Table.Briefing: Climate

Loss and Damage: COP-Erfolg mit Risiken + China: Grünes Wachstum zu gering für Klimaziele

Liebe Leserin, lieber Leser,

viel besser hätte die Klimakonferenz in Dubai nicht starten können. Die Delegierten einigten sich direkt zum Auftakt auf die Struktur des Loss and Damage Fund, der helfen soll, die Schäden und Verluste der Klimakrise auszugleichen. Das ist ein großer Erfolg von COP-Präsident Al Jaber, nachdem er in den letzten Tagen im Fokus der Kritik gestanden hatte, weil die VAE vermeintlich Öl- und Gas-Deals auf der Klimakonferenz abschließen wollte.

Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen selbst 100 Millionen Dollar zum Fonds für Verluste und Schäden beisteuern. Das hat Symbolkraft. Die VAE sind nach der klassischen UNFCCC-Einteilung kein Industrieland und somit nicht verpflichtet, zur internationalen Klimafinanzierung beizutragen. Fällt damit der erste Dominostein und werden sich jetzt auch andere vermögende Nicht-Industrieländer wie China, Saudi-Arabien, Südkorea und Singapur an der Klimafinanzierung beteiligen? Bernhard Pötter hat die Details zum Loss and Damage Durchbruch gesammelt.

Und es gibt noch einen zweiten Erfolg: Bereits am ersten Tag konnten sich die Länder in Dubai auf eine Agenda für die Konferenz einigen – es wird also nicht zu langwierigen Kämpfen um die Agenda kommen. Das ist ein guter Start für die Klimakonferenz.

Ein weiterer wichtiger COP-Akteur ist China. Der weltweit größter Verschmutzer investiert massiv in den Aufbau grüner Wertschöpfungsketten. Doch das reicht bei weitem nicht, um die langfristigen Klimaziele zu erreichen, berichtet Nico Beckert.

Zusätzlich versorgen wir Sie jeden Tag der Klimakonferenz mit spannenden Terminen und Events des Tages. Einen Überblick über unsere ganze Berichterstattung zur COP28 finden Sie außerdem auf unserer Website.

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Analyse

Klimakonferenz beginnt mit “Paukenschlag” – und zeigt Gefahren

Zur Eröffnung der COP28 konnte die Klimakonferenz bereits einen einmaligen Erfolg feiern.

Mit einem strategisch wichtigen Doppelerfolg hat die Präsidentschaft der COP28 am ersten Tag die Konferenz eröffnet. Überraschend beschloss das Auftaktplenum am Donnerstagnachmittag die lange umstrittenen Details für den Loss and Damage Fund (LDF) und die Tagesordnung für die Konferenz. Gleichzeitig erklärten mehrere Länder, angeführt von den VAE und Deutschland, ihre Bereitschaft, den LDF mit bislang insgesamt etwa 400 Millionen Dollar zu füllen.

Der “Paukenschlag”, wie David Ryfisch von der Entwicklungsorganisation Germanwatch das frühe Ergebnis nannte, verleiht dem oftmals bitteren und frustrierenden Prozess der Konferenz erst einmal eine positive Grundstimmung. Damit ist die Strategie des Teams um den obersten COP-Verantwortlichen, Sultan Al Jaber, der gestern erst offiziell zum Präsidenten der Konferenz gewählt wurde, bislang erfolgreich:

  • Hinter den Kulissen mit allen Beteiligten Streitfragen möglichst früh zu klären,
  • die Länder auf effiziente Arbeit einzuschwören,
  • alle strittigen Fragen in einer großen finalen Entscheidung zu bündeln
  • und für diese Weichenstellungen die politischen und finanziellen Ressourcen der VAE einzusetzen.

Der Deal: VAE und Deutschland gehen voran

Über den “Doppelwumms” der Präsidentschaft waren schon am Vortag erste Gerüchte kursiert. Von Teilnehmern hieß es, dass besonders der Beschluss zum Loss and Damage Fund und zu seiner Finanzierung erst am Vorabend und am Morgen der Konferenz gefallen sei. “Da wurde viel herumtelefoniert, ehe alles klar war”, hieß es. Vorbereitet wurde der Deal auch durch einen Besuch des Entwicklungs-Staatssekretärs Jochen Flasbarth in Abu Dhabi im Oktober.

