Umfrage: Mehr Gewalt gegen Beschäftigte in Kliniken

25. November 2025

Umfrage: Mehr Gewalt gegen Beschäftigte in Kliniken. 66 Prozent der Häuser gaben an, dass die Zahl der Übergriffe deutlich (24 Prozent) oder mäßig (42 Prozent) gestiegen sei. Die Erhebung wurde vom Deutschen Krankenhausinstitut (DKI) im Auftrag der Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) durchgeführt. Besonders oft komme es zu Übergriffen in der Notaufnahme. 95 Prozent der Krankenhäuser haben dort Gewalttaten festgestellt. Als Hauptgrund für die Übergriffe nennen 71 Prozent der Einrichtungen Respektverlust, 41 Prozent lange Wartezeiten in der Notaufnahme. Dazu kommen krankheitsbedingte Ursachen. In 51 Prozent der Fälle ist Pflegepersonal betroffen. 21 Prozent der Übergriffe richten sich gegen Ärztinnen und Ärzte, sechs Prozent gegen Beschäftigte in anderen Bereichen.

Vor allem Frauen seien überdurchschnittlich oft betroffen, sagt Henriette Neumeyer, Vize-Vorstandsvorsitzende der DKG. Auffällig bleibe aber, dass Übergriffe nur selten angezeigt würden. Viele nähmen die Vorfälle inzwischen als Teil ihrer alltäglichen Arbeit wahr oder machten die Erfahrung, dass Verfahren ohne Konsequenzen eingestellt würden. 77 Prozent der Kliniken gaben in der Umfrage an, ihre Beschäftigten, die in besonders von Gewalt betroffenen Bereichen arbeiten, in Deeskalation zu schulen. 47 Prozent bieten das demnach Mitarbeitenden aller Stationen an. Außerdem haben zwei Drittel der Häuser eine Gefährdungsbeurteilung und eine Alarmierungskette. Über 30 Prozent haben ihre Einrichtungen baulich auf Gewaltprävention angepasst. Magdalena Latz

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Letzte Aktualisierung: 25. November 2025