Armutsgefahr: Forscher kritisieren Änderung bei Destatis. Das Statistische Bundesamt halte Ergebnisse von öffentlichem Interesse zurück und beschneide damit die „Fachdiskussion und öffentliche Rezeption“: Das werfen 30 Forscherinnen und Forscher der Präsidentin Ruth Brand in einem Brief vor, über den zuerst das RND berichtete. Es geht darum, dass die bundesweite Armutsgefährdungsquote bisher auf Basis zwei verschiedener Datenquellen berechnet wurde, von denen die eine aus Sicht des Amtes besser ist. Es veröffentlicht daher auf Grundlage der anderen Quelle erstellte Zahlen nicht mehr.
Die Forscher kritisieren, das Vorgehen grenze „an behördliche Willkür“. Der Hinweis, man wolle „die Veröffentlichung unterschiedlicher Ergebnisse zu ein und demselben vermeintlichen Sachverhalt“ vermeiden, sei unwissenschaftlich. Das Statistische Bundesamt teilte auf Anfrage mit, mit der Umstellung folge man einem europäischen Standard, der EU-weite Vergleiche zulasse. Die Wissenschaft habe weiterhin Zugang zu allen Daten und könne Auswertungen auf dieser Grundlage vornehmen. Okan Bellikli