Berlin.Table – Ausgabe 690

Wildbergers Vision + Bürgermeister zu Brandbrief + Wahl in den Niederlanden

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Talk of the Town

Karsten Wildberger

Zielbild des BMDS: Wildberger schwört auf neue politische Arbeitsweise ein

Karsten Wildberger hat ein Zielbild für seine Arbeit und das Digitalministerium entwickelt. Es liegt Table.Briefings exklusiv vor und zeigt, wie der Minister seine Rolle versteht und wie er das Haus und das ganze Land für seine Umbauarbeiten gewinnen möchte. „Deutschland hat sich verknotet“, schreibt Wildberger. Das BMDS sei angetreten, um diesen Knoten zu entflechten. „Die Menschen in Deutschland haben das Gefühl, dass nicht viel vorangeht. Sie denken, dass viel geredet und wenig gemacht wird.“ Und in der Tat: Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage trauen 75 Prozent der Befragten dem Ex-Mediamarkt/Saturn-CEO die Entbürokratisierung nicht zu.

Wildberger und seine Mannschaft wollen diese Stimmung brechen. Aber sie können das nicht alleine schaffen. Um erfolgreich zu sein, ist das BMDS auf die anderen Häuser angewiesen. Gesetze zu reduzieren, also Bürokratie abzubauen, klingt simpler, als es in der Realität ist. Es bedeutet, Regeln zurückzunehmen; es heißt womöglich, ganze Aufgaben abzuschaffen. Für viele Häuser geht es also ans Eingemachte. Bislang macht das Ministerium deshalb vor allem die Erfahrung, dass zwar alle Häuser verbal gerne mitmachen, aber zu bremsen anfangen, wenn es konkret wird. Um das zu durchbrechen, schlägt das BMDS nichts weniger vor als eine „neue politische Arbeitsweise“. Das bedeutet für das Digitalministerium, auch mal hartnäckig nachzuhalten. Es heißt, das Haus werde am Anfang auch mal so was wie der „Kieselstein im Schuh“ der anderen (was in der Regel nervt) sein. Angestrebt werde aber, deren neue „Einlegesohle“ zu werden, (was am Ende wohltut).

Um erfolgreich zu sein, muss Wildberger nicht nur die anderen Häuser gewinnen, sondern auch seine eigenen Leute. Sein Ministerium ist nichts anderes als eine aus verschiedenen Ministerien zusammengesetzte neue Gemeinschaft. Um daraus ein verschworenes und erfolgreiches Team zu formen, bemüht sich der Minister um einen „Mindset-Wandel für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ganz unterschiedliche Kulturen mitbringen“. Nach innen scheint Wildberger zu motivieren – und zu fordern. Nach dem Weggang von Martin von Simson, der den wichtigen Deutschland-Stack betreute, übernahm Christina Decker aus dem BMI seine Aufgaben.

Anfang 2026 will das Ministerium ein Dashboard für seine wichtigsten Projekte veröffentlichen. Kommunikationschefin Betty Kieß, die wie Wildberger aus der Wirtschaft kommt, sagte Table.Briefings: „Was uns hier im Haus wirklich wichtig ist: Wir arbeiten in Projekten und machen diese messbar.“ Die acht Durchbruchsprojekte, die in dem Dashboard dargestellt werden sollen, stehen in dem Zielbild: Abbau von Berichtspflichten, Abbau von Doppelstrukturen, Regulierungssimulation und Gesetzesfolgenabschätzung, Glasfaser- und 5G-Ausbau, ein neuer Standard für offene Datenökosysteme, KI, digitale Identitäten und Start-up-Förderung.

Um die Menschen für sich zu gewinnen, will das Ministerium offener und transparenter kommunizieren. Sprachlich wolle man „weg vom Beamtendeutsch“, hin zu einer „aufbrechenden, lebendigen Sprache“, die Bürger mitnimmt. Vor allem aber möchte Wildberger selbst auch dann erklären und auftreten, wenn Dinge mal nicht gut laufen. Die Idee erinnert an Habecks Videobotschaften aus der Zeit der Energiekrise.

