Analyse
Erscheinungsdatum: 15. August 2023

Baerbocks abgebrochene Reise: Ein schwerer Rückschlag für die deutsche Außenpolitik

News Bilder des Tages Annalena Baerbock Buendnis 90/Die Gruenen, Bundesaussenministerin, spricht zu mitreisenden Journalisten und Journalistinnen nach dem erneuten Defekt an der Regierungsmaschine A340 waehrend der Rueckkehr nach Abu Dhabi, 15.08.2023. Durch einen unplanmaessigen Stopp in Abu Dhabi aufgrund eines technischen Problems an den Landeklappen des Flugzeugs verzoegerte sich die Weiterreise bereits um einen Tag. Das Flugzeug sollte Aussenministerin Baerbock zu einer mehrtaegigen Delegationsreise nach Australien, Neuseeland und Fidschi bringen. Abu Dhabi Vereinigte Arabische Emirate *** Annalena Baerbock Buendnis 90 Die Gruenen , German Foreign Minister, speaks to journalists traveling with her after another defect on the government plane A340 during Copyright: xFlorianxGaertnerx
Die Außenministerin muss ihre Reise in den Indopazifik wegen eines technischen Defekts am Regierungsflieger auf halbem Weg abbrechen. Das ist nicht nur frustrierend für die Mitarbeiter, die die Reise vorbereitet haben, und peinlich für den Ruf Deutschlands. Sondern auch ein Problem für die Klimaaußenpolitik, für die Annalena Baerbock auf der Reise wichtige Signale senden wollte.

In der Nacht zum Dienstag, morgens gegen sechs Uhr in Abu Dhabi, war der maximale Schaden für die deutsche Diplomatie perfekt: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihr Team entschieden, die geplante Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi abzubrechen. Technische und logistische Probleme hatten der deutschen Außenpolitik und ihrer Ministerin einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.

Die Blamage hatte sich gegen 1 Uhr morgens angekündigt: Auch beim zweiten Versuch, mit dem Airbus 16-01 aus der Flugbereitschaft der Luftwaffe vom Zwischenstopp in der Vereinigten Arabischen Emiraten nach Australien zu starten, versagte eine wichtige Funktion des Flugzeugs: Wie schon 24 Stunden zuvor ließen sich die Landeklappen, die die Tragflächen vergrößern und dem Flugzeug bei Start und Landung helfen, nicht mehr einfahren. Der Flug musste wie am Vortag abgebrochen werden. Noch einmal wurden 80 Tonnen Kerosin in die Luft versprüht, ehe der Flieger mit Baerbock und ihrer Delegation von etwa 60 Begleitern wieder sicher im Wüstenstaat Vereinigte Arabische Emirate (VAE) landen konnte.

Der Airbus der Luftwaffe war damit bis zur endgültigen Klärung der Ursachen nicht mehr als Transportmittel zu gebrauchen. Weitere Regierungsflieger standen nicht zur Verfügung. Der ursprüngliche Plan, mit Linienflügen ein abgespecktes Programm im Indopazifik zu bestreiten, wurde dann im Morgengrauen von Abu Dhabi aufgegeben : Zu unsicher, zu spät, zu umständlich, zu teuer. Großer Frust machte sich breit bei der Ministerin und ihrem Stab, die diese Reise monatelang vorbereitet hatten.

Der Vorfall ist auf vielen Ebenen ein herber Rückschlag für die deutsche Außenpolitik und die deutsche Außenministerin. Für ihre Diplomatie, ihre Klimapolitik und den Ruf Deutschlands in der Welt:

Nicht hilfreich für den Anspruch Deutschlands als Öko-Vorreiter war auch das zweimalige Ablassen von 80 Tonnen Kerosin vor der Landung des defekten Regierungs-Airbus. In den sozialen Medien sorgte das für Unmut und hämische Kommentare. Da störte es auch nicht, dass es internationaler Sicherheitsstandard in der Fliegerei ist, Tanks vor einer ungeplanten Landung zu entleeren. Oder dass diese Schadstoffmenge im Vergleich zu den Emissionen der Öl- und Gasfelder, über denen der Airbus rund um Abu Dhabi schwebte, absolut nicht ins Gewicht fallen.

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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