Ruhestand mit 55: Umstrittene Regelung für Beamte verlängert

23. November 2025

Ruhestand mit 55: Umstrittene Regelung für Beamte verlängert. Beamte der Postnachfolgeunternehmen – Post, Telekom, Postbank – können weiter abschlagsfrei ab 55 in den sogenannten Engagierten Ruhestand (ER) gehen. Das hat der Bundestag kürzlich ohne Aussprache entschieden. Wer den ER in Anspruch nimmt, muss innerhalb von drei Jahren 1.000 Stunden ehrenamtliches Engagement in einem Bundesfreiwilligendienst oder einer vergleichbaren Tätigkeit leisten. Bei der Telekom nahmen 2024 gut 1.200 Personen diese Möglichkeit in Anspruch, insgesamt sollen es jährlich rund 1.500 sein. Die seit 2006 mehrmals befristete Regelung lief Ende 2024 aus und wurde jetzt bis Ende 2026 verlängert. Zur Begründung heißt es, bei den Unternehmen bestehe noch immer Bedarf, „in Bereichen mit Personalüberhang den Personalabbau sozialverträglich sowohl auf die Arbeitnehmerschaft als auch auf die Beamtinnen und Beamten erstrecken zu können“.

Der haushaltspolitische Sprecher der Grünen, die am Sonntag ein eigenes Rentenpapier veröffentlicht haben, übt Kritik. Angesichts der „berechtigten und notwendigen Debatte zur Zukunft der Altersversorgung“ sei er sehr verwundert, dass die Union inklusive Junge Gruppe das Gesetz „ohne jede Diskussion“ beschlossen habe, sagte Sebastian Schäfer Table.Briefings. Das durchschnittliche Alter bei Ruhestandseintritt betrug bei Beamten zuletzt 63 Jahre, bei gesetzlich Versicherten 64,7. Der Bund will, dass mehr von ihnen das reguläre Renteneintrittsalter von derzeit gut 66 erreichen. Wie das gelingen könnte, lesen Sie in der Analyse des Berlin.Table. Okan Bellikli

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Letzte Aktualisierung: 23. November 2025