Table.Briefing: Research

Ist die Batterieforschung noch zu retten? + Hochschulen reagieren auf DAAD-Papier zur Zusammenarbeit mit China

Liebe Leserin, lieber Leser,

in einigen Förderrichtlinien zur Batterieforschung sollten demnächst die Förderbescheide verschickt werden. Doch daraus wird vorerst nichts. 180 Millionen Euro, die für neue Projekte in 2024 bewilligt werden sollten, sind nach aktuellem Stand gestrichen. Welche Folgen diese Entscheidung hätte und was hinter den Kulissen noch verhandelt wird, weiß Markus Weisskopf.

Heute vor einem Jahr habe ich Sie an dieser Stelle zum ersten Mal begrüßt. 99 Ausgaben haben meine Kollegen Anne Brüning, Tim Gabel, Markus Weisskopf und ich seitdem für Sie recherchiert, produziert und versendet. Es war uns eine Freude! Wir haben uns aus diesem Anlass etwas Besonderes überlegt. Sozusagen als kleines Geschenk an Sie haben wir die ersten zehn Teile unserer Serie “Politikberatung, quo vadis?” als Reader zusammengestellt.

Wissenschaftsbasierte Politikberatung hat enorm an Bedeutung gewonnen. Zugleich steht sie in der Kritik. Wir haben das Themenfeld beleuchtet und erkundet, wie sich wissenschaftliche Politikberatung weiterentwickeln könnte. Das Heft mit Statements von u.a. Bärbel Bas, Helge Braun, Christine Falk, Caspar Hirschi und Veronika Grimm können Sie hier kostenlos herunterladen.

Wir freuen uns auf die nächsten 99 Ausgaben!

Eine aufschlussreiche Lektüre,

Ihre
Nicola Kuhrt
Bild von Nicola  Kuhrt

Analyse

Vor allem Nachwuchswissenschaftler wären von Kürzungen der BMBF-Projektförderung betroffen

Wie sehr die Batterieforschung in Deutschland unter den Haushaltssparplänen leiden wird, ist weiterhin nicht ganz sicher. Anfang der Woche hatten Forscher des Kompetenznetzwerks Lithium-Ionen-Batterien (KLiB) in einem Brandbrief vor den drastischen Konsequenzen der möglichen Streichungen für die Batterieforschung gewarnt.

Förderung über den KTF läuft aus 

Kürzungen bei laufenden Projekten solle es nicht geben, die Finanzierung sei gesichert, erklärt nun das BMBF auf Anfrage von Table.Media. Allerdings teilt eine Sprecherin mit, dass nach aktuellem Stand 2024 Neubewilligungen in Höhe von rund 180 Millionen Euro nicht durchgeführt werden können. Es können keine neuen Projekte gefördert werden. Im Rahmen der Einigung der Bundesregierung zum KTF sei vorgesehen, dass einige Titel perspektivisch auslaufen. Dies betreffe auch den Titel zur Weiterentwicklung der E-Mobilität, lässt das BMBF wissen. 

Um die Verpflichtungen aus den laufenden Projekten zu erfüllen, sind in der Bereinigungsvorlage vom 9. Januar für 2024 noch 135,3 Millionen Euro eingestellt. Der ursprüngliche Plan für 2024 lag bei 155,8 Millionen Euro. Diese Summe war bereits seit 2022 jeweils für die Forschung im Bereich der Elektromobilität und insbesondere die Batterieforschung im Einzelplan 60 eingestellt.  

Mittel nur noch für laufende Verpflichtungen

Nun sind für die Jahre ab 2025 nur noch niedrige einstellige Millionenbeträge angesetzt. Damit ist es kaum möglich, 2024 noch neue Projekte zu starten, sondern lediglich laufende Verpflichtungen weiter zu erfüllen. Eine Formulierung in der Vorlage verbietet dies sogar: “Die Mittel (Ansatz und Verpflichtungsermächtigung) dürfen ausschließlich zur Ausfinanzierung der bereits eingegangenen Verpflichtungen und zur Abwicklung der Programme verwendet werden.”  

Damit scheint klar, dass tatsächlich geplant ist, einen großen Teil der Forschungsmittel für die Batterieforschung ab 2025 zu streichen. Aus dem eigenen Haushalt, über den Einzelplan 30, steuert das BMBF derzeit lediglich gut 50 Millionen Euro bei. Und diese sind zu einem guten Teil für das neue Batterieforschungszentrum in Münster reserviert.  

Stark-Watzinger ringt mit Lindner um Erhalt der Förderung 

Es gibt jedoch noch Hoffnung: “Da die Beratungen zum Bundeshaushalt 2024 noch nicht abgeschlossen sind, sind hier noch Änderungen möglich”, sagt eine Sprecherin des BMBF. Aus informierten Kreisen ist zu hören, dass Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hinter den Kulissen noch um den Erhalt der Förderung ringt, dabei aber auf einen unnachgiebigen Finanzminister trifft. 

Währenddessen bangt die Community. Insbesondere Nachwuchswissenschaftler wären von den Kürzungen der BMBF-Projektförderung betroffen. Sie sind häufig über Drittmittel angestellt und profitieren von den BMBF-Programmen. Aktuell werden schon keine Bewilligungen erteilt. Es wird befürchtet, dass im vergangenen Jahr eingereichte Anträge, beispielsweise in der Förderrichtlinie “Clusters Go Industry“, am Ende “für die Tonne” sind, wie es ein Forschender formuliert. Und auch ein größeres, geplantes Forschungsprojekt zu Natrium-Ionen-Batterien wird wohl nicht finanzierbar sein. 

Abwanderung von Forschenden befürchtet 

Der Chemiker Martin Winter, Vorstandsmitglied des KLiB, fürchtet eine Abwanderungsbewegung von Batterieforschern in “Länder, wo die Bedingungen besser sind – und das sind nun sehr viele”. Dort werde in den Aufbau und Ausbau der Batterieproduktion und über Kaufhilfen in die Konsumentenakzeptanz investiert. Gleichzeitig würden vorhandene Batterietechnologien weiterentwickelt und neue Technologien erforscht.  

Der CDU-Forschungspolitiker Thomas Jarzombek beklagt die Kurzatmigkeit und Unberechenbarkeit der aktuellen Politik der Forschungsministerin. Es werde “nach Tagesstimmung der Stecker gezogen”. Damit würden viele in der Wissenschaft verunsichert. Grundsätzlich bräuchte es eine klare Priorisierung, welche Technologien gefördert werden sollen. “Das hätte man bei der Zukunftsstrategie schon konsequent machen sollen. Dann hätte man einen Fahrplan gehabt, wenn es – wie jetzt – zu notwendigen Kürzungen kommt.”

  • Batterien
  • BMBF
  • Drittmittel
  • Forschungsförderung
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Reaktionen auf DAAD-Papier: “Wir unterschätzen immer noch die Entschlossenheit Pekings, die globale Supermacht in Wissenschaft und Technologie zu werden”

Am Montag hatte der DAAD sein Papier herausgegeben, es thematisiert aktuelle Probleme und will Handreichung sein für den akademischen Austausch mit China. Verwiesen wird auch auf einen bedenklichen Rückgang der Kooperationen und der Mobilität zwischen Deutschland und China. An einem akademischen “De-Coupling” könne man als Wirtschaftsnation kein Interesse haben. Dies sei auch mittel- und längerfristig für die China-Kompetenz im Land nicht förderlich.

DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee fordert daher einen umfassenderen Austausch innerhalb der Wissenschaft in Deutschland über wissenschaftseigene Interessen, den Ausbau der bestehenden China-Kompetenz an den Hochschulen und eine gesicherte Finanzierung für die Etablierung und Weiterentwicklung der notwendigen Prozesse.

Sprachkompetenz noch stärker in den Blick nehmen

Das DAAD-Papier sei ein wertvoller, weil differenzierter Beitrag zur China-Diskussion, sagt Michael Hoch, Vorstandsvorsitzender von German U15. Es zeige, dass eine Abkopplung von der Wissenschaftsnation China nicht im Interesse des Forschungsstandorts Deutschlands wäre. “Statt um De-Coupling muss es um De-Risking gehen.” Das Papier formuliere dafür mit ‘interessenorientiert, kompetenzbasiert und risikoreflexiv’ sinnvolle Leitsätze. “Wichtig ist zugleich, dass die Entscheidung über eine Kooperation anhand des konkreten Falls getroffen wird und durch die jeweilige Hochschule – dafür braucht es entsprechende personelle Ressourcen.”

“Zur Umsetzung der China-Strategie im Hochschulbereich ist es vor allem wichtig, ein klares Bewusstsein für die Chancen, aber auch die Risiken der Wissenschaftskooperation mit der VR China zu haben”, sagt Walter Rosenthal, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Dieses Bewusstsein sei auf Hochschulleitungsebene vorhanden, gleichwohl gebe es ein heterogenes Niveau an China-Wissen und China-Erfahrung. Daher muss die China-Kompetenz im Hochschulsystem ausgebaut werden – “auch für die gesellschaftlichen Bedarfe darüber hinaus”.

Aus Sicht der HRK sei es wichtig, bei diesem Ausbau von Wissen und anwendungsbezogenen Kompetenzen alle Fachdisziplinen und insbesondere auch interdisziplinären Ansätze zu berücksichtigen. Auch die Sprachkompetenz im Chinesischen sollte noch stärker in den Blick genommen werden.

Dual-Use-Prüfung ausbauen zum umfassenden Risikomanagement

Der Wissens- und Kompetenzausbau sowie -aufbau muss einhergehen mit einer stärker strukturellen Verankerung von Risikomanagement im Kontext internationaler Wissenschaftskooperation auf institutioneller Ebene, sagt Rosenthal. Dabei werde es darum gehen, bereits vorhandene Stellen und Prozesse, wie etwa die Dual-Use-Prüfung, mit weiteren Aspekten eines umfassend gedachten Risikomanagements zu verzahnen.

“Erfahrungen aus dem Ausland zeigen, dass es sich bewährt, eine zentrale Anlaufstelle innerhalb einer Hochschule oder auch innerhalb eines Verbundes von Hochschulen zu schaffen, die die zuständigen Akteure innerhalb der Hochschule an einen Tisch bringt und die als Schnittstelle für den Austausch mit externen Partnern agiert.”

Exportkontrolleure sollten mit China-Experten zusammenarbeiten

Zum Thema Risikokontrolle sagt Hannes Gohli vom China Kompetenzzentrum der Universität Würzburg, dass eine Umsetzung des eingeforderten Risikomanagements einerseits schon stattfindet, aber nicht einfach sei und durchaus spezifischer Ressourcen bedürfe. “Dies gilt für die Etablierung allgemeiner, nicht-chinaspezifischer Prozesse ebenso wie für die Etablierung chinaspezifischer Kompetenz- und Fortbildungsangebote oder den Ausbau von Sprachkursen für chinesische Studierende.” Auch im Bereich Exportkontrolle und China-Kompetenz bestehe Ausbaupotenzial, sagt Gohli. Es müssten Anlaufstellen geschaffen werden, in denen Exportkontrolleure zusammen mit China-Experten arbeiten. Wenn Bund und Länder es mit dem Auf- und Ausbau von China-Kompetenz in Deutschland ernst meinen, müssten sie mehr investieren. “Der Ausbau der Sinologien ist ein großes Desiderat.”

Die Empfehlungen des DAAD basieren auf einem Konsens der deutschen Wissenschaftsgemeinschaft und politischer Entscheidungsträger hinsichtlich der Risikoreduzierung, sagt Jeroen Groenewegen-Lau vom Forschungsinstitut Merics. Es sei allerdings zu diskutieren, ob deutsche Wissensinstitutionen bereit sind, sich selbst als strategische Akteure auf einem geopolitischen Schachbrett zu betrachten – was sie sollten, wie Groenewegen-Lau findet.

“Der Wettbewerb wird sich verschärfen”

Zu klären sei ebenfalls, ob die Wissensinstitutionen diese Risiko-Nutzen-Analyse durchführen können, ob sie sich in den Verhandlungen mit den Chinesen behaupten können und ob die Unterstützung der Regierung für all das ausreicht.

“Wir unterschätzen immer noch die Entschlossenheit Pekings, die globale Supermacht in Wissenschaft und Technologie zu werden“, sagt der Merics-Experte, genauso Chinas Hinwendung zum Autoritarismus und seine Fähigkeit, seine Interessen und seine Weltanschauung international zu vertreten. In den kommenden Jahren werde sich der Wettbewerb in Wissenschaft und Technologie, und auch in verwandten Bereichen wie industriellen und militärischen Fähigkeiten, verschärfen. “Es wird unweigerlich klar werden, dass dies eine Angelegenheit ist, in der die Bundesregierung die Richtung vorgeben muss.”

  • China
  • DAAD
  • Dual Use
  • Forschungspolitik
  • Geopolitik
  • Wissenschaftskooperation

Termine

20. Januar 2024, 18 Uhr, Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Markgrafenstr. 38, Berlin
Salon der BBAW Salon Sophie Charlotte 2024: Zeit Mehr

23. Januar 2024, 17 bis 21:30 Uhr, Cinema Paris, Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin
Leopoldina: Filmabend (“Oppenheimer”) mit Podiumsdiskussion Die Verantwortung der Wissenschaften: Welche Technologie könnte sich als die nächste Atombombe herausstellen? Mehr

26./27. Februar 2024, jeweils von 09.30 bis 13.00 Uhr, online
Online-Forum (€) CHE Online-Forum zu Folgen sinkender Erstsemesterzahlen Mehr

News

Grüne Gentechnik: EU-Verhandlungen zu neuen Züchtungstechniken verzögern sich weiter

Die von der EU-Kommission vorgeschlagene Lockerung der Regeln für neue Gentechniken steht beim monatlichen Treffen der EU-Agrarminister am kommenden Montag nicht auf der Agenda. Nachdem die Minister das Thema bereits im Dezember diskutiert, aber keine Einigung gefunden hatten, gab die belgische Ratspräsidentschaft den Vorschlag vorerst zurück auf die Arbeitsebene, wie ein Sprecher bestätigte. Die Vorbereitungszeit sei zu knapp gewesen, um das Thema bereits in diesem Monat auf die Agenda der Minister zu setzen.