Dabei, so heißt es aus der Delegation, sei klar geworden, dass Deutschland und die VAE jeweils großes Interesse an einer guten Nachricht zu Beginn haben. Die VAE wollten einen positiven Start für ihre prestigeträchtige Konferenz. Sie soll mit knapp 100.000 Teilnehmern die größte Klima-COP aller Zeiten werden. Deutschland hatte großes Interesse daran, dass die VAE, die nach UN-Kriterien als Nicht-Industrieland gelten, das erste Land in der Geschichte der UN-Klimakonvention werden, das in einen UN-Topf zur Klimafinanzierung einzahlt. Bisher galt die strikte Auffassung, das sei nur Sache der Industriestaaten.

Wer bislang wie viel versprochen hat

Deshalb wurde die erste Vollversammlung der COP28 auch gleich noch zu einer kleinen Geberrunde für den LDF. Der Fonds, der bei der Weltbank angesiedelt wird, braucht mindestens 200 Millionen Dollar als Startkapital. Bis Donnerstagabend versprachen:

  • Die Vereinigten Arabischen Emirate 100 Millionen US-Dollar.
  • Deutschland 100 Millionen Dollar, abgesegnet vom Bundeskabinett und der Ampelkoalition und im Haushalt 2024 verbucht und damit laut BMZ sicher.
  • Das “Team Europe” zusätzlich zu Deutschland noch einmal “mindestens 136 Millionen Dollar”, schrieb EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra.
  • Großbritannien “bis zu 60 Millionen Pfund” für Loss and Damage, umgerechnet etwa 75 Millionen Dollar, davon 40 Millionen Pfund für den LDF.
  • Japan zehn Millionen Dollar.
  • Die USA 17,5 Millionen Dollar plus sieben Millionen für zwei Fonds für Klimaschäden im Pazifik und für das “Santiago”-Netzwerk zu Loss and Damage. Allerdings muss das US-Geld noch vom Kongress genehmigt werden.

Keine Kämpfe um die Tagesordnung

Gleichzeitig nahm das Plenum der COP auch die Tagesordnung des Treffens an. Was unspektakulär klingt, ist ein ordentlicher Schritt vorwärts. Viele Konferenzen der Vergangenheit haben sich in tagelangen “Agenda-Fights” gelähmt, auf denen um einzelne Punkte auf der Tagesordnung so heftig gestritten wurde, dass anderweitig kaum Fortschritt möglich war. Erst im Juni hatte die SBSTA58 Zwischenkonferenz in Bonn praktisch die gesamte Zeit ohne ordentliche Tagesordnung verhandelt.

Umstritten waren zu Beginn der COP28 auch einige Anträge vor allem aus Entwicklungsländern, die einzelne neue Tagesordnungspunkte forderten: zu schnellerer CO₂-Reduktion, zu der Verantwortung der Industrieländer, der Anpassung oder der Finanzierung. COP-Präsident Al Jaber “löste” das Problem, indem er den Staaten zusicherte, ihre Anliegen unter bereits bestehenden Punkten der Tagesordnung zu diskutieren oder eigene Verhandlungsgruppen zu bilden. Damit sind die Probleme allerdings nur aufgeschoben. Denn weil es wahrscheinlich zum Ende der Konferenz nur eine einzige große allumfassende COP-Entscheidung geben soll – zur globalen Bestandsaufnahme des “Global Stocktake” – werden diese Fragen dann dort wieder auftauchen. Und könnten die große, umfassende COP-Erklärung verwässern oder gefährden.

Gefahr: Ausruhen auf den Lorbeeren

Der frühe Erfolg, so fürchten erfahrene Verhandler, könnte auch auf eine andere Weise nach hinten losgehen: Wenn sich die Präsidentschaft auf ihren Lorbeeren ausruht. Denn Al Jaber hat mit der Umsetzung des LDF einen großen Sieg vor allem für die Schwellen- und Entwicklungsländer eingefahren. Aber die Fragen nach einem Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen, dem Ausbau der Erneuerbaren oder einer neuen globalen Finanzordnung sind ungleich umstrittener. Wenn das Team um Al Jaber dafür nicht ebenso viel politisches Kapital einsetzt, könnten diese Fragen in unverbindlichen Erklärungen und Versprechen enden. Deutschlands Klima-Staatssekretärin Jennifer Morgan, die den LDF vor und hinter den Kulissen intensiv vorangetrieben hat, forderte gestern deshalb noch einmal, man wolle zu diesen Fragen beim Abschluss der COP “Entscheidungen, nicht Erklärungen” sehen.

