Vertrauliches Dokument zur Made for Germany-Initiative: Viele Investitionen waren bereits geplant. Die Initiative der deutschen Wirtschaft für mehr Investitionen in Deutschland – Made for Germany – geht auf Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner, den Siemens-Vorstandsvorsitzenden Roland Busch und den Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing zurück. Die Vorstellung der Initiative im Bundeskanzleramt war frühzeitig avisiert und offenbar mit Friedrich Merz abgesprochen. Das geht aus einem internen Kommunikationsfahrplan der beauftragten Agentur FGS Global hervor, der Table.Briefings vorliegt.
In dem Dokument, das als „streng vertraulich“ gekennzeichnet ist, sind auch die geplanten Investitionen der 61 beteiligten Unternehmen aufgelistet. Die Liste zeigt, dass ein Großteil davon bereits geplant war. Beispielsweise werden ein Ausbildungslaborgebäude von BASF, die Umstellung eines Verbrenner-Werks von Bosch in Bamberg auf PEM-Elektrolyse-Stacks und ein 50.000 Quadratmeter großes Paket-Lager der DHL in Alsfeld genannt. Diese Vorhaben waren schon vor der Initiative geplant. Es ging also offenbar vor allem um ein Signal der „Stärkung des Wirtschaftsstandorts“ und um die Unterstützung der „Wirtschaftswende“ von Kanzler Merz.
In dem Kommunikationsfahrplan wird den beteiligten Unternehmen auch eine Argumentation mit an die Hand gegeben, wie sie auf Kritik reagieren sollen. Der entsprechende Vorschlag der Agentur lautet dazu: „Uns ist bewusst, dass Investitionssummen Schwankungen unterliegen können – entscheidend ist das klare Signal für Zuversicht und Investitionsbereitschaft.“ Auch wird darauf verwiesen, dass die Initiative branchenübergreifend sei und weitere Unternehmen sich jederzeit beteiligen könnten. Die Wirkung der Initiative werde an den Ergebnissen gemessen, heißt es an einer Stelle. Dies sei „kein PR-Stunt“ der beteiligten Unternehmen. Michael Bröcker