Das BMDS gilt schon jetzt als das zentrale innenpolitische Projekt der Amtszeit von Friedrich Merz. Wildberger weiß sich deshalb der Unterstützung des Kanzlers gewiss. Vielversprechend ist für ihn außerdem, dass sich die Koalitionspartner bei diesem Thema bislang nicht streiten. Sogar große Teile der Opposition stehen hinter dem Bemühen – in Zeiten zunehmender Polarisierung ein seltener Konsens. Aber noch weiß niemand, auch Wildberger nicht, wie groß der Widerstand noch wird, wenn zu Bürokratieabbau, Gesetzesvereinfachungen und Personalabbau auch die Rücknahme von Umwelt- oder Klimaschutzauflagen gehören. Klar ist aber, dass das Thema Modernisierung entscheidend dafür ist, ob diese Regierung am Ende positiv erlebt und bewertet wird. Wildbergers Bitte, als Kurzusammenfassung aus dem Zielbild: Macht alle mit – sonst wird’s nichts.

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Verarztet statt vergessen. Ohne wenn und aber – SaveTheChildren

News

Brandbrief zu Finanznot: Zwei Oberbürgermeister erklären ihren Ärger. Das System stehe am Limit, viele Städte seien finanziell praktisch „untergegangen“, sagte Saarbrückens OB Uwe Conradt (CDU) Table.Briefings. „Wenn ihr es selbst machen müsstet, würdet ihr die Situation ganz anders einschätzen“, sagte er mit Blick auf Berlin und die Landesregierungen. „Aber ihr schiebt es einfach auf die Kommunen ab.“ Es gebe andere Bürgermeister, so Conradt, die Maßnahmen, etwa zum Klimaschutz, inzwischen verweigerten. „Weil sie wissen, dass sie keine Chance haben, sie umzusetzen.“ Was es jetzt brauche, sei eine „schonungslose Analyse“, was mit den Steuergeldern tatsächlich geleistet werden könne. Jede Maßnahme aus dem Bund verursache Kosten.

„Die Lage ist ernst“, sagte auch Dresdens Oberbürgermeister. „Ich bin im 25. Jahr an der Stadtspitze und habe so eine Entwicklung noch nicht erlebt“, sagte Dirk Hilbert Table.Briefings. In „atemberaubender Geschwindigkeit“ seien die Ausgaben in die Höhe geschossen, vor allem für Soziales und Jugendhilfe. Hilbert rechnet 2025 mit einem Defizit von 60 Millionen Euro. Die Kommunen seien hilflos, „aber auch ärgerlich.“ Dresden nimmt für den Wiederaufbau der Carolabrücke erstmals wieder einen Kredit auf. 2006 war die Stadt schuldenfrei geworden, allerdings zu einem hohen Preis – dem Verkauf ihrer Sozialwohnungen an Vonovia. Die Oberbürgermeister der 13 Flächenländer hatten am Dienstag einen Brandbrief an Kanzler Friedrich Merz und die Landesregierungen geschickt. Was die OBs von Bund und Ländern fordern, hören Sie ab 5 Uhr hier im Podcast Table.Today. Franziska Klemenz, Magdalena Latz

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Gesund, wirtschaftlich, nachhaltig? - Geflügel „Made in Germany“ im Fokus

Wie steht es um den Standort Deutschland? Was erhofft sich die Branche von der Politik?

Das & mehr erfahren Sie am 4. Nov. ab 19 Uhr in Bln!

Mit dabei: Silvia Breher (BMLEH), Hans-Peter Goldnick (ZDG), Dr. Malte Rubach (Ernährungswiss.), Daniel Neusser (McDonald's), Dr. Ingo Stryck (PHW), Hanna Rützler (Foodforscherin) u.v.m.

