Table.Briefing: Europe

Neue Regeln für Triloge + Vorbelastete Regierung in Den Haag

Liebe Leserin, lieber Leser,

die ungarische Ratspräsidentschaft beginnt in einer Zeit, in der die europäischen Institutionen neu besetzt werden. Zurzeit befinden sich die EU-Parlamentarier mitten in den Verhandlungen über die Zusammensetzung der Fraktionen und Ausschüsse. Letztere werden bei der Konferenz der Präsidenten am 11. Juli zugeschnitten. Ursula von der Leyen könnte während der ersten Sitzungswoche des neuen Europäischen Parlaments ab dem 16. Juli als Präsidentin der Kommission wiedergewählt werden.

Die ungarische Ratspräsidentschaft geht davon aus, dass die neue Kommission voraussichtlich im November ihre Arbeit aufnehmen wird – nachdem die Parlamentarier den designierten Kommissaren zugestimmt haben. Für den Herbst kündigen die Ungarn die ersten Triloge der neuen Legislatur an. Darunter sind auch die Verhandlungen um die offenen Dossiers des Green Deal.

Europaabgeordnete stellen diesen Zeitplan infrage. Möglich wäre es, dass die Kommission tatsächlich schon im Herbst ihre Arbeit aufnimmt, heißt es im Parlament. Allerdings könne es passieren, dass einige der Kommissionskandidaten bei den Anhörungen im Parlament zunächst durchfallen. In diesem Fall könnten die Triloge erst im Januar unter polnischer Präsidentschaft beginnen.

Ein französischer Parlamentarier erinnert an den Fall von Sylvie Goulard, die 2019 von Emmanuel Macron vorgeschlagen wurde. Das Parlament lehnte Goulard ab, an ihrer Stelle wurde Thierry Breton ernannt.

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Claire Stam
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Analyse

Verhaltenskodex für Triloge: Assistenten sollen ausgeschlossen werden

Künftig sollen akkreditierte parlamentarische Assistenten (APAs) von Europaabgeordneten nicht mehr an Trilogen teilnehmen dürfen. Dies schlägt die Verwaltung des Europaparlaments für die nächste Wahlperiode vor. Der Vorschlag steht im Entwurf für einen Verhaltenskodex für die interinstitutionellen Verhandlungen. Die Fraktionschefs stimmen bei ihrer Sitzung am 11. Juli darüber ab, ob die Leitlinien so oder in geänderter Form zu Beginn der zehnten Wahlperiode am 16. Juli in Kraft treten.

Das Papier, das Table.Briefings vorliegt, greift Vorschläge auf, die eine Reformkommission namens “Parlament 2024” unter Leitung von Präsidentin Roberta Metsola erarbeitet hat.

Es gibt aber Widerstand in den Fraktionen von EVP, S&D und Grünen gegen den Plan, APAs nicht mehr bei Trilogverhandlungen zuzulassen. Der Vorschlag der Parlamentsverwaltung für die personelle Begleitung von Trilogen lautet wörtlich: “Ein Fraktionsberater pro Fraktion kann an den Trilogsitzungen teilnehmen und den Berichterstatter und die Schattenberichterstatter sowie die damit verbundenen Vor- und Nachbereitungssitzungen unterstützen.” Die Vereinigung der akkreditierten parlamentarischen Assistenten, das APA-Committee, läuft Sturm gegen diese Formulierung.  

Rolle des Parlaments soll gestärkt werden

Der Verhaltenskodex für Triloge hat das Ziel, belastbare und einheitliche Regeln für die Teilnehmer des Parlaments an den inoffiziellen Vermittlungsverfahren aufzustellen und die Rolle des Parlaments gegenüber Kommission und Rat zu stärken.Triloge sind inzwischen das Standard-Vermittlungsverfahren zwischen den beiden Co-Gesetzgebern Parlament und Rat unter Beteiligung der Kommission. Das reguläre Vermittlungsverfahren wurde zum letzten Mal vor mehr als zwölf Jahren angewendet. Versuche, das reguläre Vermittlungsverfahren wiederzubeleben, sind gescheitert.

Die Triloge wurden zuletzt von den Ausschüssen des Europaparlaments sehr unterschiedlich gehandhabt. Es gab stellenweise Kritik an der Abwicklung, weil Verhandlungen wenig transparent geführt wurden und substanzielle Änderungen an den Rechtstexten unter vier Augen ausgehandelt wurden. Bemängelt wurde zudem, dass es keine klaren Definitionen für die Kompetenzen bei technischen Trilogen gab, die auf Ebene der parlamentarischen Assistenten der Berichterstatter und Schattenberichterstatter abgehandelt wurden.

Teilnahme von Ausschussvorsitzenden Pflicht

Der Kodex will Vorsitzende der betroffenen Ausschüsse dazu verpflichten, an den Trilogsitzungen teilzunehmen. Eigentlich sollte das schon Standard sein. Nicht alle Ausschussvorsitzenden haben es aber so gehandhabt. Zudem sieht der Kodex vor, dass in der Regel nur der oder die Ausschussvorsitzende, der auch das Verhandlungsteam des Parlaments leiten soll, sowie der Berichterstatter in den Trilogen redeberechtigt sind.

“Der Vorsitzende des Verhandlungsteams und der Berichterstatter können in Trilogen im Namen des Parlaments das Wort ergreifen”, heißt es in dem Papier. Ausnahmsweise sollten auch Schattenberichterstatter der Fraktionen auf Intervention des Ausschussvorsitzenden ihre Position darlegen können.   

Neue Regeln für technische Triloge

 Der Verhaltenskodex sieht zudem vor, dass in der Regel die kompletten Verhandlungen im Beisein des gesamten Verhandlungsteams stattfinden. Auszeiten, in denen der Ausschussvorsitzende und der Berichterstatter mit der Gegenseite verhandeln, sollen die Ausnahme sein. In Artikel 3 Absatz 7 heißt es zu Auszeiten wörtlich: “Diese Sitzungen sind grundsätzlich so kurz wie möglich zu halten, und das Parlament sollte in der Zahl der Teilnehmer nicht unterrepräsentiert sein.” Unmittelbar im Anschluss an derartige Auszeiten sollen Ergebnisse dem Verhandlungsteam des Parlaments übermittelt werden.

Auch künftig sollen technische Fragen bei gesonderten Trilogsitzungen verhandelt werden können. Das Mandat für diese technischen Triloge müsse aber “in Umfang und Dauer begrenzt” sein und “darf keine politischen Fragen umfassen”.

Während technische Triloge bislang vielfach auf Parlamentsseite allein von Assistenten und Fraktionsmitarbeitern bestritten wurden, sieht der Kodex künftig vor, dass sie in der Regie des Parlaments “unter der Aufsicht des Vorsitzenden des Verhandlungsteams vom Sekretariat des Ausschusses moderiert” werden. Auch hier ist von der Verwaltung künftig die Teilnahme der Assistenten nicht mehr vorgesehen.

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Weshalb in der neuen Regierung in Den Haag mit Spannungen zu rechnen ist

Es gilt in Den Haag als das größte politische Wagnis seit dem Zweiten Weltkrieg. In den Niederlanden hat Regierungschef Dick Schoof am Dienstag mit seiner Koalition die Amtsgeschäfte übernommen. Der 67-Jährige geht mit dem Handicap an den Start, nur eine Notlösung gewesen zu sein. Dick Schoof sei bisher zwar einflussreicher Spitzenbeamter gewesen, habe aber anders als seine Vorgänger nie einen Wahlkampf durchgestanden oder politische Verhandlungen geführt, konstatiert die Zeitung “De Volkskrant”.

Die wichtigste Aufgabe von Dick Schoof wird nun sein, aus einem heterogenen Kabinett ein Team zu bilden. Mit welcher Autorität er das tun wird, ist eine von vielen offenen Fragen. Über eine eigene Machtbasis verfügt der Regierungschef in Den Haag jedenfalls nicht. 

Spannungen zwischen den Koalitionspartnern

Eine Sommerpause wird es für die Ministerinnen und Minister nicht geben. Die Koalition hat sich bis zum Herbst Zeit gegeben, aus der Rahmenvereinbarung zwischen den vier Parteien ein Regierungsprogramm zu formulieren. Spannungen sind dabei programmiert. Wahlsieger Geert Wilders mit seiner rechtsextremen Freiheitspartei PVV musste bekanntlich auf den Posten als Regierungschef verzichten, weil sonst die rechtsliberale VVD, die nationalkonservative NSC und die populistische Bauernbewegung BBB der Koalition nicht zugestimmt hätten. Die Vorsitzenden der vier Parteien werden aus der Zweiten Kammer in Den Haag heraus das Regierungsgeschäft kommentieren und beeinflussen wollen, so die Befürchtung. 

Positiv fällt auf, dass die rechtsliberale VVD des bisherigen Regierungschefs Mark Rutte und die nationalkonservative NSC des früheren Christdemokraten Pieter Omtzigt sich bemüht haben, einige der Schlüsselpositionen mit Vertrauensleuten zu besetzen. Dies auch als Signal einer gewissen Kontinuität an die europäischen Partner, die Nato und mit Blick auf die Unterstützung der Ukraine.

