Die Polizei erfasste vergangenes Jahr 5.164 antisemitische Straftaten in Deutschland, wovon mehr als die Hälfte auf den Zeitraum nach dem 7. Oktober fielen – als die Hamas Israel angriff. In der am Dienstag vorgestellten Statistik zu politisch motivierter Kriminalität haben sich die Straftaten generell fast verdoppelt, auf 60.028 Fälle – bei weiterhin großem Dunkelfeld. Das BKA erklärt den Anstieg auch damit, dass sie erheblich weniger Fälle als „sonstige Zuordnung“ eingegliedert hat, dafür mehr in den Bereichen rechts, ausländisch, religiös und links. Die bislang vielen unzugeordneten Fälle hatten viel Kritik an der Statistik ausgelöst. Über die Grenzen der Statistik berichtete Übermedien.
Rechtsradikalität dominiert Statistik. Rechts motivierte Straftaten nahmen um fast ein Viertel zu, machen mit 28.945 Delikten fast die Hälfte aus – nicht nur der Gesamtzahl, sondern auch der Gewaltdelikte. Fälle ausländischer Ideologie nahmen um 33 Prozent auf 5.170 Fälle zu, religiös motivierte Straftaten vervierfachten sich auf 1.458. Links motivierte Delikte nahmen um gut elf Prozent zu, auf 7.777. Neben Jüdinnen und Juden erlebten Menschen mit Ämtern und Mandaten besonders viel Hass: Die Polizei erfasste 5.400 Angriffe gegen sie, ein Anstieg um 29 Prozent.