Alle Infos

Spannungen zwischen Peking und Berlin: AHK sagt Wirtschaftsevent ab. Nach der Absage der China-Reise von Außenminister Johann Wadephul hat nun auch die deutsche Auslandshandelskammer in China eines der wichtigsten Wirtschaftsevents verschoben. Die AHK Xceleration Days 2025 in Suzhou könnten aus organisatorischen Gründen nicht wie geplant vom 19. bis 21. November stattfinden, teilte die Kammer am Mittwoch auf ihrer Website mit. Eine Neuauflage noch in diesem Jahr gilt als unwahrscheinlich. Die Absage erfolgt vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen zwischen Deutschland und China. Beobachter vermuten dahinter politischen Druck aus Peking. Wie es um die geplante Reise von Finanzminister Lars Klingbeil nach Peking steht, lesen Sie im China.Table. Amelie Richter

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Wir sind die Arztpraxis-am-Leben-halten-Versicherung. Obwohl nur zehn Prozent aller Vollversicherten in Deutschland Privatpatienten sind, tragen sie mehr als 20 Prozent zum Umsatz von Arztpraxen bei. Das sind im Schnitt über 74.000 Euro pro Jahr zusätzlich für alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Praxen auf dem Land profitieren dabei besonders stark von Privatpatienten. (mehr auf pkv.de)

Compass Mitte: Gegner nennen liberale CDU-Gruppe „Zombies“. In der CDU schwelt knapp 200 Tage nach der Übernahme des Kanzleramts wieder ein Flügelstreit. Eine neue liberal-soziale Gruppe hat sich zusammengeschlossen und den konservativen Merz-Kurs kritisiert. Im Gründungsaufruf der Gruppe Compass Mitte verlangen rund 30 aktive und ehemalige Funktionäre und Mitglieder eine Kurskorrektur. „Die CDU ist keine konservative Partei. Die CDU vereint soziale, liberale und konservative Strömungen, denen das ›C‹ die Fließrichtung vorgibt. Das ›C‹ garantiert, dass das Liberale menschlich bleibt, das Soziale nicht in den Sozialismus führt und das Konservative nie in eine nationalistische, völkische, EU-feindliche Ideologie abgleitet“, heißt es in dem Aufruf. Hintergrund der Gründung waren auch die „Stadtbild“-Äußerungen des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz.

In der Bewegung sind aber nur vereinzelt prominente Namen vertreten. Bundesvorstandsmitglied und CDA-Vizechefin Monica Wüllner sowie der Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter gehören zu den wenigen Mandatsträgern. Der ehemalige Kurzzeit-Generalsekretär Ruprecht Polenz, der PR-Berater Frank Sarfeld und Ex-Umweltstaatssekretär Jürgen Becker haben ebenfalls unterzeichnet. Im Merz-Fanlager stößt die Gruppe auf scharfe Kritik. In einer internen Nachricht lästert der INSM-Geschäftsführer und frühere MIT-Geschäftsführer Thorsten Alsleben über „die alte gescheiterte Union der Mitte aus abgehalfterten CDU-Mitgliedern, die seit Jahren keinen Einfluss mehr haben“. Von „Zombies“, die eine Auferstehung suchten, ist in der Nachricht die Rede, die Table.Briefings vorliegt. Alsleben gehört einer Gruppe mit dem Namen „Merzrevolution“ an. In der Partei- und Fraktionsführung wollte man die Gruppe nicht kommentieren, diese sei „nicht debattenprägend für die Ausrichtung der Partei“, hieß es. Michael Bröcker

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Nachhaltige Mobilität braucht E-Autos. E-Autos brauchen grünen Stahl. Stahl aus Deutschland: einfach unverzichtbar. Salzgitter AG

