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Erscheinungsdatum: 06. Mai 2024

AKWs: Betreiber-Mail widerlegt neue Vorwürfe

PreussenElektra hatte Wirtschaftsminister Habeck widersprochen und behauptet, ein Weiterbetrieb der AKWs war möglich. Doch in einer Mail an das BMWK hatte sich bereits im Februar 2022 der Vorstandsvorsitzende der Eon AG, der Muttergesellschaft der PreussenElektra, zum Atomausstieg bekannt.

Im Streit um die Laufzeitverlängerung der letzten deutschen Atomkraftwerke hat PreussenElektra als Betreiber des AKW Isar 2 neue Vorwürfe gegen Wirtschaftsminister Robert Habeck erhoben. Dessen Aussage, dass auch die Energiekonzerne große Vorbehalte gegen einen Weiterbetrieb der AKWs gehabt hätten und erklärt hätten, dass die Brennstäbe am Ende des Jahres 2022 aufgebraucht seien, sei „erheblich verkürzt“, heißt es in einem Schreiben des Unternehmens, das die Bild am Sonntag veröffentlicht hat. Und: „Wir als PreussenElektra haben uns zu jeder Zeit offen für eine Prüfung und Umsetzung eines Weiterbetriebs gezeigt und dies – wo immer möglich – artikuliert.“

Das steht im klaren Widerspruch zu einem Schreiben des PreussenElektra-Mutterkonzerns Eon. In einer Mail an den damaligen BMWK-Staatssekretär Patrick Graichen (hier als pdf) hatte dessen Vorstandschef Leonhard Birnbaum am 24. Februar 2022 genau jene Vorbehalte aufgelistet, von denen Habeck sprach: Dass die Brennelemente „auf Ende gefahren“ worden seien und die Bestellung neuer Brennstäbe „18 Monate plus“ dauere, dass es ein „Ressourcenproblem“ bei den Mitarbeitern gebe und die „Prüfroutinen auf Lebensende 2022 abgestellt“ worden seien. Zudem passe Atomkraft „nicht zu unserer strategischen Ausrichtung“, nämlich der „Orientierung auf die Energiewende“, schrieb der Eon-Chef seinerzeit. Malte Kreutzfeldt

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Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025

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