ich hoffe, Sie sind gut und vor allem erholt ins neue Jahr gekommen! Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass die kommenden Monate politisch ähnlich nervenzehrend sein werden wie die vergangenen. Am 20. Januar wird Donald Trump erneut als US-Präsident vereidigt, sein Höfling Elon Musk alias “Kekius Maximus” vertreibt sich die verbleibende Zeit damit, die deutsche oder die britische Politik zu provozieren.
Die EU-Verantwortlichen werden versuchen müssen, trotz der Lärmkulisse einen klaren Kopf zu bewahren. Mit dem Jahreswechsel hat Polen den rotierenden Vorsitz im Rat übernommen, mit warmen Worten begrüßt von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der Außenbeauftragten Kaja Kallas. Der zu Ende gegangenen Ratspräsidentschaft Ungarns weint in Brüssel kaum jemand hinterher: Zu offensichtlich missbrauchten Viktor Orbán und seine Getreuen die Bühne für eigene Interessen, anstatt ein fairer Interessenmakler zu sein.
Der polnische Regierungschef Donald Tusk wird in den kommenden Wochen wichtige Entscheidungen vorbereiten müssen, gemeinsam mit von der Leyen, Kallas und dem neuen Ratspräsidenten António Costa. Zwei Wochen nach dem Amtsantritt Trumps kommen die EU-Staats- und Regierungschefs zu einer Klausur zusammen, wie Sie in unserer Terminvorschau nachlesen können: Unterstützung der Ukraine, europäische Verteidigung, Trumps Zölle und die eigene Wettbewerbsfähigkeit – all diese Themen verlangen wichtige Weichenstellungen. Zugleich bindet die im Mai anstehende Präsidentschaftswahl in Polen aber die Hände Tusks, wie Sie in der Analyse von Lukas Knigge zur Klimapolitik nachlesen können.
Der Jahreswechsel brachte aber auch eine gute Nachricht für das Zusammenwachsen Europas: 18 Jahre nach ihrem EU-Beitritt sind Rumänien und Bulgarien nun vollwertige Mitglieder der Schengenzone. Österreich hatte im Dezember sein Veto aufgehoben und damit den “historischen Moment” ermöglicht, von dem der bulgarische Ministerpräsident Dimitar Glavchev nun sprach.
Ich wünsche Ihnen ein gesundes neues Jahr – und gute Nerven!
Die EU wird auch im neuen Jahr voraussichtlich keine Führungsrolle bei den internationalen Bemühungen für mehr Klimaschutz einnehmen. Auf die unambitionierte ungarische Ratspräsidentschaft folgt die polnische. Durch die nationale Situation in Polen drohen wichtige Meilensteine der europäischen Klimapolitik wie das EU-Klimaziel 2040 verschleppt zu werden – womöglich sogar bis ins zweite Halbjahr.
Beim EU-Umweltrat Mitte Dezember diskutierten die EU-Umweltminister noch einmal, wie stark Europa seine Treibhausgasemissionen bis 2040 reduzieren will. Eine Einigung zum Klimaziel 2040 blieb aus, obwohl die Kommission schon im Februar 2024 das Angebot von 90 Prozent weniger Treibhausgasen als im Jahr 1990 auf den Tisch gelegt hatte.
Auch wird die EU die international gültige Frist für das nächste Klimaziel (NDC) für 2035, das sie bei der UN bis Ende Februar einreichen muss, aller Voraussicht nach überschreiten. Die Kommission macht daraus keinen Hehl, ohne Einigung der Länder sind ihr jedoch die Hände gebunden.
Das europäische NDC für 2035 hängt vom EU-Klimaziel 2040 ab. Zwischen den Zielen für 2030 (55 Prozent THG-Reduktion) und 2040 werde eine Linie gezogen und davon das 2035-Ziel abgelesen, so hat es EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra bei der COP29 in Baku verkündet. Einigen sich die EU-Staaten auf 90 Prozent THG-Minderung bis 2040, läge das NDC für 2035 bei 72,5 Prozent.
Es wäre ein ambitioniertes Ziel. Die Frage ist nur, ob und vor allem wann es kommt. “Ein klares und frühzeitiges Signal der EU in Bezug auf die Klimaziele für die Zeit nach 2030 würde andere Regierungen, darunter auch China, unter Druck setzen, den Übergang zu beschleunigen und den Investoren Sicherheit zu geben”, sagt Marc Weissgerber, Geschäftsführer des Berliner Büros des Thinktanks E3G.
Europa hinkt in den G20 beim Zeitplan hinterher. Brasilien, Großbritannien, Kanada und sogar die USA haben ihr NDC für 2035 bereits verkündet. Selbst China ist Beobachtern zufolge bereit, sein NDC vorzulegen, will es zeitlich aber an die Bekanntgabe des europäischen Ziels knüpfen. Die fehlende Einigung der EU-Staaten zum 2040er-Ziel wirkt sich daher auch auf das klimapolitisch hochrelevante China aus.