Wahl in den Niederlanden: Kampf um Platz eins zwischen Liberalen und Rechten. Der ersten Prognose von 21 Uhr zufolge kommt die liberale Partei D66 auf 27 Sitze, die PVV von Geert Wilders auf 25. Wegen der Fehlermarge sei das Ergebnis aber „too close to call“, hieß es im öffentlich-rechtlichen Sender NOS. Die konservative VVD kommt demnach auf 23 Sitze, das linke Bündnis GroenLinks-PvdA rund um den früheren EU-Kommissionsvize Frans Timmermans auf 20 und die christdemokratische CDA auf 19. Mangels Sperrklausel sind voraussichtlich zehn weitere Parteien im Parlament vertreten. Welche Koalitionen im Nachbarland möglich sind, lesen Sie ab 6 Uhr im Europe.Table. Okan Bellikli

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Hightech-Agenda Deutschland: Merz ruft zum Schulterschluss auf. Deutschland und Europa dürften „nicht zulassen, dass die USA und China allein die technologische Zukunft bestimmen”, sagte Friedrich Merz bei der Auftaktveranstaltung zur Hightech-Agenda (HTAD). Er eröffnete sie gemeinsam mit Forschungsministerin Dorothee Bär und EU-Forschungskommissarin Ekaterina Sachariewa. Die HTAD ist das zentrale technologiepolitische Projekt der Bundesregierung. Sie soll Deutschlands Position in Schlüsselbereichen wieder stark machen.

Deutschland brauche technologische Souveränität, betonte Merz. Das sei gerade im Hinblick auf einen „Systemkonflikt zwischen autoritären und freiheitlichen Staaten“ wichtig. Voraussetzung sei ein „echter Schulterschluss von Wirtschaft und Wissenschaft“. Merz sieht darin auch eine Machtfrage: Europa müsse „Gestaltungsmacht über Innovation zurückgewinnen.“ Wie das gelingen soll, lesen Sie im Research.Table. Tim Gabel

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Social Media: Welche MdBs auf Tiktok präsent sind. 67 Prozent der 630 Abgeordneten haben einen Account auf der Plattform, die meisten stellt die AfD. Das zeigt eine Erhebung des Politik- und Digitalberaters Martin Fuchs. Allerdings haben nur 51 Prozent von allen in den vergangenen drei Monaten mindestens ein Video hochgeladen und gelten damit Fuchs zufolge als aktiv. Die MdBs aus den ostdeutschen Ländern sind relativ gesehen stärker vertreten als die der westdeutschen. Bezogen auf die Gesamtzahl der Fraktionsmitglieder sind die Abgeordneten von AfD (76 Prozent) und Linken (75 Prozent) am aktivsten. Danach folgen die der Grünen (56 Prozent), der SPD (45 Prozent) und der Union (28 Prozent). Okan Bellikli

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Table Space Business Lunch. 09. November 2025 um 13 Uhr, Falling Walls Science Summit. Jetzt anmelden.

Table.Today Podcast

Am Donnerstag treffen sich Donald Trump und Xi Jinping in Südkorea. Im Vorfeld soll es zu einer vorübergehenden Annäherung im Zollstreit gekommen sein. Ob es zu einer dauerhaften Einigung kommt, wird sich bei diesem Treffen zeigen. Auf welche Eckpunkte sich die USA und China schon geeinigt haben und was der Gipfel für Taiwan bedeuten könnte, hören Sie morgen früh ab 5 Uhr hier.

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Table.Documents

Zielbild des BMDS und Entwurf des Durchführungsgesetzes zum Data Act

Grundsätze der CDU-Plattform „Compass Mitte“

Gegenäußerung zur Stellungnahme des Bundesrats: Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen

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Heads

Achim Steiner übernimmt den neu geschaffenen Vorsitz der Hamburg Sustainability Conference (HSC). Er soll die 2024 gestartete Konferenz-Reihe, die sich als Gegengewicht zur Münchner Sicherheitskonferenz versteht, international repräsentieren. Zugleich leitet Steiner ab sofort auch den HSC-Beirat, der die strategische und inhaltliche Ausrichtung verantwortet. Zuvor führte der 64-Jährige bis Sommer 2025 acht Jahre lang das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP). In dieser Rolle war er bereits Mit-Gastgeber der HSC. UNDP ist einer von vier Initiatoren der Veranstaltung. Marc Winkelmann