Unterstützer der Ukraine

So wird mit Caspar Veldkamp ein erfahrener Spitzendiplomat Außenminister, der sich in dem Ressort laut “NRC Handelsblad” bestens auskennt. Der 60-jährige Vertraute von Pieter Omtzigt war in seiner Karriere schon in Warschau und in Washington stationiert und hat in Tel Aviv und Athen als Botschafter gedient. Ruben Brekelmans von der rechtsliberalen VVD ist neuer Verteidigungsminister. Der 37-Jährige hat sich als Abgeordneter für mehr Investitionen in Verteidigung und für die Aufstockung der Hilfe für die Ukraine starkgemacht.

Als wichtiger Unterstützer der Ukraine hat sich auch David Van Weel (VVD) profiliert, nun Minister für Justiz und Sicherheit. Der 48-Jährige war sicherheitspolitischer Berater von Mark Rutte und seit 2020 von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Besonders vehement wehrte er sich in der öffentlichen Debatte immer wieder gegen das russische Narrativ, dass der Westen aufgeben werde und die Ukraine keine Chance habe. In der neuen Schlüsselrolle wird er ein Auge darauf haben müssen, ob Geert Wilders sein Versprechen hält und verfassungswidrige Forderungen seiner PVV tatsächlich im Eisfach lässt. Die Sorge um den Rechtsstaat ist bei VVD und NSC mit Blick auf die Zusammenarbeit mit Geert Wilders nicht ausgeräumt. 

Geld ist der größte Streitpunkt

Als Aufpasser ist auch der VVD-Mann und künftige Finanzminister Eelco Heinen im Kabinett. Das Geld ist der größte Konfliktpunkt zwischen den Koalitionspartnern. VVD und NSC stehen für Sparsamkeit und einen ausgeglichenen Haushalt. So soll etwa bei der Entwicklungszusammenarbeit oder bei der Verwaltung massiv gespart werden. Es ist allerdings unklar, wie etwa die 22-prozentige Einsparung bei den Staatsbediensteten umgesetzt werden soll. PVV und BBB hingegen würden lieber mehr Geld ausgeben, etwa für 100.000 Wohnungen im Jahr oder für die Halbierung des Selbstbehalts bei den Gesundheitskosten.

Tatsächlich wird sich die neue Regierung rasch mit denselben Problemen konfrontiert sehen, an denen das Kabinett von Mark Rutte zuletzt gescheitert ist. Nämlich mit dem Wohnungsbau, den Stickstoffemissionen in der Landwirtschaft, den mangelnden Plätzen für die Aufnahme von Asylsuchenden und generell dem Vertrauen in die Politik. Drei der vier Koalitionspartner haben mit Proteststimmen bei den Wahlen punkten können und darum eine neue Politik in Aussicht gestellt. Diese Erwartungen zu erfüllen, wird für Dick Schoof und sein Kabinett die Herausforderung, an der die Regierung scheitern könnte

Politischer Gesinnungsgenosse von Viktor Orbán

Unsicherheitsfaktor bleiben Geert Wilders und die PVV-Minister in der Regierung. So musste der Rechtspopulist seine erste Wahl für den Posten als Minister für Asyl und Migration kurz vor der Verteidigung am Dienstag zurückziehen, da der Kandidat die Sicherheitsüberprüfung nicht bestand. Nun bekam Marjolein Faber den Job, die sich bei der Anhörung vom Begriff “Umvolkung” distanzieren musste, den sie als Abgeordnete im Zusammenhang mit der Zuwanderung verwendet hatte. Sie sei sich bewusst, dass der Begriff aus dem Vokabular der Verschwörungstheoretiker einen bewussten Plan impliziere und dass dies falsch sei, sagt sie.

Auffällig auch die Biografie des neuen Wirtschaftsministers Dirk Beljaarts von der PVV. Er war in den vergangenen neun Jahren Honorarkonsul für Ungarn in den Niederlanden. Der frühere Hoteldirektor teile Geert Wilders Liebe zu Ungarn, konstatiert “NRC Handelsblad”. Der Rechtspopulist ist mit einer Ungarin verheiratet und politischer Gesinnungsgenosse von Viktor Orbán

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News

Sozialdemokraten fordern Gesetz zur Einschränkung von Subunternehmern

Führende Sozialdemokraten fordern, dass die neue EU-Kommission ein Gesetz zur Begrenzung des Subunternehmertums vorlegt. Der Vorstoß kommt von der S&D-Vizefraktionsvorsitzenden Gaby Bischoff, dem Luxemburger Vize-Parlamentspräsidenten Marc Angel sowie weiteren S&D-Abgeordneten aus Schweden, Dänemark, Österreich, Finnland, den Niederlanden und Belgien. Die sozialdemokratischen MdEPs hatten ihren Vorstoß zunächst bei der gewerkschaftsnahen Plattform “Social Europe” publik gemacht.

“Komplizierte Subunternehmensstrukturen machen effektive Kontrollen fast unmöglich und schützen die, die sich nicht an unsere Regeln halten wollen”, sagte Bischoff zu Table.Briefings. Dadurch komme es europaweit vermehrt zu Ausbeutung, Lohndiebstahl, Steuervermeidung und unsicheren Arbeitsplätzen.

Risikobranchen im Fokus

In ihrem Beitrag argumentieren die Abgeordneten, die Länge von Subunternehmerketten solle in Branchen begrenzt werden, in denen ein besonderes Risiko von Ausbeutung und Arbeitskriminalität bestehe. Genannt werden explizit die Bau-, Transport-, Reinigungs- und Lebensmittelbranche. Auch Arbeitsvermittler sollten besser reguliert werden.

Weiter betonen sie: “Als Sozialdemokraten glauben wir, dass dies eine der wichtigsten sozialen Forderungen unserer Fraktion an den nächsten Kommissionspräsidenten sein sollte.” Der Vorstoß kommt mitten hinein in die Debatten zu den Prioritäten der Kommission für die Legislaturperiode bis 2029. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen führt derzeit Gespräche mit EVP, Sozialdemokraten, Liberalen und Grünen, um deren Stimmen für ihre Wiederwahl zu gewinnen. Einen Beschluss der S&D-Gruppe zu den Subunternehmern gibt es nach Informationen von Table.Briefings aber noch nicht.

Auf nationaler Ebene gibt es in einigen EU-Ländern zum Teil bereits Verbote oder Beschränkungen im Bereich der Subunternehmer. So hatte der deutsche Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in der Pandemie ein Gesetz auf den Weg gebracht, das den Einsatz von Fremdpersonal über Subunternehmern in der Schlachtung, Zerlegung und Fleischverarbeitung verbietet. lei

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Liese will Teilung des ENVI-Ausschusses

Am 11. Juli will die Conference of Presidents, kurz COP, die Zuschnitte der Ausschüsse für die neue Legislatur im EU-Parlament beschließen. Peter Liese (CDU) geht davon aus, dass der ENVI-Ausschuss aufgespalten wird. Die Themen Gesundheit und Lebensmittelsicherheit könnten an einen eigenen Vollausschuss übertragen werden. Bislang waren sie Teil des ENVI, der überwiegend aus dem klima- und umweltpolitischen Portfolio besteht.

Somit würden die Parlamentsausschüsse an die Zuschnitte der Generaldirektionen in der EU-Kommission angepasst werden. Dort gibt es mit der DG Sante bereits eine Generaldirektion für die Themen Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Der ENVI-Ausschuss würde sich nur noch mit den Themen der DG Clima und DG ENV beschäftigen.

Die luxemburgische Grünen-Abgeordnete Tilly Metz mahnte, den aktuellen Zuschnitt des ENVI beizubehalten, da die Themen Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit eng miteinander verknüpft seien.

Kritik an Pascal Canfin

Liese kritisierte den bisherigen Zuschnitt und insbesondere den bisherigen Ausschussvorsitzenden Pascal Canfin (Renew). Er habe sich nie für Gesundheitsthemen interessiert, sagte Liese am Dienstag.

Der umweltpolitische sowie gesundheitspolitische Sprecher der EVP erhebt selbst keinen Anspruch auf einen Ausschussvorsitz. Sollte die Teilung des ENVI beschlossen werden, will Liese weiterhin Klima- und Umweltpolitik machen und die Gesundheitspolitik dem neuen ungarischen EVP-Gesundheitspolitiker András Kulja überlassen. luk

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Studie: Investitionslücke für Klimaschutz in der EU bleibt bestehen

Trotz verschiedener EU-Programme zur Förderung der privaten und öffentlichen Finanzierung für Klimaschutzmaßnahmen besteht weiterhin eine erhebliche Investitionslücke. Um das Klimaziel für 2030 zu erreichen, müssten die Investitionen auf 800 Milliarden Dollar pro Jahr verdoppelt werden. Gleichzeitig steigen die Subventionen für fossile Brennstoffe in der EU. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des European Climate Neutrality Observatory (ECNO) – der Thinktank beobachtet Fortschritte bei den EU-Klimazielen. Unter anderem das Ecologic Institute und das New Climate Institute haben an der Studie mitgearbeitet.

