herzlich willkommen zu unserer neuen Ausgabe. Mein Name ist Marc Winkelmann,ich bin neu im Team und leite ab sofort zusammen mit meinem Kollegen Caspar Dohmen den ESG.Table. Für uns bedeutet das auch, dass wir wissen möchten, was Sie bewegt und welche Themen für Sie relevant sind. Wenn Sie also Vorschläge und Kritik haben, schreiben Sie uns. Per Mail oder über die sozialen Medien. Unsere Kontakte finden Sie unten. Wir freuen uns auf den Austausch!
Zu den Themen: Chile hat angekündigt, seine Lithium-Lieferkette zu verstaatlichen. Der Kongress hat die Pläne noch nicht durchgewunken, aber sie folgen einem Trend, bei dem deutsche Unternehmen sehr wachsam sein müssen, wie Santiago Engelhardt und ich in unserer Analyse beschreiben. Lithium gehört ja ohnehin schon zu den gefragtesten Rohstoffen der Energiewende.
Die EU hatte beste Absichten, als sie beschloss, keine Waren mehr einführen zu wollen, für die Wälder gerodet werden. Schaut man sich aber vor Ort um, etwa in der DR Kongo, erfährt man, welche Folgen die Regulierung für die Farmer hat. Jonas Gerding beschreibt, warum sie an der EU verzweifeln.
Die Saison der Hauptversammlungen läuft – und damit auch die Arbeit der Kritischen Aktionäre.Carsten Hübner hat den Geschäftsführer interviewt und mit ihm über seine Einschätzung gesprochen. Die Konzerne, so seine Kritik, sind noch längst nicht auf dem notwendigen Pfad der Dekarbonisierung.
Für unsere Serie zur Rana-Plaza-Katastrophe haben wir den internationalen Gewerkschaftsverbund IndustriALL gebeten, nach zehn Jahren ein Fazit zu ziehen. Was ist besser geworden, wie gefährlich ist die Textilindustrie noch für die Arbeiterinnen? Gastautorin Christina Hajagos-Clausen erklärt es.
Zu guter Letzt: Wenn Ihnen der ESG.Table gefällt, leiten Sie uns bitte weiter. Wenn Ihnen diese Mail zugeschickt wurde: Hier können Sie das Briefing kostenlos testen.
Ihr
Marc Winkelmann
Analyse
Lithium: Was Chiles Pläne zur Verstaatlichung bedeuten
San Pedro de Atacama, Chile: In Becken wie diesen verwandelt das Unternehmen SQM im Norden des Landes Sole langsam in Lithium.
Lithium ist ein essenzieller Baustein der Energiewende. Die steigende Nachfrage und die Verstaatlichung der Lieferkette von Ländern wie Chile setzen deutsche Unternehmen allerdings unter Druck. Experten raten deshalb, zu diversifizieren und Alternativen zu entwickeln.
Lithium ist für Chile von nationaler Bedeutung. Deshalb überraschte es nicht, dass Präsident Gabriel Boric seine lange angekündigte „National Lithium Policy“ letzte Woche in einer landesweit ausgestrahlten Sondersendung vorstellte. Wird sie umgesetzt, dürfte es für Hersteller, die auf den Rohstoff angewiesen sind, schwerer werden, diesen aus dem südamerikanischen Land zu beziehen. Boric plant eine Verstaatlichung der Industrie.
Lithium gehört zu den wichtigsten Stoffen der globalen Energiewende und der Digitalisierung. Ohne das Metall können Autobauer keine Batterien für E-Fahrzeuge fertigen. An Vorkommen mangelt es nicht, allerdings übersteigt der Bedarf die Gewinnung deutlich. Nach Berechnung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) könnte die weltweite Nachfrage im Jahr 2030 bei mehr als 550.000 Tonnen liegen – und damit 300.000 Tonnen über den prognostizierten Förderkapazitäten. Zum Vergleich: 2020 wurden 82.000 Tonnen produziert.
Fünf Säulen der Lithium-Politik
Chile, das aktuell nach Australien der zweitgrößte Lithiumproduzent der Welt ist, hat im Jahr 2022 Lithiumcarbonat im Wert von 7,7 Milliarden Dollar exportiert, was laut Zentralbank eine Steigerung von 777 Prozent gegenüber 2021 bedeutet.
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