Zugleich korrigierte der Bundesbank-Chef die Erwartungen für das Wirtschaftswachstum. „Es deutet sich in der Tat an, dass die Entwicklung im zweiten Halbjahr schwächer ist, als wir noch im Frühsommer dachten, und es vermutlich so sein wird, wie jetzt der Bundeswirtschaftsminister prognostiziert hat.“ Das BMWK hatte kürzlich die Prognose von plus 0,3 Prozent auf minus 0,2 Prozent für das laufende Jahr abgesenkt. Nagel warnte außerdem vor EU-Zöllen gegen chinesische Autoimporte. „Zölle und sich gegenseitig in Protektionismus aufschaukeln – das kann nicht im Interesse Europas sein. Ich spreche mich ganz klar für Gespräche und Verhandlungen mit China aus.“ Michael Bröcker
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hält eine weitere Zinssenkung der EZB für möglich und hat die Wachstumserwartungen für Deutschland nach unten korrigiert. „Ich bin durchaus offen, darüber nachzudenken, ob wir möglicherweise noch mal einen Zinsschritt gehen könnten“, sagte Nagel im Podcast von Table.Briefings. Am 17. Oktober kommt der EZB-Rat zu einer Sitzung zusammen. Nagel betonte, dass die bisherige Zinspolitik den gewünschten preisdämpfenden Effekt gehabt habe. „Die Inflationsentwicklung gehört zu den guten Nachrichten. Wir nähern uns klar unserem Ziel von zwei Prozent.“