Table.Briefing: Research

Wissenschaftsfreiheit à la BBAW + Die neue Säule der KMK + Kritik nach BMBF-Eklat ebbt nicht ab

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Woche begann forschungspolitisch mit einem großen Paukenschlag. Sabine Döring, Staatssekretärin im BMBF, muss gehen. Das verkündete Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger bereits am Sonntagabend in einer Stellungnahme. Doch die Kritik, auch am Vorgehen der Ministerin, reißt nicht ab. Rücktrittsforderungen ihr gegenüber kommen aus Opposition, Teilen der Wissenschaft und den Medien. Einen Überblick zu dem Vorgang finden Sie in unserer gestrigen Spezialausgabe.

Stark-Watzinger ließ sich von diesen Vorwürfen in der Bundespressekonferenz gestern Nachmittag nicht beirren und lehnte einen Rücktritt ab, wie in den News zu lesen ist. Sie habe den Auftrag zur umstrittenen Fördermittelprüfung “nicht erteilt und nicht gewollt”, erklärte die FDP-Politikerin. Vor allem ihre eigene Partei, aber auch die Koalitionspartner halten sich derzeit mit offener Kritik an ihr noch zurück. Allerdings sei nach Ansicht vieler Beobachter viel Vertrauen verloren gegangen, das die Ministerin und das BMBF nun zurückgewinnen müssten.

Passend zu dieser und den Debatten der vergangenen Wochen, legte die BBAW Empfehlungen zur Wahrung der Wissenschaftsfreiheit vor. Zu Handlungsoptionen bei einer direkten Einflussnahme der Politik ist dort allerdings nichts zu lesen. Vermutlich galt dieses Szenario bei der Erstellung des Papiers noch als zu unrealistisch, als dass man sich ernsthaft damit beschäftigen müsste.

Eine spannende Lektüre wünscht

Ihr
Markus Weisskopf
Bild von Markus  Weisskopf

Analyse

BBAW zu Wissenschaftsfreiheit: Warum die Wissenschaft wieder selbstbewusster werden sollte 

Es sei gerade die Aufgabe von Akademien auf grundlegende Fragen zu antworten, die in tagespolitischen Aufgeregtheiten sonst verloren gehen, sagte BBAW-Präsident Christoph Markschies im Gespräch mit Table.Briefings. Und daher passe es natürlich gut, dass die 2019 konstituierte Arbeitsgruppe der Akademie vergangene Woche ihre “Grundsätze und Empfehlungen zur Wahrung und Förderung der Wissenschaftsfreiheit in Deutschland” präsentieren konnte. 

In diesen nehmen die Autoren des Papiers verschiedene Bereiche in den Blick, die für die Wissenschaftsfreiheit relevant sind: Diskurse an Hochschulen, Ausstattung mit Grundfinanzierung, Arbeitsbedingungen von Wissenschaftlern in Deutschland, aber auch die Bedrohung der Wissenschaftsfreiheit durch den Druck autoritärer Regime. 

Mehr Sensibilisierung für Diskursgrenzen in den Hochschulen 

“Der freie kritische Diskurs in Lehre und Forschung ist essenziell für wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt”, schreiben die Autoren. Bei der Kommunikation wissenschaftlicher Erkenntnisse dürfe keine Zensur erfolgen, wissenschaftliche Diskurse sollten ohne Denk- oder Sprechverbote erfolgen. Implizit bedeutet das: Erlaubt ist alles, was sich auf dem Boden des Grundgesetzes bewegt.

Die Diskussion über diesen Punkt in der Arbeitsgruppe wäre gegenwärtig sicher noch einmal anders verlaufen als während der Entstehung des Papiers im vergangenen Jahr, meint Markschies. Denn inzwischen seien die Grenzen des Erlaubten deutlicher umstritten, wie man an der Debatte zur Parole “From the river to the sea” sehen könne. Daher brauche es zu diesen Zusammenhängen mehr Ausbildung und Diskussionen an den Hochschulen statt offener Briefe und Erregung in den Sozialen Medien, meint der Akademien-Präsident. “Eine möglichst konsensuelle Sensibilität für die Grenzen des Sagbaren müssen wir früher aufbauen.”

Weniger Wettbewerb – mehr Grundfinanzierung 

Wissenschaftsfreiheit ist auch durch eine nicht auskömmliche Grundfinanzierung und eine zu starke Drittmittelabhängigkeit gefährdet. Bund, Länder, EU und Förderorganisationen hätten in den vergangenen Jahren versucht, über veränderte Anreizstrukturen die Leistungsfähigkeit des Wissenschaftssystems zu steigern, schreiben die Autoren. Die wissenschaftspolitisch beabsichtigte Leistungssteigerung habe jedoch auch unerwünschte Nebenwirkungen hervorgerufen. “Der Fokus auf Drittmitteleinwerbung setzt schon jetzt Fehlanreize, weil in vielen Fällen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Drittmittel nicht aus wissenschaftlichen Gründen einwerben, sondern primär, um ihre strategische Position an der Universität zu stärken oder Leistungszulagen zu erhalten“, heißt es in dem Papier.  

Anreize für Sensationswissenschaft und Mainstreamforschung

Mit der Abhängigkeit von Drittmitteln steige auch die Gefahr der Einschränkungen bei der Themenwahl. Förderprogramme seien auf politisch oder ökonomisch motivierte Themen ausgerichtet. Damit würden falsche Anreize gesetzt – “etwa in Richtung ‘Sensationswissenschaft’ oder wenig innovativer, aber mit dem Mainstream konform gehender Forschung”.  

Daher empfehlen die Autoren: 

  • Auf absehbare Zeit keine weiteren Anreizstrukturen zu schaffen, die bestehenden nicht auszubauen und an einigen Stellen gar zu reduzieren. 
  • Vonseiten der Länder die finanzielle Grundausstattung ihrer Universitäten so zu gestalten, dass die individuelle Wissenschaftsfreiheit in der Forschung gesichert ist. An dieser Aufgabe von großer überregionaler Bedeutung solle sich der Bund substanziell und dauerhaft auf dem Weg der institutionellen Mitfinanzierung beteiligen. 
  • Um bestehende Anreizstrukturen wieder besser zu verzahnen, brauche es einen größeren Erfahrungsaustausch und gegebenenfalls verbindliche Absprachen zwischen den anreizsetzenden Akteuren. 

Diskussion über die Bewertungsindikatoren 

Druck und Einschränkungen erzeugen auch Evaluationen und die damit einhergehenden Bewertungskriterien. Grundsätzlich sollten diese daher nur dann erfolgen, wenn sie für wichtige Entscheidungen bedeutsam sind. Dabei sollten nicht nur generelle quantitative, sondern vor allem fachspezifische inhaltliche Indikatoren herangezogen werden. Für Christoph Markschies muss hier die Diskussion auch in Zukunft weiter gehen. Klar ist für ihn, dass man sich an den großen Debatten des europäischen Forschungsraumes beteiligen müsse. Das bedeute auch, dass die Akademie die deutsche Beteiligung am CoARA-Prozess stärker mit ihrer wissenschaftsgeschichtlichen und wissenschaftstheoretischen Expertise begleiten müsse.

Frühe Selbstständigkeit ist Teil der Wissenschaftsfreiheit  

Ein weiterer Punkt, den die Autoren in den Blick nehmen, ist die Gefährdung der Wissenschaftsfreiheit durch befristete Beschäftigungsverhältnisse und Abhängigkeiten. Frühe Selbstständigkeit sei Teil des Grundrechts der Wissenschaftsfreiheit, meint Markschies. Und das gelte nicht nur für den Professor, sondern für alle im Wissenschaftssystem. Mit dieser Position unterstütze man “den großen Kulturwandel im Wissenschaftssystem“. 

Selbstbewusster Umgang mit Bedrohungen von außen 

Die Autoren stellen fest, dass von bestimmten, zumeist nicht-demokratischen Ländern Einfluss auf Forschung oder Lehre genommen und damit die Wissenschaftsfreiheit eingeschränkt werde. Ihr Vorschlag ist die Gründung eines öffentlich finanzierten, politisch unabhängigen Observatoriums, das ein institutionalisiertes Monitoring unerwünschter Einflussnahmen ermöglichen solle. Das wäre eine Aufgabe, die zum Beispiel die BBAW innerhalb des Wissenschaftssystems übernehmen könne, betont Christoph Markschies. Um aus einem derartigen Observatorium die vielfach geforderte Beratungsstelle für Kooperationen mit nicht-demokratischen Staaten zu machen, benötige man jedoch Know-how und institutionelle Unterstützung aus der gesamten Allianz der Wissenschaftsorganisationen.  

