wir begrüßen Sie zum Late-Night-Memo für die Hauptstadt. Diese Informationen bieten wir Ihnen heute Abend:
Talk of the Town: Wie Robert Habeck den deutschen Mittelweg in der Chinapolitik sucht
Bundeswehr: Schlankere Armee soll zu mehr Einsatzfähigkeit führen
Klingbeils Südafrika-Besuch: Deutschland bleibt trotz Differenzen ein gefragter Partner
Hessen-SPD: Ein Landeschef aus Berlin und offene Rechnungen
Zeitverträge in der Wissenschaft: Koalition einigt sich auf Reform
Werteunion: Maaßen-Partei wirbt Mitglieder von CDU und FDP ab
Table.Today Podcast: Katarina Barley über den wachsenden Rechtspopulismus in Europa
Heads: Morten Petersen, Europaabgeordneter mit Spezialgebiet Energie
Best of Table: Peking rüstet auf + Mehr Mitsprache für Betriebsräte + Französische Liberale kritisieren Berlin
Law and Ordner: Positionspapier zur Reform der Bundeswehr + SPD-Papier zur internationalen Ordnung + Umfrage zur Zufriedenheit mit dem Bundeskabinett
Must-Reads: Taurus-Debatte ohne Ende + Strafgerichtshof ohne deutschen Richter + AfD-Verhandlung vor OVG Münster
USA-Reise: Wie Habeck den deutschen Mittelweg in der Chinapolitik sucht
Von Helen Bubrowski
Während seiner viertägigen USA-Reise hat sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bemüht, Vertreter der amerikanischen Regierung vom deutschen Kurswechsel in der China-Politik zu überzeugen. “Wir haben die Haltung gegenüber China deutlich geändert im Vergleich zur Vorgängerregierung”, betonte der Grünen-Politiker in Washington. “Wir haben eine China-Strategie erarbeitet, wir schauen bei Investitionsprüfungen deutlich schärfer hin.” Die kürzlich vorgestellte Wirtschaftssicherheitsstrategie der Bundesregierung ziele darauf ab, die Produktion kritischer Materialien wie Halbleiter in Europa anzusiedeln. “Wir haben viel unternommen, um zu diversifizieren”, sagte Habeck, aber machte zugleich deutlich, wo die Grenzen liegen: Man werde, “nicht decoupeln und die Handelsbeziehungen einschränken”. Es gehe darum, “nicht naiv zu sein.”
Die Bundesregierung versucht, den unterschiedlichen Interessen gerecht zu werden. Die Biden-Administration macht Druck auf die Europäer, den Handel mit China weiter einzuschränken und etwa Hightech-Geräte zur Chipproduktion nicht mehr in das Land zu liefern. Überhaupt sind den Vereinigten Staaten die Großinvestionen der deutschen Chemieindustrie in China und die Abhängigkeit der deutschen Autobauer vom chinesischen Markt ein Dorn im Auge. Allein Volkswagen verkauft rund 40 Prozent seiner Autos in China und fährt die Hälfte seines Gewinns in dem Land ein.
Habeck hat sich mit US-Handelsministerin Gina Raimondo, Finanzministerin Janet Yellen und dem Sicherheitsberater Jake Sullivan ausgetauscht. Seine Einschätzung: “Die Amerikaner sehen den Kurswechsel sehr wohl und respektieren ihn auch.” Der Minister führt zur Begründung nicht allein wirtschaftliche Interessen an, er argumentiert geostrategisch: “Wir arbeiten darauf hin, dass es immer möglich ist, (mit China) in Beziehung zu bleiben.” In der Bundesregierung geht die Sorge um, dass sich China im Fall einer weiteren Isolierung mit Russland und Iran verbünden könnte. Trotz aller Schwierigkeiten führte zuletzt der einzige Weg, auf Moskau einzuwirken, über Peking. Allerdings stellt sich die Frage, ob Deutschland damit denselben Fehler macht wie vor 2022 gegenüber Russland. Und dann ist da noch der mögliche Wahlsieg von Donald Trump. Mehr Details zur Reise und zur deutschen China-Politik lesen Sie im China.Table.