Neben der deutschen Bundesregierung hatte im Dezember unter anderem Polen gegen den Kompromissvorschlag gestimmt. Dort hat es in der Zwischenzeit einen Regierungswechsel gegeben. Das Land gilt deshalb als möglicher Kandidat, der sein Votum ändert. Die neue Regierung unter Donald Tusk hat sich zum Thema bisher jedoch bedeckt gehalten.

Umweltausschuss könnte noch im Januar abstimmen

Auf der Seite des Europäischen Parlaments könnte es diese Woche jedoch Bewegung geben: Internen Quellen zufolge streben die zuständigen Berichterstatter der Fraktionen bei Gesprächen am heutigen Dienstag einen Kompromiss an. Sollte dies gelingen, könnte der Umweltausschuss bei seiner nächsten Sitzung am 24. Januar hierüber abstimmen, das Plenum dann im Februar.

Trotzdem wird das Zeitfenster für eine finale Einigung vor der Europawahl im Juni immer enger. Denn nachdem Mitgliedstaaten und Parlament jeweils ihre Position ausgehandelt haben, müssen sie im sogenannten Trilog noch untereinander eine Einigung finden. All das müsste vor der letzten Plenarsitzung der Legislaturperiode Ende April geschehen, damit die Einigung noch vom Parlament verabschiedet werden könnte.

Der Vorschlag der EU-Kommission sieht eine Lockerung der Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Pflanzen vor, die in dieser Form auch durch konventionelle Züchtungsmethoden hätten entstehen können. jd

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Timon Gremmels: Hessens neuer Minister für Wissenschaft

Zurück aus Berlin: Timon Gremmels (SPD), der neue Wissenschaftsminister Hessens.

Insgesamt elf Minister bilden das neue schwarz-rote Kabinett Hessens, das Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in dieser Woche vorstellten. Der Mann für Wissenschaft und Kunst: Timon Gremmels, ebenfalls SPD. Wie sein Kabinettskollege Kaweh Mansoori wechselt der Politikwissenschaftler aus Berlin nach Hessen. Gremmels Wahlkreis: Kassel. Von 2009 bis 2017 war er Abgeordneter im hessischen Landtag, seit 2017 sitzt er im Bundestag. Hier war er Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie.

Bei der aktuellen bundespolitischen Lage könne Gremmels nicht mehr automatisch davon ausgehen, sein Direktmandat bei der nächsten Bundestagswahl zu verteidigen, schreibt die Hessische Allgemeine. Von daher schien ihm die Perspektive Wiesbaden wohl attraktiver – zumal nicht ausgeschlossen sei, dass sich die Ampel in Berlin vorzeitig abschalte und es Neuwahlen geben wird.

Armin Schwarz (CDU) wird Bildungsminister

Zwei Bereiche in seinem neuen Arbeitsgebiet, in denen es langwierige Streits zu lösen gilt, kennt Gremmels (48) bereits: die Antisemitismus- und Führungsprobleme der Weltkunstausstellung documenta und die Probleme um das privatisierte Uniklinikum Gießen-Marburg.

Das neue Team in Wiesbaden stehe für einen Generationswechsel in der Regierung, sagte Boris Rhein. Neuer Minister für Bildung wird Armin Schwarz von der CDU. Der 55-Jährige war bisher im Bundestag vor allem mit Verteidigungspolitik beschäftigt. Dessen Wahl war für Insider der hessischen Landespolitik keine Überraschung. Bevor Schwarz 2021 nach Berlin wechselte, war er zehn Jahre lang Mitglied des hessischen Landtags und in dieser Zeit unter anderem bildungspolitischer Sprecher und stellvertretender Fraktionsvorsitzender. nik

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Forschungsausschuss beschließt Expertenanhörung zu Internationalisierung

Um die Internationalisierung der Wissenschaft wird es am 21. Februar in einer Anhörung im Forschungsausschuss des Bundestages gehen. Das hat das Gremium am gestrigen Mittwoch einstimmig beschlossen. Dahinter steht der Mitte November 2023 von den Ampelparteien eingebrachte Antrag “Eine interessen- und wertegeleitete Internationalisierung von Wissenschaft und Hochschulbildung”. Der Antrag war nach der Beratung in der Plenarsitzung des Bundestags am 15. November in den Forschungsausschuss überwiesen worden.

Darum geht es in dem Antrag

  • Zur Förderung der akademischen Mobilität wird die Bundesregierung unter anderem dazu aufgefordert, “die Internationalisierung von Hochschulbildung und Forschung im Lichte geopolitisch volatiler Zeiten, Kriege und humanitärer Krisen, grenzüberschreitender Herausforderungen” strategisch weiterzuentwickeln”, die Arbeit des DAAD und der Alexander von Humboldt-Stiftung weiter systematisch zu fördern und “dafür Sorge zu tragen, dass deutsche Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen für internationale Talente, Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als “safe spaces” – auch im digitalen Raum – anerkannt und geschützt werden”.
  • Für die Stärkung von Wissenschaftsfreiheit und Resilienz soll die Regierung geeignete Maßnahmen entwickeln, um internationale Wissenschafts- und Forschungskooperationen noch stärker an Menschenrechten, akademischer Selbstbestimmung, Demokratie und Deutschlands strategischen Interessen ausrichten.
  • Mit Blick auf die europäische Zusammenarbeit wird unter anderem gefordert, auf die Stärkung des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation hinzuwirken.

Um internationale Forschung ging es auch in dem gut einstündigen Expertengespräch, zu dem der Forschungsausschuss AWI-Direktorin Antje Boetius eingeladen hatte (nachzuhören hier ab Minute 06:26). Sie berichtete über die Mosaic-Expedition des Forschungsschiffs Polarstern, die 2019/2020 stattfand. “Als die Expedition losging, waren wir noch in einer anderen Welt. Die Expedition war auch gemeinsam mit russischen Forschenden und russischer Infrastruktur. Ohne die hätten wir die Expedition so nicht durchführen können”, betonte Boetius. Es brauche eine Position, wie man mit den Krisen umgeht, sagte die Meeresbiologin. Ihrer Ansicht nach könne die Wissenschaft als Brücke dienen, ähnlich wie die Kultur und der Sport. abg

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  • Forschungsausschuss
  • Forschungspolitik

Stark-Watzinger eröffnet Wissenschaftsjahr 2024 zum Thema Freiheit

Zwei Jahrestage unterstreichen die Relevanz des Themas Freiheit: 75 Jahre Grundgesetz und 35 Jahre Mauerfall. Sie haben das BMBF dazu bewogen, gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog im Wissenschaftsjahr 2024 die Debatte über Freiheit in den Mittelpunkt zu stellen. “Dieses Wissenschaftsjahr Freiheit soll ein intensives Debattenjahr werden”, sagte Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger am gestrigen Mittwoch bei der Auftaktveranstaltung in Berlin. Sie rief dazu auf, mehr Kontroverse zu wagen, mehr Reibung und auch mehr Streit. “Denn Streit ist die konstruktive Kraft einer Demokratie, wenn wir zu Respekt fähig bleiben.”