Generell brauche es für solche Schritte das Vertrauen von Politik und Öffentlichkeit, dass die Wissenschaft diese Orientierung – zum Beispiel im Umgang mit China – selbst geben kann. Natürlich in Abstimmung mit der Politik und der Regierung. In der gegenwärtigen allgemeinen Vertrauenskrise müsste die Wissenschaft wieder selbstbewusster eigene Schritte unternehmen und diese nicht anderen überlassen. 

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KMK-Reform: Welchen Themen sich die WissenschaftsMK in Zukunft widmen soll

Auf ihrer KMK-Sitzung in Völklingen haben die Länder entschieden, forschungspolitische Themen künftig in einer eigenständigen WissenschaftsMK zu beraten. Die Entscheidung war bereits erwartet worden. Die erste eigenständige Sitzung ist für den November geplant. Künftig werden drei eigenständige Ministerkonferenzen unter dem Dach der KMK tagen: Bildung, Wissenschaft und Kultur. Einmal im Jahr gibt es für gemeinsame Themen eine Tagung aller drei Ministerkonferenzen.

Auf die sogenannte Strukturkommission II, die für den gesamten Reformprozess der KMK verantwortlich ist, kommt in den kommenden Wochen noch eine Menge Arbeit zu. Denn sie soll bis Mitte September herausarbeiten, welche Fragen angesichts des Übergangs zur neuen Struktur zu klären sind und Vorschläge für Antworten präsentieren. Für Dezember ist eine Sondersitzung geplant, um auszubuchstabieren, wie die neue Spitzenstruktur der KMK konkret funktionieren soll.

Von Weizsäcker: “historischer Tag”, Fragen der “Innenausstattung zu klären”

“Heute ist ein historischer Tag”, sagte der saarländische Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker (SPD), der turnusmäßig erster Vorsitzender der WissenschaftsMK sein wird. Mit der Reform werde die Arbeitsweise der KMK viele Jahrzehnte nach ihrer Gründung an die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angepasst, “heute ist es richtig, die Bereiche weitgehend voneinander zu trennen“. Bis zur ersten Sitzung der WissenschaftsMK gebe es noch Fragen der “Innenausstattung” zu klären, auch neue Geschäftsordnungen müssten erstellt werden.

Zuletzt war nur noch eine Landesministerin in ihrem Haus für alle drei Bereiche zuständig, für die die KMK vor 76 Jahren gegründet wurde. Karin Prien (CDU) vereint in Schleswig-Holstein noch die Bereiche Bildung, Kultur und Wissenschaft. In allen übrigen Ländern gibt es diese Ressortüberschneidungen nicht mehr. “Ich sehe die große Chance, dass wir auf die wesentlichen Fachfragen schneller eingehen können, ohne uns die Zeit zu rauben”, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Armin Willingmann (SPD).

Kein Mangel an Gremien, aber Ort für den Austausch der Länder fehlte

Man habe in Deutschland aktuell keinen Mangel an Gremien und Institutionen, in denen auch die Länderminister mit über Wissenschaft beraten und entscheiden, sagte Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU). Neben der KMK seien dies die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) und der Wissenschaftsrat. “Trotzdem spüren wir den Bedarf nach einem Ort, an dem wir uns nur unter den Landesministern politisch austauschen können.”

Ein wichtiges Thema für die zukünftige WissenschaftsMK sollte aus Sicht von Blume die stärkere Missionsorientierung bei relevanten Zukunfts- und Innovationsthemen sein. “Wir müssen hier vielmehr aufeinander abstimmen und gemeinsam machen. Bisher geht jedes Land bei den großen Zukunftsmissionen seinen eigenen Weg. Die WissenschaftsMK wird hier eine Plattform für mehr Abstimmung sein”, sagte Blume.

Im Kampf um kluge Köpfe Personalkategorien harmonisieren

Für Armin Willingmann geht es zunächst darum, bei einer konstituierenden Sitzung ein Gründungsdokument zu entwerfen, das das Selbstverständnis der neuen Institution definiert. Für die Länder seien mit Blick auf die Wissenschaft die internationale, europäische und nationale Perspektive wichtig. “Die Länder wollen mitreden, wenn auf europäischer Ebene über die Bologna-Reform und die europäischen Abschlüsse gesprochen wird”, sagte der SPD-Politiker.

Gleichzeitig wolle man sich auch einmischen, wenn es auf nationaler Ebene um den nächsten Bundeshaushalt gehe. Auf Länderebene sei die WissenschaftsMK geeignet, um Regelungen zu harmonisieren. “Wir können hochschulrechtliche Fragen gemeinsam beantworten und mit Blick auf bessere Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft Personalkategorien harmonisieren. Schließlich ringen wir gemeinsam um die klügsten Köpfe.”

Letzter Auftritt von Sabine Döring bei den Ländern

Das Ziel der Fachkräftesicherung und -gewinnung nannten die Minister auch als Motivation für die Verhandlungen über die 2. Internationalisierungsstrategie der Bundesregierung im Bereich Wissenschaft. In Völklingen wurde die Strategie von Bund und Länder gemeinsam beschlossen (siehe News). Das verschaffte auch der am Sonntag in den Ruhestand versetzten Staatssekretärin Sabine Döring ihren letzten Auftritt in der KMK. Internationale Fachkräftesicherung könne nur gelingen, wenn Bund und Länder auch zukünftig an einem Strang ziehen würde, sagte Döring und zog sich noch vor der Fragerunde mit den Journalisten zurück.

Weitergehende Reformen beim Treffen im Saarland angestoßen

Neben der Trennung der Ressorts bei den Ministerkonferenzen wurden im Saarland auch weitergehende Reformen der KMK angestoßen. Ziel sei weiterhin, “wegweisende Entscheidungen einstimmig zu treffen”, sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). Gleichzeitig müsse aber geprüft werden, wie Abstimmungsmodalitäten angepasst werden könnten, “um auch in Zukunft schlagfähig” zu bleiben. Hintergrund ist, dass im Falle von möglichen AfD-Regierungen künftig keine Beschlüsse blockiert werden können.

Es müsse möglich werden, “einmal Entscheidungen herbeizuführen, bei denen möglicherweise nicht alle mitmachen und wir nicht einen Minimalkonsens haben“, sagte Hubig. Die KMK habe einen Beschluss gefasst, “der den Weg bereitet, noch einmal über die Dinge nachzudenken”.

Ziel: “Agilität, schnellere Beschlüsse und politischer werden”

Zudem sei beschlossen worden, dass wenn ein Land die KMK verlassen wolle, sich die KMK nicht auflösen müsse, sagte die saarländische Ressortchefin Streichert-Clivot. Weiter solle die “ausufernde Zahl” an Gremien reduziert werden. “Agilität, schnelle Beschlüsse und politischer werden, das ist das Ziel dieser Veranstaltung”, sagte sie.

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) plädierte dafür, “dass wir uns nicht zu sehr treiben lassen von Ängsten vor irgendwelchen Wahlergebnissen”. Aber natürlich müsse man auch “dafür Sorge tragen, dass nicht einzelne Länder wesentliche Entwicklungen blockieren können“.

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Termine

19. Juni, 14:00 – 18:15 Uhr, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)
Leopoldina-Symposium Wissenschaftsbasierte Politikberatung: ein wechselseitiger Lernprozess

1. bis 3. Juli 2024, Universität Potsdam
Versammlung DFG-Jahresversammlung Mehr

5. Juli 2024, 21:00 – 22:30 Uhr, Vortragssaal der Leopoldina, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)
Leopoldina-Unterhausdebatte “Was darf Forschung? Über Freiheit und Grenzen von Wissenschaft”

News

Bettina Stark-Watzinger lehnt Rücktritt in Fördergeld-Affäre ab

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat Forderungen nach einem Rücktritt im Zusammenhang mit der Fördergeld-Affäre zurückgewiesen. “Dazu sehe ich keine Veranlassung”, sagte die FDP-Politikerin am Montag vor Journalisten in Berlin. “Ich habe den betreffenden Auftrag, förderrechtliche Konsequenzen prüfen zu lassen, nicht erteilt und auch nicht gewollt.”

Zu weiteren Hintergründen äußerte sie sich trotz mehrfacher kritischer Nachfragen nicht. Aus der Union hatte es zuvor scharfe Kritik an Stark-Watzinger und auch eine Rücktrittsforderung gegeben. Wissenschaftler sehen das Vertrauen zu ihr erschüttert.

DHV-Präsident Koch: wenig glaubwürdig

Der Eklat hatte am Sonntagabend seinen vorläufigen Höhepunkt, als Stark-Watzinger bekannt gab, sich von ihrer Staatssekretärin Sabine Döring zu trennen. In der Folge gab es auch aus der Wissenschaft viel Kritik an dem Vorgang.

