die Verlängerung der Zahlung von Kurzarbeitergeld am 10. Dezember zu verabschieden. Das wird den Beitragshaushalt laut Stellungnahme der Bundesagentur für Arbeit zwischen 100 und 180 Millionen Euro kosten, was zu einem „Bedarf an zusätzlichen Liquiditätshilfen des Bundes“ führe. Der DGB mahnt in seiner Stellungnahme an, eine Kompensation der Mehrkosten zu prüfen, damit die BA „in der Arbeitsförderung handlungsfähig bleibt“. Zum Bürgergeld äußerte sich Friedrich Merz am Dienstagabend beim Tag der Metall- und Elektro-Industrie. Gerade werde „an den letzten Formulierungen gearbeitet, damit wir das noch in diesem Jahr ins Kabinett bekommen“. Okan Bellikli

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US-Sicherheitsstrategie: Merz sendet aus Mainz eine Botschaft an Trump. „Dass die Amerikaner die Demokratie in Europa retten wollen, dafür sehe ich keine Notwendigkeit“, sagte Friedrich Merz am Dienstagnachmittag in Mainz. Das würden die Europäer schon alleine hinbekommen. Die wichtigste Frage sei, was das Strategiepapier für die sicherheitspolitische Zusammenarbeit bedeute. Für den Kanzler zeigt es einmal mehr, dass Deutschland und Europa unabhängiger von den USA werden müssten. In dem Papier von Donald Trump steht unter anderem der Vorwurf, die Europäer würden die politische Freiheit untergraben.

Merz fügte dann noch etwas hinzu, das bei manchen europäischen Partnern für Befremden sorgen könnte. Er habe den Amerikanern gesagt, „ihr braucht auf der Welt auch Partner, und einer der Partner kann Europa sein, und wenn ihr mit Europa nichts anfangen könnt, dann macht wenigstens Deutschland zu eurem Partner“. Sara Sievert

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Verteidigung: Wie Sicherheit und Rüstungskontrolle zusammenhängen. Die Friedens- und Konfliktforscherin Nicole Deitelhoff fordert die „Entwicklung politischer Strategien, wie wir uns eine Friedensordnung in Zukunft wieder vorstellen“. Man dürfe „Aufmerksamkeit nicht nur in den Bereich der militärischen Sicherheit stecken“, weil das zu einer „Rüstungsspirale“ führe, die die Welt „sehr viel unsicherer als zuvor“ mache, sagte sie Table.Briefings und der The Berlin Pulse Express Edition der Körber-Stiftung. Deitelhoff fordert mehr Engagement für Rüstungskontrolle.

Zugleich verteidigte sie die hohen Rüstungsausgaben der Bundesregierung. Diese plant, den Verteidigungsetat bis 2029 auf 150 Milliarden Euro aufzustocken. „Wir haben jahrelang nicht in Verteidigung und militärische Sicherheit investiert, da muss jetzt etwas passieren.“ Was Deitelhoff von dem von Verteidigungsminister Boris Pistorius verwendeten Begriff der „Kriegstüchtigkeit“ hält, lesen Sie im Security.Table. Markus Bickel

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Finanzen: Fünf Bundesländer nutzen neue Schulden-Möglichkeit nicht. Während der Bund im nächsten Jahr neue Schulden im Rekord-Umfang von 180 Milliarden Euro aufnimmt, verzichten fünf der 16 Bundesländer vollständig auf die im Frühjahr neu geschaffene Möglichkeit, auch ohne Notlage Schulden aufzunehmen. Das geht aus einem Papier hervor, das der Stabilitätsrat bei seiner Sitzung am Dienstag beschlossen hat. Keine neuen Schulden nehmen demnach Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Sachsen-Anhalt auf. Besorgniserregend ist die Finanzsituation nach Aussage des Gremiums dagegen in Bremen und in Berlin. Malte Kreutzfeldt

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Transatlantische Beziehungen: Bär sieht Freiheit der Wissenschaft bedroht. Das sei auch an Orten der Welt der Fall, wo man es nicht vermutet hätte, erklärte Forschungsministerin Dorothee Bär, in Reden an der deutschen Botschaft in Washington D.C., und an der Georgetown University. Bär besucht derzeit Kanada und die USA. Die transatlantischen Beziehungen seien, gerade im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine, auf eine neue Art gefordert. Das betreffe aber auch Forschung und Wissenschaft. „Es ist ein Verlust für uns alle, wenn sich die klügsten Köpfe nicht mehr frei austauschen können. Wenn brillante Ideen liegenbleiben, statt die Welt ein Stück besser zu machen.“ Sicherheit und Freiheit der Forschung müssten geschützt werden, „gerade in der aktuellen geopolitischen Situation“. Magdalena Latz

