Union: CSU-Chef verliert an Bedeutung. Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder verliert nach dem mäßigen Abschneiden der CSU bei der Landtagswahl im Oktober offenbar an Gewicht unter den Unions-Ministerpräsidenten. Bei der Ministerpräsidentenkonferenz vor einigen Wochen zum wichtigen Thema Migration sei NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst eindeutig der Wortführer der unionsgeführten Länder gewesen, heißt es aus dem Lager der SPD-Länderchefs. Söder habe dagegen „so gut wie gar nichts gesagt“ und sei schon 20 Minuten vor dem Ende der Sitzung gegangen. In der Hochphase der Corona-Pandemie war Söder noch eine der prägenden politischen Figuren gewesen und bestimmte gemeinsam mit der damaligen Kanzlerin Angela Merkel die Krisensitzungen von Bund und Ländern.
Mit unabgesprochenen Vorstößen sorgte Söder zuletzt auch in der CDU wiederholt für Irritationen. Mal schlug er vor, die Union solle sich als Juniorpartner unter Olaf Scholz zur Verfügung stellen und so die Ampel-Regierung ablösen. Mal verlangte er vorgezogene Neuwahlen im nächsten Jahr zusammen mit der Europawahl, bei der die CSU mit herben Verlusten rechnen muss. Mehr zur Lage von Söder und der CSU lesen Sie in einer Analyse von Peter Fahrenholz.