Cornelia Woll wird keine zweite Amtszeit als Präsidentin der privaten Berliner Hochschule Hertie School antreten dürfen. Die Findungskommission unter Leitung von Helge Braun, Präsident der Universität Lübeck, hat entschieden, sie nicht zu den Presidential Senate Hearings am 5. November einzuladen – ihre Wiederwahl ist damit ausgeschlossen. In der Endrunde stehen Andrea Römmele, Dekanin der Hertie School, und Jan-Werner Müller von der Princeton University. Laut Braun verhinderten „anhaltende Konflikte zwischen verschiedenen Interessengruppen“, dass die Hochschule ihr Potenzial ausschöpfe. Woll sprach gegenüber Table.Briefings von einem „brutalen Ende“ ihres Wahlkampfs. Wie die Bilanz ihrer Amtszeit aussieht und welche Gründe für die Entscheidung gegen Woll haben könnte, lesen Sie im Research.Table. Tim Gabel

Martin Keller übernimmt am 1. November das Präsidentenamt der größten deutschen Forschungsorganisation, der Helmholtz-Gemeinschaft. Er wechselt dafür aus den USA, wo er das National Renewable Energy Laboratory geleitet hat, nach Deutschland. In den USA sei die Situation in der Wissenschaft zurzeit sehr angespannt, sagte er im Gespräch mit Table.Briefings. Dass Institutionen wie das MIT, Harvard und Yale derart infrage gestellt werden, hätte er nicht gedacht. Zurzeit überlegten viele US-Wissenschaftler, ihre Forschung in einem anderen Land weiterzuführen. Wie Keller nach insgesamt 30 Jahren in den USA auf Deutschland blickt und was er mit der Helmholtz-Gemeinschaft vorhat, lesen Sie im Research.Table. Anne Brüning

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Top 100 of the Table 2025

Sandra  Garbade

Sandra Garbade: Mehr Menschen sollen durch berufliche Bildung an Arbeit und Gesellschaft teilhaben. Das ist für Sandra Garbade übergeordnetes Ziel ihrer Arbeit. Seit 2017 ist sie Geschäftsführerin des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung (HIBB). Das HIBB ist ein eigenständiger Landesbetrieb der Bildungsbehörde, der die 29 staatlichen berufsbildenden Schulen in der Hansestadt verantwortet. Das Institut ist direkt an die politische Leitung der Behörde angebunden, daher finden die Berufsschulen aus Garbades Sicht in der Hansestadt auch gebührend Beachtung, etwa in bundesweiten Programmen wie dem Digitalpakt und dem Startchancen-Programm.

Garbade ist einer der 100 entscheidenden Köpfe der bildungspolitischen Szene. Die Table.Briefings-Fachredaktionen haben in zehn Kategorien die wichtigsten Personen benannt, von Politik, Unternehmen, Beratung, Verbänden, Thinktanks bis Stiftungen, Wissenschaft, NGOs und Gesellschaft. Hier geht es zur Übersicht.

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Best of Table

Climate.Table: Warum RWE und Heidelberg Materials Klima-Schadenersatz zahlen sollen. Durch Überschwemmungen verloren 2022 in Pakistan Millionen Menschen ihr Zuhause. Jetzt verlangen 43 Bäuerinnen und Bauern eine „angemessene“ Beteiligung an den ihnen entstandenen Schäden. Was folgt, falls die Unternehmen ablehnen, lesen Sie hier.

Climate.Table: Wie Chile seinen Kupfer- und Lithium-Bergbau nachhaltig machen will. Das Land will die Welt mit Rohstoffen für die Energiewende versorgen – zugleich müssen die eigenen Bergbau-Emissionen bis 2040 auf Netto-Null sinken. Die Bundesregierung sieht Chile als wichtigen Partner. Wie die beiden Staaten heute schon zusammenarbeiten, lesen Sie hier.