Die wichtigten Kennziffern der bisherigen NDCs für 2035 im Überblick:
Beim EU-Umweltrat im Dezember kam es nur zu einem Gedankenaustausch. Die ungarische Ratspräsidentschaft wollte von den Mitgliedstaaten wissen, wie Klimagesetze vereinfacht werden könnten, um Unternehmen weniger zu belasten und welche Grundvoraussetzungen (“enabling conditions”) für das neue Klimaziel geschaffen werden müssen. Nahezu dieselbe Debatte war unter belgischer Ratsleitung bereits vor sechs Monaten geführt worden, seitdem ist nicht viel passiert.
Weder bei den Ratstreffen der Minister noch bei den Gipfeln der Staats- und Regierungschefs wurde eine Einigung überhaupt angestrebt. Auch Ende Juni, als die Staatschefs die sogenannte Strategische Agenda bis 2029 beschlossen, wurde die Klimapolitik nur am Rande behandelt. Beim EU-Gipfel im Dezember wurde das Thema trotz des Drucks aus der Zivilgesellschaft, sich auf künftige Klimaziele zu einigen, ausgeklammert.
“Nun läuft der EU die Zeit davon”, sagt Weissgerber. Die Wahlen in Deutschland, Polen und Rumänien könnten eine Einigung über den Weg zur Klimaneutralität wahrscheinlich auf die zweite Hälfte des Jahres 2025 oder später verschieben, befürchtet Weissgerber. Er sieht es als “verpasste Gelegenheit”, nach den Wahlen in den USA und der COP29 ein klares Bekenntnis zu einer klimapolitischen Führungsrolle abzugeben.
Auch Deutschland wird seinem Anspruch als klimapolitischer Leitwolf in der EU nicht gerecht, trotz zahlreicher Lippenbekenntnisse. Das lag nicht allein an einer klimapolitisch bremsenden ehemaligen FDP-Beteiligung der Regierung, denn die Bundesregierung hat sich noch immer nicht eindeutig positioniert.
Berlin habe es schlicht nicht eilig, berichten Beobachter. Der Europawahlkampf und die Neuordnung der EU-Exekutive sowie die ungarische Ratspräsidentschaft bremsten den Elan. Im neuen Jahr werde man dann schon zu einer Einigung finden, so das Kalkül. Die UN-Deadline werde die EU zwar reißen, dafür würde das NDC ambitioniert ausfallen. Das steht längst auf der Kippe, denn die nun folgende polnische Ratspräsidentschaft ist selbst höchst skeptisch gegenüber einem 90-Prozent-Ziel für 2040.
Das Land müsste das Ziel als Vorsitz der Mitgliedstaaten federführend verhandeln, hat aber gleichzeitig ganz andere Probleme. In Polen steht im Mai eine enorm wichtige Präsidentschaftswahl an. Der Ausgang entscheidet darüber, ob die Bürgerkoalition von Ministerpräsident Donald Tusk mehr Handlungsspielraum haben wird oder ob sie sich weiter mit einem Präsidenten der rechtsnationalistischen PiS auseinandersetzen muss.
Einen Klimawahlkampf wird es sicherlich nicht geben, denn auch Tusks Lager hinterfragt neue Klimaschutzvorgaben und fürchtet vor allem zusätzliche soziale Belastungen. Um sich gegenüber der PiS nicht angreifbar zu machen, dürfte das Thema also auch unter Pro-Europäern kaum eine Rolle spielen.
Es ist also fraglich, ob es überhaupt gelingt, im ersten Halbjahr 2025 eine Einigung zum EU-Klimaziel 2040 zu erzielen. Denn selbst unter Befürwortern einer ambitionierten EU-Klimapolitik ist man sich einig, dass ein Wahlsieg proeuropäischer Kräfte in Polen wichtiger ist als die Einigung auf 90 Prozent Treibhausgasreduktion bis Februar.
Wie sieht der Sitzungskalender des EU-Parlaments aus? Wann finden die Treffen des Rates statt? Was steht auf der Agenda der EU-Kommission? Wir haben für Sie eine Übersicht über die wichtigsten Termine der EU-Institutionen im ersten Quartal 2025 zusammengestellt. Alle Angaben sind vorläufig und unterliegen möglichen Änderungen durch die jeweiligen Institutionen.