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Kampf um Chips: Chinas Konzerne verlagern ihr KI-Training nach Südostasien. Die US-Exportbeschränkungen beschneiden Chinas Zugang zu US-Hochtechnologie. Trotzdem stehen US-KI-Chips chinesischen Firmen zur Verfügung – und zwar in Südostasien. Die Region ist für China zu einer wichtigen Ausweichzone geworden. Doch die Lockerung der Exportverbote von Nvidias H200-Chips stellt den Status infrage. Inwieweit China weiterhin von ausländischen Chips abhängig ist, lesen Sie im China.Table. Jörn Petring

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Digitalpakt II: Verhandlungen laufen erfolgreich. In der kommenden Woche soll auf der Bildungsministerkonferenz die Einigung zwischen Bund und Ländern zu dem Förderprogramm verkündet werden, erfuhr Table.Briefings. Geplant sind fünf Milliarden Euro über eine Laufzeit von fünf Jahren, die sich Bund und Länder hälftig teilen. Das Geld soll vor allem in die digitale Ausstattung von Schulen fließen.

Uneinigkeit gibt es aktuell an anderer Stelle: Die Bundesländer streiten untereinander, nach welchem Finanzierungsmodell die Betriebskosten für gemeinsame Digitalisierungsprojekte bezahlt werden sollen. Die Entwicklung dieser länderübergreifenden Vorhaben wurde aus dem Digitalpakt I bezahlt, den Betrieb müssen die Länder künftig selbst stemmen. Warum dahinter auch eine Grundsatzdebatte über eine mögliche Abkehr vom Königsteiner Schlüssel steckt, lesen Sie im Bildung.Table. Vera Kraft

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Das AA und das Wadephul-Foto: Was das Ministerium nicht will. Die Anweisung aus der Spitze des AA, künftig in jeder Botschaft, jeder Residenz und jedem Konsulat neben dem Bild des Bundespräsidenten auch eines von Außenminister Johann Wadephul aufzuhängen (Table.Briefings berichtete am Montag), löst im Ministerium und in vielen Botschaften weiter großes Erstaunen aus. Die Spitze des Hauses will damit unter anderem das Gemeinschaftsgefühl stärken, und zwar gerade auch in Vertretungen, die sich weitab von der Zentrale manchmal abgehängt fühlen. Das Bemühen, auch entfernte Botschaften enger an die Zentrale anzubinden, soll allerdings nicht als Kritik am dortigen Personal missverstanden werden. Dieser Eindruck war offenbar bei manchen Diplomaten entstanden. Nicht wenige zweifeln jedoch, ob mehr Anbindung über ein Foto gelingen kann. Stefan Braun

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Korrektur: In der Montagsausgabe war die Legende in der Grafik zur Rente falsch beschriftet. Statt „Rentenausgaben insgesamt“ und „Anteil der steigenden Renten“ hätte es heißen müssen „Prozentuale Veränderung der Rentenausgaben insgesamt“ und „Prozentuale Veränderung der Summe der gezahlten Renten“. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

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Table.Today Podcast

Table.Today mit Christian Miele. "Glauben Sie noch an Reformen, Herr Miele?"

Der Unternehmer und Investor Christian Miele (Urenkel des Gründers des Hausgeräte-Herstellers, aber selbst nicht bei Miele tätig) beklagt einen Mangel an Führungsstärke in der Regierung und fürchtet, dass die Koalition schon im nächsten Jahr zerbrechen könnte. Warum Miele weder Friedrich Merz noch Lars Klingbeil zutraut, das Ruder herumzureißen, und welche deutschen Start-ups er als kleinen Hoffnungsschimmer für die Zukunft sieht, hören Sie ab 5 Uhr hier.