Bei der Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen habe es im Vergleich zum Vorjahr kaum Verbesserungen und sogar einige Verschlechterungen gegeben, die weitere Fortschritte in anderen Sektoren gefährden, schreiben die Autoren. Die Renovierung von Gebäuden sowie die Umstellung auf emissionsfreie Mobilität gingen beispielsweise viel zu langsam voran. Emissionen im Straßenverkehr gingen gar in die falsche Richtung und hätten zugenommen.

Natürliche Senken nehmen ab

Auch bei CO₂-Entnahmen sei man “auf dem falschen Weg”. Natürliche CO₂-Senken nehmen weiter ab. “Für eine klimaneutrale Zukunft müssen sowohl die natürlichen als auch die technischen Möglichkeiten deutlich verbessert werden.”

Zwar habe es kleine Verbesserungen beim sozial gerechten Übergang gegeben, aber insgesamt seien die Fortschritte auch hier noch zu langsam. Es gebe mehr Arbeitsplätze im Erneuerbaren-Sektor, jedoch stiegen fossile Subventionen zuletzt stärker an als die Mittel zur Steigerung der Energieeffizienz.

Um die EU bis 2050 klimaneutral zu machen, empfehlen die ECNO-Autoren:

  • fossile Subventionen schrittweise abzubauen und die Investitionslücke zu schließen.
  • Mittel zu Unterstützung nachhaltiger Investitionen umzuschichten, die die Ursachen von Energiearmut und Energiesicherheitsrisiken angehen.
  • EU-Finanzierung für Elektrifizierung, Netzinfrastruktur und Energieeffizienz sowie ein umweltfreundliches öffentliches Beschaffungswesen.
  • die Verkehrsemissionen zu senken durch Konzentration auf Unternehmensflotten mit hoher Kilometerleistung sowie Ausweitung des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs.
  • strenge, standardisierte Kriterien für die Beschaffung und Kennzeichnung nachhaltiger Lebensmittel, um eine gesündere, pflanzliche Ernährung zu fördern.
  • Lebensmittelverschwendung zu verringern durch strengere Leitlinien für Geschäfts- und Vermarktungspraktiken.
  • Vorgaben für Emissionsreduzierungen bei den Händlern und Verarbeitern von Agrarerzeugnissen.
  • Abkehr von Monokulturen hin zu naturnahen Wäldern mit einer größeren Mischung von Baumarten, um biologische Vielfalt und Widerstandsfähigkeit der Wälder zu fördern. luk
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Digitale Dekade: Wo es noch Defizite gibt

Das Fazit des zweiten Berichts der Kommission über den Stand der digitalen Dekade fällt ernüchternd aus. “Aus dem heutigen Bericht geht eindeutig hervor, dass wir nicht auf dem richtigen Weg sind, unsere Ziele für den digitalen Wandel in Europa zu erreichen”, bilanziert Margrethe Vestager, die zuständige Exekutiv-Vizepräsidentin. Zusätzliche Investitionen seien notwendig, auch um Anreize für die Nutzung digitaler Instrumente zu schaffen. Es fehlt schlicht an Menschen mit den entsprechenden digitalen Kompetenzen.

Der Bericht gibt einen Überblick über die erzielten Fortschritte bei der Verwirklichung der Digitalziele im Rahmen des Politikprogramms für die digitale Dekade (DDPP) bis zum Jahr 2030. Er analysiert erstmals die von den Mitgliedstaaten vorgelegten nationalen strategischen Fahrpläne. Sie legen die nationalen Beiträge zum digitalen Wandel der EU dar.

Demnach macht die EU insgesamt Fortschritte bei der digitalen Transformation, sie weist aber weiterhin signifikante Lücken auf. Besonders in den Bereichen

  • digitale Fähigkeiten
  • hochwertige Konnektivität
  • und Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Cloud-Technologien

bleiben die Bemühungen hinter den Zielen zurück.

Deutschland liegt zurück

Auch Deutschland zeigt zwar Fortschritte, liegt jedoch im Vergleich zu Spitzenreitern wie Finnland und Schweden zurück. Während diese Länder umfassende nationale Strategien zur Förderung von KI- und Cloud-Technologien implementieren und erhebliche Investitionen in Forschung und Entwicklung tätigen, hinkt Deutschland bei der Nutzung dieser Technologien hinterher.

Die EU-Kommission bescheinigt Deutschland gute Fortschritte bei der 5G-Abdeckung und der Verbesserung der digitalen Grundkompetenzen. Bei der Digitalisierung der öffentlichen Dienste und dem Ausbau der Verbindungsinfrastruktur muss der größte EU-Mitgliedstaat jedoch deutlich nachbessern. Deutschland ist das vorletzte Land in der EU, wenn es um die Versorgung mit Glasfaseranschlüssen geht.

Die Netze sind da, werden aber zu wenig genutzt

Ein Hauptproblem bleibt der Mangel an digitalen Fähigkeiten. Nur 55,6 Prozent der EU-Bevölkerung verfügen zumindest über grundlegende digitale Kompetenzen. Beim derzeitigen Tempo werde die Zahl der IKT-Fachleute bis 2030 nur zwölf Millionen erreichen, heißt es im Bericht. Das sind deutlich weniger als die angestrebten 20 Millionen. “Die bis 2023 erzielten jährlichen Fortschritte sind alarmierend unzureichend und liegen um das 2,5- bis Dreifache unter dem Tempo, das erforderlich wäre, um die Ziele bis 2030 zu erreichen.”

Zwar hat die Abdeckung mit hochwertigem 5G und Glasfasernetzen in Deutschland Fortschritte gemacht. Doch die tatsächliche Nutzung bleibt hinter den Möglichkeiten zurück. “Die Qualität und Verfügbarkeit von Standalone-5G-Netzen muss verbessert werden, um die vollen Vorteile für Unternehmen und Benutzer zu entfalten”, heißt es.

Im Vergleich zu Finnland und Schweden, die eine hohe Durchdringung und Nutzung von Cloud-Technologien und KI aufweisen, zeigt sich, dass Deutschland in der Integration und Anwendung dieser Technologien langsamer voranschreitet. “Deutschland muss seine Investitionen in Forschung und Entwicklung erhöhen und stärkere Anreize für die Nutzung von KI und Cloud-Technologien schaffen”, lautet die Empfehlung. vis

  • Deutschland
  • Digital Europe
  • Digitalisierung
  • Digitalpolitik
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CSRD: Deutschland hinkt hinterher

Die Bundesregierung wird an diesem Mittwoch nicht über das CSRD-Umsetzungsgesetz entscheiden. “Die regierungsinterne Abstimmung konnte noch nicht abgeschlossen werden, da es zu einzelnen Punkten weiterhin Diskussionsbedarf gibt”, sagte eine Sprecherin zu Table.Briefings. Nähere Angaben zu den Gründen machte sie nicht. Aus dem Umfeld ist zu hören, dass etwa das Zusammenspiel der Nachhaltigkeitsberichtspflicht mit dem Reporting zum Lieferkettengesetz noch ungeklärt ist. 

Interne Zeitpläne des Kabinetts, die bereits Mitte Juni verfasst wurden, sahen eine Befassung mit dem Umsetzungsgesetz in der ersten Juliwoche vor. Wann Unternehmen erfahren, welche Berichtspflichten zur Nachhaltigkeit auf sie zukommen, bleibt daher weiterhin unklar. Die 18-monatige Frist für die Umsetzung der EU-Richtlinie läuft an diesem Wochenende ab. Deutschland hinkt einer Reihe von EU-Staaten wie Frankreich, Italien oder Spanien bei der Umwandlung in ein nationales Gesetz hinterher. 

Das Justizministerium hatte einen Referentenentwurf im März präsentiert. Anschließend kommentierten zahlreiche Verbände. Am häufigsten wurde kritisiert, dass ausschließlich Wirtschaftsprüfer und nicht auch technische Sachverständige für die Testierung zugelassen werden sollten. Die Kommentare von Verbänden und Organisationen führten dazu, dass schon der erste Termin im Kabinett am 22. Mai kurzfristig verschoben wurde. Die verschärften Berichtspflichten werden in den kommenden Jahren sukzessive auf fast 15.000 deutsche Unternehmen ausgeweitet und sind Teil des EU-Vorhabens, die Wirtschaft zu dekarbonisieren. maw

  • Berichtspflichten
  • CSRD
  • Nachhaltigkeitsberichterstattung

Wo Berlin und Warschau enger kooperieren wollen

Überlebende Opfer der deutschen Besatzung in Polen während des Zweiten Weltkriegs sollen von der Bundesregierung in Kürze Hilfe erhalten. “Deutschland weiß um die Schwere seiner Schuld, um seine Verantwortung für die Millionen Opfer der deutschen Besatzung, und um den Auftrag, der daraus erwächst”, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach den deutsch-polnischen Regierungskonsultationen in Warschau am Dienstag. Nach Angaben von Ministerpräsident Donald Tusk soll die finanzielle Unterstützung in wenigen Monaten fließen. 