EU-Parlament
Januar
13.01.-16.01.2025
Ausschuss- und Fraktionssitzungswoche
20.01.-23.01.2025
Plenarsitzungswoche
27.01.-30.01.2025
Ausschusssitzungswoche
Februar
03.02.-06.02.2025
Ausschuss- und Fraktionssitzungswoche
10.02.-13.02.2025
Plenarsitzungswoche
17.02.-20.02.2025
Ausschusssitzungswoche
März
03.03.-06.03.2025
Ausschuss- und Fraktionssitzungswoche
10.03.-13.03.2025
Plenarsitzungswoche
17.03.-20.03.2025
Ausschusssitzungswoche
24.03.-27.03.2025
Ausschuss- und Fraktionssitzungswoche
31.03.-03.04.2025
Plenarsitzungswoche
Europäischer Rat, Rat der EU & Ministertagungen
Januar
20.01.2025
Euro-Gruppe
21.01.2025
Rat der EU: Wirtschaft und Finanzen
27.01.2025
Rat der EU: Auswärtige Angelegenheiten
27.01.2025
Rat der EU: Landwirtschaft und Fischerei
28.01.2025
Rat der EU: Allgemeine Angelegenheiten
Februar
03.02.2025
Klausur der EU-Staats- und Regierungschefs
03.02.2025
Informeller Handelsrat
03.02.2025
Informeller Rat für Wettbewerbsfähigkeit
17.02.2025
Informeller Allgemeiner Rat
17.02.2025
Euro-Gruppe
18.02.2025
Rat der EU: Wirtschaft und Finanzen
24.02.2025
Rat der EU: Auswärtige Angelegenheiten
24.02.2025
Rat der EU: Landwirtschaft und Fischerei
25.02.2025
Rat der EU: Allgemeine Angelegenheiten
März
04.03.-05.03.2025
Informeller Telekomrat
06.03.-07.03.2025
Rat der EU: Justiz und Inneres
06.03.2025
Rat der EU: Wettbewerbsfähigkeit
10.03.2025
Euro-Gruppe
10.03.2025
Rat der EU: Beschäftigung, Sozialpolitik, Gesundheit und Verbraucherschutz
11.03.2025
Rat der EU: Wirtschaft und Finanzen
17.03.2025
Rat der EU: Auswärtige Angelegenheiten
17.03.2025
Rat der EU: Energie
17.03.-18.03.2025
Informeller Verkehrsrat
18.03.2025
Rat der EU: Allgemeine Angelegenheiten
20.03.-21.03.2025
Europäischer Rat
24.03.2025
Rat der EU: Landwirtschaft und Fischerei
27.03.2025
Rat der EU: Umwelt
28.03.2025
Rat der EU: Allgemeine Angelegenheiten
Agenda der EU-Kommission 2025
Januar
09.01.-10.01.2025
Besuch des Kollegiums der EU-Kommissare in Polen
15.01.2025
Kompass für Wettbewerbsfähigkeit, Jahresbericht über Binnenmarkt und Wettbewerbsfähigkeit
21.01.2025
Europäischer Aktionsplan für die Cybersicherheit von Krankenhäusern und Gesundheitsdienstleistern
Februar
05.02.2025
Mitteilung über die Bewältigung von Herausforderungen bei E-Commerce-Plattformen
11.02.2025
Arbeitsprogramm der Kommission für 2025
19.02.2025
Eine Vision für Landwirtschaft und Ernährung
26.02.2025
Clean Industrial Deal, Omnibus-Vereinfachungspaket
März
05.03.2025
Union of Skills, Fahrplan für Frauenrechte
Russland hat die Gaslieferungen nach Europa durch die Ukraine am Mittwochmorgen gestoppt. Der Transitvertrag zwischen Gazprom und dem ukrainischen Versorger Naftogaz war zum Jahreswechsel auf Betreiben Kiews ausgelaufen. Der Transit durch die Ukraine hatte zuletzt noch für rund fünf Prozent der Erdgasimporte nach Europa gestanden.
Die meisten EU-Staaten hatten sich nach Russlands Invasion der Ukraine von russischem Gas verabschiedet. Doch vor allem die Slowakei, Ungarn, Österreich sowie Moldau hatten bis zuletzt über die ukrainischen Leitungen Gas bezogen und müssen nun Alternativen finden.
Der größte slowakische Gasimporteur SPP teilte mit, man werde alle Kunden über alternative Routen beliefern, hauptsächlich über Pipelines aus Deutschland und Ungarn. Dabei würden aber zusätzliche Kosten für Transitgebühren anfallen.
Österreich sieht sich dank gut gefüllter Gasspeicher und alternativer Importrouten über Italien und Deutschland gut auf den Lieferstopp vorbereitet. Die Gasversorgung sei gesichert und das Land nicht mehr auf Russland angewiesen, teilte die österreichische Energieministerin Leonore Gewessler auf dem Dienst X mit.