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Table.Documents

Stellungnahmen zur Kurzarbeitergeld-Verlängerung von BA und DGB

Studie „Einwanderungsgesellschaft im Wandel“ der KAS

Rede von Forschungsministerin Dorothee Bär

Studie des IAB zum „Investitionssofortprogramm“

Jahresbilanz von Reporter ohne Grenzen

Global Environment Outlook des UNEP

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Heads

Niclas Herbst ist neuer Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament. Er wurde am Dienstagabend im zweiten Wahlgang gewählt und bekam 15 Stimmen. Die Gegenkandidatin Christine Schneider erhielt im zweiten Wahlgang 13 Stimmen. Alle 29 Abgeordneten der deutschen Gruppe waren zusammengekommen, um die Nachfolge von Daniel Caspary zu bestimmen. Der CDU-Europaabgeordnete wechselt zum 1. März als deutsches Mitglied an den Europäischen Rechnungshof in Luxemburg. Markus Grabitz

Martin Wolf wird ab 2026 Präsident der Gesellschaft für Informatik. Neben dem Professor der FH Aachen ist das Präsidium mit Nadine Bergner, Friedrich Steimann und Katharina Weitz paritätisch besetzt. Wolf war vor seiner Lehrtätigkeit IT-Berater bei Ernst & Young, IT Audit und der Deutschen Post DHL. Er folgt auf Christine Regitz von SAP. „Die Informatik hat in Deutschland nicht die Sichtbarkeit, die ihr als grundlegendste Disziplin der Digitalisierung zusteht“, sagt er. Gerade in Bezug auf KI müssten in Deutschland in den kommenden Jahren etliche Entscheidungen getroffen werden, dort müsse sich die IT-Community mehr einbringen. Leonard Schulz

Amy Kirchhoff ist neue Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz. Die 18-Jährige will in ihrer einjährigen Amtszeit als oberste Schülersprecherin Deutschlands zwei Themen mehr Sichtbarkeit verleihen: der mentalen Gesundheit von Schülerinnen und Schülern und der Frage, wie unterschiedlich Aufwachsen in Ost- und Westdeutschland sein kann. Zuvor war Kirchhoff Vorsitzende der sächsischen Landesschülervertretung. Sie besucht die 13. Klasse an einem beruflichen Gymnasium in Meißen und will im kommenden Jahr ihr Abitur machen. Mehr zu Kirchhoffs Plänen lesen Sie im Bildung.Table. Vera Kraft

Andreas Bappert gilt als Experte für Raketenabwehrsysteme wie IRIS-T oder Patriot. Er sagt aber, was Europa und die Ukraine jetzt bräuchten, seien günstige Abfangdrohnen statt teurer Luftverteidigung, um im Drohnenkrieg gegen Russland bestehen zu können. Anfang des Jahres wechselte Bappert von Diehl Defence zum 2024 gegründeten estnischen Start-up Frankenburg Technologies. Dort entwickelt er mit der „Mark 1“ eine kleine, günstige Abfangrakete. Nächstes Jahr soll sie in Serienproduktion gehen. Was die Rakete können soll, lesen Sie im Security.Table. Lisa-Martina Klein

Marietta Solty war die Tochter des Kantonesen Chong Tin Lam, der 1936 die legendäre Hong Kong Bar an der Reeperbahn in Hamburg eröffnete. Sie konnte vor den Nazis fliehen, die 1944 das „Chinesenviertel“ auf dem Kiez räumten, und führte das Lokal nach dem Tod ihres Vaters weiter. Die älteste Wirtin auf dem Kiez bewahrte damit auch die Erinnerung an das Chinatown auf der Reeperbahn. Solty starb 2021. Was mit der Bar passierte, lesen Sie im China.Table. Christian Domke Seidel

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Top 100 of the Table 2025

Martina Brockmeier

Martina Brockmeier. Die Präsidentin verfolgt für die Leibniz-Gemeinschaft eine klare Agenda: sichtbarer werden, strategischer kooperieren, Transfer breiter denken – und das in einem System, das finanziell unter Druck steht. Die Agrarökonomin, erfahren in Evaluationsprozessen und Governance-Fragen, setzt stark auf Vernetzung: Leibniz-Labs, Task Force Technologietransfer, engere Abstimmung in der Allianz. Transfer versteht sie nicht auf den klassischen Technologieweg verengt, sondern als politisch-gesellschaftliche Verantwortung – inklusive Wissenschaftskommunikation und Beratung. Ihr Nachfolger steht schon fest: der Volkswirtschaftler Christoph M. Schmidt.

Martina Brockmeier ist einer der 100 entscheidenden Köpfe der wissenschaftspolitischen Szene. Die Table.Briefings-Fachredaktionen haben in zehn Kategorien die wichtigsten Personen benannt, von Politik, Unternehmen, Beratung, Verbänden, Thinktanks bis Stiftungen, Wissenschaft, NGOs und Gesellschaft. Hier geht es zur Übersicht.

