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Erscheinungsdatum: 09. Januar 2024

Hausärzte: Lauterbach will Praxen entlasten

In Deutschland fehlen 5.000 Hausärzte. Karl Lauterbach will die ambulante ärztliche Versorgung durch eine Reform stärken, die den allgemeinmedizinischen Praxen Luft verschaffen soll.

Hausärzte: Lauterbach will Praxen entlasten. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat am Dienstag Maßnahmen vorgestellt, mit denen Hausärzte entlastet werden sollen. So sollen die Quartalsbudgets abgeschafft werden. Sie führen dazu, dass bei sehr vielen Arztbesuchen desselben Patienten nicht alle mehr vergütet werden. Deshalb bestellen viele Praxen Patienten bewusst zu Quartalsbeginn ein. Deutsche gehen auch besonders viel zum Arzt: rund 10-mal pro Jahr. Die Schweden besuchen ihre Ärzte dagegen nur 2,6-mal pro Jahr; der OECD-Schnitt liegt bei 6,8 Besuchen. Besonders krass wirkt sich das deutsche Abrechnungssystem bei chronisch Kranken aus, also etwa Diabetikern. Sie müssen achtmal pro Jahr vorstellig werden, damit die gesamte Chronikerpauschale abgerechnet werden kann: „Hier folgt die Medizin dem Geld“, sagte Lauterbach. Er wolle das System „entökonomisieren".

So soll es für chronisch Kranke künftig eine jahresbezogene Versorgungspauschale geben. Außerdem sollen alle erbrachten Hausarztleistungen vergütet werden, was – durch Wegfall der sogenannten Budgetbereinigung – auch Bürokratie abbauen soll. Hausärztliche Versorgerpraxen sollen künftig Vorhaltepauschalen erhalten, ähnlich wie die Krankenhäuser im Zuge der angestrebten Reform. Nicola Buhlinger-Göpfert, Co-Vorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands, begrüßte, dass die Hausärzte nach den Krankenhäusern endlich auf Lauterbachs Agenda stünden. „Wir stellen die Grundversorgung der Patientinnen und Patienten“, sagte die Ärztin, „wir müssen daher an erster Stelle bei der Gesundheitsversorgung stehen.“

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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