Ziel des Jahres sei es, die Öffentlichkeit dazu anzuregen, über den Wert der Freiheit, ihre Bedeutung und den Begriff an sich ins Gespräch zu kommen, teilt das BMBF mit. Erstmalig in einem Wissenschaftsjahr unterstütze ein breit aufgestelltes Kuratorium aus den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Medien die Initiative. Dem Kuratorium gehören unter anderen AWI-Direktorin Antje Boetius, PIK-Direktor Johan Rockström und BBAW-Präsident Christoph Markschies an. abg

  • BMBF
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Presseschau

Tagesspiegel. Berliner Klausel gegen Antisemitismus: Senatorin lehnt sie für Wissenschaft ab. Berlins Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) hat einer extra Antisemitismus-Klausel für Landesförderung in der Wissenschaft eine Absage erteilt. Dafür bestehe keine Notwendigkeit, sagte sie am Montag im Wissenschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses. Das Thema war aufgekommen, nachdem sich Regierungspartner CDU offen dafür gezeigt hatte, die umstrittene Klausel von Kultursenator Joe Chialo (CDU) auch auf die Wissenschaft zu übertragen. Mehr

Handelsblatt. Moderna will 2025 Impfstoff gegen Krebs auf den Markt bringen. Innerhalb von zwei Jahren könnte der erste mRNA-Impfstoff gegen Hautkrebs zugelassen werden – von Moderna. Das US-Biotech-Unternehmen versuche vor den deutschen Wettbewerbern am Markt zu sein, sagte Moderna-CEO Stéphane Bancel. Das Mainzer Unternehmen Biontech arbeitet ebenfalls an personalisierten mRNA-Krebsimpfstoffen und will ein erstes Mittel noch vor 2030 auf den Markt bringen. Das Tübinger Unternehmen Curevac will es bis 2028 schaffen. Mehr

FAZ. Wir brauchen eine offene Gesellschaft! Die aktuellen Berichte über Vertreibungspläne, die in rechtsradikalen Kreisen geschmiedet werden, entsetzten ihn, schreibt MPG-Präsident Patrick Cramer in einem Gastbeitrag. Er sieht sie als erschreckenden Tiefpunkt einer unsäglichen Debatte, die schon seit Monaten gefährlich abdriftet. “Wir brauchen eine offene Gesellschaft, die Talente anzieht und ein Umfeld schafft, in dem sich Menschen entfalten können.” Deutschland sei allerdings ein wenig attraktives Ziel. Ausländische Fachkräfte fühlten sich bei uns kaum willkommen. Mehr

Nature: New NIH chief opens up about risky pathogens, postdoc salaries and the year ahead. Die neue NIH-Direktorin, Monica Bertagnolli, erzählt von ihren Plänen, die Medizin zu verändern. Durch die Verbesserung der Gesundheitsversorgung und der Art und Weise, wie Forscher Daten nutzen und austauschen, gebe es neue Chancen. Darüber hinaus spricht sie mit Max Kozlov über Postdoc-Gehälter und riskante Erregerforschung. Mehr

New Economist: Researchers in China create the first healthy, cloned rhesus monkey. Primaten zu klonen ist schwierig, doch für die Forschung attraktiv. Medizinforscher wollen die genetische Standardisierung, die das Klonen mit sich bringt, vor allem bei Krabbenfressern und Rhesusaffen nutzen. Das sind die beiden Arten, die die Hauptstütze der Forschung an nicht-menschlichen Primaten darstellen. Die meisten der geklonten Tiere überleben nicht lange, in China soll nun ein geklonter Rhesusaffe bereits zwei Jahre alt sein. Mehr

Personalien

Ralf Dörner ist für weitere drei Jahre zum Sprecher des hochschulübergreifenden Promotionszentrums Angewandte Informatik (PZAI) gewählt worden. Das PZAI ist eine gemeinsame Einrichtung der vier hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften: Frankfurt University of Applied Sciences, Hochschule Darmstadt, Hochschule Fulda und Hochschule RheinMain.

Stefan Schwab ist neuer 1. Vorsitzender der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft. Schwab ist Direktor der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen.

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Mehr von Table.Media

Bildung.Table. Armin Schwarz: Seine Wahl zu Hessens neuem Kultusminister bahnte sich lange an. Der Bundestagsabgeordnete Armin Schwarz wird Nachfolger von Alexander Lorz. Der CDU-Mann gilt in Hessen als versierter Bildungspolitiker. Das Bildungskapitel, das im neuen Koalitionsvertrag an erster Stelle steht, hatte Schwarz neben Lorz und Staatssekretär Manuel Lösel maßgeblich mitverhandelt. Mehr

China.Table. Baidu weist Verbindung zu Militärforschung zurück. Das Suchmaschinenunternehmen Baidu weist einen Medienbericht zurück, der seinen KI-Chatbot Ernie mit chinesischer Militärforschung in Verbindung gebracht hat. Demnach ist Ernie genutzt worden, um einen US-Angriff auf Libyen zu simulieren. Mehr

Europe.Table. Noch 102 Dossiers offen: Welche Gesetze bis zur EU-Wahl durchkommen – und welche nicht. Bis zum 9. Februar sollen politische Kompromisse zu 102 offenen Gesetzgebungsverfahren ausverhandelt sein. Beim AI Act fehlt noch die Annahme der Kompromisse. Zu den Dossiers, bei denen nicht mehr mit Einigung bis zur Europawahl gerechnet wird, gehören die Neuen Züchtungstechniken. Mehr

ESG.Table. BDI-Präsident will mit IG Metall-Vorsitzender über Sondervermögen für Transformation sprechen. Siegfried Russwurm signalisierte bei der Jahresauftakts-Pressekonferenz seines Verbands am Dienstag verhaltene Zustimmung zu einem Sondervermögen für die ökologische Transformation der Industrie. Mehr

Dessert

Rekonstruktion des Ursauriers Stenokranio boldi.

Kurze Beinchen, gedrungener Körperbau und ein großes Maul, mit dem er zu lächeln scheint: Die Darstellung des in Rheinland-Pfalz entdeckten Ursauriers Stenokranio boldi  hat in sozialen Netzwerken viel Freude hervorgerufen. Einige Nutzer gestalteten in den vergangenen Tagen Bildchen damit, sogenannte Memes. Darunter war etwa Comedian Sebastian Hotz (“El Hotzo”), dem bei Instagram 1,4 Millionen Menschen folgen. Er schrieb: “Herr Lindner, machen Sie 100 Milliarden Sondervermögen locker, wir müssen einen Jurassic Park auf Helgoland errichten und 100 solcher Racker klonen.”

Künstler: Ernsterer Gesichtsausdruck war nicht möglich

Die Darstellung des Tieres, das vor etwa 300 Millionen Jahren lebte, hatte das Museum für Naturkunde in Berlin vergangene Woche zu einer Studie herausgegeben. Das Museum kommentierte die vielen Nutzerbeiträge am Montag auf Instagram mit den Worten: “Das vielleicht älteste Meme der Welt!”

