Was ist Ihr wichtigstes politisches Ziel?
Als jüngster Abgeordneter im Landtag möchte ich vor allem jungen Menschen eine Stimme geben. Ich kämpfe dabei um die Freiheit des Einzelnen und darum, dass sich jeder Mensch selbstbestimmt entfalten kann. Menschen sind Individuen und müssen auch als solche von der Politik gesehen und behandelt werden.
Was hat Sie in der Politik bisher am meistens positiv überrascht?
Junge Kollegen wie ich werden auf Augenhöhe behandelt. Politik bietet die Möglichkeit, ganz konkrete Verbesserungen im Leben der Menschen herbeizuführen. Politik ist, entgegen mancher Vorurteile, nichts Abstraktes ohne Realitätsbezug, sondern eine ganz konkrete Angelegenheit, deren Arbeit und Ergebnis jeder, der mit wachem Geist und Auge unterwegs ist, sehen und erleben kann. Das Konkrete hat mich dabei sehr positiv überrascht und die Gestaltungsfreude bei vielen Kollegen im Landtag.
Was stört Sie an der Landespolitik am meisten?
In der Landespolitik denken wir in unseren Lösungen manchmal zu klein und konzentrieren uns nur auf ein einzelnes Bundesland. Um Fortschritt und Freiheit in ganz Deutschland zu erhalten, müssen wir über größere Visionen und Ideen sprechen, vor allem im Bereich Klimaschutz brauchen wir europäische Lösungen. Hier kommt die Landespolitik schnell an ihre Grenzen.
Was machen Sie, wenn Sie gerade nicht an Politik denken?
Ich studiere neben meiner politischen Tätigkeit noch Rechtswissenschaften. Demzufolge verbringe ich meine Tage meist in der Bibliothek oder am Schreibtisch. Wenn ich ein paar freie Minuten finde, verbringe ich diese gerne bei meiner Familie und meinen Freunden. Ich lese gern ein gutes Buch und spiele Golf.
Was ist die größte Herausforderung in Ihrem Bundesland?
Der bevorstehende Strukturwandel nach dem geplanten Kohleausstieg. Das Ziel muss dabei immer die Schaffung von neuen und gut bezahlten Industriearbeitsplätzen sein. Dieser Prozess bietet viele Chancen für die Zukunft unseres Bundeslandes. Deshalb kann man diese Veränderung oder, anders ausgedrückt, Herausforderung als sehr positiv ansehen, denn sie bietet wieder ganz konkret die Möglichkeit, eine Region in eine neue Zeit zu versetzen und dabei neue Akzente einzubringen. Das ist das Großartige an politischer Arbeit.
Was ist das wichtigste Thema in Ihrem Wahlkreis?
Das Kernrevier liegt in meinem Heimatlandkreis. Deshalb ist der Ausbau der Infrastruktur nach dem beschlossenen Kohleausstieg das wichtigste Thema vor Ort. Mit dem Kohleausstieg verlieren viele Menschen Ihre berufliche Perspektive, hier müssen wir in der Politik Chancen schaffen und mit gezielten Investitionen in technische, digitale und soziale Infrastruktur neue und gut bezahlte Industriearbeitsplätze schaffen.
Welches Thema hat der Bundestag zu wenig auf dem Radar?
Mittlerweile tut sich einiges im Bereich Digitalisierung und Entbürokratisierung. Dennoch müssen wir hier schneller und effektiver werden. Ein Online-Termintool, welches keine freien Termine bietet, oder einen Antrag als PDF herunterladen zu können, sind keine echte Digitalisierung. Dazu brauchen wir digitale Verwaltungen mit einem „Once-Only-Prinzip“, damit Bürger nur noch einmalig ihre Daten mitteilen müssen und spürbar entlastet werden, aber auch eine flächendeckende und hochleistungsfähige Mobilfunkabdeckung.
Was kann die Bundes- von der Landespolitik lernen?
In der Landespolitik passiert viel vor Ort, bei den Betroffenen von Entscheidungen. Durch Gespräche an Ständen, Bürgersprechstunden und regelmäßigen Austausch mit Bürgern und Unternehmen ist man näher an der Basis und kennt die Probleme in seinem Wahlkreis. Das wünsche ich mir manchmal mehr von der Bundespolitik.