COP28: Streit über die Abschlusserklärung. Nach dem relativ erfolgreichen und positiven Start kommt es bei der Weltklimakonferenz in Dubai auf der Zielgeraden zum großen Knall: Der Textentwurf für die Abschlusserklärung von Montag hat Europäer, Inselstaaten, Klimaschützer und andere Progressive schwer verärgert. Das Dokument wurde am Montag, dem offiziell vorletzten Tag der Konferenz, von der Präsidentschaft aus den VAE präsentiert. Statt des geforderten Ausstiegs aus den fossilen Energien lässt er in den Formulierungen aber so wenig Ehrgeiz erkennen, dass er für viele Staaten einen Affront darstellt.
„Der Text ist nicht ausreichend und nicht akzeptabel“, sagte Außenministerin Annalena Baerbock. Vor allem fehlten klare Signale für eine globale Energiewende, auch neue Kohlekraftwerke seien möglich und der Text fordere Milliardensummen von den Industrieländern für die Klimaanpassung. Martin Kaiser, Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, erklärte, er sei „fassungslos über ein derart unverbindliches Papier. Da kann sich jeder aussuchen, ob er etwas beim Klimaschutz tut oder nicht.“ Der Text sei „komplett unzureichend, unsere Stimmen wurden nicht gehört“, hieß es auch von der Gruppe der Inselstaaten AOSIS. Am Abend trafen sich die Delegationen mit dem COP-Präsidenten Sultan Al Jaber, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Damit geht die Konferenz in Dubai nach ihrem geplanten Ende am Dienstag wahrscheinlich in die Verlängerung.