China.Table: Peking hindert Staatsbürger an Söldner-Einsatz für Russland. Kurz vor dem Treffen zwischen Xi Jinping und Donald Trump wächst der Druck auf Peking wegen seiner Rolle im Ukraine-Krieg. Berichte über chinesische Söldner, die an der Front für Russland kämpfen, sorgen international für Unruhe. Wie China versucht, solche Einsätze zu verhindern, lesen Sie hier.

Africa.Table: Was die Zuspitzung der Sicherheitslage in Mali bedeutet. In Mali blockieren die Dschihadisten der Al-Qaida-nahen JNIM weiterhin die Zufuhr von Kraftstoff nach Bamako. Schulen und Unis sind geschlossen. Deutschland und die USA fordern ihre Staatsbürger zur Ausreise aus. Experten halten es nicht für ausgeschlossen, dass die Militärregierung bald zu Fall gebracht werden könnte. Welche Szenarien dem Land dann drohen, lesen Sie hier.

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Falling Walls Science Summit. 6-9. November 2025, Berlin & online. Full programme, all speakers. Click here!

Time.Table

Außenpolitik I: Friedrich Merz trifft in der Türkei Recep Tayyip Erdoğan. Themen sind voraussichtlich der Gaza- und der Ukraine-Krieg, Migration, Rüstungskooperation. Anschließend gibt es eine gemeinsame Pressekonferenz. Ankara

Außenpolitik II: Karin Prien beendet ihre Reise nach Israel. Tel Aviv

Außenpolitik III: Johann Wadephul setzt seine Nahostreise fort. Im Mittelpunkt steht die Umsetzung des Gaza-Friedensplans von Donald Trump. Amman

Internationales: 43. Generalkonferenz der Unesco. Delegierte aus aller Welt beraten bis zum 13. November über Programm, Haushalt und die Wahl eines neuen Chefs. Samarkand (Usbekistan)

Gedenken: Frank-Walter Steinmeier besucht die Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte. 2025 jährte sich der Todestag von Friedrich Ebert zum 100. Mal. Heidelberg

Justiz: Festakt 75 Jahre Bundesgerichtshof mit Frank-Walter Steinmeier. Karlsruhe, 11 Uhr. Weitere Informationen.

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Must-Reads

FT: Europa braucht Deutschlands Führung. Da Frankreich mit seiner Instabilität zu kämpfen habe, müsse die größte Volkswirtschaft des Kontinents vorangehen, heißt es in einem Leitartikel. Mit Blick auf die geplanten Wirtschaftsreformen sei ein entschlosseneres Handeln Deutschlands unerlässlich, wenn sich der Optimismus aus der Anfangszeit der Kanzlerschaft von Friedrich Merz „nicht als trügerisch erweisen soll“. („Germany’s fading economic opportunity“)

FAZ: BMF-Berater für Verschärfung des Steuerrechts. Der Wissenschaftliche Beirat drängt auf einen entschlosseneren Kampf gegen „Cum-Cum“-Geschäfte. Von bisher bekannten Ausfällen an Kapitalertragsteuern in Höhe von rund 7,5 Milliarden Euro seien bisher nur knapp drei Prozent zurückgefordert beziehungsweise nicht auf die Steuerschuld der mutmaßlichen Betrüger angerechnet worden, kritisieren sie. In einem Brief an Lars Klingbeil fordern sie strengeren Regeln. („Der große Cum-Cum-Kummer“)

Tagesspiegel: Senat spart beim Schutz von Frauen. Obwohl Gewalt gegen Frauen in Berlin einen neuen Rekord erreicht hat, plant der Senat, Mittel für Gewaltschutz zu kürzen – mit 36,5 Millionen werden es 2026 zwei Millionen weniger als 2025. Träger zahlen aus den Mitteln nur Mieten und Personal, können kaum sparen – Stellenkürzungen sind die Folge, etwa in Frauenhäusern. Schon jetzt müssen sie manche Betroffene abweisen. („Kürzungen wirken sich drastisch auf Projekte aus“)