Das Vertrauen zu Stark-Watzinger innerhalb der Wissenschaft sei erschüttert, sagte etwa der Präsident des Deutschen Hochschulverbands, Lambert Koch, der Rheinischen Post: “Dass ihre Staatssekretärin in einer politisch so sensiblen Angelegenheit ohne ihr Wissen einen Prüfauftrag vergibt, ist wenig glaubwürdig.”

SPD und Grüne halten sich mit offener Kritik zurück

Aus der eigenen Partei gibt es kaum kritische Stimmen. In den letzten Fraktionssitzungen seien die Rücktrittsforderungen nur am Rande Thema gewesen, ist aus Fraktionskreisen zu hören. Am Sonntagabend fragten Abgeordnete nach zwei kurzfristig gelöschten Tweets der Staatssekretärin zwar verwundert nach der verpatzten Kommunikationsleistung in ihrem Haus, was Stark-Watzinger durch ihre Erklärung offenbar einfangen konnte. Und für das in der Wissenschaftscommunity viel kritisierte Bild-Interview, in dem sie infrage gestellt hatte, ob die Unterzeichner des Protestbriefs noch auf dem Boden des Grundgesetzes stehen, gab es unter Liberalen viel Zuspruch.  

Auffällig zurückhaltend waren am Montag auch die Koalitionspartner. Bei SPD und Grünen zeigte man sich erleichtert, dass sich die Ministerin nun erklärt habe und, dass “Konsequenzen aus den internen Vorgängen gezogen wurden” – es gab keine Forderungen nach einem Rücktritt der Ministerin. Aussitzen und weitermachen, lautet das inoffizielle Motto. 

Innerhalb von zweieinhalb Jahren drei Staatssekretäre verschlissen    

Zudem dürfte die Suche nach einer Nachfolge schwer werden. Schließlich ist Döring schon die dritte Staatssekretärin, die unter Stark-Watzinger gehen muss. Der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Sattelberger war nach mutmaßlich internem Ärger nach einem halben Jahr freiwillig gegangen. Dörings Vorgängerin Kornelia Haugg verließ Ende 2022 offiziell “wie geplant” das BMBF in den Ruhestand. Intern wurde ihr jedoch das Chaos um die Auszahlung der 200-Euro-Energiepauschale an Studierende angelastet. “Frau Stark-Watzinger hat innerhalb von zweieinhalb Jahren drei Staatssekretäre verschlissen. Ich frage mich deshalb, wer sich diesen Schleudersitz noch antut”, sagte Thomas Jarzombek, forschungspolitischer Sprecher der Unionsfraktion, Table.Briefings. red mit dpa

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Internationalisierung der Hochschulen: Keine Mittel für die Bund-Länder-Strategie eingeplant

Die Kultusministerkonferenz hat in Völklingen eine neue, gemeinsam von Bund und Ländern getragene Internationalisierungsstrategie der Hochschulen verabschiedet. Diese soll nach dem Willen der Politik den Hochschulstandort angesichts neuer technologischer und politischer Entwicklungen sowie steigender globaler Risiken stärken und resilienter machen. “Deutschland gehört bereits heute zu den beliebtesten Studienstandorten weltweit, in einer Reihe mit den USA, dem Vereinigten Königreich und Australien”, sagte KMK-Präsidiumsmitglied und saarländischer Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker.

Im Rahmen der Internationalisierungsstrategie wolle man gemeinsam die Studienbedingungen für internationale Studierende weiter verbessern und sich damit im Wettbewerb um Fachkräfte und wissenschaftliche Exzellenz stärken. “Im OECD-Vergleich hat Deutschland heute neben Kanada die höchste Bleibequote bei den Absolventen. Das ist uns Ermutigung für den weiteren Ausbau der Willkommenskultur für unsere ausländischen Studierenden und Absolventen”, sagte von Weizsäcker.

DAAD-Präsident: Angemessene Finanzierung erforderlich

Die neue Strategie soll für den Zeitraum von 2024 bis 2034 gelten. Unter anderem wollen Bund und Länder demnach die Vermittlung von Sprachkenntnissen an Hochschulen forcieren und Maßnahmen für eine bessere Willkommenskultur umsetzen. Gleichzeitig sollen Kontakte zur Wirtschaft gestärkt werden, um die Quote derjenigen zu erhöhen, die als Absolventen in Deutschland bleiben. Visaverfahren sollen vereinfacht werden und mehr Wohnraum für ausländische Studierende zur Verfügung zu stellen. Ergänzend zu mehr physischem Austausch sollen auch die digitalen Austauschformate gestärkt werden.

Forschungspolitiker Ruppert Stüwe (SPD), der mit anderen Regierungspolitikern erfolgreich einen Antrag für eine interessen- und wertegeleitete Internationalisierung der Wissenschaft und Hochschulbildung in den Bundestag eingebracht hatte, zeigte sich erfreut “über die klaren Ziele für die Internationalisierung deutscher Hochschulen”. Zum ersten Mal seien diese Ziele in einer Strategie verankert. “Angesichts der aktuellen Lage ist es mir besonders wichtig, dass wir mit der Strategie neben der Notwendigkeit einer weiteren Öffnung für Wissenschaftskooperationen auf globaler Ebene auch die Themen Wissenschaftsspionage, Desinformation und Bedrohungen in den Blick nehmen.”

Der Haken: Keine zusätzlichen Mittel für Maßnahmen

Mit dem Papier lenke man richtigerweise den Blick auf die Chancen der Internationalisierung bei Themen wie wissenschaftlicher Exzellenz und Fachkräftegewinnung, sagte DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee. Zugleich berücksichtige die Strategie die Herausforderungen, insbesondere zu Themen wie Kooperation in Krisen oder der Gestaltung einer Willkommenskultur. “Diese realistische und wissenschaftsorientierte Strategie sendet das richtige Signal an die Hochschulen und die Wissenschaftsgemeinschaft in Deutschland in herausfordernden Zeiten”, sagte Mukherjee.

Der DAAD-Präsident betonte allerdings, dass die Umsetzung der Strategie eine angemessene Finanzierung erfordere, um den Hochschulen die notwendigen Weiterentwicklungen zu ermöglichen. Kritik, die er schon bei der China-Strategie der Bundesregierung geäußert hatte, deren Inhalte er ebenfalls begrüßte. Zum jetzigen Zeitpunkt sei es zunächst mal eine gemeinsame Strategie wie der erfolgreiche Vorgänger auch, sagte Jakob von Weizsäcker auf Nachfrage von Table.Briefings. “Durch den koordinierenden Charakter und die Formulierung eines gemeinsamen Ziels wird die Strategie aber mittel- und langfristig zur Mittelallokation in den adressierten Bereichen beitragen.” tg

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Deutsches Historisches Institut in Moskau unerwünscht

Das Justizministerium der Russischen Föderation nahm das Deutsche Historische Institut in Moskau (DHI) nach einer Mitteilung vom Montag in die Liste von ausländischen und internationalen Nichtregierungsorganisationen auf, deren Tätigkeit in der Russischen Föderation als unerwünscht eingestuft ist.

Bibliothek bleibt geöffnet

Das DHI hat seine Tätigkeit bereits 2022 nach dem russischen Überfall auf die Ukraine eingestellt. Auf seiner Website erklärte das DHI, dass seine Bibliothek geöffnet bleibe, sie könne aber nur bei schriftlicher Voranmeldung genutzt werden.

Das 2005 gegründete DHI gehört zu elf im Ausland tätigen geisteswissenschaftlichen Forschungseinrichtungen, die unter dem Dach der Max Weber Stiftung stehen. Das Institut hat Forschungen zu den deutsch-russischen Beziehungen und zur russisch-sowjetischen Geschichte betrieben. Dabei wurde auch die Zusammenarbeit deutscher und russischer Historiker gefördert. dpa

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Standpunkt

“Die Vorgänge im BMBF sind vollumfänglich aufzuklären”

Von Ilyas Saliba
Porträt Ilyas Saliba, Non-Resident Fellow des Global Public Policy Institute in Berlin
Ilyas Saliba ist Non-Resident Fellow des Global Public Policy Institute in Berlin. Er forscht seit mehr als zehn Jahren über Wissenschaftsfreiheit.

Die Bundesforschungsministerin will von dem internen Prüfauftrag der Staatssekretärin Sabine Döring nichts gewusst haben. Das ist mindestens unwahrscheinlich. Es ist davon auszugehen, dass eine politisch derart heikle Prüfanfrage zum Entzug von Fördermitteln nicht ohne das Wissen der Ministerin oder ihres Teams angeordnet wird. Noch unwahrscheinlicher ist es, dass die Ministerin erst am Tag nach der Enthüllung durch das ARD-Magazin Panorama von dem Prüfauftrag erfahren hat.

