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Erscheinungsdatum: 12. Dezember 2023

Krankenhaus-Reform: Laumann noch auf Lauterbach-Kurs

Im Bundesrat blockierte Karl-Josef Laumann (CDU), Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, zuletzt das Krankenhaustransparenzgesetz und forderte mehr Geld für die Kliniken. Für die Reform ist er dennoch – mit Einschränkungen.

Krankenhaus-Reform: Laumann noch auf Lauterbach-Kurs. Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) befürwortet die umstrittene Krankenhaus-Strukturreform, obwohl er zuletzt im Bundesrat zwei Gegenanträge unterstützte. „Ich bin schließlich der Gesundheitsminister in Deutschland, der selbst schon mitten in einer solchen Reform ist“, sagte Laumann zu Table.Media. „Wir haben schon 2017 gesagt, dass wir eine neue Krankenhaus-Planung brauchen und ein ganz neues System eingeführt, das es bisher nur in der Schweiz gibt.“ Das NRW-System sei „nicht umsonst“ die Blaupause der Reformvorschläge des Bundes. Warnend fügte der Sozialpolitiker aber hinzu: „Man kann ein Gesundheitswesen nicht auf Kante nähen.“ Ohne das von seiner Bundesratsinitiative geforderte Finanzgesetz drohten weitere Klinikinsolvenzen. „In NRW sind es derzeit neun, in einer Region ist es eine ganze Klinikgruppe. Da stehe ich plötzlich vor Fragen wie: Wer übernimmt in Solingen die Schlaganfallversorgung?“

Laumann macht zwei Einschränkungen geltend. Die erste: „Wir können modernisieren, anbauen, umstrukturieren, aber keine neue Krankenhauslandschaft bauen. Dafür hat niemand das Geld.“ Außerdem brauche es auch weiterhin kleine Krankenhäuser für die Versorgung. Als Beispiel nannte er eine 100-Betten-Klinik im Skigebiet Winterberg in NRW. Dort könne an vielen Tagen im Jahr aufgrund der Witterung kein Hubschrauber landen. „Wir können ja nicht sagen: Pech gehabt, wenn einer da oben im Winter einen Herzinfarkt kriegt“, sagte Laumann.

Vor der Blockade des Transparenzgesetzes habe er mit Karl Lauterbach geredet. „Mit Engelszungen.“ Seine Forderung an den Bundesgesundheitsminister: Es erst dann in Kraft treten zu lassen, wenn die Länder die Leistungsgruppen vergeben hätten. Mit dem Transparenzgesetz will Lauterbach die Qualität jeder Klinik offenlegen. Hunderttausende Krebskranke müssten wissen, wo sie am besten behandelt würden. Derzeit steckt das Gesetz im Vermittlungsausschuss fest.

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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