Berlin.Table Must Reads

2. Dezember 2025 Must-Reads

02. Dezember 2025

Handelsblatt: Was Börsch-Supan an der Renten-Debatte kritisiert. Die letzte Rentenkommission – in der er Mitglied war – sei gescheitert und auch jetzt niemand in der Regierung kompromissbereit, sagt der Ökonom Axel Börsch-Supan. Anfang der 2010er-Jahre sei das System nachhaltig aufgestellt gewesen, danach aber „nach und nach kaputt gemacht“ worden. Als Gründe nennt er etwa die Aussetzung des Nachhaltigkeitsfaktors und die Einführung der „Mütterrente“. („‚Wir zerstören das Fundament unseres Sozialstaats‘“)

LTO: Wo die Justiz verwundbar ist. Die größte Verwundbarkeit liege in der Einflussnahme auf Gerichtspräsidenten, heißt es vom „Justiz-Projekt“ des Verfassungsblogs. Deshalb seien Kultur und das Personal an den Gerichten der wichtigste Resilienzfaktor. Zudem dürfe man die Landesverfassungsgerichte nicht vergessen: In vielen Ländern könne eine Sperrminorität die Richterwahl blockieren, daher brauche es einen Ersatzwahlmechanismus. („Wo liegen die Schwachstellen der deutschen Justiz?“)

Welt: Verfassungsschutz warnt vor russischer Sabotage. Laut einer Mail des BfV an die Landeskriminalämter sollen Nachrichtendienste Social-Media-Profile von Mitarbeitern deutscher Unternehmen ausgewertet haben. Ziel sei die Identifizierung von Personen, die empfänglich sein könnten für Einflussnahme oder Anwerbungsversuche. Zudem würden russische Dienste zunehmend kurzfristig angeworbene Personen mit Verbindungen zu kriminellen Milieus einsetzen. („Russische Geheimdienste spähen gezielt Profile von deutschen Beschäftigten in Sozialen Medien aus“)

SZ: Die tiefe Krise von RTL. Unter Bertelsmann-Chef Thomas Rabe streiche der Sender hunderte Stellen, fahre Qualitätsprogramme zurück und setze stattdessen auf kostengünstige Reality-Formate und Provokation. Die Fusion mit Gruner + Jahr gelte als Fehlgriff, Altstars wie Bohlen und Raab lieferten schwache Quoten trotz hoher Kosten, und Programmchefin Inga Lescheks Motto „Wir scheißen uns nichts“ stehe für eine zunehmend rücksichtslose Unternehmenskultur, schreibt Hans-Jürgen Jakobs in seinem Essay. („Die Ruinierer vom Rhein“)

SZ: Der mysteriöse AfD-Mann von Gießen. Alexander Eichwald trat bei der Gründung der AfD-Jugendorganisation mit finsterem Blick und rollendem „R“ auf – womit er selbst Parteifreunde an einen Hitler-Imitator erinnerte. Bei seinem Aufnahmegespräch habe der Politikwissenschaftler noch auf Parteilinie gewirkt, jetzt soll er aus der Partei geworfen werden. Das Ganze lenke davon ab, dass Mitglieder in den Vorstand gewählt wurden, die Nazi-Parolen wie die Hitlerjugend-Losung „Jugend muss durch Jugend geführt werden“ skandierten. („‚Ich weiß nicht, was ihn bei der Rede geritten hat‘“)

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Letzte Aktualisierung: 02. Dezember 2025