Ergo hielt es entweder ihre eigene Leitungsebene nicht für nötig, die Ministerin in die Anfrage miteinzubeziehen oder die Ministerin wusste davon, will aber die Verantwortung auf die Staatssekretärin abwälzen. Damit soll offenbar ein Schlussstrich unter die Angelegenheit gezogen werden. Doch das Vertrauen der Wissenschaft in die Ministerin und ihr Amtsverständnis bleibt nachhaltig beschädigt. Transparenz und Vertrauensbildung sehen anders aus.

Unterzeichner:innen wurden gedrängt, ihre Unterschrift zurückzunehmen

Dass die Leitung des BMBF es für geboten hielt, die diffamierenden Aussagen der Ministerin gegenüber Wissenschaftler:innen und Studierenden rechtlich zu unterfüttern, bleibt ein Skandal und grenzt an Machtmissbrauch. Darüber hinaus zeugt die Prüfanfrage dienstrechtlicher Konsequenzen von einem nicht vorhandenen Verständnis der BMBF-Leitung für das grundgesetzlich verankerte Primat der Länder in der Hochschulpolitik.

Erschreckend ist, dass die Worte der Ministerin auch ohne direkte straf-, dienst- oder förderrechtliche Konsequenzen bereits ihre Wirkung zeigen. Unterzeichner:innen des Briefes wurden teilweise von ihren Vorgesetzten, Unileitungen oder Kolleg:innen unter Druck gesetzt, ihre Unterschrift zurückzunehmen. Befürchtet wurden – unter anderem – mögliche negative Folgen bezüglich einer BMBF-Förderung.

Politik sollte sich zurückhalten und Unileitungen unterstützen

Ein weiterer besorgniserregender Trend sind die zunehmenden politischen Interventionen in die Hochschulautonomie im Kontext des Umgangs mit Studierendenprotesten. Der politische Druck auf Unileitungen treibt eine Versicherheitlichung von Protest auf dem Campus voran. Dadurch wird ein deeskalierender und dialogorientierter Umgang mit demonstrierenden Studierenden erschwert und teilweise verunmöglicht. Stattdessen wird zunehmend auf Repression gesetzt.

Der politische Druck auf Unileitungen ist kontraproduktiv, denn er verengt Diskursräume der akademischen und politischen Auseinandersetzung und führt zu weiterer Polarisierung und damit zu einem höheren Gewaltpotenzial auf dem Campus. Das teilweise unverhältnismäßig brutale Vorgehen der Polizei (zum Beispiel an der Freien Universität und der Humboldt-Universität in Berlin) hat daher in der Regel negative Auswirkung auf die Sicherheit von Studierenden und Mitarbeiter:innen.

Universitäten als Räume des politischen und wissenschaftlichen Streits

Natürlich sind Antisemitismus, Sexismus und Rassismus auf dem Campus nicht tolerierbar. Aber das effektivste Mittel dagegen ist nicht Polizei auf dem Campus, sondern Dialog und Aufklärung und wenn nötig, auch Disziplinarmaßnahmen. Nur im Extremfall (als Ultima Ratio) polizeiliche Intervention.

Natürlich müssen Sicherheitsbedenken jüdischer Studierender und Mitarbeiter:innen ernst genommen werden. Aber nicht jeder Protest mit Palästina-Flagge oder jeder Studierende, der eine Kufeyya (sog. Palästinensertuch) trägt, ist automatisch eine Gefahr für jüdische oder israelische Studierende.

Die Heterogenität der Studierenden anerkennen

Universitäten sollten Orte der wissenschaftlichen und politischen Auseinandersetzung bleiben. Auch wenn Protestformen disruptiv und teilweise problematisch sind: Die Grenzen für Protest setzen die Meinungsfreiheit sowie das Strafrecht und nicht die Politik. Politik und Unileitungen täten gut daran, die Heterogenität der demonstrierenden Studierenden anzuerkennen, anstatt diese undifferenziert über einen Kamm zu scheren und alle aufgrund einer radikalen Minderheit in die Extremistenecke zu stellen. Dadurch wird Deeskalation erschwert und das ist Gift für Dialog und sowohl wissenschaftliche als auch politische Auseinandersetzungen, die dringend notwendig wären an deutschen Universitäten.

Das BMBF hätte hier eine wichtige Rolle einnehmen können. Es hätte Unileitungen in ihren Bemühungen um Deeskalation unterstützen oder die Füße stillhalten können. Stattdessen wird lieber das Geschehen öffentlich kommentiert und zu härteren Maßnahmen aufgerufen.

Es bleibt ein immenser Vertrauensverlust

Die Gesellschaft für Medienwissenschaft bringt es auf den Punkt: “Bereits der Verdacht, dass kritische Äußerungen, die durch die Meinungsfreiheit gedeckt sind, durch den Staat eingeschränkt werden könnten, schadet unserer demokratischen Gesellschaft und dem internationalen Renommee des Wissenschaftsstandorts Deutschland.” Daher sind diese Vorgänge vollumfänglich aufzuklären und die Verantwortlichen im BMBF für ihr autoritäres Gebaren zur Verantwortung zu ziehen.

Die vorzeitige Versetzung in den Ruhestand von Staatssekretärin Döring ist nicht ausreichend. Es liegt nun in der Verantwortung des Bundestags, seiner Kontrollfunktion nachzukommen und für Aufklärung zu sorgen, etwa durch eine Einbestellung der Ministerin in den Forschungsausschuss.

Um dem Vertrauensverlust in weiten Teilen der Wissenschaft entgegenzuwirken, sollte der Bundestag sich außerdem in einer aktuellen Stunde mit dem Thema Wissenschaftsfreiheit beschäftigen. Die demokratischen Parteien könnten dies nutzen, um ein klares Bekenntnis zu den grundgesetzlich verankerten Prinzipien der Hochschulautonomie und der Freiheit der Lehre und Forschung, sowie des Rechts auf Protest auf dem Campus abzugeben.

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  • Proteste
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Personalien

Jutta Allmendinger ist seit dem 1. Juni neue Vorsitzende der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen. Sie folgt auf Ferdi Schüth, der dem Beratungsgremium 2016 bis 2023 vorstand. 

Arend Bayer, Mathematiker und derzeit Professor an der University of Edinburgh, ist einer von fünf neuen Alexander von Humboldt-Professoren. Er soll an die Freie Universität Berlin wechseln. Die anderen vier Preisträger sind die Molekularbiologin Dana Branzei, die vom Krebsforschungszentrum IFOM in Mailand für die Universität Duisburg-Essen nominiert wurde. Daniel Kráľ, Experte für diskrete Mathematik und Professor an der Universität Brno, Tschechien, der künftig an der Universität Leipzig und dem Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften forschen soll. Ingrid Piller, Sprachwissenschaftlerin an der Macquarie University in Sydney, Australien, die an die Universität Hamburg wechseln kann. Sandra Wachter, derzeit an der University of Oxford, wurde von der Universität Potsdam und dem Hasso-Plattner-Institut in Potsdam nominiert. Sie wurde für eine Humboldt-Professur für KI ausgewählt.  Die Humboldt-Professuren sind mit jeweils bis zu fünf Millionen Euro die höchstdotierten internationalen Forschungspreise. 

Frank Bradke, Forschungsgruppenleiter am DZNE und Professor an der Universität Bonn, erhält den mit 50.000 Euro dotierten Akademiepreis der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Die Auszeichnung würdigt die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen des Neurobiologen auf dem Gebiet der Entwicklung und Regeneration von Nervenzellen.

Constantin Häfner, geschäftsführender Leiter des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT in Aachen, wurde zum Vorstand für Forschung und Transfer der Fraunhofer-Gesellschaft gewählt.

Sarah Jastram wird neue Vizepräsidentin für Forschung und Internationales der HSBA Hamburg School of Business Administration. Dirk Max Johns bleibt Mitglied der Hochschulleitung und übernimmt von Alkis Otto das Vizepräsidium für Lehre und Didaktik.

Bettina Keller erhält von der Volkswagenstiftung im Rahmen der Initiative “Momentum – Förderung für Erstberufene” in den nächsten vier Jahren mit 910.800 Euro zur Erforschung von Simulationsmethoden von chemischen Reaktionen. Sie war im Oktober 2019 von der Freien Universität Berlin auf die Professur für Theoretische Chemie berufen worden.

Angela Matthies ist neue Kanzlerin der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Die Diplom-Ingenieurökonomin war dort seit 2010 stellvertretende Kanzlerin.