Bundeswehr: Schlankere Armee soll zu mehr Einsatzfähigkeit führen. Kriegstüchtigkeit hat Boris Pistorius als Ziel der Bundeswehr ausgegeben, und dafür soll die Truppe umgebaut werden. Die Vorschläge in einem Papier, das Table.Briefings vorliegt, bedeuten eine Trendwende. In der Woche nach Ostern will der Minister entscheiden, wie schlankere Strukturen die Streitkräfte einsatzfähiger machen sollen. Für diese Trendwende gilt allerdings: Die Bundeswehr muss dazu – vorerst – mit dem Personal und dem Gerät auskommen, das sie jetzt schon hat. Oder auch nicht.
Knappheit zieht sich wie ein roter Faden durch die Vorschläge für die “Bundeswehr der Zukunft”. Diese wurden unter Leitung von Generalinspekteur Carsten Breuer und Verteidigungs-Staatssekretär Nils Hilmer erarbeitet. Die bis 2031 angepeilte Stärke von 203.000 Soldaten und Soldatinnen soll unverändert bleiben. Die weiterhin knappen Unterstützer, die die kämpfende Truppe mit Nachschub versorgen oder Verwundete behandeln, werden in einem eigenen Organisationsbereich zusammengefasst – damit verschwinden auch die bisherige Streitkräftebasis und der eigenständige Sanitätsdienst.
Neu ist ebenfalls die Erweiterung auf vier Teilstreitkräfte: Neben Heer, Luftwaffe und Marine tritt der Cyber- und Informationsraum als eigenständige Teilstreitkraft auf den Plan. Für die Einsätze – sei es im Kriegsfall, zur Unterstützung von Nato-Verbündeten oder in Auslandsmissionen zur Krisenbewältigung – werden sie einem zentralen Operativen Führungskommando unterstellt. Die bisherige Aufsplittung in ein Einsatzführungskommando fürs Ausland und ein Territoriales Führungskommando im Inland wird aufgehoben. Wie sich die Struktur der Bundeswehr verändern soll, können Sie hier nachlesen. Thomas Wiegold
Translation missing.Klingbeils Südafrika-Besuch: Deutschland bleibt trotz Differenzen ein gefragter Partner. Unerwartet viel Aufmerksamkeit wurde SPD-Chef Lars Klingbeil bei seinem zweitägigen Besuch in Südafrika zuteil. Obwohl nicht eingeplant und trotz eines dichten Terminkalenders nahm sich Außenministerin Naledi Pandor zwei Stunden Zeit für ein Treffen mit dem SPD-Vorsitzenden. Auch Ex-Präsident Thabo Mbeki bat um eine Begegnung. Eine echte Annäherung in strittigen Fragen wie dem Ukrainekonflikt oder auch dem Krieg in Gaza gab es nicht, die Begegnungen galten eher dem Versuch, Verständnis für die jeweils andere Seite zu entwickeln. In jedem Fall wollen SPD und ANC bei Themen wie einer neuen Welt-Finanzordnung, einer gesellschaftlich akzeptierten Klimapolitik und auch einer neuen multilateralen Ordnung, wozu auch eine Reform der Vereinten Nation gehört, enger zusammenarbeiten. Details sollen in einem Memorandum of Understanding fixiert werden, wie es die SPD bereits mit der brasilianischen Arbeiterpartei PT vereinbart hat.
Erkennbar ist: Die SPD will sich international neu aufstellen. Und Parteichef Klingbeil weiß, dass es dazu einen langen Atem braucht: “Manche Leute musst du vier- oder fünfmal treffen, bis das Vertrauen da ist.” Wie Kanzler Olaf Scholz für Deutschland versucht auch er für die Partei, neue Kooperationen einzufädeln. “Die Weltordnung verändert sich, und wir müssen die Partnerschaften mit dem Globalen Süden neu definieren.” Der ANC in Südafrika ist dabei aus sozialdemokratischer Sicht ein naheliegender Anknüpfungspunkt: Seit Apartheidszeiten genießt die SPD großen Respekt am Kap. Männer wie Thabo Mbeki trafen sich vielfach mit Willy Brandt, und Südafrika ist als Gründungsmitglied der BRICS-Staaten ein Partner mit hoher Reputation und Ausstrahlung im Globalen Süden. Wie südafrikanische Strategen und Wissenschaftler auf Deutschland blicken, lesen Sie in dieser Analyse.
