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Erscheinungsdatum: 18. Oktober 2025

Flix-Gründer: „Es braucht ein Level-Playing-Field, damit ein sinnvoller Wettbewerb entsteht“

Bald in der Politik aktiv? Flix-Mitgründer Daniel Krauss.

Flix investiert 2,4 Milliarden Euro in 65 neue Fernverkehrszüge. Mit dieser Milliarden-Offensive will das Münchner Mobility-Start-up der Deutschen Bahn massiv Konkurrenz machen. 30 Züge sind bereits fest bestellt, 35 weitere optional abrufbar, die Kosten für das gesamte Paket inklusive Wartung belaufen sich auf bis zu 2,4 Milliarden Euro.

„Wir glauben an einen riesigen Markt im europäischen Fernzugverkehr“, sagt Flix-Gründer Daniel Krauss im Gespräch mit Table.Briefings über den Schritt, erstmals eigene Züge zu kaufen. Im Bus-Segment arbeitet Flix nach dem Asset-Light-Modell, Partner stellten die Fahrzeuge. Doch für die Expansion ins Zuggeschäft fehlen passende Partner. „Es gibt eben nicht ausreichend viele private Bahnunternehmen, die die Größe haben und unseren Qualitätskriterien entsprechen.“ Die neue Flotte vergrößert Flix deutlich – bisher sind nur 13 eher veraltete Züge im Einsatz.

Für fairen Wettbewerb brauche es aber auch die richtigen Rahmenbedingungen. Krauss lobt die neue Bahnstrategie von Verkehrsminister Patrick Schnieder. Der will das System der Trassenpreise reformieren, die Zugunternehmen fürs Befahren des Schienennetzes zahlen. „Es wäre optimal, wenn wir da irgendwann zu Grenzkosten unterwegs sein können“, sagt Krauss. Denn nur dann könne der Wettbewerb flächendeckend günstige Preise anbieten. „Es braucht ein Level-Playing-Field, damit einfach ein sinnvoller Wettbewerb entsteht, der klare Regeln hat.“

Krauss wünscht sich mehr Unternehmer in der Politik. Die Diskussionen seien oft zu verkopft. „Ich glaube, was Unternehmerinnen und Unternehmer auszeichnet, ist der Tatendrang. Etwas zu tun und eben nicht nur darüber zu sprechen.“ Er selbst schließt einen Wechsel in die Politik nicht aus. „Ich mache Flix, solange ich daran noch Freude finde. Wenn sich das irgendwann einmal ändert, dann ist Politik eine veritable Option.“ Alex Hofmann

Wie Krauss die Übernahme von Greyhound erlebte, warum er bei künstlicher Intelligenz keine Panik hat und was ihn an der politischen Diskussion in Deutschland stört, hören Sie hier im Podcast Table Today.

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Letzte Aktualisierung: 18. Oktober 2025

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