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Research.Table Redaktion

RESEARCH.TABLE REDAKTION

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    die Woche begann forschungspolitisch mit einem großen Paukenschlag. Sabine Döring, Staatssekretärin im BMBF, muss gehen. Das verkündete Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger bereits am Sonntagabend in einer Stellungnahme. Doch die Kritik, auch am Vorgehen der Ministerin, reißt nicht ab. Rücktrittsforderungen ihr gegenüber kommen aus Opposition, Teilen der Wissenschaft und den Medien. Einen Überblick zu dem Vorgang finden Sie in unserer gestrigen Spezialausgabe.

    Stark-Watzinger ließ sich von diesen Vorwürfen in der Bundespressekonferenz gestern Nachmittag nicht beirren und lehnte einen Rücktritt ab, wie in den News zu lesen ist. Sie habe den Auftrag zur umstrittenen Fördermittelprüfung “nicht erteilt und nicht gewollt”, erklärte die FDP-Politikerin. Vor allem ihre eigene Partei, aber auch die Koalitionspartner halten sich derzeit mit offener Kritik an ihr noch zurück. Allerdings sei nach Ansicht vieler Beobachter viel Vertrauen verloren gegangen, das die Ministerin und das BMBF nun zurückgewinnen müssten.

    Passend zu dieser und den Debatten der vergangenen Wochen, legte die BBAW Empfehlungen zur Wahrung der Wissenschaftsfreiheit vor. Zu Handlungsoptionen bei einer direkten Einflussnahme der Politik ist dort allerdings nichts zu lesen. Vermutlich galt dieses Szenario bei der Erstellung des Papiers noch als zu unrealistisch, als dass man sich ernsthaft damit beschäftigen müsste.

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    BBAW zu Wissenschaftsfreiheit: Warum die Wissenschaft wieder selbstbewusster werden sollte 

    Es sei gerade die Aufgabe von Akademien auf grundlegende Fragen zu antworten, die in tagespolitischen Aufgeregtheiten sonst verloren gehen, sagte BBAW-Präsident Christoph Markschies im Gespräch mit Table.Briefings. Und daher passe es natürlich gut, dass die 2019 konstituierte Arbeitsgruppe der Akademie vergangene Woche ihre “Grundsätze und Empfehlungen zur Wahrung und Förderung der Wissenschaftsfreiheit in Deutschland” präsentieren konnte. 

    In diesen nehmen die Autoren des Papiers verschiedene Bereiche in den Blick, die für die Wissenschaftsfreiheit relevant sind: Diskurse an Hochschulen, Ausstattung mit Grundfinanzierung, Arbeitsbedingungen von Wissenschaftlern in Deutschland, aber auch die Bedrohung der Wissenschaftsfreiheit durch den Druck autoritärer Regime. 

    Mehr Sensibilisierung für Diskursgrenzen in den Hochschulen 

    “Der freie kritische Diskurs in Lehre und Forschung ist essenziell für wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt”, schreiben die Autoren. Bei der Kommunikation wissenschaftlicher Erkenntnisse dürfe keine Zensur erfolgen, wissenschaftliche Diskurse sollten ohne Denk- oder Sprechverbote erfolgen. Implizit bedeutet das: Erlaubt ist alles, was sich auf dem Boden des Grundgesetzes bewegt.

    Die Diskussion über diesen Punkt in der Arbeitsgruppe wäre gegenwärtig sicher noch einmal anders verlaufen als während der Entstehung des Papiers im vergangenen Jahr, meint Markschies. Denn inzwischen seien die Grenzen des Erlaubten deutlicher umstritten, wie man an der Debatte zur Parole “From the river to the sea” sehen könne. Daher brauche es zu diesen Zusammenhängen mehr Ausbildung und Diskussionen an den Hochschulen statt offener Briefe und Erregung in den Sozialen Medien, meint der Akademien-Präsident. “Eine möglichst konsensuelle Sensibilität für die Grenzen des Sagbaren müssen wir früher aufbauen.”

    Weniger Wettbewerb – mehr Grundfinanzierung 

    Wissenschaftsfreiheit ist auch durch eine nicht auskömmliche Grundfinanzierung und eine zu starke Drittmittelabhängigkeit gefährdet. Bund, Länder, EU und Förderorganisationen hätten in den vergangenen Jahren versucht, über veränderte Anreizstrukturen die Leistungsfähigkeit des Wissenschaftssystems zu steigern, schreiben die Autoren. Die wissenschaftspolitisch beabsichtigte Leistungssteigerung habe jedoch auch unerwünschte Nebenwirkungen hervorgerufen. “Der Fokus auf Drittmitteleinwerbung setzt schon jetzt Fehlanreize, weil in vielen Fällen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Drittmittel nicht aus wissenschaftlichen Gründen einwerben, sondern primär, um ihre strategische Position an der Universität zu stärken oder Leistungszulagen zu erhalten“, heißt es in dem Papier.  

    Anreize für Sensationswissenschaft und Mainstreamforschung

    Mit der Abhängigkeit von Drittmitteln steige auch die Gefahr der Einschränkungen bei der Themenwahl. Förderprogramme seien auf politisch oder ökonomisch motivierte Themen ausgerichtet. Damit würden falsche Anreize gesetzt – “etwa in Richtung ‘Sensationswissenschaft’ oder wenig innovativer, aber mit dem Mainstream konform gehender Forschung”.  

    Daher empfehlen die Autoren: 

    • Auf absehbare Zeit keine weiteren Anreizstrukturen zu schaffen, die bestehenden nicht auszubauen und an einigen Stellen gar zu reduzieren. 
    • Vonseiten der Länder die finanzielle Grundausstattung ihrer Universitäten so zu gestalten, dass die individuelle Wissenschaftsfreiheit in der Forschung gesichert ist. An dieser Aufgabe von großer überregionaler Bedeutung solle sich der Bund substanziell und dauerhaft auf dem Weg der institutionellen Mitfinanzierung beteiligen. 
    • Um bestehende Anreizstrukturen wieder besser zu verzahnen, brauche es einen größeren Erfahrungsaustausch und gegebenenfalls verbindliche Absprachen zwischen den anreizsetzenden Akteuren. 

    Diskussion über die Bewertungsindikatoren 

    Druck und Einschränkungen erzeugen auch Evaluationen und die damit einhergehenden Bewertungskriterien. Grundsätzlich sollten diese daher nur dann erfolgen, wenn sie für wichtige Entscheidungen bedeutsam sind. Dabei sollten nicht nur generelle quantitative, sondern vor allem fachspezifische inhaltliche Indikatoren herangezogen werden. Für Christoph Markschies muss hier die Diskussion auch in Zukunft weiter gehen. Klar ist für ihn, dass man sich an den großen Debatten des europäischen Forschungsraumes beteiligen müsse. Das bedeute auch, dass die Akademie die deutsche Beteiligung am CoARA-Prozess stärker mit ihrer wissenschaftsgeschichtlichen und wissenschaftstheoretischen Expertise begleiten müsse.

    Frühe Selbstständigkeit ist Teil der Wissenschaftsfreiheit  

    Ein weiterer Punkt, den die Autoren in den Blick nehmen, ist die Gefährdung der Wissenschaftsfreiheit durch befristete Beschäftigungsverhältnisse und Abhängigkeiten. Frühe Selbstständigkeit sei Teil des Grundrechts der Wissenschaftsfreiheit, meint Markschies. Und das gelte nicht nur für den Professor, sondern für alle im Wissenschaftssystem. Mit dieser Position unterstütze man “den großen Kulturwandel im Wissenschaftssystem“. 

    Selbstbewusster Umgang mit Bedrohungen von außen 

    Die Autoren stellen fest, dass von bestimmten, zumeist nicht-demokratischen Ländern Einfluss auf Forschung oder Lehre genommen und damit die Wissenschaftsfreiheit eingeschränkt werde. Ihr Vorschlag ist die Gründung eines öffentlich finanzierten, politisch unabhängigen Observatoriums, das ein institutionalisiertes Monitoring unerwünschter Einflussnahmen ermöglichen solle. Das wäre eine Aufgabe, die zum Beispiel die BBAW innerhalb des Wissenschaftssystems übernehmen könne, betont Christoph Markschies. Um aus einem derartigen Observatorium die vielfach geforderte Beratungsstelle für Kooperationen mit nicht-demokratischen Staaten zu machen, benötige man jedoch Know-how und institutionelle Unterstützung aus der gesamten Allianz der Wissenschaftsorganisationen.  

    Generell brauche es für solche Schritte das Vertrauen von Politik und Öffentlichkeit, dass die Wissenschaft diese Orientierung – zum Beispiel im Umgang mit China – selbst geben kann. Natürlich in Abstimmung mit der Politik und der Regierung. In der gegenwärtigen allgemeinen Vertrauenskrise müsste die Wissenschaft wieder selbstbewusster eigene Schritte unternehmen und diese nicht anderen überlassen. 