Zudem wollen Deutschland und Polen ihre Zusammenarbeit mit einem 40-seitigen Aktionsplan auf eine neue Grundlage stellen. Viel Platz räumt dieser dem Thema Verteidigung ein: So wollen beide Seiten die “Interoperabilität und Standardisierung der Verteidigungskapazitäten verstärken, Produktionskapazitäten erhöhen und Investitionen unserer Verteidigungsindustrie fördern.” Konkret ist davon die Rede, im Bereich Panzer und Munition gemeinsame Initiativen zu entwickeln. Dabei geht es auch um eine erhöhte Verfügbarkeit von Ersatzteilen für Leopard-Kampfpanzer, die beide Länder an die Ukraine geliefert haben. dpa

  • Europapolitik
  • Polen

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Standpunkt

Warum Deutschland entscheidend für eine EU-Industriestrategie ist

Von Neil Makaroff und Linda Kalcher
Neil Makaroff und Linda Kalcher: “Beim Wettrennen zur Spitze wird es entscheidend sein, in die europäische Wirtschaft zu investieren, statt sich auf Energie- und Technologieimporte zu verlassen.”

Während die Europäische Union ihre Prioritäten für die nächsten fünf Jahre angeht, steht sie vor entscheidenden Herausforderungen, darunter der Wettbewerb mit China und den Vereinigten Staaten, Sorgen um die Energiesicherheit und hohe Energiekosten. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, braucht Europa eine umfassende Industriestrategie, die die wirtschaftliche Sicherheit und die Dekarbonisierung fördert. Diese Strategie kann die Reindustrialisierung der Wirtschaft vorantreiben und die EU von einem bloßen Verbraucher importierter Technologien wieder zu einem Vorreiter in Sachen saubere Technologien machen.

Deutschland, als Europas industrielles Kraftzentrum, spielt bei der Festlegung dieser neuen europäischen Industriestrategie eine zentrale Rolle. Deutsche Unternehmen erwarten Berechenbarkeit, ein stabiles Investitionsumfeld und einen stärkeren EU-Binnenmarkt, um erfolgreich zu sein. Ein zersplitterter Markt würde die Innovation hemmen, die Kosten erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit verringern – ein Risiko, das sich weder Deutschland noch die EU leisten können.

EU könnte Ära der Importe beenden

Im weltweiten industriellen Wettlauf um Net-Zero-Technologien ist Deutschland gut positioniert, insbesondere bei erneuerbaren Energien, Elektrofahrzeugen und Batterien. Das Potenzial für Industriezweige wie “Batteryvalleys” – etwa das jüngste Autobatteriewerk von Northvolt in der Nähe von Heide – Wärmepumpencluster und grüne Stahlriesen wie den deutschen Produzenten für kohlenstoffarmen Stahl Salzgitter ist immens. Dies reicht jedoch noch nicht aus, um mit China und den USA zu konkurrieren, die beide massiv in Innovationen, eine emissionsfreie Produktion und Wertschöpfungsketten investieren.

Beim Wettrennen um die Spitze wird es entscheidend sein, in die europäische Wirtschaft zu investieren, statt sich auf Energie- und Technologieimporte zu verlassen. Auf diese Weise könnte die EU die Ära der Importe beenden, die die Versorgungsketten anfällig für Preisschocks und geopolitische Unruhen machen. Wer die Chance verpasst, eine neue emissionsfreie Industrie in Europa zu entwickeln, riskiert es, in einer teuren Abhängigkeit zu verharren, die sich auf die wirtschaftliche Stellung Deutschlands auswirken wird.

Deutschlands bedeutende Rolle für eine Industriestrategie

Eine europäische Industriestrategie könnte bis 2040 eine zusätzliche Wertschöpfung von über 233 Milliarden Euro in Europas fortschrittlichen Fertigungssektoren generieren. Durch die Nutzung der industriellen Stärke Deutschlands und das Eintreten für einen geeinten, ausreichend finanzierten Ansatz kann die EU wirtschaftliche Stabilität erreichen, Arbeitsplätze schaffen und die globale Führung im Bereich der sauberen Technologien sichern. Die Zusage Deutschlands, seine eigene Industrie zu finanzieren, ist ein wichtiger Schritt, aber eine gemeinsame Anstrengung in der gesamten EU wird die Vorteile maximieren und den langfristigen Erfolg sicherstellen.

Die Rolle Deutschlands bei der Förderung einer robusten europäischen Industriestrategie ist von entscheidender Bedeutung. Als wirtschaftliches Kraftzentrum Europas profitiert Deutschland von einer umfassenden Industriestrategie, in der alle EU-Volkswirtschaften florieren und die gemeinsamen Wohlstand und Stabilität gewährleistet. Indem es seine Erfahrung mit gezielten Finanzierungsmechanismen wie Differenzverträgen nutzt, kann Deutschland dazu beitragen, effiziente und wirksame Investitionsprogramme in der gesamten EU zu entwickeln.

Europäischer Markt für grüne Produkte

Die Dekarbonisierung der industriellen Basis ist angesichts der derzeit hohen Energiepreise, die durch die Abhängigkeit von Gas bedingt sind, zwingend erforderlich. Die EU kann die Elektrifizierung der Wirtschaft fördern, bessere Verbundnetze aufbauen und einen billigeren und zuverlässigeren Zugang zu Quellen für emissionsfreien Strom für Unternehmen sicherstellen. Dieser Schritt gewährleistet nicht nur die Energiesicherheit, sondern stärkt auch die industrielle Basis Deutschlands.

Ein einheitlicher europäischer Markt ist unerlässlich, um die Nachfrage nach grünen Produkten zu fördern. Die Einführung von Leitmärkten und die Nutzung des öffentlichen Beschaffungswesens zur Förderung innovativer und kreislauffähiger Produkte können Deutschland in den Mittelpunkt einer neuen industriellen Revolution stellen. Die Stärkung des Binnenmarktes wird Arbeitsplätze schaffen, Innovationen anregen und die industrielle Grundlage sichern, die für den Erfolg Deutschlands und Europas notwendig ist.

Wirtschaftlicher Wohlstand beim Erreichen der Klimaziele

Die Freisetzung von Investitionen in die Net-Zero-Produktion in Europa ist entscheidend für die Sicherung der Rohstoffversorgung, die Steigerung der Effizienz und die Minderung geopolitischer Risiken. Dieses Unterfangen erfordert erhebliche öffentliche Investitionen auf EU-Ebene. Deutschland allein wird nicht in der Lage sein, eine solide industrielle Basis für eine Netto-Null-Produktion anzuziehen und aufzubauen. Eine gut finanzierte europäische Industriestrategie kann sich dies leisten. Die Führungsrolle Deutschlands bei dieser Initiative ist von entscheidender Bedeutung. Dies wird dazu beitragen, dass die EU weltweit eine führende Rolle für saubere Technologien einnimmt und die Chancen dieser neuen industriellen Ära nutzt.

Durch die Integration dieser Strategien kann Deutschland die EU zu wirtschaftlicher Widerstandsfähigkeit, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur globalen Führungsrolle im Bereich der sauberen Technologien führen und so langfristige Stabilität und Wohlstand für alle Mitgliedstaaten gewährleisten.

Die strategische Rolle Deutschlands in der europäischen Industriestrategie kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Indem es seine industrielle Stärke nutzt und sich für eine geeinte, ausreichend finanzierte und ehrgeizige Industriestrategie einsetzt, kann Deutschland der EU helfen, ihre beiden Ziele zu erreichen: wirtschaftlicher Wohlstand und Netto-Null-Emissionen.

Es steht viel auf dem Spiel, aber die Erträge – wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit, Schaffung von Arbeitsplätzen und eine globale Führungsrolle im Bereich der sauberen Technologien – sind die Mühe wert. Die Zukunft der europäischen Industrie ist nicht nur eine deutsche Priorität, sondern ein europäischer Imperativ.

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Europe.Table Redaktion

EUROPE.TABLE REDAKTION

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    die ungarische Ratspräsidentschaft beginnt in einer Zeit, in der die europäischen Institutionen neu besetzt werden. Zurzeit befinden sich die EU-Parlamentarier mitten in den Verhandlungen über die Zusammensetzung der Fraktionen und Ausschüsse. Letztere werden bei der Konferenz der Präsidenten am 11. Juli zugeschnitten. Ursula von der Leyen könnte während der ersten Sitzungswoche des neuen Europäischen Parlaments ab dem 16. Juli als Präsidentin der Kommission wiedergewählt werden.

    Die ungarische Ratspräsidentschaft geht davon aus, dass die neue Kommission voraussichtlich im November ihre Arbeit aufnehmen wird – nachdem die Parlamentarier den designierten Kommissaren zugestimmt haben. Für den Herbst kündigen die Ungarn die ersten Triloge der neuen Legislatur an. Darunter sind auch die Verhandlungen um die offenen Dossiers des Green Deal.