Regierungschefs unter Druck

Erst einmal jedenfalls setzt der schnelle Beschluss der COP zum LDF und seiner Finanzierung die Staats- und Regierungschefs unter Druck, die Freitag und Samstag in Dubai eintreffen. Auf dem “Climate Action Summit” haben sie jeweils drei Minuten Redezeit, um sich als Klimaschützer zu präsentieren. Aus Sicht der COP-Präsidentschaft und der Klimaschutz-Gemeinde ist das die perfekte Gelegenheit, Geld für den LDF auf den Tisch zu legen.

Alle bisher erschienenen Texte zur COP28 lesen Sie hier.

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Studie: Chinas grünes Wachstum reicht nicht für Klimaziele

Die Kohle bei steigender Stromnachfrage aus den Netzen zu drängen, wird für China zur Herkulesaufgabe.

China wird seinen Emissionspeak sehr wahrscheinlich früher erreichen als geplant. Laut mehreren Prognosen wird der weltweit größte Verschmutzer im laufenden Jahr am meisten Treibhausgase ausstoßen – in den kommenden Jahren wird der Ausstoß nicht weiter zunehmen. Doch die Emissionen danach so schnell zu senken, dass das international vereinbarte 1,5- oder 2-Grad-Ziel erreichbar bleibt, stellt das Land vor große Herausforderungen, wie eine neue Studie des Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) zeigt.

Die Volksrepublik baut die Grundlagen für ein neues Wachstumsmodell konsequent aus. In den vergangenen Jahren waren der Infrastruktur- und Bauboom die größten Wachstumstreiber. Mittlerweile setzt Peking verstärkt auf grüne Technologien. “Erneuerbare Energien und grüne Technologien sind” im laufenden Jahr “zum ersten Mal zur treibenden Kraft der Investitionen und des Wachstums geworden“, so die Studienautoren. 24 Prozent aller Investitionen wurden von Herstellern und Installateuren von E-Autos, Solar- und Windkraftanlagen, Batteriespeichern und anderen klimaschonenden Technologien getätigt. Ohne diesen Sektor hätte es China-weit gar kein Wachstum bei den Investitionen gegeben.

Boom bei Erneuerbaren – aber: noch mehr Tempo ist nötig

Das industriepolitische Ziel, “Technologie- und Marktführer in den Kerntechnologien des 21. Jahrhunderts zu werden”, habe den Boom der erneuerbaren Energien in China im Jahr 2023 noch einmal verstärkt. Im laufenden Jahr werden demnach über 200 Gigawatt an neuer Solarenergie-Kapazität installiert. Im bisherigen Rekordjahr 2022 waren es 87 GW. 2023 lag das Wachstum der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen erstmals über dem durchschnittlichen Wachstum der Stromnachfrage der letzten Jahre. Baut China weiterhin so viele Erneuerbaren hinzu, können sie in den kommenden Jahren Kohle und Gas aus den Netzen drängen ­- die Emissionen aus dem Stromsektor würden sinken.

Doch selbst dieser vor wenigen Jahren kaum für möglich gehaltene Ausbau klimaschonender Energiequellen könnte nicht ausreichen, um die Emissionen schnell genug zu senken. Denn die Erneuerbaren müssen nicht nur den derzeit dominanten Kohlestrom aus dem Netz drängen. Sie müssen auch die steigende Stromnachfrage abdecken, die durch die Elektrifizierung der Industrie, des Verkehrs- und Wärmesektors entsteht. Wie groß die Herausforderung ist, zeigt ein Szenario der Tsinghua University. Demnach wird sich die Stromnachfrage zwischen 2020 und 2050 auf 14.270 TWh fast verdoppeln.

Fossile Sektoren dominieren noch immer

So positiv die Investitionen in grüne Technologien sind: Chinas Wirtschaft basiert noch immer zu sehr auf fossilen Industrien. Die Nachfrage nach Stahl und Zement ging in den letzten Jahren zwar zurück, betonen die Studienautoren. Die Emissionen des Zementsektors sind sogar so stark gesunken, dass sie auf einem 1,5-Grad-kompatiblen Pfad seien. Auch der direkte Kohlekonsum des Industriesektors sei “ziemlich schnell” gesunken.

Doch im Eisen- und Stahl- sowie im (Petro-)Chemiesektor wurde in den letzten Jahren mehr Energie nachgefragt. Die Nachfrage wird zum Teil noch immer direkt aus Industrie-Kohlekraftwerken gedeckt. Doch auch die Stromnachfrage stieg, was zu einem Anstieg des Kohleverbrauchs für die Stromerzeugung führte. Kurz gesagt: Es wird zwar nicht mehr so viel Kohle von der Industrie direkt – beispielsweise für Prozesswärme – verbraucht. Aber über den Umweg einer höheren Stromnachfrage bleibt der Kohleverbrauch hoch.