SZ: Lässt Söder von Anti-Schulden-Doktrin ab? War es lange CSU-DNA, keine Schulden zu machen – auch Anfang September noch – sagte Markus Söder kürzlich: „Die Wahrheit ist, Europa macht immense Schulden, Deutschland macht immense Schulden“ und auch Bayern werde „sehr genau überlegen“, ob eine Kreditaufnahme künftig nötig sei für alle Aufgaben und Investitionen. („Kippt Söder nach zwei Jahrzehnten Bayerns schwarze Null?“)

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Heute Abend in den Talkshows

Markus Lanz, 23:15 Uhr: Thorsten Frei, Karina Mößbauer, Jutta Steinruck, Boris Palmer, Belit Onay

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Interviews von morgen

Deutschlandfunk

6:50 Uhr: Max Lucks, menschenrechtspolitischer Sprecher der Grünen: Merz besucht Türkei

7:15 Uhr: Uwe Conradt, OB von Saarbrücken (CDU): Kommunalfinanzen

8:10 Uhr: Jean-Claude Juncker, ehemaliger Präsident der EU-Kommission: Niederlande zurück nach Europa?

ZDF

7 Uhr: Danny Auerswald, Geschäftsführer von VW Sachsen: Krise der Autobranche und Folgen für Zwickau

7:30 Uhr: Constance Arndt, OB von Zwickau (Bürger für Zwickau): Krise der Autobranche und Folgen für Zwickau

8 Uhr: Michael Kretschmer, Ministerpräsident von Sachsen (CDU): Krise der Autobranche und Folgen für Zwickau

rbb24–Inforadio

7:05 Uhr: Carsten Schneider, Bundesumweltminister (SPD): G7-Treffen der Klimaschutz-, Energie- und Umweltminister

7:25 Uhr: Volker Treier, Außenwirtschaftschef der DIHK: Zoll-Deal zwischen USA und China

9:05 Uhr: Simon Janssen, IAB: Lage auf dem Arbeitsmarkt

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Geburtstage von morgen

Eva Lettenbauer, Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Bayern, 33

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Nachttisch

Helmut Brandstätter - Trump, Putin und ihre Marionetten

Unser Tipp führt Sie heute ins Reich der Autokraten und jene neue Welt, in der sich die AfD so gerne aufhält. Viele sind die Beschäftigung mit der Partei leid; andere wollen es einfach nicht mehr hören; deshalb schauen auch immer weniger genau hin. Aber jenseits der überragenden Sorgen vor Wirtschaftskrise, Trump’scher Unberechenbarkeit und Putins Aggressionen arbeitet die AfD mehr denn je daran, ihre Netzwerke auszubauen und ihre Angriffe gegen liberale, weltoffene Parteien zu perfektionieren. Helmut Brandstätter, früher Journalist, heute EU-Abgeordneter für die liberalen Neos in Österreich, lenkt den Blick genau dorthin. Er berichtet von Verbrüderungen mit Aggressoren, er offenbart engste Parallelen im Denken und Aussprechen von Ausgrenzung, Abschätzung, Abwertung. Er tut das nicht aufgeregt; er schreit nicht beim Schreiben. Er dokumentiert sachlich und kalt. Und das ist besonders wertvoll. Stefan Braun

Helmut Brandstätter: Trump, Putin und ihre Marionetten | Kremayr und Scheriau

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Das war’s für heute. Good night and good luck!

Heute haben Okan Bellikli, Stefan Braun, Michael Bröcker, Anne Brüning, Damir Fras, Daniel Friesen, Tim Gabel, Franziska Klemenz, Nicola Kuhrt, Magdalena Latz, Vincent Mikoteit, Amelie Richter, Leonard Schulz und Marc Winkelmann mitgewirkt.

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