Berlin.Table Must Reads

Must Reads 10. November

10. November 2025

Semafor: Springer auf der Suche nach neuen Deals. Die US-Nachrichtenwebsite beschreibt Mathias Döpfner in einem Porträt als neuartigen Medienmogul „allgegenwärtig in der Öffentlichkeit, mit einem riesigen Geldvermögen und ständig auf der Jagd nach weiteren Deals“. Ihn lockten prestigeträchtige US-Medien und erfolgreiche Start-ups. So habe der Springer-Mann seine Fühler schon nach der US-Meinungswebsite The Free Press ausgestreckt und auch über einen möglichen Kauf von CNN nachgedacht, sollte der Sender von Warner Bros. Discovery abgespalten werden. Sein Hauptziel sei das Wall Street Journal, sollte NewsCorp es jemals abgeben. Döpfner gehe einen völlig anderen Weg als viele US-Medien. Statt sich in Nischen zu verziehen, setze Springer auf strategisches Wachstum durch einen Fokus auf KI-gestützten Journalismus. („Axel Springer’s CEO — and biggest star — is chasing his next deal“)

Zeit: Extreme politische Ränder haben Erfolg durch Anti-Opportunismus. Das sei die Gemeinsamkeit von Zohran Mamdani, Heidi Reichinnek und Björn Höcke, schreibt Robert Pausch. Den Parteien der politischen Mitte wirft er vor, ihre Ziele aus Angst mit zu wenig Nachdruck zu verfolgen. Ihren Kurs wechselten sie so oft, dass es teils an Selbstverleugnung grenze. Was es in der Mitte stattdessen brauche, sei die Furchtlosigkeit extrem linker und rechter Parteien. Denn Angst verstärke sich selbst und nähre so die Unzufriedenheit. („Die neuen Lager sind nicht links und rechts, sondern: Mut und Angst“)

FAZ: Reiche will „Agenda für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit“. Vor der Präsentation des neuen Gutachtens des Sachverständigenrats am Mittwoch hat sich Katherina Reiche bei einem wirtschaftspolitischen Symposium für Strukturreformen nach dem Vorbild der Agenda 2010 unter Gerhard Schröder ausgesprochen. Als mögliche Stellschrauben nannte sie die Abschaffung von Fehlanreizen zur Frühverrentung, die Abschaffung der Lohnfortzahlung ab dem ersten Krankheitstag sowie eine Lockerung des Kündigungsschutzes. („Reiche fordert eine Agenda 2030“)

Spiegel: Donald Trumps Außenpolitik folgt einer Logik. Das meint zumindest Emma Ashford, Dozentin an der Georgetown University, im Interview. Damit widerspricht sie dem früheren Sicherheitsberater John Bolton, der davon ausging, dass Trumps Außenpolitik allein von dessen Ego und Launen bestimmt werde. Die Vorstellung des US-Präsidenten, wie die Welt zu funktionieren habe, sei seit den 80er-Jahren weitgehend unverändert. Eine wesentliche Rolle spielten dabei die amerikanische Souveränität, Zölle und mitunter auch die Anwendung von Gewalt. („Trump hat ein bestimmtes Modell von der Welt im Kopf“)

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Letzte Aktualisierung: 10. November 2025