    Europaabgeordnete stellen diesen Zeitplan infrage. Möglich wäre es, dass die Kommission tatsächlich schon im Herbst ihre Arbeit aufnimmt, heißt es im Parlament. Allerdings könne es passieren, dass einige der Kommissionskandidaten bei den Anhörungen im Parlament zunächst durchfallen. In diesem Fall könnten die Triloge erst im Januar unter polnischer Präsidentschaft beginnen.

    Ein französischer Parlamentarier erinnert an den Fall von Sylvie Goulard, die 2019 von Emmanuel Macron vorgeschlagen wurde. Das Parlament lehnte Goulard ab, an ihrer Stelle wurde Thierry Breton ernannt.

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    Verhaltenskodex für Triloge: Assistenten sollen ausgeschlossen werden

    Künftig sollen akkreditierte parlamentarische Assistenten (APAs) von Europaabgeordneten nicht mehr an Trilogen teilnehmen dürfen. Dies schlägt die Verwaltung des Europaparlaments für die nächste Wahlperiode vor. Der Vorschlag steht im Entwurf für einen Verhaltenskodex für die interinstitutionellen Verhandlungen. Die Fraktionschefs stimmen bei ihrer Sitzung am 11. Juli darüber ab, ob die Leitlinien so oder in geänderter Form zu Beginn der zehnten Wahlperiode am 16. Juli in Kraft treten.

    Das Papier, das Table.Briefings vorliegt, greift Vorschläge auf, die eine Reformkommission namens “Parlament 2024” unter Leitung von Präsidentin Roberta Metsola erarbeitet hat.

    Es gibt aber Widerstand in den Fraktionen von EVP, S&D und Grünen gegen den Plan, APAs nicht mehr bei Trilogverhandlungen zuzulassen. Der Vorschlag der Parlamentsverwaltung für die personelle Begleitung von Trilogen lautet wörtlich: “Ein Fraktionsberater pro Fraktion kann an den Trilogsitzungen teilnehmen und den Berichterstatter und die Schattenberichterstatter sowie die damit verbundenen Vor- und Nachbereitungssitzungen unterstützen.” Die Vereinigung der akkreditierten parlamentarischen Assistenten, das APA-Committee, läuft Sturm gegen diese Formulierung.  

    Rolle des Parlaments soll gestärkt werden

    Der Verhaltenskodex für Triloge hat das Ziel, belastbare und einheitliche Regeln für die Teilnehmer des Parlaments an den inoffiziellen Vermittlungsverfahren aufzustellen und die Rolle des Parlaments gegenüber Kommission und Rat zu stärken.Triloge sind inzwischen das Standard-Vermittlungsverfahren zwischen den beiden Co-Gesetzgebern Parlament und Rat unter Beteiligung der Kommission. Das reguläre Vermittlungsverfahren wurde zum letzten Mal vor mehr als zwölf Jahren angewendet. Versuche, das reguläre Vermittlungsverfahren wiederzubeleben, sind gescheitert.

    Die Triloge wurden zuletzt von den Ausschüssen des Europaparlaments sehr unterschiedlich gehandhabt. Es gab stellenweise Kritik an der Abwicklung, weil Verhandlungen wenig transparent geführt wurden und substanzielle Änderungen an den Rechtstexten unter vier Augen ausgehandelt wurden. Bemängelt wurde zudem, dass es keine klaren Definitionen für die Kompetenzen bei technischen Trilogen gab, die auf Ebene der parlamentarischen Assistenten der Berichterstatter und Schattenberichterstatter abgehandelt wurden.

    Teilnahme von Ausschussvorsitzenden Pflicht

    Der Kodex will Vorsitzende der betroffenen Ausschüsse dazu verpflichten, an den Trilogsitzungen teilzunehmen. Eigentlich sollte das schon Standard sein. Nicht alle Ausschussvorsitzenden haben es aber so gehandhabt. Zudem sieht der Kodex vor, dass in der Regel nur der oder die Ausschussvorsitzende, der auch das Verhandlungsteam des Parlaments leiten soll, sowie der Berichterstatter in den Trilogen redeberechtigt sind.

    “Der Vorsitzende des Verhandlungsteams und der Berichterstatter können in Trilogen im Namen des Parlaments das Wort ergreifen”, heißt es in dem Papier. Ausnahmsweise sollten auch Schattenberichterstatter der Fraktionen auf Intervention des Ausschussvorsitzenden ihre Position darlegen können.   

    Neue Regeln für technische Triloge

     Der Verhaltenskodex sieht zudem vor, dass in der Regel die kompletten Verhandlungen im Beisein des gesamten Verhandlungsteams stattfinden. Auszeiten, in denen der Ausschussvorsitzende und der Berichterstatter mit der Gegenseite verhandeln, sollen die Ausnahme sein. In Artikel 3 Absatz 7 heißt es zu Auszeiten wörtlich: “Diese Sitzungen sind grundsätzlich so kurz wie möglich zu halten, und das Parlament sollte in der Zahl der Teilnehmer nicht unterrepräsentiert sein.” Unmittelbar im Anschluss an derartige Auszeiten sollen Ergebnisse dem Verhandlungsteam des Parlaments übermittelt werden.

    Auch künftig sollen technische Fragen bei gesonderten Trilogsitzungen verhandelt werden können. Das Mandat für diese technischen Triloge müsse aber “in Umfang und Dauer begrenzt” sein und “darf keine politischen Fragen umfassen”.

    Während technische Triloge bislang vielfach auf Parlamentsseite allein von Assistenten und Fraktionsmitarbeitern bestritten wurden, sieht der Kodex künftig vor, dass sie in der Regie des Parlaments “unter der Aufsicht des Vorsitzenden des Verhandlungsteams vom Sekretariat des Ausschusses moderiert” werden. Auch hier ist von der Verwaltung künftig die Teilnahme der Assistenten nicht mehr vorgesehen.

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    Weshalb in der neuen Regierung in Den Haag mit Spannungen zu rechnen ist

    Es gilt in Den Haag als das größte politische Wagnis seit dem Zweiten Weltkrieg. In den Niederlanden hat Regierungschef Dick Schoof am Dienstag mit seiner Koalition die Amtsgeschäfte übernommen. Der 67-Jährige geht mit dem Handicap an den Start, nur eine Notlösung gewesen zu sein. Dick Schoof sei bisher zwar einflussreicher Spitzenbeamter gewesen, habe aber anders als seine Vorgänger nie einen Wahlkampf durchgestanden oder politische Verhandlungen geführt, konstatiert die Zeitung “De Volkskrant”.

    Die wichtigste Aufgabe von Dick Schoof wird nun sein, aus einem heterogenen Kabinett ein Team zu bilden. Mit welcher Autorität er das tun wird, ist eine von vielen offenen Fragen. Über eine eigene Machtbasis verfügt der Regierungschef in Den Haag jedenfalls nicht. 

    Spannungen zwischen den Koalitionspartnern

    Eine Sommerpause wird es für die Ministerinnen und Minister nicht geben. Die Koalition hat sich bis zum Herbst Zeit gegeben, aus der Rahmenvereinbarung zwischen den vier Parteien ein Regierungsprogramm zu formulieren. Spannungen sind dabei programmiert. Wahlsieger Geert Wilders mit seiner rechtsextremen Freiheitspartei PVV musste bekanntlich auf den Posten als Regierungschef verzichten, weil sonst die rechtsliberale VVD, die nationalkonservative NSC und die populistische Bauernbewegung BBB der Koalition nicht zugestimmt hätten. Die Vorsitzenden der vier Parteien werden aus der Zweiten Kammer in Den Haag heraus das Regierungsgeschäft kommentieren und beeinflussen wollen, so die Befürchtung. 

    Positiv fällt auf, dass die rechtsliberale VVD des bisherigen Regierungschefs Mark Rutte und die nationalkonservative NSC des früheren Christdemokraten Pieter Omtzigt sich bemüht haben, einige der Schlüsselpositionen mit Vertrauensleuten zu besetzen. Dies auch als Signal einer gewissen Kontinuität an die europäischen Partner, die Nato und mit Blick auf die Unterstützung der Ukraine.

    Unterstützer der Ukraine

    So wird mit Caspar Veldkamp ein erfahrener Spitzendiplomat Außenminister, der sich in dem Ressort laut “NRC Handelsblad” bestens auskennt. Der 60-jährige Vertraute von Pieter Omtzigt war in seiner Karriere schon in Warschau und in Washington stationiert und hat in Tel Aviv und Athen als Botschafter gedient. Ruben Brekelmans von der rechtsliberalen VVD ist neuer Verteidigungsminister. Der 37-Jährige hat sich als Abgeordneter für mehr Investitionen in Verteidigung und für die Aufstockung der Hilfe für die Ukraine starkgemacht.