Die EU-Kommission hatte bereits am Dienstag erklärt, sie erwarte keine Versorgungsunterbrechungen. “Die europäische Gasinfrastruktur ist flexibel genug, um Mittel- und Osteuropa über alternative Routen mit Gas nicht-russischer Herkunft zu versorgen”, so die Behörde. Nach dem Angriff auf die Ukraine seien ab 2022 erhebliche neue LNG-Importkapazitäten aufgebaut worden.
Auch das Bundeswirtschaftsministerium sieht die EU deshalb gut vorbereitet. Die Versorgung Deutschland sei ebenso gewährleistet wie jene der angrenzenden Nachbarstaaten ohne Küstenzugang, sagte eine Sprecherin. Die Kapazitäten der deutschen LNG-Terminals stünden auch Unternehmen aus anderen EU-Mitgliedstaaten zur Verfügung.
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico hatte die Ukraine hingegen davor gewarnt, den Transitvertrag auslaufen zu lassen. Der moskaufreundliche Politiker drohte etwa damit, die Stromlieferungen in das Nachbarland zu kappen. Er hatte kurz vor Weihnachten Präsident Wladimir Putin in Moskau besucht, um über den Gastransit zu sprechen.
Fico kritisierte, seinem Land entgingen Hunderte Millionen Euro an Transiteinnahmen für die weitere Durchleitung des Gases nach Westen. Die höheren Gebühren für alternative Routen würden zudem zu einem Anstieg der Gas- und Strompreise in Europa führen, sagte er.
Die Ukraine hat seit Monaten angekündigt, den Vertrag mit Russland nicht zu verlängern. Ein Stopp sei im nationalen Interesse, erklärte Energieminister Herman Haluschtschenko: “Wir haben den Transit von russischem Gas gestoppt. Das ist ein historisches Ereignis.”
Kiew argumentiert, dem Kreml entgingen damit Einnahmen aus den Gasexporten. Laut Think-Tank Bruegel wären dies 6,5 Milliarden Dollar, wenn Russland die Lieferungen nicht umleiten könne. Allerdings entgegen auch der Ukraine jährlich etwa eine Milliarde Dollar brutto an Transitgebühren. rtr/tho
Ungarn hat wegen Mängeln bei der Rechtsstaatlichkeit den Anspruch auf EU-Gelder in Höhe von rund einer Milliarde Euro verloren. Zur Freigabe des Geldes hätte das Land bis Ende 2024 Reformauflagen umsetzen müssen, wie eine Sprecherin der EU-Kommission bestätigte. Bei den verfallenen Mitteln handelt es sich um 1,04 Milliarden Euro, die für Ungarn aus Strukturfonds vorgesehen waren.
Die Gelder waren Ende 2022 eingefroren worden, weil Kommission und Rat zum Schluss gekommen waren, dass Ungarn verschiedene Standards und Grundwerte missachtet. Zur Freigabe der Gelder hätte Ungarn bis Jahresende ausreichende Reformen umsetzen müssen. Dazu gehören unter anderem Änderungen von Gesetzen zur Vermeidung von Interessenkonflikten und Korruptionsbekämpfung. Das ist aber nicht passiert.
Die Führung in Budapest reagierte verständnislos auf den Verfall der Gelder. “Die ungarische Regierung hat alle Bedingungen für die Abrufung der EU-Ressourcen erfüllt”, behauptete Europa-Minister János Bóka vor dem Jahreswechsel auf seiner Facebook-Seite. Brüssel wolle Ungarn die Gelder aus politischen Gründen wegnehmen, fügte er hinzu. dpa/tho
Bei der Präsidentschaftswahl in Kroatien hat Amtsinhaber Zoran Milanović die erste Runde am 29. Dezember mit großem Vorsprung gewonnen. Der Kandidat der oppositionellen Sozialdemokraten kam auf 49,1 Prozent der Stimmen. Sein Herausforderer von der konservativen Regierungspartei HDZ, Dragan Primorac, erhielt demnach 19,3 Prozent. Die Stichwahl ist für den 12. Januar angesetzt.
Der 58-jährige Milanović sieht die westliche Militärhilfe für die Ukraine skeptisch und macht auch Stimmung gegen die Europäische Union. Im Wahlkampf trommelte er etwa gegen die angebliche Entsendung kroatischer Soldaten in die Ukraine, obwohl dies bisher von niemandem ins Auge gefasst wurde. Als Präsident pflegte er eine populistische Rhetorik und einen hemdsärmeligen Stil. Damit spricht er nicht nur seine linke Stammwählerschaft an, sondern auch rechte und ultra-rechte Wähler.