Der Wissenschaftler und Paläokünstler Frederik Spindler, der die Illustration erstellt hat, ist sehr erfreut über die Resonanz. “Ich finde es schön, dass sich die Paläowelt und die Internetwelt verschränken”, sagte er. Bei der 3D-Rekonstruktion sei es darum gegangen, die wesentlichen Merkmale zu zeigen. Am Gesichtsausdruck habe er nichts ändern könnte: “Ich kriege das Tier nicht ernster hin. Das ist ein bisschen wie bei Delfinen, die können nicht ernst gucken.” dpa

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Research.Table Redaktion

RESEARCH.TABLE REDAKTION

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    Heute vor einem Jahr habe ich Sie an dieser Stelle zum ersten Mal begrüßt. 99 Ausgaben haben meine Kollegen Anne Brüning, Tim Gabel, Markus Weisskopf und ich seitdem für Sie recherchiert, produziert und versendet. Es war uns eine Freude! Wir haben uns aus diesem Anlass etwas Besonderes überlegt. Sozusagen als kleines Geschenk an Sie haben wir die ersten zehn Teile unserer Serie “Politikberatung, quo vadis?” als Reader zusammengestellt.

    Wissenschaftsbasierte Politikberatung hat enorm an Bedeutung gewonnen. Zugleich steht sie in der Kritik. Wir haben das Themenfeld beleuchtet und erkundet, wie sich wissenschaftliche Politikberatung weiterentwickeln könnte. Das Heft mit Statements von u.a. Bärbel Bas, Helge Braun, Christine Falk, Caspar Hirschi und Veronika Grimm können Sie hier kostenlos herunterladen.

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    Nicola Kuhrt
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    Vor allem Nachwuchswissenschaftler wären von Kürzungen der BMBF-Projektförderung betroffen

    Wie sehr die Batterieforschung in Deutschland unter den Haushaltssparplänen leiden wird, ist weiterhin nicht ganz sicher. Anfang der Woche hatten Forscher des Kompetenznetzwerks Lithium-Ionen-Batterien (KLiB) in einem Brandbrief vor den drastischen Konsequenzen der möglichen Streichungen für die Batterieforschung gewarnt.

    Förderung über den KTF läuft aus 

    Kürzungen bei laufenden Projekten solle es nicht geben, die Finanzierung sei gesichert, erklärt nun das BMBF auf Anfrage von Table.Media. Allerdings teilt eine Sprecherin mit, dass nach aktuellem Stand 2024 Neubewilligungen in Höhe von rund 180 Millionen Euro nicht durchgeführt werden können. Es können keine neuen Projekte gefördert werden. Im Rahmen der Einigung der Bundesregierung zum KTF sei vorgesehen, dass einige Titel perspektivisch auslaufen. Dies betreffe auch den Titel zur Weiterentwicklung der E-Mobilität, lässt das BMBF wissen. 

    Um die Verpflichtungen aus den laufenden Projekten zu erfüllen, sind in der Bereinigungsvorlage vom 9. Januar für 2024 noch 135,3 Millionen Euro eingestellt. Der ursprüngliche Plan für 2024 lag bei 155,8 Millionen Euro. Diese Summe war bereits seit 2022 jeweils für die Forschung im Bereich der Elektromobilität und insbesondere die Batterieforschung im Einzelplan 60 eingestellt.  

    Mittel nur noch für laufende Verpflichtungen

    Nun sind für die Jahre ab 2025 nur noch niedrige einstellige Millionenbeträge angesetzt. Damit ist es kaum möglich, 2024 noch neue Projekte zu starten, sondern lediglich laufende Verpflichtungen weiter zu erfüllen. Eine Formulierung in der Vorlage verbietet dies sogar: “Die Mittel (Ansatz und Verpflichtungsermächtigung) dürfen ausschließlich zur Ausfinanzierung der bereits eingegangenen Verpflichtungen und zur Abwicklung der Programme verwendet werden.”  

    Damit scheint klar, dass tatsächlich geplant ist, einen großen Teil der Forschungsmittel für die Batterieforschung ab 2025 zu streichen. Aus dem eigenen Haushalt, über den Einzelplan 30, steuert das BMBF derzeit lediglich gut 50 Millionen Euro bei. Und diese sind zu einem guten Teil für das neue Batterieforschungszentrum in Münster reserviert.  

    Stark-Watzinger ringt mit Lindner um Erhalt der Förderung 

    Es gibt jedoch noch Hoffnung: “Da die Beratungen zum Bundeshaushalt 2024 noch nicht abgeschlossen sind, sind hier noch Änderungen möglich”, sagt eine Sprecherin des BMBF. Aus informierten Kreisen ist zu hören, dass Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hinter den Kulissen noch um den Erhalt der Förderung ringt, dabei aber auf einen unnachgiebigen Finanzminister trifft. 

    Währenddessen bangt die Community. Insbesondere Nachwuchswissenschaftler wären von den Kürzungen der BMBF-Projektförderung betroffen. Sie sind häufig über Drittmittel angestellt und profitieren von den BMBF-Programmen. Aktuell werden schon keine Bewilligungen erteilt. Es wird befürchtet, dass im vergangenen Jahr eingereichte Anträge, beispielsweise in der Förderrichtlinie “Clusters Go Industry“, am Ende “für die Tonne” sind, wie es ein Forschender formuliert. Und auch ein größeres, geplantes Forschungsprojekt zu Natrium-Ionen-Batterien wird wohl nicht finanzierbar sein. 

    Abwanderung von Forschenden befürchtet 

    Der Chemiker Martin Winter, Vorstandsmitglied des KLiB, fürchtet eine Abwanderungsbewegung von Batterieforschern in “Länder, wo die Bedingungen besser sind – und das sind nun sehr viele”. Dort werde in den Aufbau und Ausbau der Batterieproduktion und über Kaufhilfen in die Konsumentenakzeptanz investiert. Gleichzeitig würden vorhandene Batterietechnologien weiterentwickelt und neue Technologien erforscht.  

    Der CDU-Forschungspolitiker Thomas Jarzombek beklagt die Kurzatmigkeit und Unberechenbarkeit der aktuellen Politik der Forschungsministerin. Es werde “nach Tagesstimmung der Stecker gezogen”. Damit würden viele in der Wissenschaft verunsichert. Grundsätzlich bräuchte es eine klare Priorisierung, welche Technologien gefördert werden sollen. “Das hätte man bei der Zukunftsstrategie schon konsequent machen sollen. Dann hätte man einen Fahrplan gehabt, wenn es – wie jetzt – zu notwendigen Kürzungen kommt.”

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    Reaktionen auf DAAD-Papier: “Wir unterschätzen immer noch die Entschlossenheit Pekings, die globale Supermacht in Wissenschaft und Technologie zu werden”

    Am Montag hatte der DAAD sein Papier herausgegeben, es thematisiert aktuelle Probleme und will Handreichung sein für den akademischen Austausch mit China. Verwiesen wird auch auf einen bedenklichen Rückgang der Kooperationen und der Mobilität zwischen Deutschland und China. An einem akademischen “De-Coupling” könne man als Wirtschaftsnation kein Interesse haben. Dies sei auch mittel- und längerfristig für die China-Kompetenz im Land nicht förderlich.

    DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee fordert daher einen umfassenderen Austausch innerhalb der Wissenschaft in Deutschland über wissenschaftseigene Interessen, den Ausbau der bestehenden China-Kompetenz an den Hochschulen und eine gesicherte Finanzierung für die Etablierung und Weiterentwicklung der notwendigen Prozesse.

    Sprachkompetenz noch stärker in den Blick nehmen

    Das DAAD-Papier sei ein wertvoller, weil differenzierter Beitrag zur China-Diskussion, sagt Michael Hoch, Vorstandsvorsitzender von German U15. Es zeige, dass eine Abkopplung von der Wissenschaftsnation China nicht im Interesse des Forschungsstandorts Deutschlands wäre. “Statt um De-Coupling muss es um De-Risking gehen.” Das Papier formuliere dafür mit ‘interessenorientiert, kompetenzbasiert und risikoreflexiv’ sinnvolle Leitsätze. “Wichtig ist zugleich, dass die Entscheidung über eine Kooperation anhand des konkreten Falls getroffen wird und durch die jeweilige Hochschule – dafür braucht es entsprechende personelle Ressourcen.”

    “Zur Umsetzung der China-Strategie im Hochschulbereich ist es vor allem wichtig, ein klares Bewusstsein für die Chancen, aber auch die Risiken der Wissenschaftskooperation mit der VR China zu haben”, sagt Walter Rosenthal, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Dieses Bewusstsein sei auf Hochschulleitungsebene vorhanden, gleichwohl gebe es ein heterogenes Niveau an China-Wissen und China-Erfahrung. Daher muss die China-Kompetenz im Hochschulsystem ausgebaut werden – “auch für die gesellschaftlichen Bedarfe darüber hinaus”.

    Aus Sicht der HRK sei es wichtig, bei diesem Ausbau von Wissen und anwendungsbezogenen Kompetenzen alle Fachdisziplinen und insbesondere auch interdisziplinären Ansätze zu berücksichtigen. Auch die Sprachkompetenz im Chinesischen sollte noch stärker in den Blick genommen werden.

    Dual-Use-Prüfung ausbauen zum umfassenden Risikomanagement

    Der Wissens- und Kompetenzausbau sowie -aufbau muss einhergehen mit einer stärker strukturellen Verankerung von Risikomanagement im Kontext internationaler Wissenschaftskooperation auf institutioneller Ebene, sagt Rosenthal. Dabei werde es darum gehen, bereits vorhandene Stellen und Prozesse, wie etwa die Dual-Use-Prüfung, mit weiteren Aspekten eines umfassend gedachten Risikomanagements zu verzahnen.

    “Erfahrungen aus dem Ausland zeigen, dass es sich bewährt, eine zentrale Anlaufstelle innerhalb einer Hochschule oder auch innerhalb eines Verbundes von Hochschulen zu schaffen, die die zuständigen Akteure innerhalb der Hochschule an einen Tisch bringt und die als Schnittstelle für den Austausch mit externen Partnern agiert.”

    Exportkontrolleure sollten mit China-Experten zusammenarbeiten

    Zum Thema Risikokontrolle sagt Hannes Gohli vom China Kompetenzzentrum der Universität Würzburg, dass eine Umsetzung des eingeforderten Risikomanagements einerseits schon stattfindet, aber nicht einfach sei und durchaus spezifischer Ressourcen bedürfe. “Dies gilt für die Etablierung allgemeiner, nicht-chinaspezifischer Prozesse ebenso wie für die Etablierung chinaspezifischer Kompetenz- und Fortbildungsangebote oder den Ausbau von Sprachkursen für chinesische Studierende.” Auch im Bereich Exportkontrolle und China-Kompetenz bestehe Ausbaupotenzial, sagt Gohli. Es müssten Anlaufstellen geschaffen werden, in denen Exportkontrolleure zusammen mit China-Experten arbeiten. Wenn Bund und Länder es mit dem Auf- und Ausbau von China-Kompetenz in Deutschland ernst meinen, müssten sie mehr investieren. “Der Ausbau der Sinologien ist ein großes Desiderat.”

    Die Empfehlungen des DAAD basieren auf einem Konsens der deutschen Wissenschaftsgemeinschaft und politischer Entscheidungsträger hinsichtlich der Risikoreduzierung, sagt Jeroen Groenewegen-Lau vom Forschungsinstitut Merics. Es sei allerdings zu diskutieren, ob deutsche Wissensinstitutionen bereit sind, sich selbst als strategische Akteure auf einem geopolitischen Schachbrett zu betrachten – was sie sollten, wie Groenewegen-Lau findet.

    “Der Wettbewerb wird sich verschärfen”

    Zu klären sei ebenfalls, ob die Wissensinstitutionen diese Risiko-Nutzen-Analyse durchführen können, ob sie sich in den Verhandlungen mit den Chinesen behaupten können und ob die Unterstützung der Regierung für all das ausreicht.

    “Wir unterschätzen immer noch die Entschlossenheit Pekings, die globale Supermacht in Wissenschaft und Technologie zu werden“, sagt der Merics-Experte, genauso Chinas Hinwendung zum Autoritarismus und seine Fähigkeit, seine Interessen und seine Weltanschauung international zu vertreten. In den kommenden Jahren werde sich der Wettbewerb in Wissenschaft und Technologie, und auch in verwandten Bereichen wie industriellen und militärischen Fähigkeiten, verschärfen. “Es wird unweigerlich klar werden, dass dies eine Angelegenheit ist, in der die Bundesregierung die Richtung vorgeben muss.”

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    Termine

    20. Januar 2024, 18 Uhr, Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Markgrafenstr. 38, Berlin
    Salon der BBAW Salon Sophie Charlotte 2024: Zeit Mehr

    23. Januar 2024, 17 bis 21:30 Uhr, Cinema Paris, Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin
    Leopoldina: Filmabend (“Oppenheimer”) mit Podiumsdiskussion Die Verantwortung der Wissenschaften: Welche Technologie könnte sich als die nächste Atombombe herausstellen? Mehr

    26./27. Februar 2024, jeweils von 09.30 bis 13.00 Uhr, online
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    News

    Grüne Gentechnik: EU-Verhandlungen zu neuen Züchtungstechniken verzögern sich weiter

    Die von der EU-Kommission vorgeschlagene Lockerung der Regeln für neue Gentechniken steht beim monatlichen Treffen der EU-Agrarminister am kommenden Montag nicht auf der Agenda. Nachdem die Minister das Thema bereits im Dezember diskutiert, aber keine Einigung gefunden hatten, gab die belgische Ratspräsidentschaft den Vorschlag vorerst zurück auf die Arbeitsebene, wie ein Sprecher bestätigte. Die Vorbereitungszeit sei zu knapp gewesen, um das Thema bereits in diesem Monat auf die Agenda der Minister zu setzen.

    Neben der deutschen Bundesregierung hatte im Dezember unter anderem Polen gegen den Kompromissvorschlag gestimmt. Dort hat es in der Zwischenzeit einen Regierungswechsel gegeben. Das Land gilt deshalb als möglicher Kandidat, der sein Votum ändert. Die neue Regierung unter Donald Tusk hat sich zum Thema bisher jedoch bedeckt gehalten.