    Als wichtiger Unterstützer der Ukraine hat sich auch David Van Weel (VVD) profiliert, nun Minister für Justiz und Sicherheit. Der 48-Jährige war sicherheitspolitischer Berater von Mark Rutte und seit 2020 von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Besonders vehement wehrte er sich in der öffentlichen Debatte immer wieder gegen das russische Narrativ, dass der Westen aufgeben werde und die Ukraine keine Chance habe. In der neuen Schlüsselrolle wird er ein Auge darauf haben müssen, ob Geert Wilders sein Versprechen hält und verfassungswidrige Forderungen seiner PVV tatsächlich im Eisfach lässt. Die Sorge um den Rechtsstaat ist bei VVD und NSC mit Blick auf die Zusammenarbeit mit Geert Wilders nicht ausgeräumt. 

    Geld ist der größte Streitpunkt

    Als Aufpasser ist auch der VVD-Mann und künftige Finanzminister Eelco Heinen im Kabinett. Das Geld ist der größte Konfliktpunkt zwischen den Koalitionspartnern. VVD und NSC stehen für Sparsamkeit und einen ausgeglichenen Haushalt. So soll etwa bei der Entwicklungszusammenarbeit oder bei der Verwaltung massiv gespart werden. Es ist allerdings unklar, wie etwa die 22-prozentige Einsparung bei den Staatsbediensteten umgesetzt werden soll. PVV und BBB hingegen würden lieber mehr Geld ausgeben, etwa für 100.000 Wohnungen im Jahr oder für die Halbierung des Selbstbehalts bei den Gesundheitskosten.

    Tatsächlich wird sich die neue Regierung rasch mit denselben Problemen konfrontiert sehen, an denen das Kabinett von Mark Rutte zuletzt gescheitert ist. Nämlich mit dem Wohnungsbau, den Stickstoffemissionen in der Landwirtschaft, den mangelnden Plätzen für die Aufnahme von Asylsuchenden und generell dem Vertrauen in die Politik. Drei der vier Koalitionspartner haben mit Proteststimmen bei den Wahlen punkten können und darum eine neue Politik in Aussicht gestellt. Diese Erwartungen zu erfüllen, wird für Dick Schoof und sein Kabinett die Herausforderung, an der die Regierung scheitern könnte

    Politischer Gesinnungsgenosse von Viktor Orbán

    Unsicherheitsfaktor bleiben Geert Wilders und die PVV-Minister in der Regierung. So musste der Rechtspopulist seine erste Wahl für den Posten als Minister für Asyl und Migration kurz vor der Verteidigung am Dienstag zurückziehen, da der Kandidat die Sicherheitsüberprüfung nicht bestand. Nun bekam Marjolein Faber den Job, die sich bei der Anhörung vom Begriff “Umvolkung” distanzieren musste, den sie als Abgeordnete im Zusammenhang mit der Zuwanderung verwendet hatte. Sie sei sich bewusst, dass der Begriff aus dem Vokabular der Verschwörungstheoretiker einen bewussten Plan impliziere und dass dies falsch sei, sagt sie.

    Auffällig auch die Biografie des neuen Wirtschaftsministers Dirk Beljaarts von der PVV. Er war in den vergangenen neun Jahren Honorarkonsul für Ungarn in den Niederlanden. Der frühere Hoteldirektor teile Geert Wilders Liebe zu Ungarn, konstatiert “NRC Handelsblad”. Der Rechtspopulist ist mit einer Ungarin verheiratet und politischer Gesinnungsgenosse von Viktor Orbán

    • Niederlande
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    News

    Sozialdemokraten fordern Gesetz zur Einschränkung von Subunternehmern

    Führende Sozialdemokraten fordern, dass die neue EU-Kommission ein Gesetz zur Begrenzung des Subunternehmertums vorlegt. Der Vorstoß kommt von der S&D-Vizefraktionsvorsitzenden Gaby Bischoff, dem Luxemburger Vize-Parlamentspräsidenten Marc Angel sowie weiteren S&D-Abgeordneten aus Schweden, Dänemark, Österreich, Finnland, den Niederlanden und Belgien. Die sozialdemokratischen MdEPs hatten ihren Vorstoß zunächst bei der gewerkschaftsnahen Plattform “Social Europe” publik gemacht.

    “Komplizierte Subunternehmensstrukturen machen effektive Kontrollen fast unmöglich und schützen die, die sich nicht an unsere Regeln halten wollen”, sagte Bischoff zu Table.Briefings. Dadurch komme es europaweit vermehrt zu Ausbeutung, Lohndiebstahl, Steuervermeidung und unsicheren Arbeitsplätzen.

    Risikobranchen im Fokus

    In ihrem Beitrag argumentieren die Abgeordneten, die Länge von Subunternehmerketten solle in Branchen begrenzt werden, in denen ein besonderes Risiko von Ausbeutung und Arbeitskriminalität bestehe. Genannt werden explizit die Bau-, Transport-, Reinigungs- und Lebensmittelbranche. Auch Arbeitsvermittler sollten besser reguliert werden.

    Weiter betonen sie: “Als Sozialdemokraten glauben wir, dass dies eine der wichtigsten sozialen Forderungen unserer Fraktion an den nächsten Kommissionspräsidenten sein sollte.” Der Vorstoß kommt mitten hinein in die Debatten zu den Prioritäten der Kommission für die Legislaturperiode bis 2029. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen führt derzeit Gespräche mit EVP, Sozialdemokraten, Liberalen und Grünen, um deren Stimmen für ihre Wiederwahl zu gewinnen. Einen Beschluss der S&D-Gruppe zu den Subunternehmern gibt es nach Informationen von Table.Briefings aber noch nicht.

    Auf nationaler Ebene gibt es in einigen EU-Ländern zum Teil bereits Verbote oder Beschränkungen im Bereich der Subunternehmer. So hatte der deutsche Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in der Pandemie ein Gesetz auf den Weg gebracht, das den Einsatz von Fremdpersonal über Subunternehmern in der Schlachtung, Zerlegung und Fleischverarbeitung verbietet. lei

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    Liese will Teilung des ENVI-Ausschusses

    Am 11. Juli will die Conference of Presidents, kurz COP, die Zuschnitte der Ausschüsse für die neue Legislatur im EU-Parlament beschließen. Peter Liese (CDU) geht davon aus, dass der ENVI-Ausschuss aufgespalten wird. Die Themen Gesundheit und Lebensmittelsicherheit könnten an einen eigenen Vollausschuss übertragen werden. Bislang waren sie Teil des ENVI, der überwiegend aus dem klima- und umweltpolitischen Portfolio besteht.

    Somit würden die Parlamentsausschüsse an die Zuschnitte der Generaldirektionen in der EU-Kommission angepasst werden. Dort gibt es mit der DG Sante bereits eine Generaldirektion für die Themen Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Der ENVI-Ausschuss würde sich nur noch mit den Themen der DG Clima und DG ENV beschäftigen.

    Die luxemburgische Grünen-Abgeordnete Tilly Metz mahnte, den aktuellen Zuschnitt des ENVI beizubehalten, da die Themen Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit eng miteinander verknüpft seien.

    Kritik an Pascal Canfin

    Liese kritisierte den bisherigen Zuschnitt und insbesondere den bisherigen Ausschussvorsitzenden Pascal Canfin (Renew). Er habe sich nie für Gesundheitsthemen interessiert, sagte Liese am Dienstag.

    Der umweltpolitische sowie gesundheitspolitische Sprecher der EVP erhebt selbst keinen Anspruch auf einen Ausschussvorsitz. Sollte die Teilung des ENVI beschlossen werden, will Liese weiterhin Klima- und Umweltpolitik machen und die Gesundheitspolitik dem neuen ungarischen EVP-Gesundheitspolitiker András Kulja überlassen. luk

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    Studie: Investitionslücke für Klimaschutz in der EU bleibt bestehen

    Trotz verschiedener EU-Programme zur Förderung der privaten und öffentlichen Finanzierung für Klimaschutzmaßnahmen besteht weiterhin eine erhebliche Investitionslücke. Um das Klimaziel für 2030 zu erreichen, müssten die Investitionen auf 800 Milliarden Dollar pro Jahr verdoppelt werden. Gleichzeitig steigen die Subventionen für fossile Brennstoffe in der EU. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des European Climate Neutrality Observatory (ECNO) – der Thinktank beobachtet Fortschritte bei den EU-Klimazielen. Unter anderem das Ecologic Institute und das New Climate Institute haben an der Studie mitgearbeitet.

    Bei der Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen habe es im Vergleich zum Vorjahr kaum Verbesserungen und sogar einige Verschlechterungen gegeben, die weitere Fortschritte in anderen Sektoren gefährden, schreiben die Autoren. Die Renovierung von Gebäuden sowie die Umstellung auf emissionsfreie Mobilität gingen beispielsweise viel zu langsam voran. Emissionen im Straßenverkehr gingen gar in die falsche Richtung und hätten zugenommen.

