CEO.Talk
Erscheinungsdatum: 01. November 2025

Weltbanktagung in Washington: „Deutschland muss jetzt liefern“

Geld und Interesse sind da, aber die Projekte fehlen noch, sagt Barclays-Deutschland-CEO Ingrid Hengster (Barclays)

Deutschland steht in den Startlöchern – aber die Projekte fehlen. Ingrid Hengster, Chefin von Barclays Deutschland, bringt von der Weltbanktagung in Washington eine gemischte Botschaft mit: „Man ist uns gegenüber grundsätzlich offen und interessiert an Investitionen bei uns", sagt Hengster im Gespräch mit Table.Briefings. Aber: Die konkrete Umsetzung lasse noch auf sich warten.

Eine Achterbahnfahrt liegt hinter Deutschland. Nach Ankündigung der Investitionsprogramme standen Investoren in den Startlöchern. Über den Sommer kühlte sich das Investitionsinteresse deutlich ab, die Aktionen blieben aus. „Seit Herbst nimmt es wieder Fahrt auf“, beobachtet Hengster.

Barclays hatte im Rahmen der Tagung für Finanzminister Klingbeil ein Investorentreffen in Washington organisiert mit Staatsfonds, Private Equity, Banken und Asset Managern aus vier Kontinenten. „Das Interesse am deutschen Finanzminister war enorm", berichtet die CEO. Solche Runden formten die Haltung zu einem Land.

Drei Fragen kommen immer wieder: Wo sind die Projekte? Welche Renditen? Wann kommen die Bürokratiereformen? Zwar gab es Investitionen wie von Apollo in den Stromnetzbetreiber Amprion oder vom norwegischen Staatsfonds in Tennet. „Aber verlässliche Rahmenbedingungen und Umsetzungskapazitäten in den Kommunen fehlen.“

Das Potenzial ist vorhanden. Deutsche Mittelständler genießen international hohes Ansehen. „Man traut uns vor allem bei Industrieanwendungen viel zu, weil wir die Prozesse gut kennen", sagt Hengster. Robotik, Automatisierung, Pharma – in diesen Bereichen sehen Investoren Deutschland vorn. Dazu kommen Energietransformation, Infrastruktur und Defense.

Die Investoren stellen Deutschland auf die Probe. „Man will schon noch dieses Jahr sehen, dass umgesetzt wird, was angekündigt wurde", sagt Hengster. Jetzt müsse Deutschland liefern.

In welchen Wirtschaftsbereichen Ingrid Hengster Deutschland auch bei künstlicher Intelligenz vorn sieht, was hiesige Kapitalsammelstellen von größeren Investments abhält und warum die Bankerin keine Alternative zu Optimismus sieht – lesen Sie hier im vollständigen Interview.

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Letzte Aktualisierung: 01. November 2025

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