Berlin.Table Must Reads

Must Reads 26. November

26. November 2025

Generaldebatte im Bundestag. Die FAZ beschreibt Friedrich Merz als energiegeladenen Kanzler, der die Bilanz seiner Regierung verteidige – vor allem in Wirtschaft und Ukraine-Politik, während kritische Themen wie die Rente nur vorsichtig angesprochen werden. Die taz hebt Merz’ versöhnlichen Auftritt hervor: Er werbe für Konsens zwischen den Generationen und Geduld bei der Rentenreform, trete sachlich und staatsmännisch auf, verzichte aber auf große rhetorische Höhepunkte. Die WELT betont Merz’ pragmatischen Kurs gegenüber der rhetorischen Eskalation der AfD; er fokussiere sich auf Wettbewerbsfähigkeit, Sicherheitspolitik und Generationengerechtigkeit, bleibe dabei solide, aber wenig einprägsam. FAZ: („So schwungvoll hat man Merkel selten und Scholz nie erlebt“), TAZ: („Des Kanzlers neue Töne“), WELT: („Der mühsame Kampf des Kanzlers gegen die AfD-Versprechungen“)

SZ: Warum die Machtmaschine stottert. Selten war eine junge Gruppe einer Partei so selbstbewusst und fordernd wie die der CDU. Woher dieses neue Selbstbewusstsein kommt, könnte unter anderem an Folgendem liegen: „Bei den Wahlen zwischen 2009 und 2021 habe man sich aus der Regierung heraus beworben, da habe es realistische Erwartungen der Abgeordneten an die Möglichkeiten gegeben.“ („Warum die Machtmaschine stottert“)

Handelsblatt: IWF empfiehlt andere Rentenreform. Der Internationale Währungsfonds macht in seiner jüngsten Analyse zur deutschen Wirtschaft einen Rentenvorschlag, der in eine völlig andere Richtung geht als die Pläne der Bundesregierung. Rentenzahlungen sollten an die Inflation anstatt an das Lohnwachstum gekoppelt werden. Das würde den Anstieg der Renten dämmen. Außerdem fordert der IWF, die Abzüge bei Frühverrentungen zu erhöhen. Das sei ein Anreiz für ein längeres Erwerbsleben. („Weltwährungsfonds empfiehlt Deutschland ganz andere Rentenreform“)

Correctiv: Vorwürfe gegen Gerhard Schröder. Der frühere Kanzler habe offenbar 178 Aktenordner aus dem Kanzleramt in die Friedrich-Ebert-Stiftung schaffen lassen. Darunter seien womöglich Dokumente gewesen, die Einblicke in den Austausch Schröders mit Wladimir Putin über die Nord-Stream-Pipeline geben könnten. Ein Rechtsexperte sagt, bei dem Aktentransfer könnte es sich um eine „mögliche Straftat“ handeln. („Gerhard Schröder und der Verdacht auf Aktenklau“)

Zeit: Warnung einer Nobelpreisträgerin. Wladimir Putin gehe es um die Zerstörung der Ukraine und um den Vormarsch nach Europa, sagt die ukrainische Friedensnobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk. Deswegen warnt sie: „Die Menschen in Deutschland leben in der Illusion, ihre Rechte und ihre Sicherheit seien garantiert.“ In Wahrheit hingen sie davon ab, ob genug verantwortungsbewusste Bürgerinnen und Bürger bereit seien, ihre Demokratie im Ernstfall zu verteidigen. Genau das geschehe derzeit in der Ukraine. („Die Deutschen leben in der Illusion, ihre Sicherheit sei garantiert“)

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Letzte Aktualisierung: 26. November 2025