    Natürliche Senken nehmen ab

    Auch bei CO₂-Entnahmen sei man “auf dem falschen Weg”. Natürliche CO₂-Senken nehmen weiter ab. “Für eine klimaneutrale Zukunft müssen sowohl die natürlichen als auch die technischen Möglichkeiten deutlich verbessert werden.”

    Zwar habe es kleine Verbesserungen beim sozial gerechten Übergang gegeben, aber insgesamt seien die Fortschritte auch hier noch zu langsam. Es gebe mehr Arbeitsplätze im Erneuerbaren-Sektor, jedoch stiegen fossile Subventionen zuletzt stärker an als die Mittel zur Steigerung der Energieeffizienz.

    Um die EU bis 2050 klimaneutral zu machen, empfehlen die ECNO-Autoren:

    • fossile Subventionen schrittweise abzubauen und die Investitionslücke zu schließen.
    • Mittel zu Unterstützung nachhaltiger Investitionen umzuschichten, die die Ursachen von Energiearmut und Energiesicherheitsrisiken angehen.
    • EU-Finanzierung für Elektrifizierung, Netzinfrastruktur und Energieeffizienz sowie ein umweltfreundliches öffentliches Beschaffungswesen.
    • die Verkehrsemissionen zu senken durch Konzentration auf Unternehmensflotten mit hoher Kilometerleistung sowie Ausweitung des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs.
    • strenge, standardisierte Kriterien für die Beschaffung und Kennzeichnung nachhaltiger Lebensmittel, um eine gesündere, pflanzliche Ernährung zu fördern.
    • Lebensmittelverschwendung zu verringern durch strengere Leitlinien für Geschäfts- und Vermarktungspraktiken.
    • Vorgaben für Emissionsreduzierungen bei den Händlern und Verarbeitern von Agrarerzeugnissen.
    • Abkehr von Monokulturen hin zu naturnahen Wäldern mit einer größeren Mischung von Baumarten, um biologische Vielfalt und Widerstandsfähigkeit der Wälder zu fördern. luk
    • EU-Klimapolitik
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    Digitale Dekade: Wo es noch Defizite gibt

    Das Fazit des zweiten Berichts der Kommission über den Stand der digitalen Dekade fällt ernüchternd aus. “Aus dem heutigen Bericht geht eindeutig hervor, dass wir nicht auf dem richtigen Weg sind, unsere Ziele für den digitalen Wandel in Europa zu erreichen”, bilanziert Margrethe Vestager, die zuständige Exekutiv-Vizepräsidentin. Zusätzliche Investitionen seien notwendig, auch um Anreize für die Nutzung digitaler Instrumente zu schaffen. Es fehlt schlicht an Menschen mit den entsprechenden digitalen Kompetenzen.

    Der Bericht gibt einen Überblick über die erzielten Fortschritte bei der Verwirklichung der Digitalziele im Rahmen des Politikprogramms für die digitale Dekade (DDPP) bis zum Jahr 2030. Er analysiert erstmals die von den Mitgliedstaaten vorgelegten nationalen strategischen Fahrpläne. Sie legen die nationalen Beiträge zum digitalen Wandel der EU dar.

    Demnach macht die EU insgesamt Fortschritte bei der digitalen Transformation, sie weist aber weiterhin signifikante Lücken auf. Besonders in den Bereichen

    • digitale Fähigkeiten
    • hochwertige Konnektivität
    • und Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Cloud-Technologien

    bleiben die Bemühungen hinter den Zielen zurück.

    Deutschland liegt zurück

    Auch Deutschland zeigt zwar Fortschritte, liegt jedoch im Vergleich zu Spitzenreitern wie Finnland und Schweden zurück. Während diese Länder umfassende nationale Strategien zur Förderung von KI- und Cloud-Technologien implementieren und erhebliche Investitionen in Forschung und Entwicklung tätigen, hinkt Deutschland bei der Nutzung dieser Technologien hinterher.

    Die EU-Kommission bescheinigt Deutschland gute Fortschritte bei der 5G-Abdeckung und der Verbesserung der digitalen Grundkompetenzen. Bei der Digitalisierung der öffentlichen Dienste und dem Ausbau der Verbindungsinfrastruktur muss der größte EU-Mitgliedstaat jedoch deutlich nachbessern. Deutschland ist das vorletzte Land in der EU, wenn es um die Versorgung mit Glasfaseranschlüssen geht.

    Die Netze sind da, werden aber zu wenig genutzt

    Ein Hauptproblem bleibt der Mangel an digitalen Fähigkeiten. Nur 55,6 Prozent der EU-Bevölkerung verfügen zumindest über grundlegende digitale Kompetenzen. Beim derzeitigen Tempo werde die Zahl der IKT-Fachleute bis 2030 nur zwölf Millionen erreichen, heißt es im Bericht. Das sind deutlich weniger als die angestrebten 20 Millionen. “Die bis 2023 erzielten jährlichen Fortschritte sind alarmierend unzureichend und liegen um das 2,5- bis Dreifache unter dem Tempo, das erforderlich wäre, um die Ziele bis 2030 zu erreichen.”

    Zwar hat die Abdeckung mit hochwertigem 5G und Glasfasernetzen in Deutschland Fortschritte gemacht. Doch die tatsächliche Nutzung bleibt hinter den Möglichkeiten zurück. “Die Qualität und Verfügbarkeit von Standalone-5G-Netzen muss verbessert werden, um die vollen Vorteile für Unternehmen und Benutzer zu entfalten”, heißt es.

    Im Vergleich zu Finnland und Schweden, die eine hohe Durchdringung und Nutzung von Cloud-Technologien und KI aufweisen, zeigt sich, dass Deutschland in der Integration und Anwendung dieser Technologien langsamer voranschreitet. “Deutschland muss seine Investitionen in Forschung und Entwicklung erhöhen und stärkere Anreize für die Nutzung von KI und Cloud-Technologien schaffen”, lautet die Empfehlung. vis

    • Deutschland
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    • Digitalpolitik
    • SUR

    CSRD: Deutschland hinkt hinterher

    Die Bundesregierung wird an diesem Mittwoch nicht über das CSRD-Umsetzungsgesetz entscheiden. “Die regierungsinterne Abstimmung konnte noch nicht abgeschlossen werden, da es zu einzelnen Punkten weiterhin Diskussionsbedarf gibt”, sagte eine Sprecherin zu Table.Briefings. Nähere Angaben zu den Gründen machte sie nicht. Aus dem Umfeld ist zu hören, dass etwa das Zusammenspiel der Nachhaltigkeitsberichtspflicht mit dem Reporting zum Lieferkettengesetz noch ungeklärt ist. 

    Interne Zeitpläne des Kabinetts, die bereits Mitte Juni verfasst wurden, sahen eine Befassung mit dem Umsetzungsgesetz in der ersten Juliwoche vor. Wann Unternehmen erfahren, welche Berichtspflichten zur Nachhaltigkeit auf sie zukommen, bleibt daher weiterhin unklar. Die 18-monatige Frist für die Umsetzung der EU-Richtlinie läuft an diesem Wochenende ab. Deutschland hinkt einer Reihe von EU-Staaten wie Frankreich, Italien oder Spanien bei der Umwandlung in ein nationales Gesetz hinterher. 

    Das Justizministerium hatte einen Referentenentwurf im März präsentiert. Anschließend kommentierten zahlreiche Verbände. Am häufigsten wurde kritisiert, dass ausschließlich Wirtschaftsprüfer und nicht auch technische Sachverständige für die Testierung zugelassen werden sollten. Die Kommentare von Verbänden und Organisationen führten dazu, dass schon der erste Termin im Kabinett am 22. Mai kurzfristig verschoben wurde. Die verschärften Berichtspflichten werden in den kommenden Jahren sukzessive auf fast 15.000 deutsche Unternehmen ausgeweitet und sind Teil des EU-Vorhabens, die Wirtschaft zu dekarbonisieren. maw

    • Berichtspflichten
    • CSRD
    • Nachhaltigkeitsberichterstattung

    Wo Berlin und Warschau enger kooperieren wollen

    Überlebende Opfer der deutschen Besatzung in Polen während des Zweiten Weltkriegs sollen von der Bundesregierung in Kürze Hilfe erhalten. “Deutschland weiß um die Schwere seiner Schuld, um seine Verantwortung für die Millionen Opfer der deutschen Besatzung, und um den Auftrag, der daraus erwächst”, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach den deutsch-polnischen Regierungskonsultationen in Warschau am Dienstag. Nach Angaben von Ministerpräsident Donald Tusk soll die finanzielle Unterstützung in wenigen Monaten fließen. 

