Vor dem Equal Pay Day am Mittwoch und dem Internationalen Frauentag am Freitag wirft die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman, der Bundesregierung Untätigkeit bei der Bekämpfung von Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern vor. „Die Koalition hat versprochen, das Entgelttransparenzgesetz zu ändern und es durchsetzungsfähiger zu machen“, sagte Ataman Table.Media. Vor allem ein Verbandsklagerecht würde es Frauen erleichtern, sich gegen Diskriminierung beim Lohn zu wehren. „Auch wollte die Koalition längst das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, das deutsche Antidiskriminierungsrecht, reformieren“, so Ataman.
Beide Vorhaben würden derzeit jedoch am Widerstand der FDP scheitern. „Offenbar haben die Freien Demokraten und ihr Parteichef Christian Lindner Angst davor, dass Frauen ihre Rechte durchsetzen“, so die Antidiskriminierungsbeauftragte. Demokraten dürften jedoch nicht zulassen, dass die Hälfte der Bevölkerung potenziell schlechter gestellt werde. Sie finde es „wirklich bitter“, jedes Jahr erneut betonen zu müssen, dass Frauen das Recht hätten, den gleichen Lohn zu verdienen wie Männer. „Doch leider werden sie von der Politik noch immer allein gelassen, wenn es darum geht, ihr Recht auf gleichen Lohn durchzusetzen.“