Die frühere Kulturstaatsministerin und Berliner Bundestagsabgeordnete Monika Grütters (CDU) hat die Berlinale-Leitung und die anwesenden Kulturpolitiker angesichts des antisemitischen Vorfalls auf dem Filmfest scharf kritisiert. „Bei allem Verständnis für kreative und leidenschaftliche Künstler. Das war blinder Aktivismus und der schadet der ganzen Kulturszene“, sagte Grütters Table.Media. Es wäre von den ausgezeichneten Dokumentarfilmern zu erwarten gewesen, dass sie in einer aufgeheizten Atmosphäre die Bühne für einen Friedensappell nutzen würden statt für eine „gezielte Provokation“.
Versagt hätten die Verantwortlichen, von den Festivalleitern bis zu den Kulturpolitikern, die im Saal waren, so Grütters. „Man hätte intervenieren können. Mit Zwischenrufen, Buh-Rufen oder indem man einfach den Saal verlässt.“ Michael Bröcker