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Erscheinungsdatum: 17. September 2025

NDR-Aus für Julia Ruhs: Moderatorin wirft Sender Intrige vor

NDR-Aus für Julia Ruhs: Moderatorin wirft Sender Intrige vor. Die Fernsehmoderatorin Julia Ruhs hat aus den Medien von ihrer eigenen Demission beim NDR erfahren. „Ich habe das im Nachhinein aus den öffentlichen Quellen erfahren. Ich wurde von einer Kollegin vorgewarnt. Das ist schon eine harte Sache. So geht man mit Mitarbeitern nicht um“, sagte Ruhs im Podcast Table.Today. „Es waren sehr viele Intrigen im Haus.“ Die Journalistin wirft dem Sender vor, dass er aus falsch verstandener Rücksicht auf eine vermeintlich linke Belegschaft die Kündigung ausgesprochen habe. „Ich glaube, ich bin zu rechts für den NDR. Da fängt die Rechtsradikalität offenbar schon an, wenn man eine Position von Friedrich Merz gut findet.“ Dabei sehe sie sich eher in der politischen Mitte. Der NDR hatte Ruhs als Moderatorin für das Debatten-Format „Klar“ ohne Angabe von Gründen abgesetzt. Der Bayerische Rundfunk hält an der Moderatorin der von beiden Anstalten produzierten Sendung fest.  

Der Rundfunkrat des NDR will sich nach Informationen von Table.Briefings am 26. September mit der Personalie beschäftigen. Einen Kommentar zu den Hintergründen der Entscheidung lehnte der Rundfunkrat ab. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion, Felix Schreiner, kritisierte den Sender. „Der NDR beschneidet die Meinungsvielfalt. Das ist ein Schlag ins Gesicht für den unabhängigen Journalismus“, so Schreiner zu Table.Briefings. Das Signal sei doch, „weniger Debatte, mehr Selbstzensur“. Damit zerstöre der öffentlich-rechtliche Rundfunk weiter Vertrauen und schade der Demokratie. 

Auch die Debatte um den ZDF-Journalisten Elmar Theveßen geht weiter. Nachdem der frühere US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, forderte, dem USA-Korrespondenten nach missverständlichen Äußerungen über Charlie Kirk das Visum zu entziehen, haben sich Politik und Medien hinter Theveßen gestellt. 118 Medienmanagerinnen und -manager, Chefredakteurinnen und Chefredakteure sprachen sich außerdem in einem Brief gegen die generell geplanten Verschärfungen der Visa-Praxis für Journalisten in den USA aus. Der Berliner Medienjournalist Marvin Schade (Medieninsider) sagte: „Die Dünnhäutigkeit nimmt zu, die Kritikfähigkeit nimmt ab.“ Die Gespräche hören Sie ab 5 Uhr hier. Michael Bröcker, Helene Bubrowski 

Table.Today mit Michael Bröcker und Helene Bubrowski. "Sind die öffentlich-rechtlichen Medien zu links?"

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Letzte Aktualisierung: 17. September 2025

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