    Zudem wollen Deutschland und Polen ihre Zusammenarbeit mit einem 40-seitigen Aktionsplan auf eine neue Grundlage stellen. Viel Platz räumt dieser dem Thema Verteidigung ein: So wollen beide Seiten die “Interoperabilität und Standardisierung der Verteidigungskapazitäten verstärken, Produktionskapazitäten erhöhen und Investitionen unserer Verteidigungsindustrie fördern.” Konkret ist davon die Rede, im Bereich Panzer und Munition gemeinsame Initiativen zu entwickeln. Dabei geht es auch um eine erhöhte Verfügbarkeit von Ersatzteilen für Leopard-Kampfpanzer, die beide Länder an die Ukraine geliefert haben. dpa

    • Europapolitik
    • Polen

    Must-Reads

    Orbán besucht Kiew – und ruft Selenskyj zu rascher Waffenruhe auf SPIEGEL
    Litauen meldet Luftraumverletzung durch russisches Flugzeug SPIEGEL
    Scholz-Besuch in Polen: Deutschland und Polen vereinbaren engere Zusammenarbeit ZEIT
    Olaf Scholz in Polen: Atmosphäre gut, Inhalt mangelhaft FAZ
    Sorge vor möglichem US-Machtwechsel: Nato plant “Trump-sichere” Ukraine-Hilfe FR
    Gipfel der Kreml-Freunde: Putin trifft Xi und Erdogan in Astana N-TV
    Zahlen für Juni: Inflation in der Eurozone sinkt leicht SPIEGEL
    Parlamentswahl in Frankreich: Mehr als 200 Kandidaten entscheiden sich für taktischen Rückzug ZEIT
    Regierungsteam der französischen Rechten steht bereits ZEIT
    Niederlande: Dick Schoof und seine Minister vom König vereidigt FAZ
    Neue Regierung in den Niederlanden: Salonfähige Hetze TAZ
    Britische Konservative betreiben Schadensbegrenzung im Wahlkampf FAZ
    Zwischen Avocados, Kühen und Robotern: Sunaks umstrittene Wahlkampftour WEB.DE
    Griechenland kämpft den zweiten Tag in Folge gegen Flächenbrand auf Kos DER STANDARD
    Türkei: Ausschreitungen gegen Flüchtlinge aus Syrien FAZ
    Proteste in der Türkei und in Syrien: Gewalt auf beiden Seiten der Grenze TAGESSCHAU

    Standpunkt

    Warum Deutschland entscheidend für eine EU-Industriestrategie ist

    Von Neil Makaroff und Linda Kalcher
    Neil Makaroff und Linda Kalcher: “Beim Wettrennen zur Spitze wird es entscheidend sein, in die europäische Wirtschaft zu investieren, statt sich auf Energie- und Technologieimporte zu verlassen.”

    Während die Europäische Union ihre Prioritäten für die nächsten fünf Jahre angeht, steht sie vor entscheidenden Herausforderungen, darunter der Wettbewerb mit China und den Vereinigten Staaten, Sorgen um die Energiesicherheit und hohe Energiekosten. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, braucht Europa eine umfassende Industriestrategie, die die wirtschaftliche Sicherheit und die Dekarbonisierung fördert. Diese Strategie kann die Reindustrialisierung der Wirtschaft vorantreiben und die EU von einem bloßen Verbraucher importierter Technologien wieder zu einem Vorreiter in Sachen saubere Technologien machen.

    Deutschland, als Europas industrielles Kraftzentrum, spielt bei der Festlegung dieser neuen europäischen Industriestrategie eine zentrale Rolle. Deutsche Unternehmen erwarten Berechenbarkeit, ein stabiles Investitionsumfeld und einen stärkeren EU-Binnenmarkt, um erfolgreich zu sein. Ein zersplitterter Markt würde die Innovation hemmen, die Kosten erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit verringern – ein Risiko, das sich weder Deutschland noch die EU leisten können.

    EU könnte Ära der Importe beenden

    Im weltweiten industriellen Wettlauf um Net-Zero-Technologien ist Deutschland gut positioniert, insbesondere bei erneuerbaren Energien, Elektrofahrzeugen und Batterien. Das Potenzial für Industriezweige wie “Batteryvalleys” – etwa das jüngste Autobatteriewerk von Northvolt in der Nähe von Heide – Wärmepumpencluster und grüne Stahlriesen wie den deutschen Produzenten für kohlenstoffarmen Stahl Salzgitter ist immens. Dies reicht jedoch noch nicht aus, um mit China und den USA zu konkurrieren, die beide massiv in Innovationen, eine emissionsfreie Produktion und Wertschöpfungsketten investieren.

    Beim Wettrennen um die Spitze wird es entscheidend sein, in die europäische Wirtschaft zu investieren, statt sich auf Energie- und Technologieimporte zu verlassen. Auf diese Weise könnte die EU die Ära der Importe beenden, die die Versorgungsketten anfällig für Preisschocks und geopolitische Unruhen machen. Wer die Chance verpasst, eine neue emissionsfreie Industrie in Europa zu entwickeln, riskiert es, in einer teuren Abhängigkeit zu verharren, die sich auf die wirtschaftliche Stellung Deutschlands auswirken wird.

    Deutschlands bedeutende Rolle für eine Industriestrategie

    Eine europäische Industriestrategie könnte bis 2040 eine zusätzliche Wertschöpfung von über 233 Milliarden Euro in Europas fortschrittlichen Fertigungssektoren generieren. Durch die Nutzung der industriellen Stärke Deutschlands und das Eintreten für einen geeinten, ausreichend finanzierten Ansatz kann die EU wirtschaftliche Stabilität erreichen, Arbeitsplätze schaffen und die globale Führung im Bereich der sauberen Technologien sichern. Die Zusage Deutschlands, seine eigene Industrie zu finanzieren, ist ein wichtiger Schritt, aber eine gemeinsame Anstrengung in der gesamten EU wird die Vorteile maximieren und den langfristigen Erfolg sicherstellen.

    Die Rolle Deutschlands bei der Förderung einer robusten europäischen Industriestrategie ist von entscheidender Bedeutung. Als wirtschaftliches Kraftzentrum Europas profitiert Deutschland von einer umfassenden Industriestrategie, in der alle EU-Volkswirtschaften florieren und die gemeinsamen Wohlstand und Stabilität gewährleistet. Indem es seine Erfahrung mit gezielten Finanzierungsmechanismen wie Differenzverträgen nutzt, kann Deutschland dazu beitragen, effiziente und wirksame Investitionsprogramme in der gesamten EU zu entwickeln.

    Europäischer Markt für grüne Produkte

    Die Dekarbonisierung der industriellen Basis ist angesichts der derzeit hohen Energiepreise, die durch die Abhängigkeit von Gas bedingt sind, zwingend erforderlich. Die EU kann die Elektrifizierung der Wirtschaft fördern, bessere Verbundnetze aufbauen und einen billigeren und zuverlässigeren Zugang zu Quellen für emissionsfreien Strom für Unternehmen sicherstellen. Dieser Schritt gewährleistet nicht nur die Energiesicherheit, sondern stärkt auch die industrielle Basis Deutschlands.

    Ein einheitlicher europäischer Markt ist unerlässlich, um die Nachfrage nach grünen Produkten zu fördern. Die Einführung von Leitmärkten und die Nutzung des öffentlichen Beschaffungswesens zur Förderung innovativer und kreislauffähiger Produkte können Deutschland in den Mittelpunkt einer neuen industriellen Revolution stellen. Die Stärkung des Binnenmarktes wird Arbeitsplätze schaffen, Innovationen anregen und die industrielle Grundlage sichern, die für den Erfolg Deutschlands und Europas notwendig ist.

    Wirtschaftlicher Wohlstand beim Erreichen der Klimaziele

    Die Freisetzung von Investitionen in die Net-Zero-Produktion in Europa ist entscheidend für die Sicherung der Rohstoffversorgung, die Steigerung der Effizienz und die Minderung geopolitischer Risiken. Dieses Unterfangen erfordert erhebliche öffentliche Investitionen auf EU-Ebene. Deutschland allein wird nicht in der Lage sein, eine solide industrielle Basis für eine Netto-Null-Produktion anzuziehen und aufzubauen. Eine gut finanzierte europäische Industriestrategie kann sich dies leisten. Die Führungsrolle Deutschlands bei dieser Initiative ist von entscheidender Bedeutung. Dies wird dazu beitragen, dass die EU weltweit eine führende Rolle für saubere Technologien einnimmt und die Chancen dieser neuen industriellen Ära nutzt.

    Durch die Integration dieser Strategien kann Deutschland die EU zu wirtschaftlicher Widerstandsfähigkeit, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur globalen Führungsrolle im Bereich der sauberen Technologien führen und so langfristige Stabilität und Wohlstand für alle Mitgliedstaaten gewährleisten.

    Die strategische Rolle Deutschlands in der europäischen Industriestrategie kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Indem es seine industrielle Stärke nutzt und sich für eine geeinte, ausreichend finanzierte und ehrgeizige Industriestrategie einsetzt, kann Deutschland der EU helfen, ihre beiden Ziele zu erreichen: wirtschaftlicher Wohlstand und Netto-Null-Emissionen.

    Es steht viel auf dem Spiel, aber die Erträge – wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit, Schaffung von Arbeitsplätzen und eine globale Führungsrolle im Bereich der sauberen Technologien – sind die Mühe wert. Die Zukunft der europäischen Industrie ist nicht nur eine deutsche Priorität, sondern ein europäischer Imperativ.

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