Insgesamt hat China zwar Fortschritte bei der Energieintensität der Wirtschaft gemacht. Im Vergleich zum Jahr 2012 mussten 2021 gut 26 Prozent weniger Energie aufgewendet werden, um die gleiche Wirtschaftsleistung zu erzielen. Doch das reicht nicht aus: China droht das Ziel zu verfehlen, die Energieintensität zwischen 2020 und 2025 um weitere 13,5 Prozent zu senken. Diesem Ziel hat sich Peking im Rahmen des Pariser Abkommens verpflichtet. Lauri Myllyvirta, CREA-Analyst und Mit-Autor der Studie, sagte: “Das Potenzial bei der technischen Energieeffizienz in der Industrie ist weitgehend ausgeschöpft”. Auch das Ziel, die CO₂-Intensität des Wachstums zu verringern, werde wahrscheinlich verfehlt. Laut Studienautoren ist der Energieverbrauch in fast allen Sektoren noch zu hoch.

Wachstum bei E-Autos verschleiert hohe Emissionen aus Verkehrssektor

Wie die erneuerbaren Energien haben auch die E-Autos ein immenses Wachstum verzeichnet. Der Anteil der E-Autos an der Gesamtproduktion ist von fünf Prozent im Jahr 2019 auf 30 Prozent im Zeitraum September 2022 bis August 2023 angestiegen. Damit liefern E-Autos ihren Beitrag zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels, wie die Studienautoren festhalten.

Doch der Verkehrssektor insgesamt verbraucht noch zu viel Erdöl. Trotz der landesweiten Shutdowns während der Corona-Pandemie stieg der Ölverbrauch des Sektors im Durchschnitt der letzten fünf Jahre weiter an. Vor allem der Güterverkehr müsse laut der Studie schneller dekarbonisiert werden. Dafür müssten beispielsweise mehr Güter über die Schiene transportiert werden. Die Elektrifizierung des Güterverkehrs stecke noch “in den Kinderschuhen”.

Im Gebäudesektor gibt es teils positive Entwicklungen, aber der allgemeine Trend zeigt noch in die falsche Richtung. Zwar wurde in den letzten Jahren sehr viel weniger Kohle zum Heizen verwendet, was die direkten Emissionen des Gebäudesektors sinken ließ. Doch die indirekten Emissionen – durch elektrische Heizungen und die stärkere Nutzung von Klimaanlagen während der Hitzewellen der letzten Sommer – stiegen dafür stark an. Gelingt es China, in den nächsten Jahren mehr Kohlestrom durch Erneuerbare zu ersetzen, würden die Emissionen des Gebäudesektors aber sinken.. Allerdings müsse die Energieeffizienz der bestehenden Gebäude verbessert werden, was “herausfordernd” sei, betont Myllyvirta.

China mitten in einer großen Transformation

Nach seinem rapiden Aufstieg zur wirtschaftlichen Supermacht befindet sich China mitten in einer großen Transformation. Um die nationalen und globalen Klimaziele einhalten zu können, muss das auf günstiger Kohle basierende Wachstum der Schwer- und Bauindustrie durch eine grüne Wirtschaft ersetzt werden. Entscheidend für den Erfolg wird es sein, ob es schnell genug gelingt, ausreichend erneuerbare Energien ins Netz zu bringen und die Kohle schnell genug zurückzudrängen. Doch selbst die Bewältigung dieser Mammutaufgabe reicht nicht aus.

Weil immer mehr Sektoren elektrifiziert werden und die Stromnachfrage massiv ansteigen wird, muss die Energieeffizienz der Wirtschaft weiter steigen. Kurzfristig erscheinen Chinas Emissionen mit dem prognostizierten Höchststand im aktuellen oder einem der kommenden Jahre auf dem richtigen Weg. Doch um die nationalen und globalen Klimaziele zu erreichen, sind weiter immense Anstrengungen nötig.