    Umweltausschuss könnte noch im Januar abstimmen

    Auf der Seite des Europäischen Parlaments könnte es diese Woche jedoch Bewegung geben: Internen Quellen zufolge streben die zuständigen Berichterstatter der Fraktionen bei Gesprächen am heutigen Dienstag einen Kompromiss an. Sollte dies gelingen, könnte der Umweltausschuss bei seiner nächsten Sitzung am 24. Januar hierüber abstimmen, das Plenum dann im Februar.

    Trotzdem wird das Zeitfenster für eine finale Einigung vor der Europawahl im Juni immer enger. Denn nachdem Mitgliedstaaten und Parlament jeweils ihre Position ausgehandelt haben, müssen sie im sogenannten Trilog noch untereinander eine Einigung finden. All das müsste vor der letzten Plenarsitzung der Legislaturperiode Ende April geschehen, damit die Einigung noch vom Parlament verabschiedet werden könnte.

    Der Vorschlag der EU-Kommission sieht eine Lockerung der Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Pflanzen vor, die in dieser Form auch durch konventionelle Züchtungsmethoden hätten entstehen können. jd

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    Timon Gremmels: Hessens neuer Minister für Wissenschaft

    Zurück aus Berlin: Timon Gremmels (SPD), der neue Wissenschaftsminister Hessens.

    Insgesamt elf Minister bilden das neue schwarz-rote Kabinett Hessens, das Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in dieser Woche vorstellten. Der Mann für Wissenschaft und Kunst: Timon Gremmels, ebenfalls SPD. Wie sein Kabinettskollege Kaweh Mansoori wechselt der Politikwissenschaftler aus Berlin nach Hessen. Gremmels Wahlkreis: Kassel. Von 2009 bis 2017 war er Abgeordneter im hessischen Landtag, seit 2017 sitzt er im Bundestag. Hier war er Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie.

    Bei der aktuellen bundespolitischen Lage könne Gremmels nicht mehr automatisch davon ausgehen, sein Direktmandat bei der nächsten Bundestagswahl zu verteidigen, schreibt die Hessische Allgemeine. Von daher schien ihm die Perspektive Wiesbaden wohl attraktiver – zumal nicht ausgeschlossen sei, dass sich die Ampel in Berlin vorzeitig abschalte und es Neuwahlen geben wird.

    Armin Schwarz (CDU) wird Bildungsminister

    Zwei Bereiche in seinem neuen Arbeitsgebiet, in denen es langwierige Streits zu lösen gilt, kennt Gremmels (48) bereits: die Antisemitismus- und Führungsprobleme der Weltkunstausstellung documenta und die Probleme um das privatisierte Uniklinikum Gießen-Marburg.

    Das neue Team in Wiesbaden stehe für einen Generationswechsel in der Regierung, sagte Boris Rhein. Neuer Minister für Bildung wird Armin Schwarz von der CDU. Der 55-Jährige war bisher im Bundestag vor allem mit Verteidigungspolitik beschäftigt. Dessen Wahl war für Insider der hessischen Landespolitik keine Überraschung. Bevor Schwarz 2021 nach Berlin wechselte, war er zehn Jahre lang Mitglied des hessischen Landtags und in dieser Zeit unter anderem bildungspolitischer Sprecher und stellvertretender Fraktionsvorsitzender. nik

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    Forschungsausschuss beschließt Expertenanhörung zu Internationalisierung

    Um die Internationalisierung der Wissenschaft wird es am 21. Februar in einer Anhörung im Forschungsausschuss des Bundestages gehen. Das hat das Gremium am gestrigen Mittwoch einstimmig beschlossen. Dahinter steht der Mitte November 2023 von den Ampelparteien eingebrachte Antrag “Eine interessen- und wertegeleitete Internationalisierung von Wissenschaft und Hochschulbildung”. Der Antrag war nach der Beratung in der Plenarsitzung des Bundestags am 15. November in den Forschungsausschuss überwiesen worden.

    Darum geht es in dem Antrag

    • Zur Förderung der akademischen Mobilität wird die Bundesregierung unter anderem dazu aufgefordert, “die Internationalisierung von Hochschulbildung und Forschung im Lichte geopolitisch volatiler Zeiten, Kriege und humanitärer Krisen, grenzüberschreitender Herausforderungen” strategisch weiterzuentwickeln”, die Arbeit des DAAD und der Alexander von Humboldt-Stiftung weiter systematisch zu fördern und “dafür Sorge zu tragen, dass deutsche Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen für internationale Talente, Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als “safe spaces” – auch im digitalen Raum – anerkannt und geschützt werden”.
    • Für die Stärkung von Wissenschaftsfreiheit und Resilienz soll die Regierung geeignete Maßnahmen entwickeln, um internationale Wissenschafts- und Forschungskooperationen noch stärker an Menschenrechten, akademischer Selbstbestimmung, Demokratie und Deutschlands strategischen Interessen ausrichten.
    • Mit Blick auf die europäische Zusammenarbeit wird unter anderem gefordert, auf die Stärkung des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation hinzuwirken.

    Um internationale Forschung ging es auch in dem gut einstündigen Expertengespräch, zu dem der Forschungsausschuss AWI-Direktorin Antje Boetius eingeladen hatte (nachzuhören hier ab Minute 06:26). Sie berichtete über die Mosaic-Expedition des Forschungsschiffs Polarstern, die 2019/2020 stattfand. “Als die Expedition losging, waren wir noch in einer anderen Welt. Die Expedition war auch gemeinsam mit russischen Forschenden und russischer Infrastruktur. Ohne die hätten wir die Expedition so nicht durchführen können”, betonte Boetius. Es brauche eine Position, wie man mit den Krisen umgeht, sagte die Meeresbiologin. Ihrer Ansicht nach könne die Wissenschaft als Brücke dienen, ähnlich wie die Kultur und der Sport. abg

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    Stark-Watzinger eröffnet Wissenschaftsjahr 2024 zum Thema Freiheit

    Zwei Jahrestage unterstreichen die Relevanz des Themas Freiheit: 75 Jahre Grundgesetz und 35 Jahre Mauerfall. Sie haben das BMBF dazu bewogen, gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog im Wissenschaftsjahr 2024 die Debatte über Freiheit in den Mittelpunkt zu stellen. “Dieses Wissenschaftsjahr Freiheit soll ein intensives Debattenjahr werden”, sagte Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger am gestrigen Mittwoch bei der Auftaktveranstaltung in Berlin. Sie rief dazu auf, mehr Kontroverse zu wagen, mehr Reibung und auch mehr Streit. “Denn Streit ist die konstruktive Kraft einer Demokratie, wenn wir zu Respekt fähig bleiben.”