Die SPD will sich für eine Neuformatierung der Internationalen Ordnung einsetzen. In einem Fünf-Punkte-Papier, maßgeblich mit verfasst von Co-Parteichef Lars Klingbeil, hat die Führung ihre Ziele für die Beziehungen zu den Ländern des Globalen Südens definiert. Dazu gehört prioritär eine Reform des UN-Sicherheitsrates, in denen Afrika, Lateinamerika und Asien besser vertreten sein sollen als derzeit. Auch für eine Reform der internationalen Finanzbeziehungen will sich die SPD einsetzen, mit faireren Finanzierungsangeboten als bisher. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Schuldenproblem für Länder des Südens. Außerdem macht sich die Partei für eine globale Mindeststeuer von 15 Prozent stark, um rohstoffreiche Länder besser zu schützen und einen Teil der Milliardengewinne, die ausländische Konzerne erzielen, in den Ländern selbst zu belassen. Horand Knaup
Translation missing.Hessen-SPD: Ein Landeschef aus Berlin und offene Rechnungen. Mit einem soliden, aber nicht überragenden Ergebnis von 84,2 Prozent ist der Bundes-Baustaatssekretär Sören Bartol, 49, in Frankfurt zum neuen hessischen Landesvorsitzenden der SPD gewählt worden. Insgesamt wird die Hessen-SPD nach ihrer Niederlage bei der Landtagswahl im Oktober jünger und pragmatischer.
Weitere Personalien überraschen mit Wirtschaftsexpertise. So wurde der 39 Jahre alte Bürgermeister der Gemeinde Neuental, Philipp Rottwilm, mit 83 Prozent zum stellvertretenden Landesvorsitzenden gewählt; er ist promovierter Ökonom und arbeitete als KPMG-Berater. Die neue Generalsekretärin Josefine Koebe ist promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin, sie arbeitete für das DIW.
In Frankfurt deutete sich an, welche Herausforderungen vor Bartol liegen. Die Führungsmannschaft ist radikal verjüngt, keiner ist über 50, aber die Partei ist alles andere als geeint. Alt und jung, Nord und Süd, rechts und links – Bruchstellen gibt es viele in der Hessen-SPD. Vor allem der Generationenwechsel, dem neben Faeser der frühere Fraktionsvorsitzende Günter Rudolph zum Opfer fiel, hat Narben hinterlassen. Rudolph wäre gern Minister geworden oder zumindest Fraktionschef geblieben. Stattdessen wurde schon im Januar Tobias Eckert sein Nachfolger, mit einem hauchzarten 12:11 gegen die links verortete Lisa Gnade. Vize-Ministerpräsident Kaweh Mansoori, der vermeintlich starke Mann der Landes-SPD, erhielt mit 68,7 Prozent das schlechteste Ergebnis aller stellvertretenden Landesvorsitzenden. Michael Bröcker, Horand Knaup
Zeitverträge in der Wissenschaft: Koalition einigt sich auf Reform. Nach zähem Ringen hat sich die Bundesregierung auf eine Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) einigen können. Bei der Qualifizierungsbefristung für Postdocs soll demnach weiterhin die Regelung “4 + 2 mit Anschlusszusage” gelten. Die Höchstbefristungsdauer für die Qualifizierungsphase nach der Promotion wird von sechs auf vier Jahre gesenkt. Eine weitere Qualifizierungsbefristung von bis zu zwei Jahren ist nur noch mit verbindlicher Anschlusszusage für den Fall der Bewährung zulässig. Der vorgelegte Referentenentwurf könnte zeitnah im Kabinett beschlossen werden, erklärte ein Sprecher. Was sonst noch entschieden wurde, lesen Sie im Research.Table. Nicola Kuhrt
Werteunion: Maaßen-Partei wirbt Mitglieder von CDU und FDP ab. Die rechtskonservative Werteunion von Ex-Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen wirbt gezielt Mitglieder von Union und FDP ab. In der Finanz- und Beitragsordnung (FBO), die Table.Briefings vorliegt, wird ein jährlicher Mitgliedsbeitrag von mindestens 240 Euro genannt. Neu-Mitglieder, die bis zu einem Monat vor oder nach ihrem Parteieintritt Mitglied von CDU, CSU oder FDP waren, können “auf Antrag” für das erste Mitgliedsjahr befreit werden. Die Werteunion ist aus Enttäuschung über die aus ihrer Sicht zu linke Politik der CDU in der Merkel-Ära gegründet worden.
