Kranken- und Pflegeversicherung: Koalition will Beiträge stabil halten. Die Spitzen von Union und SPD haben sich im Koalitionsausschuss am Mittwochabend auf das grundsätzliche Ziel verständigt, die Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung stabil zu halten. Entsprechende Informationen der Nachrichtenagentur Reuters wurden Table.Briefings bestätigt. Über Details, also den genauen Weg dahin, gibt es jedoch noch keine Einigung. Es seien erst einmal verschiedene Optionen durchgesprochen worden, ist zu hören.
Trotzdem müssten sich die gesetzlich Versicherten wohl auf steigende Beiträge einstellen. Denn bei der GKV würde das Ziel der Koalition nur auf den allgemeinen Satz von 14,6 Prozent abzielen – nicht jedoch auf den individuellen Zusatzbeitrag, den die einzelnen Kassen erheben. Dieser war es aber, der in den vergangenen Jahren rasant anstieg – laut GKV von durchschnittlich 1,0 Prozent im Jahr 2020 auf aktuell 2,9 Prozent.
An diesem Freitagmorgen wird Gesundheitsministerin Nina Warken die Prognose zur Finanzentwicklung der GKV präsentieren. Die Zahlen dürften Aufschluss darüber geben, wie realistisch das Ziel von Schwarz-Rot ist – und wie viel Geld die Koalition womöglich zusätzlich aufbringen muss, um es einzuhalten. Wie Table.Briefings vorab erfuhr, sind die Leistungsausgaben der GKV im ersten Halbjahr 2025 gegenüber demselben Zeitraum im Vorjahr um 7,95 Prozent gestiegen – von 153,9 auf 166,1 Milliarden Euro. Mit 9,6 Prozent fiel der Anstieg für Krankenhausbehandlungen besonders stark aus. Maximilian Stascheit