Must Reads
Erscheinungsdatum: 06. Oktober 2025

Must-Reads 6. Oktober

SZ: Bundeswehr hinkt bei elektronischer Kampfführung hinterher. Laut Recherchen von WDR, NDR und SZ stammen viele der Systeme der deutschen Armee noch aus den 90er-Jahren, obwohl diese im modernen Krieg entscheidend seien. Während Russland seine elektronischen Kriegsfähigkeiten massiv ausgebaut und vollständig in die Truppen integriert hat, verfüge Deutschland nur über rund 3000 spezialisierte Fachkräfte. Konkrete Maßnahmen des Verteidigungsministeriums zur Stärkung des Bereichs blieben bislang unklar. („Blind und taub im Feld“

FAZ: Union gibt Rechtsgutachten zur Wehrpflicht in Auftrag. Die Unionsfraktion will klären, ob eine Wehrpflicht-Modell, bei dem nicht ganze Jahrgänge an Männern, sondern nur ein bestimmter Anteil eingezogen würde, vom Grundgesetz gedeckt ist. Dazu sei laut Fraktionsvize Norbert Röttgen ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben worden. Er selbst hält eine am militärischen Bedarf orientierte Wehrpflicht für verfassungsrechtlich geboten, weil sie der Wehrfähigkeit diene und einen milderen Eingriff in die Grundrechte bedeute. („Es fehlt ihm der Glaube“

Tagesspiegel: BSW lädt russischen Botschafter ein. Zur Eröffnung einer Ausstellung der BSW-Landtagsfraktion Brandenburg werden die Botschafter aus Russland, Belarus und Ungarn erwartet. Die SPD, die in Brandenburg mit dem BSW koaliert, und die Grünen kritisieren insbesondere die Einladung des russischen Botschafters Sergej Netschajew. Gezeigt werden Werke der Künstler Hans und Lea Grundig, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden und später in der DDR erfolgreich waren. („BSW-Eklat im Potsdamer Landtag“

Handelsblatt: Künstliche Fahrtzeitenverlängerung für mehr Pünktlichkeit. Die Deutsche Bahn plant ab 2027 sogenannte Pufferzonen auf überlasteten Strecken wie der Riedbahn, um durch längere Fahrzeiten die Pünktlichkeit zu verbessern. Auf überlasteten Strecken sollen zusätzliche Zeitreserven in die Fahrpläne eingebaut werden. Es ist ein Eingeständnis, dass auch nach teurer Generalsanierung keine stabile Betriebsqualität erreicht wurde. Kritik kommt von Branchenvertretern, die interne Defizite bei Fahrplanung und Betriebsführung für die Probleme verantwortlich machen. („Pufferzonen sollen Züge pünktlicher machen“

Nicht überlesen! 

SZ: Eine Zeitung und ihre Leserschaft. Das größte Kapital, das eine Zeitung haben könne, sei nicht der Anzeigenumsatz oder die Reichweite von Texten, schreibt Kurt Kister in der Jubiläumsausgabe der Süddeutschen Zeitung, die vor 80 Jahren erstmals erschien: „Das größte Kapital mit den besten Zinsen ist das Vertrauen ihrer Leserschaft.“ Dieses zu verlieren, gefährde die Zukunft eines Mediums – nicht neue Verbreitungswege wie E-Paper oder digitale Ausgaben. Es gelte der Satz von Giuseppe Tomasi di Lampedusa: „Wenn wir wollen, dass alles bleibt, wie es ist, dann muss sich alles verändern.“ („Was gibt es Besseres als eine Zeitung, die einem Heimat ist?“

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Letzte Aktualisierung: 06. Oktober 2025

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