Der Präsident in Kroatien hat nur begrenzte Befugnisse. Er ist der Oberbefehlshaber der Armee und repräsentiert das Land mit seinen rund 3,8 Millionen Menschen auf internationaler Ebene. Im Europäischen Rat wird Kroatien aber vom konservativen Ministerpräsidenten Andrej Plenković vertreten. rtr/dpa/tho
ich hoffe, Sie sind gut und vor allem erholt ins neue Jahr gekommen! Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass die kommenden Monate politisch ähnlich nervenzehrend sein werden wie die vergangenen. Am 20. Januar wird Donald Trump erneut als US-Präsident vereidigt, sein Höfling Elon Musk alias “Kekius Maximus” vertreibt sich die verbleibende Zeit damit, die deutsche oder die britische Politik zu provozieren.
Die EU-Verantwortlichen werden versuchen müssen, trotz der Lärmkulisse einen klaren Kopf zu bewahren. Mit dem Jahreswechsel hat Polen den rotierenden Vorsitz im Rat übernommen, mit warmen Worten begrüßt von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der Außenbeauftragten Kaja Kallas. Der zu Ende gegangenen Ratspräsidentschaft Ungarns weint in Brüssel kaum jemand hinterher: Zu offensichtlich missbrauchten Viktor Orbán und seine Getreuen die Bühne für eigene Interessen, anstatt ein fairer Interessenmakler zu sein.
Der polnische Regierungschef Donald Tusk wird in den kommenden Wochen wichtige Entscheidungen vorbereiten müssen, gemeinsam mit von der Leyen, Kallas und dem neuen Ratspräsidenten António Costa. Zwei Wochen nach dem Amtsantritt Trumps kommen die EU-Staats- und Regierungschefs zu einer Klausur zusammen, wie Sie in unserer Terminvorschau nachlesen können: Unterstützung der Ukraine, europäische Verteidigung, Trumps Zölle und die eigene Wettbewerbsfähigkeit – all diese Themen verlangen wichtige Weichenstellungen. Zugleich bindet die im Mai anstehende Präsidentschaftswahl in Polen aber die Hände Tusks, wie Sie in der Analyse von Lukas Knigge zur Klimapolitik nachlesen können.
Der Jahreswechsel brachte aber auch eine gute Nachricht für das Zusammenwachsen Europas: 18 Jahre nach ihrem EU-Beitritt sind Rumänien und Bulgarien nun vollwertige Mitglieder der Schengenzone. Österreich hatte im Dezember sein Veto aufgehoben und damit den “historischen Moment” ermöglicht, von dem der bulgarische Ministerpräsident Dimitar Glavchev nun sprach.
Ich wünsche Ihnen ein gesundes neues Jahr – und gute Nerven!
Die EU wird auch im neuen Jahr voraussichtlich keine Führungsrolle bei den internationalen Bemühungen für mehr Klimaschutz einnehmen. Auf die unambitionierte ungarische Ratspräsidentschaft folgt die polnische. Durch die nationale Situation in Polen drohen wichtige Meilensteine der europäischen Klimapolitik wie das EU-Klimaziel 2040 verschleppt zu werden – womöglich sogar bis ins zweite Halbjahr.
Beim EU-Umweltrat Mitte Dezember diskutierten die EU-Umweltminister noch einmal, wie stark Europa seine Treibhausgasemissionen bis 2040 reduzieren will. Eine Einigung zum Klimaziel 2040 blieb aus, obwohl die Kommission schon im Februar 2024 das Angebot von 90 Prozent weniger Treibhausgasen als im Jahr 1990 auf den Tisch gelegt hatte.
Auch wird die EU die international gültige Frist für das nächste Klimaziel (NDC) für 2035, das sie bei der UN bis Ende Februar einreichen muss, aller Voraussicht nach überschreiten. Die Kommission macht daraus keinen Hehl, ohne Einigung der Länder sind ihr jedoch die Hände gebunden.
Das europäische NDC für 2035 hängt vom EU-Klimaziel 2040 ab. Zwischen den Zielen für 2030 (55 Prozent THG-Reduktion) und 2040 werde eine Linie gezogen und davon das 2035-Ziel abgelesen, so hat es EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra bei der COP29 in Baku verkündet. Einigen sich die EU-Staaten auf 90 Prozent THG-Minderung bis 2040, läge das NDC für 2035 bei 72,5 Prozent.
Es wäre ein ambitioniertes Ziel. Die Frage ist nur, ob und vor allem wann es kommt. “Ein klares und frühzeitiges Signal der EU in Bezug auf die Klimaziele für die Zeit nach 2030 würde andere Regierungen, darunter auch China, unter Druck setzen, den Übergang zu beschleunigen und den Investoren Sicherheit zu geben”, sagt Marc Weissgerber, Geschäftsführer des Berliner Büros des Thinktanks E3G.
Europa hinkt in den G20 beim Zeitplan hinterher. Brasilien, Großbritannien, Kanada und sogar die USA haben ihr NDC für 2035 bereits verkündet. Selbst China ist Beobachtern zufolge bereit, sein NDC vorzulegen, will es zeitlich aber an die Bekanntgabe des europäischen Ziels knüpfen. Die fehlende Einigung der EU-Staaten zum 2040er-Ziel wirkt sich daher auch auf das klimapolitisch hochrelevante China aus.