    Ziel des Jahres sei es, die Öffentlichkeit dazu anzuregen, über den Wert der Freiheit, ihre Bedeutung und den Begriff an sich ins Gespräch zu kommen, teilt das BMBF mit. Erstmalig in einem Wissenschaftsjahr unterstütze ein breit aufgestelltes Kuratorium aus den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Medien die Initiative. Dem Kuratorium gehören unter anderen AWI-Direktorin Antje Boetius, PIK-Direktor Johan Rockström und BBAW-Präsident Christoph Markschies an. abg

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    Presseschau

    Tagesspiegel. Berliner Klausel gegen Antisemitismus: Senatorin lehnt sie für Wissenschaft ab. Berlins Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) hat einer extra Antisemitismus-Klausel für Landesförderung in der Wissenschaft eine Absage erteilt. Dafür bestehe keine Notwendigkeit, sagte sie am Montag im Wissenschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses. Das Thema war aufgekommen, nachdem sich Regierungspartner CDU offen dafür gezeigt hatte, die umstrittene Klausel von Kultursenator Joe Chialo (CDU) auch auf die Wissenschaft zu übertragen. Mehr

    Handelsblatt. Moderna will 2025 Impfstoff gegen Krebs auf den Markt bringen. Innerhalb von zwei Jahren könnte der erste mRNA-Impfstoff gegen Hautkrebs zugelassen werden – von Moderna. Das US-Biotech-Unternehmen versuche vor den deutschen Wettbewerbern am Markt zu sein, sagte Moderna-CEO Stéphane Bancel. Das Mainzer Unternehmen Biontech arbeitet ebenfalls an personalisierten mRNA-Krebsimpfstoffen und will ein erstes Mittel noch vor 2030 auf den Markt bringen. Das Tübinger Unternehmen Curevac will es bis 2028 schaffen. Mehr

    FAZ. Wir brauchen eine offene Gesellschaft! Die aktuellen Berichte über Vertreibungspläne, die in rechtsradikalen Kreisen geschmiedet werden, entsetzten ihn, schreibt MPG-Präsident Patrick Cramer in einem Gastbeitrag. Er sieht sie als erschreckenden Tiefpunkt einer unsäglichen Debatte, die schon seit Monaten gefährlich abdriftet. “Wir brauchen eine offene Gesellschaft, die Talente anzieht und ein Umfeld schafft, in dem sich Menschen entfalten können.” Deutschland sei allerdings ein wenig attraktives Ziel. Ausländische Fachkräfte fühlten sich bei uns kaum willkommen. Mehr

    Nature: New NIH chief opens up about risky pathogens, postdoc salaries and the year ahead. Die neue NIH-Direktorin, Monica Bertagnolli, erzählt von ihren Plänen, die Medizin zu verändern. Durch die Verbesserung der Gesundheitsversorgung und der Art und Weise, wie Forscher Daten nutzen und austauschen, gebe es neue Chancen. Darüber hinaus spricht sie mit Max Kozlov über Postdoc-Gehälter und riskante Erregerforschung. Mehr

    New Economist: Researchers in China create the first healthy, cloned rhesus monkey. Primaten zu klonen ist schwierig, doch für die Forschung attraktiv. Medizinforscher wollen die genetische Standardisierung, die das Klonen mit sich bringt, vor allem bei Krabbenfressern und Rhesusaffen nutzen. Das sind die beiden Arten, die die Hauptstütze der Forschung an nicht-menschlichen Primaten darstellen. Die meisten der geklonten Tiere überleben nicht lange, in China soll nun ein geklonter Rhesusaffe bereits zwei Jahre alt sein. Mehr

    Personalien

    Ralf Dörner ist für weitere drei Jahre zum Sprecher des hochschulübergreifenden Promotionszentrums Angewandte Informatik (PZAI) gewählt worden. Das PZAI ist eine gemeinsame Einrichtung der vier hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften: Frankfurt University of Applied Sciences, Hochschule Darmstadt, Hochschule Fulda und Hochschule RheinMain.

    Stefan Schwab ist neuer 1. Vorsitzender der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft. Schwab ist Direktor der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen.

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    Mehr von Table.Media

    Bildung.Table. Armin Schwarz: Seine Wahl zu Hessens neuem Kultusminister bahnte sich lange an. Der Bundestagsabgeordnete Armin Schwarz wird Nachfolger von Alexander Lorz. Der CDU-Mann gilt in Hessen als versierter Bildungspolitiker. Das Bildungskapitel, das im neuen Koalitionsvertrag an erster Stelle steht, hatte Schwarz neben Lorz und Staatssekretär Manuel Lösel maßgeblich mitverhandelt. Mehr

    China.Table. Baidu weist Verbindung zu Militärforschung zurück. Das Suchmaschinenunternehmen Baidu weist einen Medienbericht zurück, der seinen KI-Chatbot Ernie mit chinesischer Militärforschung in Verbindung gebracht hat. Demnach ist Ernie genutzt worden, um einen US-Angriff auf Libyen zu simulieren. Mehr

    Europe.Table. Noch 102 Dossiers offen: Welche Gesetze bis zur EU-Wahl durchkommen – und welche nicht. Bis zum 9. Februar sollen politische Kompromisse zu 102 offenen Gesetzgebungsverfahren ausverhandelt sein. Beim AI Act fehlt noch die Annahme der Kompromisse. Zu den Dossiers, bei denen nicht mehr mit Einigung bis zur Europawahl gerechnet wird, gehören die Neuen Züchtungstechniken. Mehr

    ESG.Table. BDI-Präsident will mit IG Metall-Vorsitzender über Sondervermögen für Transformation sprechen. Siegfried Russwurm signalisierte bei der Jahresauftakts-Pressekonferenz seines Verbands am Dienstag verhaltene Zustimmung zu einem Sondervermögen für die ökologische Transformation der Industrie. Mehr

    Dessert

    Rekonstruktion des Ursauriers Stenokranio boldi.

    Kurze Beinchen, gedrungener Körperbau und ein großes Maul, mit dem er zu lächeln scheint: Die Darstellung des in Rheinland-Pfalz entdeckten Ursauriers Stenokranio boldi  hat in sozialen Netzwerken viel Freude hervorgerufen. Einige Nutzer gestalteten in den vergangenen Tagen Bildchen damit, sogenannte Memes. Darunter war etwa Comedian Sebastian Hotz (“El Hotzo”), dem bei Instagram 1,4 Millionen Menschen folgen. Er schrieb: “Herr Lindner, machen Sie 100 Milliarden Sondervermögen locker, wir müssen einen Jurassic Park auf Helgoland errichten und 100 solcher Racker klonen.”

    Künstler: Ernsterer Gesichtsausdruck war nicht möglich

    Die Darstellung des Tieres, das vor etwa 300 Millionen Jahren lebte, hatte das Museum für Naturkunde in Berlin vergangene Woche zu einer Studie herausgegeben. Das Museum kommentierte die vielen Nutzerbeiträge am Montag auf Instagram mit den Worten: “Das vielleicht älteste Meme der Welt!”

    Der Wissenschaftler und Paläokünstler Frederik Spindler, der die Illustration erstellt hat, ist sehr erfreut über die Resonanz. “Ich finde es schön, dass sich die Paläowelt und die Internetwelt verschränken”, sagte er. Bei der 3D-Rekonstruktion sei es darum gegangen, die wesentlichen Merkmale zu zeigen. Am Gesichtsausdruck habe er nichts ändern könnte: “Ich kriege das Tier nicht ernster hin. Das ist ein bisschen wie bei Delfinen, die können nicht ernst gucken.” dpa

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