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Best of Table

China.Table: Außenminister schließt China-Reise ab. Johann Wadephul hat zum Ende seiner China-Reise Anerkennung für Chinas technische Innovationskraft bekundet. Warum er seinen Besuch als gute Vorbereitung für den geplanten Besuch von Friedrich Merz sieht, lesen Sie hier.

Security.Table: Der EU fehlt Vorbereitung auf Krisen. Hadja Lahbib, EU-Kommissarin für Krisenvorsorge, sieht die Union nicht gut auf Krisen und ihre Folgen vorbereitet. Was sie in diesem Zusammenhang von Deutschland erwartet, lesen Sie hier.

ESG.Table: Italienischer Ex-Minister sorgt sich um Wettbewerbsfähigkeit. Die Schwächung des Green Deals der EU „mindert die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen und italienischen Wirtschaft“, sagt Enrico Giovannini. Welche Prioritäten seiner Ansicht nach verfolgt werden sollten, lesen Sie hier.

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Time.Table

Regierung: Die Spitzen von Union und SPD beraten im Koalitionsausschuss. Berlin, 17:30 Uhr

Außenpolitik I: Reem Alabali Radovan setzt ihre Reise zu politischen Gesprächen in Äthiopien fort. Addis Abeba, Äthiopien

Außenpolitik II: Friedrich Merz empfängt den kroatischen Premierminister Andrej Plenković. Kanzleramt, 12:30 Uhr

Innenpolitik: Sitzung des Bundeskabinetts mit Statement von Alexander Dobrindt zu den Beschlüssen (12:30 Uhr). Kanzleramt, 10 Uhr

Sozialpolitik: Bundesvertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund. Mit Bärbel Bas. Berlin, 11 Uhr. Tagesordnung und Livestream

Ehrung: Übergabe des Friedensnobelpreises an die Venezolanerin María Corina Machado. Oslo, 13 Uhr

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Must-Reads

FAZ: Bund vor Tennet-Deal. Die Bundesregierung soll kurz vor einer Vereinbarung über den Kauf eines Anteils von 25 Prozent am Deutschlandgeschäft des niederländischen Netzbetreibers stehen. Die Verhandlungen könnten Insidern zufolge noch in dieser Woche abgeschlossen sein. Eine offizielle Bekanntgabe würde sich demnach aber bis Anfang 2026 hinziehen, da es noch regulatorische und parlamentarische Genehmigungen brauche. („Bund will Anteile von Tennet“)

Handelsblatt: Autobahn GmbH gab offenbar sensible Daten an Berater. Bei dem staatlichen Unternehmen hat es möglicherweise einen schweren Verstoß gegen Compliance-Regeln gegeben. Demnach wurden Daten zum Einsatz sämtlicher externer Berater im Unternehmen inklusive der Tagessätze an die Unternehmensberatung EY weitergeleitet, was dieser wertvolle Informationen über die Konkurrenz lieferte. EY soll sich anschließend erfolgreich an Ausschreibungen der Autobahn-GmbH beteiligt haben. Die Staatsanwaltschaft soll den Vorgang prüfen. („Compliance-Verdacht erschüttert Autobahn GmbH und Beraterszene“)


Tagesspiegel: Kosten für Flüchtlingsunterbringung fast verdreifacht.
2020 zahlte das Land Berlin 312 Millionen Euro für die Bereitstellung der Unterkünfte, 2024 waren es 883 Millionen Euro. Ein Problem: Viele Personen, die einen Aufenthaltstitel bekommen haben und daher aus den Unterkünften ausziehen dürften, müssen bleiben – weil sie keine eigene Wohnung finden. Daher sollen auch Hotels und Hostels länger genutzt werden als geplant. („Interne Zahlen zu Geflüchteten“)

SZ: Was den Ländern bei Pensionen droht. Nach dem Karlsruher Urteil, wonach Berlin seine Beamten jahrelang zu schlecht bezahlt hat, rücken auch andere Bundesländer in den Fokus. Denn aus fast allen sind Verfahren beim Verfassungsgericht anhängig – insgesamt rund 70. Das könnte teuer werden. Die möglichen Auswirkungen des Beschlusses zu Berlin würden noch geprüft, heißt es aus den Hauptstädten. („Mehr Geld für Staatsdiener?“)

Zeit: AfD hat Potenzial fast ausgeschöpft. In der aktuellen Sonntagsfrage kommt sie auf rund 26 Prozent. Laut Infratest Dimap könnten sich 28 Prozent der Befragten vorstellen, die Partei zu wählen. Insgesamt könne die Opposition – anders als während der Ampel-Regierung – von der sinkenden Zufriedenheit mit der Bundesregierung nicht profitieren. Auch Linke und Grüne stagnierten. Die AfD könne ihr Potenzial vergrößern, wenn es ihr gelänge, weitere Wählergruppen zu erreichen: darunter Rentner, Menschen in Großstädten und Frauen. („Die AfD ist vorerst am Limit“)