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    KMK-Reform: Welchen Themen sich die WissenschaftsMK in Zukunft widmen soll

    Auf ihrer KMK-Sitzung in Völklingen haben die Länder entschieden, forschungspolitische Themen künftig in einer eigenständigen WissenschaftsMK zu beraten. Die Entscheidung war bereits erwartet worden. Die erste eigenständige Sitzung ist für den November geplant. Künftig werden drei eigenständige Ministerkonferenzen unter dem Dach der KMK tagen: Bildung, Wissenschaft und Kultur. Einmal im Jahr gibt es für gemeinsame Themen eine Tagung aller drei Ministerkonferenzen.

    Auf die sogenannte Strukturkommission II, die für den gesamten Reformprozess der KMK verantwortlich ist, kommt in den kommenden Wochen noch eine Menge Arbeit zu. Denn sie soll bis Mitte September herausarbeiten, welche Fragen angesichts des Übergangs zur neuen Struktur zu klären sind und Vorschläge für Antworten präsentieren. Für Dezember ist eine Sondersitzung geplant, um auszubuchstabieren, wie die neue Spitzenstruktur der KMK konkret funktionieren soll.

    Von Weizsäcker: “historischer Tag”, Fragen der “Innenausstattung zu klären”

    “Heute ist ein historischer Tag”, sagte der saarländische Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker (SPD), der turnusmäßig erster Vorsitzender der WissenschaftsMK sein wird. Mit der Reform werde die Arbeitsweise der KMK viele Jahrzehnte nach ihrer Gründung an die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angepasst, “heute ist es richtig, die Bereiche weitgehend voneinander zu trennen“. Bis zur ersten Sitzung der WissenschaftsMK gebe es noch Fragen der “Innenausstattung” zu klären, auch neue Geschäftsordnungen müssten erstellt werden.

    Zuletzt war nur noch eine Landesministerin in ihrem Haus für alle drei Bereiche zuständig, für die die KMK vor 76 Jahren gegründet wurde. Karin Prien (CDU) vereint in Schleswig-Holstein noch die Bereiche Bildung, Kultur und Wissenschaft. In allen übrigen Ländern gibt es diese Ressortüberschneidungen nicht mehr. “Ich sehe die große Chance, dass wir auf die wesentlichen Fachfragen schneller eingehen können, ohne uns die Zeit zu rauben”, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Armin Willingmann (SPD).

    Kein Mangel an Gremien, aber Ort für den Austausch der Länder fehlte

    Man habe in Deutschland aktuell keinen Mangel an Gremien und Institutionen, in denen auch die Länderminister mit über Wissenschaft beraten und entscheiden, sagte Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU). Neben der KMK seien dies die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) und der Wissenschaftsrat. “Trotzdem spüren wir den Bedarf nach einem Ort, an dem wir uns nur unter den Landesministern politisch austauschen können.”

    Ein wichtiges Thema für die zukünftige WissenschaftsMK sollte aus Sicht von Blume die stärkere Missionsorientierung bei relevanten Zukunfts- und Innovationsthemen sein. “Wir müssen hier vielmehr aufeinander abstimmen und gemeinsam machen. Bisher geht jedes Land bei den großen Zukunftsmissionen seinen eigenen Weg. Die WissenschaftsMK wird hier eine Plattform für mehr Abstimmung sein”, sagte Blume.

    Im Kampf um kluge Köpfe Personalkategorien harmonisieren

    Für Armin Willingmann geht es zunächst darum, bei einer konstituierenden Sitzung ein Gründungsdokument zu entwerfen, das das Selbstverständnis der neuen Institution definiert. Für die Länder seien mit Blick auf die Wissenschaft die internationale, europäische und nationale Perspektive wichtig. “Die Länder wollen mitreden, wenn auf europäischer Ebene über die Bologna-Reform und die europäischen Abschlüsse gesprochen wird”, sagte der SPD-Politiker.

    Gleichzeitig wolle man sich auch einmischen, wenn es auf nationaler Ebene um den nächsten Bundeshaushalt gehe. Auf Länderebene sei die WissenschaftsMK geeignet, um Regelungen zu harmonisieren. “Wir können hochschulrechtliche Fragen gemeinsam beantworten und mit Blick auf bessere Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft Personalkategorien harmonisieren. Schließlich ringen wir gemeinsam um die klügsten Köpfe.”

    Letzter Auftritt von Sabine Döring bei den Ländern

    Das Ziel der Fachkräftesicherung und -gewinnung nannten die Minister auch als Motivation für die Verhandlungen über die 2. Internationalisierungsstrategie der Bundesregierung im Bereich Wissenschaft. In Völklingen wurde die Strategie von Bund und Länder gemeinsam beschlossen (siehe News). Das verschaffte auch der am Sonntag in den Ruhestand versetzten Staatssekretärin Sabine Döring ihren letzten Auftritt in der KMK. Internationale Fachkräftesicherung könne nur gelingen, wenn Bund und Länder auch zukünftig an einem Strang ziehen würde, sagte Döring und zog sich noch vor der Fragerunde mit den Journalisten zurück.

    Weitergehende Reformen beim Treffen im Saarland angestoßen

    Neben der Trennung der Ressorts bei den Ministerkonferenzen wurden im Saarland auch weitergehende Reformen der KMK angestoßen. Ziel sei weiterhin, “wegweisende Entscheidungen einstimmig zu treffen”, sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). Gleichzeitig müsse aber geprüft werden, wie Abstimmungsmodalitäten angepasst werden könnten, “um auch in Zukunft schlagfähig” zu bleiben. Hintergrund ist, dass im Falle von möglichen AfD-Regierungen künftig keine Beschlüsse blockiert werden können.

    Es müsse möglich werden, “einmal Entscheidungen herbeizuführen, bei denen möglicherweise nicht alle mitmachen und wir nicht einen Minimalkonsens haben“, sagte Hubig. Die KMK habe einen Beschluss gefasst, “der den Weg bereitet, noch einmal über die Dinge nachzudenken”.

    Ziel: “Agilität, schnellere Beschlüsse und politischer werden”

    Zudem sei beschlossen worden, dass wenn ein Land die KMK verlassen wolle, sich die KMK nicht auflösen müsse, sagte die saarländische Ressortchefin Streichert-Clivot. Weiter solle die “ausufernde Zahl” an Gremien reduziert werden. “Agilität, schnelle Beschlüsse und politischer werden, das ist das Ziel dieser Veranstaltung”, sagte sie.

    Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) plädierte dafür, “dass wir uns nicht zu sehr treiben lassen von Ängsten vor irgendwelchen Wahlergebnissen”. Aber natürlich müsse man auch “dafür Sorge tragen, dass nicht einzelne Länder wesentliche Entwicklungen blockieren können“.

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    Termine

    19. Juni, 14:00 – 18:15 Uhr, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)
    Leopoldina-Symposium Wissenschaftsbasierte Politikberatung: ein wechselseitiger Lernprozess

    1. bis 3. Juli 2024, Universität Potsdam
    Versammlung DFG-Jahresversammlung Mehr

    5. Juli 2024, 21:00 – 22:30 Uhr, Vortragssaal der Leopoldina, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)
    Leopoldina-Unterhausdebatte “Was darf Forschung? Über Freiheit und Grenzen von Wissenschaft”

    News

    Bettina Stark-Watzinger lehnt Rücktritt in Fördergeld-Affäre ab

    Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat Forderungen nach einem Rücktritt im Zusammenhang mit der Fördergeld-Affäre zurückgewiesen. “Dazu sehe ich keine Veranlassung”, sagte die FDP-Politikerin am Montag vor Journalisten in Berlin. “Ich habe den betreffenden Auftrag, förderrechtliche Konsequenzen prüfen zu lassen, nicht erteilt und auch nicht gewollt.”

    Zu weiteren Hintergründen äußerte sie sich trotz mehrfacher kritischer Nachfragen nicht. Aus der Union hatte es zuvor scharfe Kritik an Stark-Watzinger und auch eine Rücktrittsforderung gegeben. Wissenschaftler sehen das Vertrauen zu ihr erschüttert.

    DHV-Präsident Koch: wenig glaubwürdig

    Der Eklat hatte am Sonntagabend seinen vorläufigen Höhepunkt, als Stark-Watzinger bekannt gab, sich von ihrer Staatssekretärin Sabine Döring zu trennen. In der Folge gab es auch aus der Wissenschaft viel Kritik an dem Vorgang.