Die Partei baut nun schrittweise ihre Landesverbände auf. In NRW soll die frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Silvia Pantel eine führende Rolle spielen, erfuhr Table.Briefings aus Parteikreisen. In Thüringen soll der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Albert Weiler Landesbeauftragter der Partei werden und Anfang April den Landesverband gründen. Er wird auch Spitzenkandidat der Werteunion im Landtagswahlkampf. In Baden-Württemberg ist der ehemalige CDU-Politiker Alexander Mitsch zum Beauftragten für den Landesverband ernannt worden. Er ist bereits stellvertretender Vorsitzender der Werteunion. Michael Bröcker
Der Kampf gegen den wachsenden Rechtspopulismus in Europa ist das Leitmotiv der SPD-Spitzenkandidatin für Europa, Katarina Barley. Die deutsch-britische Juristin kritisiert EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für ihren, aus Barleys Sicht, zu nachsichtigen Umgang mit rechtskonservativen Parteien in Europa. Im Table.Today-Podcast spricht Barley mit Europe.Table-Redaktionsleiter Till Hoppe auch über die Forderung nach einer europäischen Atombombe und den möglichen CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz. Das Gespräch hören Sie ab 6 Uhr hier.
Translation missing.Umfrage zur Zufriedenheit mit dem Bundeskabinett
Bericht zur Zukunft der Bundeswehr
Papier der SPD zur “Demokratisierung der internationalen Ordnung”
Morten Petersen hat sich für eine Karriere in der Politik statt als Schlagzeuger entschieden. Seit zehn Jahren prägt der dänische Europaabgeordnete die europäische Klima- und Energiepolitik mit – zuletzt bei der Reform des europäischen Energiemarkts. (Europe.Table)
Translation missing.China.Table: Peking rüstet auf. Dan Smith, Direktor des Stockholm International Peace Research Institute (Sipri), zeigt im Interview Schwerpunkte und Ziele des chinesischen Militärs auf. Wo die Schwachpunkte sind, lesen Sie hier.
Europe.Table: Mehr Mitsprache für Betriebsräte. Standortschließungen oder Verlagerungen: Europäische Betriebsräte sollten dazu bei länderübergreifenden Plänen schon heute ausreichend angehört werden. Doch in der Praxis ist das selten der Fall. Was sich ändern soll, lesen Sie hier.
Europe.Table: Französische Liberale kritisieren Berlin. Die französischen Liberalen haben ihren Europawahlkampf mit Kritik an der pro-russischen Haltung von Le Pens Rassemblement national begonnen. Weshalb sie auch die Bundesregierung kritisieren, lesen Sie hier.
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FAZ/SZ/FAS: Taurus-Debatte hat nicht an Intensität verloren. Die Erklärung von Olaf Scholz (“Ich bin der Kanzler und deshalb gilt das”) hat die Debatte über eine Taurus-Lieferung an die Ukraine keineswegs beendet. In der FAZ schreiben Anton Hofreiter und Norbert Röttgen, Scholz’ Argumentation, wonach die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern Deutschland zur Kriegspartei mache sei “faktisch und rechtlich falsch”. Sie brüskiere zudem die Verbündeten Großbritannien und Frankreich, die bereits lieferten.
Der britische Außenminister David Cameron hatte im SZ-Interview auf die Frage nach einem möglichen Ringtausch – Taurus an UK, britische Storm Shadow an die Ukraine – diesen zumindest nicht ausgeschlossen. Es sei “absolut möglich, Beschränkungen beim Einsatz dieser Waffen festzulegen, um sicherzustellen, dass sie in keiner Weise zu einer Eskalation beitragen”. Seine Regierung sei mit den mit der Ukraine getroffenen Arrangements zufrieden.
Mychajlo Podoljak, Berater von Wolodymyr Selenskyj, sagte der FAS, er verstehe die Bedenken des Kanzlers nicht. “Wenn vereinbart wurde, dass Waffen von unseren Partnern nicht auf russischem Gebiet eingesetzt werden sollen, dann wurde und wird das auch strikt eingehalten.”