Die wichtigten Kennziffern der bisherigen NDCs für 2035 im Überblick:
Beim EU-Umweltrat im Dezember kam es nur zu einem Gedankenaustausch. Die ungarische Ratspräsidentschaft wollte von den Mitgliedstaaten wissen, wie Klimagesetze vereinfacht werden könnten, um Unternehmen weniger zu belasten und welche Grundvoraussetzungen (“enabling conditions”) für das neue Klimaziel geschaffen werden müssen. Nahezu dieselbe Debatte war unter belgischer Ratsleitung bereits vor sechs Monaten geführt worden, seitdem ist nicht viel passiert.
Weder bei den Ratstreffen der Minister noch bei den Gipfeln der Staats- und Regierungschefs wurde eine Einigung überhaupt angestrebt. Auch Ende Juni, als die Staatschefs die sogenannte Strategische Agenda bis 2029 beschlossen, wurde die Klimapolitik nur am Rande behandelt. Beim EU-Gipfel im Dezember wurde das Thema trotz des Drucks aus der Zivilgesellschaft, sich auf künftige Klimaziele zu einigen, ausgeklammert.
“Nun läuft der EU die Zeit davon”, sagt Weissgerber. Die Wahlen in Deutschland, Polen und Rumänien könnten eine Einigung über den Weg zur Klimaneutralität wahrscheinlich auf die zweite Hälfte des Jahres 2025 oder später verschieben, befürchtet Weissgerber. Er sieht es als “verpasste Gelegenheit”, nach den Wahlen in den USA und der COP29 ein klares Bekenntnis zu einer klimapolitischen Führungsrolle abzugeben.
Auch Deutschland wird seinem Anspruch als klimapolitischer Leitwolf in der EU nicht gerecht, trotz zahlreicher Lippenbekenntnisse. Das lag nicht allein an einer klimapolitisch bremsenden ehemaligen FDP-Beteiligung der Regierung, denn die Bundesregierung hat sich noch immer nicht eindeutig positioniert.
Berlin habe es schlicht nicht eilig, berichten Beobachter. Der Europawahlkampf und die Neuordnung der EU-Exekutive sowie die ungarische Ratspräsidentschaft bremsten den Elan. Im neuen Jahr werde man dann schon zu einer Einigung finden, so das Kalkül. Die UN-Deadline werde die EU zwar reißen, dafür würde das NDC ambitioniert ausfallen. Das steht längst auf der Kippe, denn die nun folgende polnische Ratspräsidentschaft ist selbst höchst skeptisch gegenüber einem 90-Prozent-Ziel für 2040.
Das Land müsste das Ziel als Vorsitz der Mitgliedstaaten federführend verhandeln, hat aber gleichzeitig ganz andere Probleme. In Polen steht im Mai eine enorm wichtige Präsidentschaftswahl an. Der Ausgang entscheidet darüber, ob die Bürgerkoalition von Ministerpräsident Donald Tusk mehr Handlungsspielraum haben wird oder ob sie sich weiter mit einem Präsidenten der rechtsnationalistischen PiS auseinandersetzen muss.
Einen Klimawahlkampf wird es sicherlich nicht geben, denn auch Tusks Lager hinterfragt neue Klimaschutzvorgaben und fürchtet vor allem zusätzliche soziale Belastungen. Um sich gegenüber der PiS nicht angreifbar zu machen, dürfte das Thema also auch unter Pro-Europäern kaum eine Rolle spielen.
Es ist also fraglich, ob es überhaupt gelingt, im ersten Halbjahr 2025 eine Einigung zum EU-Klimaziel 2040 zu erzielen. Denn selbst unter Befürwortern einer ambitionierten EU-Klimapolitik ist man sich einig, dass ein Wahlsieg proeuropäischer Kräfte in Polen wichtiger ist als die Einigung auf 90 Prozent Treibhausgasreduktion bis Februar.
Wie sieht der Sitzungskalender des EU-Parlaments aus? Wann finden die Treffen des Rates statt? Was steht auf der Agenda der EU-Kommission? Wir haben für Sie eine Übersicht über die wichtigsten Termine der EU-Institutionen im ersten Quartal 2025 zusammengestellt. Alle Angaben sind vorläufig und unterliegen möglichen Änderungen durch die jeweiligen Institutionen.
