Was ist Ihr wichtigstes politisches Ziel?
Der Klimakatastrophe und der Ausbeutung unserer Umwelt so zu begegnen, dass auch zukünftige Generationen gut und gern in Bayern leben können.
Was hat Sie in der Politik bisher am meisten positiv überrascht?
Wie viel Du erreichen kannst, wenn Du Dich wirklich reinhängst: Auch dicke Bretter bekommen Löcher, wenn sie tatkräftig gebohrt werden. Mit viel Hartnäckigkeit habe ich es zum Beispiel geschafft, dass bei der Förderung des internationalen Jugendaustauschs in Bayern vor allem Mittel- und Realschulen in den Blick genommen werden, statt immer nur Gymnasien. Dafür hat es aber auch eine fundierte Sachverständigenanhörung im Europaausschuss gebraucht. Ausdauer war auch bei den Verhandlungen zum neuen Abgeordnetengesetz und Lobbyregister als Reaktion auf die CSU-Maskendeals gefragt. Am Ende konnten wir mit die strengsten Anti-Korruptionsregeln in Deutschland durchs Parlament bringen.
Was stört Sie an der Landespolitik am meisten?
Wenn Abgeordnete auf dicke Lederhose machen, aber nichts dahintersteckt. Für die nächste Legislaturperiode wünsche ich mir mehr sachpolitische Auseinandersetzungen in den Fachausschüssen mit guten Argumenten statt bloß Wahlkampfphrasen im Plenarsaal.
Was machen Sie, wenn Sie gerade nicht an Politik denken?
Ich wandere gern und oft in den bayerischen Bergen. Eine Brotzeit auf einem Gipfel ist genau die richtige Kreativpause, um danach mit neuen Ideen wieder frisch ans Werk zu gehen.
Was ist die größte Herausforderung in Ihrem Bundesland?
Die Versäumnisse der vergangenen Regierungen beim Ausbau von Stromnetzen und erneuerbaren Energien endlich anzugehen. Das ist für Industrie, Wirtschaft und die Menschen hier eine entscheidende Zukunftsfrage.
Was ist das wichtigste Thema in Ihrem Wahlkreis?
Bezahlbarer Wohnraum ist in München ein Dauerbrenner. Gerade junge Menschen, Senior*innen und Arbeitnehmende in den noch immer zu schlecht bezahlten sozialen Berufen drohen aus der Stadt verdrängt zu werden. Ich habe deshalb unter anderem einen 5-Punkte-Plan für einen Wohnheim-Turbo für Studis und Azubis entwickelt.
Welches Thema hat der Bundestag zu wenig auf dem Radar?
Ich ärgere mich darüber, dass wir bei den digitalen staatlichen Dienstleistungen nicht schneller vorankommen. Klar, es ist in den letzten zehn Jahren viel liegengeblieben, aber Bund, Länder und Kommunen kochen oft jeweils ihr eigenes Süppchen. Es fehlt an mehr Abstimmung.
Was kann die Bundes- von der Landespolitik lernen?
Wie gut auch kleinere Parlamente arbeiten können. Ich bin deshalb froh, dass nach Jahren der CSU-Blockade mit der Wahlrechtsreform endlich eine Verkleinerung des Bundestags eingeleitet wurde.