    Das Vertrauen zu Stark-Watzinger innerhalb der Wissenschaft sei erschüttert, sagte etwa der Präsident des Deutschen Hochschulverbands, Lambert Koch, der Rheinischen Post: “Dass ihre Staatssekretärin in einer politisch so sensiblen Angelegenheit ohne ihr Wissen einen Prüfauftrag vergibt, ist wenig glaubwürdig.”

    SPD und Grüne halten sich mit offener Kritik zurück

    Aus der eigenen Partei gibt es kaum kritische Stimmen. In den letzten Fraktionssitzungen seien die Rücktrittsforderungen nur am Rande Thema gewesen, ist aus Fraktionskreisen zu hören. Am Sonntagabend fragten Abgeordnete nach zwei kurzfristig gelöschten Tweets der Staatssekretärin zwar verwundert nach der verpatzten Kommunikationsleistung in ihrem Haus, was Stark-Watzinger durch ihre Erklärung offenbar einfangen konnte. Und für das in der Wissenschaftscommunity viel kritisierte Bild-Interview, in dem sie infrage gestellt hatte, ob die Unterzeichner des Protestbriefs noch auf dem Boden des Grundgesetzes stehen, gab es unter Liberalen viel Zuspruch.  

    Auffällig zurückhaltend waren am Montag auch die Koalitionspartner. Bei SPD und Grünen zeigte man sich erleichtert, dass sich die Ministerin nun erklärt habe und, dass “Konsequenzen aus den internen Vorgängen gezogen wurden” – es gab keine Forderungen nach einem Rücktritt der Ministerin. Aussitzen und weitermachen, lautet das inoffizielle Motto. 

    Innerhalb von zweieinhalb Jahren drei Staatssekretäre verschlissen    

    Zudem dürfte die Suche nach einer Nachfolge schwer werden. Schließlich ist Döring schon die dritte Staatssekretärin, die unter Stark-Watzinger gehen muss. Der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Sattelberger war nach mutmaßlich internem Ärger nach einem halben Jahr freiwillig gegangen. Dörings Vorgängerin Kornelia Haugg verließ Ende 2022 offiziell “wie geplant” das BMBF in den Ruhestand. Intern wurde ihr jedoch das Chaos um die Auszahlung der 200-Euro-Energiepauschale an Studierende angelastet. “Frau Stark-Watzinger hat innerhalb von zweieinhalb Jahren drei Staatssekretäre verschlissen. Ich frage mich deshalb, wer sich diesen Schleudersitz noch antut”, sagte Thomas Jarzombek, forschungspolitischer Sprecher der Unionsfraktion, Table.Briefings. red mit dpa

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    Internationalisierung der Hochschulen: Keine Mittel für die Bund-Länder-Strategie eingeplant

    Die Kultusministerkonferenz hat in Völklingen eine neue, gemeinsam von Bund und Ländern getragene Internationalisierungsstrategie der Hochschulen verabschiedet. Diese soll nach dem Willen der Politik den Hochschulstandort angesichts neuer technologischer und politischer Entwicklungen sowie steigender globaler Risiken stärken und resilienter machen. “Deutschland gehört bereits heute zu den beliebtesten Studienstandorten weltweit, in einer Reihe mit den USA, dem Vereinigten Königreich und Australien”, sagte KMK-Präsidiumsmitglied und saarländischer Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker.

    Im Rahmen der Internationalisierungsstrategie wolle man gemeinsam die Studienbedingungen für internationale Studierende weiter verbessern und sich damit im Wettbewerb um Fachkräfte und wissenschaftliche Exzellenz stärken. “Im OECD-Vergleich hat Deutschland heute neben Kanada die höchste Bleibequote bei den Absolventen. Das ist uns Ermutigung für den weiteren Ausbau der Willkommenskultur für unsere ausländischen Studierenden und Absolventen”, sagte von Weizsäcker.

    DAAD-Präsident: Angemessene Finanzierung erforderlich

    Die neue Strategie soll für den Zeitraum von 2024 bis 2034 gelten. Unter anderem wollen Bund und Länder demnach die Vermittlung von Sprachkenntnissen an Hochschulen forcieren und Maßnahmen für eine bessere Willkommenskultur umsetzen. Gleichzeitig sollen Kontakte zur Wirtschaft gestärkt werden, um die Quote derjenigen zu erhöhen, die als Absolventen in Deutschland bleiben. Visaverfahren sollen vereinfacht werden und mehr Wohnraum für ausländische Studierende zur Verfügung zu stellen. Ergänzend zu mehr physischem Austausch sollen auch die digitalen Austauschformate gestärkt werden.

    Forschungspolitiker Ruppert Stüwe (SPD), der mit anderen Regierungspolitikern erfolgreich einen Antrag für eine interessen- und wertegeleitete Internationalisierung der Wissenschaft und Hochschulbildung in den Bundestag eingebracht hatte, zeigte sich erfreut “über die klaren Ziele für die Internationalisierung deutscher Hochschulen”. Zum ersten Mal seien diese Ziele in einer Strategie verankert. “Angesichts der aktuellen Lage ist es mir besonders wichtig, dass wir mit der Strategie neben der Notwendigkeit einer weiteren Öffnung für Wissenschaftskooperationen auf globaler Ebene auch die Themen Wissenschaftsspionage, Desinformation und Bedrohungen in den Blick nehmen.”

    Der Haken: Keine zusätzlichen Mittel für Maßnahmen

    Mit dem Papier lenke man richtigerweise den Blick auf die Chancen der Internationalisierung bei Themen wie wissenschaftlicher Exzellenz und Fachkräftegewinnung, sagte DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee. Zugleich berücksichtige die Strategie die Herausforderungen, insbesondere zu Themen wie Kooperation in Krisen oder der Gestaltung einer Willkommenskultur. “Diese realistische und wissenschaftsorientierte Strategie sendet das richtige Signal an die Hochschulen und die Wissenschaftsgemeinschaft in Deutschland in herausfordernden Zeiten”, sagte Mukherjee.

    Der DAAD-Präsident betonte allerdings, dass die Umsetzung der Strategie eine angemessene Finanzierung erfordere, um den Hochschulen die notwendigen Weiterentwicklungen zu ermöglichen. Kritik, die er schon bei der China-Strategie der Bundesregierung geäußert hatte, deren Inhalte er ebenfalls begrüßte. Zum jetzigen Zeitpunkt sei es zunächst mal eine gemeinsame Strategie wie der erfolgreiche Vorgänger auch, sagte Jakob von Weizsäcker auf Nachfrage von Table.Briefings. “Durch den koordinierenden Charakter und die Formulierung eines gemeinsamen Ziels wird die Strategie aber mittel- und langfristig zur Mittelallokation in den adressierten Bereichen beitragen.” tg

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    Deutsches Historisches Institut in Moskau unerwünscht

    Das Justizministerium der Russischen Föderation nahm das Deutsche Historische Institut in Moskau (DHI) nach einer Mitteilung vom Montag in die Liste von ausländischen und internationalen Nichtregierungsorganisationen auf, deren Tätigkeit in der Russischen Föderation als unerwünscht eingestuft ist.

    Bibliothek bleibt geöffnet

    Das DHI hat seine Tätigkeit bereits 2022 nach dem russischen Überfall auf die Ukraine eingestellt. Auf seiner Website erklärte das DHI, dass seine Bibliothek geöffnet bleibe, sie könne aber nur bei schriftlicher Voranmeldung genutzt werden.

    Das 2005 gegründete DHI gehört zu elf im Ausland tätigen geisteswissenschaftlichen Forschungseinrichtungen, die unter dem Dach der Max Weber Stiftung stehen. Das Institut hat Forschungen zu den deutsch-russischen Beziehungen und zur russisch-sowjetischen Geschichte betrieben. Dabei wurde auch die Zusammenarbeit deutscher und russischer Historiker gefördert. dpa

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    Standpunkt

    “Die Vorgänge im BMBF sind vollumfänglich aufzuklären”

    Von Ilyas Saliba
    Porträt Ilyas Saliba, Non-Resident Fellow des Global Public Policy Institute in Berlin
    Ilyas Saliba ist Non-Resident Fellow des Global Public Policy Institute in Berlin. Er forscht seit mehr als zehn Jahren über Wissenschaftsfreiheit.

    Die Bundesforschungsministerin will von dem internen Prüfauftrag der Staatssekretärin Sabine Döring nichts gewusst haben. Das ist mindestens unwahrscheinlich. Es ist davon auszugehen, dass eine politisch derart heikle Prüfanfrage zum Entzug von Fördermitteln nicht ohne das Wissen der Ministerin oder ihres Teams angeordnet wird. Noch unwahrscheinlicher ist es, dass die Ministerin erst am Tag nach der Enthüllung durch das ARD-Magazin Panorama von dem Prüfauftrag erfahren hat.