EU-Parlament
Januar
13.01.-16.01.2025
Ausschuss- und Fraktionssitzungswoche
20.01.-23.01.2025
Plenarsitzungswoche
27.01.-30.01.2025
Ausschusssitzungswoche
Februar
03.02.-06.02.2025
Ausschuss- und Fraktionssitzungswoche
10.02.-13.02.2025
Plenarsitzungswoche
17.02.-20.02.2025
Ausschusssitzungswoche
März
03.03.-06.03.2025
Ausschuss- und Fraktionssitzungswoche
10.03.-13.03.2025
Plenarsitzungswoche
17.03.-20.03.2025
Ausschusssitzungswoche
24.03.-27.03.2025
Ausschuss- und Fraktionssitzungswoche
31.03.-03.04.2025
Plenarsitzungswoche
Europäischer Rat, Rat der EU & Ministertagungen
Januar
20.01.2025
Euro-Gruppe
21.01.2025
Rat der EU: Wirtschaft und Finanzen
27.01.2025
Rat der EU: Auswärtige Angelegenheiten
27.01.2025
Rat der EU: Landwirtschaft und Fischerei
28.01.2025
Rat der EU: Allgemeine Angelegenheiten
Februar
03.02.2025
Klausur der EU-Staats- und Regierungschefs
03.02.2025
Informeller Handelsrat
03.02.2025
Informeller Rat für Wettbewerbsfähigkeit
17.02.2025
Informeller Allgemeiner Rat
17.02.2025
Euro-Gruppe
18.02.2025
Rat der EU: Wirtschaft und Finanzen
24.02.2025
Rat der EU: Auswärtige Angelegenheiten
24.02.2025
Rat der EU: Landwirtschaft und Fischerei
25.02.2025
Rat der EU: Allgemeine Angelegenheiten
März
04.03.-05.03.2025
Informeller Telekomrat
06.03.-07.03.2025
Rat der EU: Justiz und Inneres
06.03.2025
Rat der EU: Wettbewerbsfähigkeit
10.03.2025
Euro-Gruppe
10.03.2025
Rat der EU: Beschäftigung, Sozialpolitik, Gesundheit und Verbraucherschutz
11.03.2025
Rat der EU: Wirtschaft und Finanzen
17.03.2025
Rat der EU: Auswärtige Angelegenheiten
17.03.2025
Rat der EU: Energie
17.03.-18.03.2025
Informeller Verkehrsrat
18.03.2025
Rat der EU: Allgemeine Angelegenheiten
20.03.-21.03.2025
Europäischer Rat
24.03.2025
Rat der EU: Landwirtschaft und Fischerei
27.03.2025
Rat der EU: Umwelt
28.03.2025
Rat der EU: Allgemeine Angelegenheiten
Agenda der EU-Kommission 2025
Januar
09.01.-10.01.2025
Besuch des Kollegiums der EU-Kommissare in Polen
15.01.2025
Kompass für Wettbewerbsfähigkeit, Jahresbericht über Binnenmarkt und Wettbewerbsfähigkeit
21.01.2025
Europäischer Aktionsplan für die Cybersicherheit von Krankenhäusern und Gesundheitsdienstleistern
Februar
05.02.2025
Mitteilung über die Bewältigung von Herausforderungen bei E-Commerce-Plattformen
11.02.2025
Arbeitsprogramm der Kommission für 2025
19.02.2025
Eine Vision für Landwirtschaft und Ernährung
26.02.2025
Clean Industrial Deal, Omnibus-Vereinfachungspaket
März
05.03.2025
Union of Skills, Fahrplan für Frauenrechte
Russland hat die Gaslieferungen nach Europa durch die Ukraine am Mittwochmorgen gestoppt. Der Transitvertrag zwischen Gazprom und dem ukrainischen Versorger Naftogaz war zum Jahreswechsel auf Betreiben Kiews ausgelaufen. Der Transit durch die Ukraine hatte zuletzt noch für rund fünf Prozent der Erdgasimporte nach Europa gestanden.
Die meisten EU-Staaten hatten sich nach Russlands Invasion der Ukraine von russischem Gas verabschiedet. Doch vor allem die Slowakei, Ungarn, Österreich sowie Moldau hatten bis zuletzt über die ukrainischen Leitungen Gas bezogen und müssen nun Alternativen finden.
Der größte slowakische Gasimporteur SPP teilte mit, man werde alle Kunden über alternative Routen beliefern, hauptsächlich über Pipelines aus Deutschland und Ungarn. Dabei würden aber zusätzliche Kosten für Transitgebühren anfallen.
Österreich sieht sich dank gut gefüllter Gasspeicher und alternativer Importrouten über Italien und Deutschland gut auf den Lieferstopp vorbereitet. Die Gasversorgung sei gesichert und das Land nicht mehr auf Russland angewiesen, teilte die österreichische Energieministerin Leonore Gewessler auf dem Dienst X mit.
