Berlin.Table Must Reads

23. November 2025 Must-Reads

23. November 2025

Handelsblatt: Ökonomen fordern Rücknahme des Rentenpakets. Die aktuellen Pläne seien weder vorausschauend noch nachhaltig. Das schreiben Michael Eilfort, Vorstand der Stiftung Marktwirtschaft, Clemens Fuest vom Ifo-Institut und Jörg Rocholl, Präsident der ESMT Berlin. Demografisch bedingte Probleme des Rentensystems würden sogar weiter verschärft. Solange es kein besseres Konzept gebe, sei es besser, am gesetzlichen Status quo festzuhalten. Eine echte Chance biete dagegen die Rentenkommission, die einen durchdachten Vorschlag ausarbeiten könne. („Zieht das Rentenpaket in Gänze zurück!”)

Zeit: Lamby über die Bundesregierung. Die Koalition gebe sich viel Mühe, genauso nervös zu werden wie die Ampel am Ende, sagt Stephan Lamby. Das zeige die Unerbittlichkeit, mit der die Partner ihre Konflikte austragen. Nervosität werde zudem „allmählich Teil unserer gesellschaftlichen DNA“. Der „Blick in den Abgrund“ sei auch eine Chance für Friedrich Merz, gleichzeitig schlafwandle die CDU in Sachsen-Anhalt in die Katastrophe. („Die Union ficht in ihren eigenen Reihen einen Kulturkampf aus“)

Welt: Bundeswehr-Bestellung sorgt für Unmut. Die Konkurrenz sei verärgert, weil Rheinmetall „wieder einmal mit überschaubarer eigener Expertise einen Milliardenauftrag vom Bund an Land zieht“, schreiben Jan Dams und Gerhard Hegmann. Es geht um Radarsatelliten. Der Zuschlag soll ohne Ausschreibung an den Konzern und einen finnischen Joint-Venture-Partner gehen. Wettbewerber kritisieren, dadurch würden die Daten im Ausland ausgewertet statt hierzulande. („Codename Spock“)

FAZ/Tagesspiegel: Wie man das politische System reformieren könnte. Die Verankerung einer personalisierten Verhältniswahl im Grundgesetz wäre ein wichtiger Beitrag zur Resilienz der Demokratie, schreiben zwei Politikwissenschaftler. Mit Blick auf die Wahlrechtskommission, die noch 2025 Ergebnisse vorlegen soll, verweisen sie auf vier Ideen aus der Ampel-Zeit. Vorschläge hat auch der Jurist Ferdinand von Schirach, etwa eine Legislaturdauer von sieben Jahren in Bund und Ländern. Alle Landtagswahlen fänden gleichzeitig statt, der Kanzler dürfte sich nicht wiederwählen lassen. Dafür dürfte er drei Gesetze am Parlament vorbei beschließen, das Bundesverfassungsgericht würde die Rechtmäßigkeit prüfen. („Resilientes Wahlrecht statt Reformkarussell“/„Braucht es eine Reform des politischen Systems?“)

Nicht überlesen!

Spiegel: Europa soll sich auf würdevolles Abstiegsmanagement vorbereiten. Dazu gehöre, dass der Kontinent den neuen historischen Realitäten ins Auge sehe, sagt der Politologe Daniel Marwecki. Es gelte jetzt, gerade in Deutschland, nicht in Nostalgie zu verharren. Stattdessen müsse eine neue Vision für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft entworfen werden. Das gehe am einfachsten, wenn man sich dieser Aufgabe nicht mit Kultur- und anderen Abwehrkämpfen entgegenstelle, sondern darin Chancen entdecke („Ich trauere dem Abendland nicht hinterher”)

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Letzte Aktualisierung: 23. November 2025