Jugendhilfe unter Druck: Unbegleitete Minderjährige brauchen Unterstützung. Die Kinder- und Jugendhilfe ist mit Blick auf die Versorgung unbegleiteter minderjähriger Ausländer (UMA) „erheblich unter Druck geraten“: Das geht aus dem Bericht der Bundesregierung über die Situationen der Kinder und Jugendlichen hervor. Vielerorts fehlen Unterkünfte, sowie Fachkräfte als Betreuer. Durch den Rückgang der UMA-Zahlen in den Jahren vor 2021 seien viele Plätze in Einrichtungen abgebaut worden, die jetzt wieder benötigt werden, heißt es in dem Bericht. Ende Juni verzeichneten die Behörden gut 2.000 UMA und knapp 20.000 junge Volljährige. Zwar sei die Zahl der Personen „in jugendhilferechtlicher Zuständigkeit“ seit Jahresbeginn stark zurückgegangen, allerdings blieben die Herausforderungen bestehen.
Die schlechten Rahmenbedingungen belasten demnach sowohl Beschäftigte etwa in Jugendämtern als auch Betroffene – und erschweren deren Integration. Es werde „davon ausgegangen“, dass eine angemessene Versorgung gemäß UN-Kinderrechtskonvention weiterhin gewährleistet ist, schreibt die Regierung. Die weitere Entwicklung sollte aber „genauestens verfolgt und der enge Austausch zwischen Bund, Ländern und Kommunen intensiviert werden“. Zwar engagiere sich der Bund etwa über die Finanzierung der sogenannten Jugendmigrationsdienste. Es liege jedoch in der Zuständigkeit der Länder und Kommunen, „ob und wie sie dauerhafte Infrastrukturen etablieren und finanzieren wollen“. Okan Bellikli