Landtagswahlen: BSW in Thüringen unter Zeitdruck

Für den Antritt des Bündnis Sahra Wagenknecht bei der Landtagswahl in Thüringen wird die Zeit knapp. Nachdem der Landesparteitag vom 4. Mai auf den 1. Juni verschoben wurde, ist danach nur noch knapp ein Monat Zeit, um die nötigen Unterschriften für die Landesliste und die Direktkandidaten zu sammeln. Der Landesschef der ÖDP in Thüringen, Martin Truckenbrodt, hält es für unwahrscheinlich, dass das der BSW gelingen kann. Er hat viele Erfahrungen mit den formalen Hürden bei Landtagswahlen für kleine Parteien.

„Dass das BSW mehr als drei oder vier Direktkandidaten aufstellen kann, ist zu bezweifeln“, sagte Truckenbrodt zu Table.Briefings. Pro Wahlkreis mit durchschnittlich rund 39.000 Einwohnern werden 250 Unterschriften für einen Direktkandidaten gebraucht. „Das ist schon eine große Hausnummer und der Aufwand ist nicht zu unterschätzen“, sagt Truckenbrodt. Die Direktkandidaten seien für die Sichtbarkeit der Partei vor Ort aber unerlässlich.

Das BSW ist zuversichtlich. Thomas Schmid, der als Landeskoordinator des BSW in Thüringen für den Parteiaufbau verantwortlich ist, sagte Table.Briefings, dass er sich keine Sorgen mache. Im Vergleich zu dem Aufwand bei den Kommunalwahlen, sei das Stimmen sammeln für die Landtagswahlen nicht mehr so kompliziert. Die Unterstützer müssten nicht persönlich bei den Ämtern, in manchmal abgelegenen Orten zu bestimmten Zeiten erscheinen; die Unterschriften könnten dieses Mal einfach auf dem Marktplatz von der Partei gesammelt werden. Bei den Kommunalwahlen am 26. Mai tritt das BSW in vier von 13 Landkreisen, in denen gewählt wird an und stellt einen Bürgermeisterkandidaten auf. Vera Weidenbach