Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), mit dem sich das Gesundheitswesen selbst verwaltet, lehnt in seiner Stellungnahme zum Medizinforschungsgesetzentwurf von Karl Lauterbach die Einführung „vertraulicher“ Erstattungsbeträge ab.„Sollten aus den Erstattungsbeträgen nur noch 'geheime Rabatte‘ werden, kommt es aus meiner Sicht zu vielfältigen Reibungsverlusten “, sagte G-BA-Vorsitzender Josef Hecken zu Table.Media. Für die Außenwelt – Ärztinnen, Patienten – wäre nicht mehr nachvollziehbar, inwiefern der Zusatznutzen von Arzneimitteln einen Einfluss auf deren Preise hat. Hecken: „Das verletzt das Konzept der value-based Healthcare, dass nur ein höherer Patientennutzen auch einen höheren Preis rechtfertigt.“ Die Unkenntnis über die tatsächlichen Preise schwäche die Fähigkeit der Politik, richtige Entscheidungen zu treffen.
„Transparenz brauchen wir auch bei den Arzneimittelpreisen“, forderte Hecken – und nicht nur bei Forschungsdaten. Das Versprechen der Hersteller, ihre Arzneimittel zu niedrigeren Preisen anzubieten, wenn die Rabatte künftig geheim wären, bezweifelt er. Schon heute sei nicht nachzuvollziehen, wieviel für Forschung, Entwicklung und Produktion aufgewendet würden und was Marketingausgaben sind – entsprechend bleibe intransparent, wie hoch die unterstellten Gewinne wirklich seien.
Hier lesen Sie eine Analyse der Kritik, die auch die Krankenversicherer teilen.