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Schlagzeilen von morgen

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Wirtschaftsweiser: Nachhaltige Reformen brauchen kapitalgedeckte Vorsorge. Wie lassen sich im demografischen Wandel Sozialsysteme stabilisieren, ohne die Jüngeren noch stärker zu belasten? Das hat uns beim PKV-„Forum der Wissenschaft“ der Wirtschaftsweise Prof. Martin Werding am Beispiel der aktuell besonders heftig diskutierten Rente erklärt. (mehr auf pkv.de)

Meistgelesenes von heute

Heute Abend in den Talkshows

Maischberger, 22:50 Uhr: Peer Steinbrück, Thomas de Maizière, Peter Neumann, Dirk Steffens, Julia Ruhs, Anna Lehmann

Markus Lanz, 23:15 Uhr: Karin Prien, Elmar Theveßen, Florence Gaub, Eva Quadbeck, Jan Wynands

Phoenix Runde, 0 Uhr: Christiane Lemke, Gerhard Mangott, Annegret Bendiek

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Interviews von morgen

Deutschlandfunk

6:50 Uhr: Verena Bentele, Präsidentin des VdK: Wie gerecht ist die Sozialpolitik der Bundesregierung?

7:15 Uhr: Omid Nouripour, Vizepräsident des Bundestags (Grüne): Wadephuls China-Besuch aus Sicht eines Mitreisenden

8:10 Uhr: Knut Abraham, Polen-Beauftragter der Bundesregierung: Polnische Sicht auf Ukraine-Friedensplan

ZDF

7:05 Uhr: Dirk Wiese, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer (SPD): Kabinett und Koalitionsausschuss

8:05 Uhr: Julia Duchrow, Generalsekretärin Amnesty International Deutschland: Tag der Menschenrechte

8:30 Uhr: Jochen Kopelke: Bundesvorsitzender Gewerkschaft der Polizei: Böllerverbot

rbb24–Inforadio

7:05 Uhr: Anna Lührmann, Mitglied im Digitalausschuss (Grüne): Diskussion um Social-Media-Verbot

7:45 Uhr: Roland Weber, Opferbeauftragter des Landes Berlin: Gerichtsverfahren dauern immer länger

9:05 Uhr: Claudia Zilla, SWP: Friedensnobelpreis geht nach Venezuela

Welt TV

9:30 Uhr: Gitta Connemann, Parlamentarische Staatssekretärin im BMWE: Koalitionsausschuss

10 Uhr: Markus Frohnmaier, AfD-Parteivorstand: AfD baut Netzwerk in die USA aus

10:40 Uhr: Sören Pellmann, Co-Vorsitzender der Linksfraktion: Fraktionsvorsitzender: Koalitionsausschuss

15 Uhr: Ahmad Mansour, Extremismusexperte: Clankriminalität

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Geburtstage von morgen

Lena Gumnior, MdB (Grüne), 33

Britta Haßelmann, Co-Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, 64

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Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute zum FSB. Wladimir Putin hat sich vom ehemaligen Agenten zum Autokraten gewandelt und seine alten Geheimdienstkollegen nicht vergessen. Im Gegenteil: Er sorgte dafür, dass der russische Inlandsgeheimdienst inzwischen mächtiger ist als je zuvor. Längst vorbei sind die Zeiten, in denen der Dienst sich sorgte, abgewickelt zu werden wie die Stasi. Heute ist der FSB ein Fixstern in Putins Machtsystem, ein brutaler Apparat, der für Willkür, Verhaftungen, Giftanschläge und Selbstbereicherung steht. Stefan Eberlein erzählt in seiner Doku von Menschen, die vom FSB gejagt, verhaftet und ins Exil getrieben wurden. Besonders eindrücklich: die Geschichte eines Teenagers mit deutschem Pass, der glaubte, einen Krieg verhindern zu können. Damir Fras

Die Macht des russischen Geheimdiensts | Arte

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Das war’s für heute. Good night and good luck!

Heute haben Okan Bellikli, Manuel Berkel, Stefan Braun, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Damir Fras, Daniel Friesen, Franziska Klemenz, Magdalena Latz, Vincent Mikoteit, Fabian Peltsch und Sara Sievert mitgewirkt.

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