Die EU-Kommission hatte bereits am Dienstag erklärt, sie erwarte keine Versorgungsunterbrechungen. “Die europäische Gasinfrastruktur ist flexibel genug, um Mittel- und Osteuropa über alternative Routen mit Gas nicht-russischer Herkunft zu versorgen”, so die Behörde. Nach dem Angriff auf die Ukraine seien ab 2022 erhebliche neue LNG-Importkapazitäten aufgebaut worden.
Auch das Bundeswirtschaftsministerium sieht die EU deshalb gut vorbereitet. Die Versorgung Deutschland sei ebenso gewährleistet wie jene der angrenzenden Nachbarstaaten ohne Küstenzugang, sagte eine Sprecherin. Die Kapazitäten der deutschen LNG-Terminals stünden auch Unternehmen aus anderen EU-Mitgliedstaaten zur Verfügung.
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico hatte die Ukraine hingegen davor gewarnt, den Transitvertrag auslaufen zu lassen. Der moskaufreundliche Politiker drohte etwa damit, die Stromlieferungen in das Nachbarland zu kappen. Er hatte kurz vor Weihnachten Präsident Wladimir Putin in Moskau besucht, um über den Gastransit zu sprechen.
Fico kritisierte, seinem Land entgingen Hunderte Millionen Euro an Transiteinnahmen für die weitere Durchleitung des Gases nach Westen. Die höheren Gebühren für alternative Routen würden zudem zu einem Anstieg der Gas- und Strompreise in Europa führen, sagte er.
Die Ukraine hat seit Monaten angekündigt, den Vertrag mit Russland nicht zu verlängern. Ein Stopp sei im nationalen Interesse, erklärte Energieminister Herman Haluschtschenko: “Wir haben den Transit von russischem Gas gestoppt. Das ist ein historisches Ereignis.”
Kiew argumentiert, dem Kreml entgingen damit Einnahmen aus den Gasexporten. Laut Think-Tank Bruegel wären dies 6,5 Milliarden Dollar, wenn Russland die Lieferungen nicht umleiten könne. Allerdings entgegen auch der Ukraine jährlich etwa eine Milliarde Dollar brutto an Transitgebühren. rtr/tho
Ungarn hat wegen Mängeln bei der Rechtsstaatlichkeit den Anspruch auf EU-Gelder in Höhe von rund einer Milliarde Euro verloren. Zur Freigabe des Geldes hätte das Land bis Ende 2024 Reformauflagen umsetzen müssen, wie eine Sprecherin der EU-Kommission bestätigte. Bei den verfallenen Mitteln handelt es sich um 1,04 Milliarden Euro, die für Ungarn aus Strukturfonds vorgesehen waren.
Die Gelder waren Ende 2022 eingefroren worden, weil Kommission und Rat zum Schluss gekommen waren, dass Ungarn verschiedene Standards und Grundwerte missachtet. Zur Freigabe der Gelder hätte Ungarn bis Jahresende ausreichende Reformen umsetzen müssen. Dazu gehören unter anderem Änderungen von Gesetzen zur Vermeidung von Interessenkonflikten und Korruptionsbekämpfung. Das ist aber nicht passiert.
Die Führung in Budapest reagierte verständnislos auf den Verfall der Gelder. “Die ungarische Regierung hat alle Bedingungen für die Abrufung der EU-Ressourcen erfüllt”, behauptete Europa-Minister János Bóka vor dem Jahreswechsel auf seiner Facebook-Seite. Brüssel wolle Ungarn die Gelder aus politischen Gründen wegnehmen, fügte er hinzu. dpa/tho
Bei der Präsidentschaftswahl in Kroatien hat Amtsinhaber Zoran Milanović die erste Runde am 29. Dezember mit großem Vorsprung gewonnen. Der Kandidat der oppositionellen Sozialdemokraten kam auf 49,1 Prozent der Stimmen. Sein Herausforderer von der konservativen Regierungspartei HDZ, Dragan Primorac, erhielt demnach 19,3 Prozent. Die Stichwahl ist für den 12. Januar angesetzt.
Der 58-jährige Milanović sieht die westliche Militärhilfe für die Ukraine skeptisch und macht auch Stimmung gegen die Europäische Union. Im Wahlkampf trommelte er etwa gegen die angebliche Entsendung kroatischer Soldaten in die Ukraine, obwohl dies bisher von niemandem ins Auge gefasst wurde. Als Präsident pflegte er eine populistische Rhetorik und einen hemdsärmeligen Stil. Damit spricht er nicht nur seine linke Stammwählerschaft an, sondern auch rechte und ultra-rechte Wähler.
Der Präsident in Kroatien hat nur begrenzte Befugnisse. Er ist der Oberbefehlshaber der Armee und repräsentiert das Land mit seinen rund 3,8 Millionen Menschen auf internationaler Ebene. Im Europäischen Rat wird Kroatien aber vom konservativen Ministerpräsidenten Andrej Plenković vertreten. rtr/dpa/tho