SZ: OVG Münster im AfD-Verfahren nicht letzte Instanz. Am Dienstag verhandelt das OVG Münster in der Sache “AfD gegen die Bundesrepublik Deutschland”. Vielleicht fällt der Senat schon nach einem Tag seine Entscheidung, mutmaßt die SZ. Vielleicht komme das Urteil im Verfahren um die Beobachtung durch den Verfassungsschutz aber auch erst deutlich nach der mündlichen Verhandlung. Für den Fall, dass die Partei verliert, sei damit zu rechnen, dass die AfD vor dem Bundesverwaltungsgericht Leipzig in Berufung geht. (“Showdown in Münster”)
FAZ: Strafgerichtshof erstmals ohne deutschen Richter. Erstmals seit Gründung des Internationalen Strafgerichtshofs wird Deutschland nicht mehr auf der Richterbank vertreten sein. Stephan Klenner nennt das eine “Blamage für Deutschland”. Zwar hätten sich die Kräfteverhältnisse bei der Richterwahl in Richtung afrikanischer und asiatischer Staaten verschoben, vor allem aber habe das AA die deutsche Kandidatenkür “vergeigt”. (“Blamage für Deutschland”)
FAZ: Das unbekannte Amt. Fast 300 Landräte gibt es in Deutschland, aber viele Menschen wissen nicht viel über sie. Dabei sind sie in Krisen wie der Corona-Pandemie oder bei der Unterbringung von Flüchtlingen entscheidende Akteure. In vielen Bundesländern sind sie gleichzeitig die obersten Kommunalbeamten und die untersten Verwaltungsbeamten des Bundes. (“Das Dazwischen-Amt”)
Handelsblatt: Zentralbanken kaufen Gold. Laut Branchenverband World Gold Council (WGC) haben die Zentralbanken große Mengen Goldes gekauft. Im Januar waren es unterm Strich 39 Tonnen – mehr als doppelt so viel wie im Dezember. Im Februar habe allein die chinesische Notenbank weitere zwölf Tonnen Gold erworben, die indische fast fünf. Vor allem Schwellenländer hätten noch deutlich weniger Gold in ihren Portfolios als die G7-Zentralbanken. (“Wer Gold in großem Stil kauft und warum”)
Handelsblatt: Bund wenig zukunftsorientiert. Nur ein Fünftel der Staatsausgaben hat einen Nutzen für “die mittlere oder ferne Zukunft” – ohne Schuldenbremse-Reform könnten es noch weniger werden: Das zeigt eine Studie des ZEW, das einen Indikator dazu entwickelt hat. (“Nur jeder fünfte Euro: Kritik an zu geringen Zukunftsausgaben”)
SZ: Ampel ringt erneut um Taurus
FAZ: Großbritannien signalisiert Bereitschaft für Taurus-Ringtausch
Tagesspiegel: Neues Milliardenloch in Pistorius’ Etat: Union befürchtet “Investitionsruine” Bundeswehr
Handelsblatt: Etat mit wenig Weitsicht
Sächsische Zeitung: Elektronische Patientenakte ist in Sachsen ein Flop
Zeit Online: Gewerkschaft der Polizei gegen Abschaffung der Pensionen
Spiegel: Prinzessin Kate sendet ein Lebenszeichen
Welt: 83-Jähriger fährt auf Radweg an Stau vorbei – Mutter (41) und Kind (4) tot
Handelsblatt: Was macht Deutschlands Waffensystem so besonders?
Deutschlandfunk
6:50 Uhr: Serap Güler, MdB (CDU) und Mitglied im Verteidigungsausschuss: Sondersitzung zur Abhöraffäre
7:15 Uhr: Ron Prosor, israelischer Botschafter in Deutschland: Seebrücke für Gaza
8:10 Uhr: Sebastian Fiedler, MdB (SPD) und Mitglied im Innenausschuss: Linksextremisten, eine unterschätzte Gefahr?
