Sechs Wochen vor der Landtagswahl arbeiten im Hintergrund viele Funktionäre längst an potenziellen Regierungsbündnissen. Michael Kretschmer (CDU) ist nach Informationen von Table.Briefings schon so tief in Gespräche mit dem BSW eingetaucht, dass er deren Vorsitzende Sabine Zimmermann gebeten haben soll, sich Gedanken über mögliche Staatssekretäre zu machen. Dem Vernehmen nach soll der Ministerpräsident die Gespräche weitgehend im Alleingang führen, ohne seine Partei einzubeziehen.
Nicht alle bei der CDU wären begeistert von einer BSW-Kooperation. Manche kritisieren, die Sachsen-CDU könne sich unmöglich auf einen Partner mit Sozialismus-Verdacht einlassen. Entgegen Kretschmers regelmäßigen Distanzierungen zu den Grünen sollen andere CDUler im Hintergrund über eine Fortsetzung des Bündnisses sprechen. Dem rechten Rand der sächsischen CDU wäre dagegen ein Bündnis mit der AfD lieber.
Das hat Kretschmer klar ausgeschlossen. Intern heißt es allerdings, er könne sich nach der Wahl nur halten, wenn die CDU weder ein Wahlergebnis von 27 Prozent unterschreitet noch Kretschmer seinen Görlitzer Wahlkreis an Sebastian Wippel verliert, einen der prominentesten AfDler auf Landesebene. Franziska Klemenz