SZ: Polen startet Grenzkontrollen. Donald Tusk will die Grenzen zu Deutschland und Litauen ab dem 7. Juli kontrollieren. Der Premierminister sagte, er habe mit Friedrich Merz mehrfach über die einstigen Grenzkontrollen gesprochen und ihm erklärt, dass die polnische Geduld erschöpft sei. Laut polnischem Grenzschutz gab es von Mai bis Ende Juni 250 Festnahmen an der Grenze nach Deutschland. („Polen kontrolliert Grenze zu Deutschland“)
Business Insider: Amann als Spiegel-Vize vor dem Aus. Der Spiegel will den im August auslaufenden Vertrag mit Vize-Chefredakteurin Melanie Amann offenbar nicht verlängern. Sie wäre dann nur noch Politikredakteurin. Hintergrund ist ein Machtkampf mit Chefredakteur Dirk Kurbjuweit, der Amann nach seinem Amtsantritt bereits die Verantwortung für die Politik-Berichterstattung entzogen hatte. Auch Geschäftsführer Stefan Ottlitz soll auf eine Trennung drängen. („Machtkampf beim „,Spiegel‘“)
FAZ: Iran schiebt massenhaft Afghanen ab. Seit dem Waffenstillstand mit Israel haben mehr als 160.000 Afghanen den Iran verlassen – viele unter Zwang. Seit Jahresbeginn sind es rund 750.000. Auslöser sind zum Teil Falschmeldungen über angebliche Mossad-Verbindungen afghanischer Migranten. Gleichzeitig verschärft das Regime die Repressionen gegen Minderheiten und Oppositionelle. Neue Spionagegesetze erleichtern zudem die Verhängung der Todesstrafe. („Auf den Krieg folgt die Abschiebung“)
Nicht überlesen!
FAZ: Deutschland integriert Palantir in Polizeiarbeit. Trotz eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts und Kritik an der Abhängigkeit von US-Technologie ist die Überwachungssoftware Palantir in mehreren Bundesländern im Einsatz – eine flächendeckende Einführung könnte folgen. Die von Peter Thiel mitgegründete Software steht wegen rassistischer Tendenzen und der Möglichkeit zur Überwachung politischer Gegner in der Kritik. Vor dem Hintergrund möglicher AfD-Regierungsbeteiligungen wächst die Besorgnis. („Holt lieber schnell die Polizei, sonst holt er sie sich.“)
NYT: Historiker warnt vor militärischem Keynesianismus. Die Aufrüstung Europas könnte sich als historischer Fehler erweisen, schreibt der belgische Historiker Anton Jäger. Es sei der Versuch, mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: sich vor Russland zu schützen, von Amerika unabhängig zu machen und die kränkelnde Industrie wiederzubeleben. Aber Europas Rüstungspolitik leide unter mangelnder Koordination. Ergebnis könne ein magerer Wirtschaftsaufschwung ohne Langfrist-Perspektive sein, von dem lediglich der Rüstungsbereich profitiere. („Europe Is Making a Big Mistake“)