    Ergo hielt es entweder ihre eigene Leitungsebene nicht für nötig, die Ministerin in die Anfrage miteinzubeziehen oder die Ministerin wusste davon, will aber die Verantwortung auf die Staatssekretärin abwälzen. Damit soll offenbar ein Schlussstrich unter die Angelegenheit gezogen werden. Doch das Vertrauen der Wissenschaft in die Ministerin und ihr Amtsverständnis bleibt nachhaltig beschädigt. Transparenz und Vertrauensbildung sehen anders aus.

    Unterzeichner:innen wurden gedrängt, ihre Unterschrift zurückzunehmen

    Dass die Leitung des BMBF es für geboten hielt, die diffamierenden Aussagen der Ministerin gegenüber Wissenschaftler:innen und Studierenden rechtlich zu unterfüttern, bleibt ein Skandal und grenzt an Machtmissbrauch. Darüber hinaus zeugt die Prüfanfrage dienstrechtlicher Konsequenzen von einem nicht vorhandenen Verständnis der BMBF-Leitung für das grundgesetzlich verankerte Primat der Länder in der Hochschulpolitik.

    Erschreckend ist, dass die Worte der Ministerin auch ohne direkte straf-, dienst- oder förderrechtliche Konsequenzen bereits ihre Wirkung zeigen. Unterzeichner:innen des Briefes wurden teilweise von ihren Vorgesetzten, Unileitungen oder Kolleg:innen unter Druck gesetzt, ihre Unterschrift zurückzunehmen. Befürchtet wurden – unter anderem – mögliche negative Folgen bezüglich einer BMBF-Förderung.

    Politik sollte sich zurückhalten und Unileitungen unterstützen

    Ein weiterer besorgniserregender Trend sind die zunehmenden politischen Interventionen in die Hochschulautonomie im Kontext des Umgangs mit Studierendenprotesten. Der politische Druck auf Unileitungen treibt eine Versicherheitlichung von Protest auf dem Campus voran. Dadurch wird ein deeskalierender und dialogorientierter Umgang mit demonstrierenden Studierenden erschwert und teilweise verunmöglicht. Stattdessen wird zunehmend auf Repression gesetzt.

    Der politische Druck auf Unileitungen ist kontraproduktiv, denn er verengt Diskursräume der akademischen und politischen Auseinandersetzung und führt zu weiterer Polarisierung und damit zu einem höheren Gewaltpotenzial auf dem Campus. Das teilweise unverhältnismäßig brutale Vorgehen der Polizei (zum Beispiel an der Freien Universität und der Humboldt-Universität in Berlin) hat daher in der Regel negative Auswirkung auf die Sicherheit von Studierenden und Mitarbeiter:innen.

    Universitäten als Räume des politischen und wissenschaftlichen Streits

    Natürlich sind Antisemitismus, Sexismus und Rassismus auf dem Campus nicht tolerierbar. Aber das effektivste Mittel dagegen ist nicht Polizei auf dem Campus, sondern Dialog und Aufklärung und wenn nötig, auch Disziplinarmaßnahmen. Nur im Extremfall (als Ultima Ratio) polizeiliche Intervention.

    Natürlich müssen Sicherheitsbedenken jüdischer Studierender und Mitarbeiter:innen ernst genommen werden. Aber nicht jeder Protest mit Palästina-Flagge oder jeder Studierende, der eine Kufeyya (sog. Palästinensertuch) trägt, ist automatisch eine Gefahr für jüdische oder israelische Studierende.

    Die Heterogenität der Studierenden anerkennen

    Universitäten sollten Orte der wissenschaftlichen und politischen Auseinandersetzung bleiben. Auch wenn Protestformen disruptiv und teilweise problematisch sind: Die Grenzen für Protest setzen die Meinungsfreiheit sowie das Strafrecht und nicht die Politik. Politik und Unileitungen täten gut daran, die Heterogenität der demonstrierenden Studierenden anzuerkennen, anstatt diese undifferenziert über einen Kamm zu scheren und alle aufgrund einer radikalen Minderheit in die Extremistenecke zu stellen. Dadurch wird Deeskalation erschwert und das ist Gift für Dialog und sowohl wissenschaftliche als auch politische Auseinandersetzungen, die dringend notwendig wären an deutschen Universitäten.

    Das BMBF hätte hier eine wichtige Rolle einnehmen können. Es hätte Unileitungen in ihren Bemühungen um Deeskalation unterstützen oder die Füße stillhalten können. Stattdessen wird lieber das Geschehen öffentlich kommentiert und zu härteren Maßnahmen aufgerufen.

    Es bleibt ein immenser Vertrauensverlust

    Die Gesellschaft für Medienwissenschaft bringt es auf den Punkt: “Bereits der Verdacht, dass kritische Äußerungen, die durch die Meinungsfreiheit gedeckt sind, durch den Staat eingeschränkt werden könnten, schadet unserer demokratischen Gesellschaft und dem internationalen Renommee des Wissenschaftsstandorts Deutschland.” Daher sind diese Vorgänge vollumfänglich aufzuklären und die Verantwortlichen im BMBF für ihr autoritäres Gebaren zur Verantwortung zu ziehen.

    Die vorzeitige Versetzung in den Ruhestand von Staatssekretärin Döring ist nicht ausreichend. Es liegt nun in der Verantwortung des Bundestags, seiner Kontrollfunktion nachzukommen und für Aufklärung zu sorgen, etwa durch eine Einbestellung der Ministerin in den Forschungsausschuss.

    Um dem Vertrauensverlust in weiten Teilen der Wissenschaft entgegenzuwirken, sollte der Bundestag sich außerdem in einer aktuellen Stunde mit dem Thema Wissenschaftsfreiheit beschäftigen. Die demokratischen Parteien könnten dies nutzen, um ein klares Bekenntnis zu den grundgesetzlich verankerten Prinzipien der Hochschulautonomie und der Freiheit der Lehre und Forschung, sowie des Rechts auf Protest auf dem Campus abzugeben.

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    • Bettina Stark-Watzinger
    • BMBF
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    • Proteste
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    Personalien

    Jutta Allmendinger ist seit dem 1. Juni neue Vorsitzende der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen. Sie folgt auf Ferdi Schüth, der dem Beratungsgremium 2016 bis 2023 vorstand. 

    Arend Bayer, Mathematiker und derzeit Professor an der University of Edinburgh, ist einer von fünf neuen Alexander von Humboldt-Professoren. Er soll an die Freie Universität Berlin wechseln. Die anderen vier Preisträger sind die Molekularbiologin Dana Branzei, die vom Krebsforschungszentrum IFOM in Mailand für die Universität Duisburg-Essen nominiert wurde. Daniel Kráľ, Experte für diskrete Mathematik und Professor an der Universität Brno, Tschechien, der künftig an der Universität Leipzig und dem Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften forschen soll. Ingrid Piller, Sprachwissenschaftlerin an der Macquarie University in Sydney, Australien, die an die Universität Hamburg wechseln kann. Sandra Wachter, derzeit an der University of Oxford, wurde von der Universität Potsdam und dem Hasso-Plattner-Institut in Potsdam nominiert. Sie wurde für eine Humboldt-Professur für KI ausgewählt.  Die Humboldt-Professuren sind mit jeweils bis zu fünf Millionen Euro die höchstdotierten internationalen Forschungspreise. 

    Frank Bradke, Forschungsgruppenleiter am DZNE und Professor an der Universität Bonn, erhält den mit 50.000 Euro dotierten Akademiepreis der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Die Auszeichnung würdigt die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen des Neurobiologen auf dem Gebiet der Entwicklung und Regeneration von Nervenzellen.

    Constantin Häfner, geschäftsführender Leiter des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT in Aachen, wurde zum Vorstand für Forschung und Transfer der Fraunhofer-Gesellschaft gewählt.

    Sarah Jastram wird neue Vizepräsidentin für Forschung und Internationales der HSBA Hamburg School of Business Administration. Dirk Max Johns bleibt Mitglied der Hochschulleitung und übernimmt von Alkis Otto das Vizepräsidium für Lehre und Didaktik.

    Bettina Keller erhält von der Volkswagenstiftung im Rahmen der Initiative “Momentum – Förderung für Erstberufene” in den nächsten vier Jahren mit 910.800 Euro zur Erforschung von Simulationsmethoden von chemischen Reaktionen. Sie war im Oktober 2019 von der Freien Universität Berlin auf die Professur für Theoretische Chemie berufen worden.

    Angela Matthies ist neue Kanzlerin der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Die Diplom-Ingenieurökonomin war dort seit 2010 stellvertretende Kanzlerin.

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