Das Erste
6:05 Uhr/7:10 Uhr/8:40 Uhr: Birgit Wunderlich, Sozialarbeiterin im Team der NRW-Opferschutzbeauftragten: Nationaler Gedenktag für die Opfer terroristischer Gewalt
7:40 Uhr: Lars Klingbeil, Bundesvorsitzender SPD: Sondersitzung zur Abhöraffäre
8:10 Uhr: Florian Hahn, Verteidigungspolitscher Sprecher der Unionsfraktion: Sondersitzung zur Abhöraffäre
Highlights der Woche
Am Montag trifft sich der Verteidigungsausschuss mit Boris Pistorius zu einer Sondersitzung, um die Abhöraffäre um die Taurus-Marschflugkörper aufzuklären. Olaf Scholz wird nicht dabei sein.
Am Dienstag stellt die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, den Jahresbericht 2023 vor.
Am Dienstag beginnt vor dem Oberverwaltungsgericht Münster ein Berufungsverfahren in Sachen AfD. Es soll geklärt werden, ob das Bundesamt für Verfassungsschutz die AfD als Rechtsextremismus-Verdachtsfall einstufen durfte.
Am Mittwoch bezieht der Deutsche Ethikrat Stellung zur Klimagerechtigkeit.
Von Freitag bis Sonntag finden in Russland Präsidentschaftswahlen statt. Schon jetzt steht fest, dass Wladimir Putin erneut Präsident wird.
Olaf Scholz empfängt mehrere Gäste im Bundeskanzleramt: Am Dienstag begrüßt er den philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos Jr., am Mittwoch den thailändischen Ministerpräsidenten Srettha Tavisin, am Donnerstag die litauische Premierministerin Ingrida Šimonytė und am Freitag den Präsidenten des Europäischen Rats, Charles Michel.
11. März 2024
Terrorismus: Nationaler Gedenktag für die Opfer terroristischer Gewalt. Bei der Gedenkveranstaltung im Berliner AXICA Kongress- und Tagungszentrum sprechen Marco Buschmann und Joachim Gauck. Bettina Stark-Watzinger und Nancy Faeser nehmen an einer Gedenkveranstaltung im Humboldt-Forum in Berlin teil.
Anti-Rassismus: Auftakt der Internationalen Wochen gegen Rassismus unter dem Motto “Menschenrechte für alle”.
Außenpolitik: Frank-Walter Steinmeier empfängt den malaysischen Premierminister Anwar Ibrahim im Schloss Bellevue.
Europa: Sitzung der CDU und CSU mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und dem EVP-Fraktionsvorsitzendem Manfred Weber zur Verabschiedung des Europawahlprogramms.
Wirtschaft: Robert Habeck diskutiert mit Michael Kretschmer im Rahmen des 5. Transformationsgesprächs über die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland und die Frage “Wie gelingen Wertschöpfung und Wertschätzung?”. Livestream
Umwelt: Steffi Lemke nimmt am Deutsch-Tschechischen Umweltministertreffen in Brünn teil.
Wohnen: Klara Geywitz fliegt nach Cannes, um die Immobilienmesse MIPIM – The Global Urban Festival zu besuchen. Informationen & Anmeldung
Cyrill Nunn, Botschafter in den Niederlanden, 66
Yannick Bury, MdB (CDU), 34
Martina Renner, MdB (Linke), 57
Anja Weisgerber, MdB (CSU) und stellvertretende Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, 48
Matthias Schweighöfer, Schauspieler, 43
Nina Hagen, Sängerin, 69
Janosch, Kinderbuchautor, 93
Unser Tipp führt Sie heute in den US-Wahlkampf. Präsident Joe Biden will offenbar den Schwung aus seiner wuchtigen Rede zur Lage der Nation mit in die nächsten Monate nehmen. In einem sehenswerten Wahlkampfspot, der kurz nach der Rede veröffentlicht wurde, gibt sich Biden als energiegeladener Staatsmann – trotz oder gerade wegen seines Alters. So soll seine größte Schwäche zu einer Stärke werden. Die entscheidende Botschaft: “I get the job done.” Und das selbstironische Ende des kurzen Spots kann sich sehen lassen. Damir Fras
Biden-Harris 2024: For You | Youtube
Das war’s für heute. Good night and good luck!
Heute haben Constanze Baumann, Okan Bellikli, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Damir Fras, Horand Knaup, Nicola Kuhrt, Sven Siebert, Vera Weidenbach und Thomas Wiegold mitgewirkt.
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