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Hintergrund: Der Loss and Damage Fund

Darum geht es:

Anfang November hat das “Übergangskomittee” (TC) aus Klimaverhandlern einen Entwurf für die Strukturen des Loss-and-Damage-Fonds (LDF) vorgelegt. Damit erfüllt das Gremium einen Auftrag der COP27. Der Kompromiss sieht für den Fonds vor:

  • Ihn für zunächst vier Jahre organisatorisch bei der Weltbank anzusiedeln und den Zugang der Entwicklungsländer zu sichern.
  • Die Führung durch einen 26-köpfigen Aufsichtsrat (Board), in dem die Entwicklungsländer mit 14 Sitzen die Mehrheit haben.
  • Den Zugang allen Entwicklungsländer offenzuhalten. Allerdings sollen die ärmsten Länder einen Mindestbetrag garantiert bekommen.

Überraschenderweise nahmen die Parteien bei der COP28 die Struktur des Ausgleichsfonds bereits am ersten Tag an. Verschiedene Staaten, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate und Deutschland, haben auch direkt jeweils 100 Millionen US-Dollar an Finanzierung zugesagt.

Deshalb ist das Thema wichtig:

Der LDF war der große diplomatische Erfolg der Entwicklungsländer auf der COP27 und adressiert ein drängendes Problem: Nach einem aktuellen Bericht der UN-Organisation für Handel und Entwicklung (UNCTAD) sind die bisherigen Mittel (etwa 300 Millionen Dollar) für den Ausgleich von “Verlusten und Schäden” in der Klimakrise “nicht angemessen“. Zum Vergleich: Insgesamt kalkuliert die UNCTAD mit “Schäden und Verlusten” in Höhe von etwa 435 Milliarden für 2020 und 580 Milliarden für 2030. Versicherungslösungen, die es bereits teilweise gibt, nennt der Bericht “unzureichende Instrumente”. In den Verhandlungen gilt der LDF neben der versprochenen Klimafinanzierung von 100 Milliarden für die Schwellen- und Entwicklungsländer auch als ein Prüfstein, wie ernst die Industriestaaten die Hilfe für die Opfer der Klimakrise nehmen.

Die Details:

Die UNCTAD schlägt vor, den LDF mit anfänglich 150 Milliarden Dollar zu füllen und ihn 2030 auf 300 Milliarden anwachsen zu lassen. Mögliche Quellen jenseits der Versprechen, die jetzt gemacht wurden, wären:

  • Eine CO₂-Abgabe auf Schiffstreibstoffe in Übereinstimmung mit den Netto-Null-Plänen der UN-Schifffahrtsorganisation IMO könnte 60 bis 80 Milliarden Dollar für 2030 bringen.
  • Eine Steuer auf die Produktion fossiler Brennstoffe, wie von Umweltgruppen vorgeschlagen, könnte bei einem Aufpreis von sechs Dollar pro Tonne CO₂ insgesamt 150 Milliarden liefern.
  • Eine Steuer auf Finanztransaktionen würde weltweit jährliche Einkommen zwischen ca. 240 und 420 Milliarden Dollar garantieren.
  • Eine Abgabe für Flugpassagiere von zwei Prozent des Ticketpreises könnte etwa 17 Milliarden Dollar jährlich erbringen.
  • Das Abschöpfen von “Zufallsgewinnen” der Öl-, Gas- und Kohleindustrie könnte 300 Milliarden jährlich einbringen, wenn die aktuellen Gewinne der Industrie mit zehn Prozent besteuert würden. Im Schnitt betrugen die Profite der Energieunternehmen von 1970 bis 2020 eine Billion Dollar im Jahr.
  • Durch Umwidmung von zwei Prozent der IWF-Sonderziehungsrechte der Industriestaaten könnte außerdem Kapital in Höhe von 11,6 Milliarden mobilisiert werden.
  • Eine Anhebung der staatlichen Entwicklungshilfe in den Industrieländern auf die schon lange zugesagte Quote von 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung brächte 193 Milliarden zusätzliches Geld.

Daran kann es scheitern:

Wer den Fonds mit Geld auffüllt, bleibt allerdings offen: Das Kompromisspapier “drängt” die Industrieländer dazu und “lädt” die Entwicklungsländer ein. Aber die Zahlungen sind freiwillig. Wie viel zusammenkommt, ist daher unklar.

Das kann ein Ergebnis der COP28 sein:

Nachdem der Vorschlag zur Struktur des Fonds überraschend schnell angenommen wurde, kann der Aufbau des Sekretariats beginnen, das dann auch weitere Geldgeber suchen müsste. Das ist ein Erfolg des COP-Präsidenten Sultan Al Jaber. Für die “Loss and Damage Collaboration” von Gruppen der Zivilgesellschaft dagegen erfüllt der jetzt vorgelegte Text nicht die Erwartungen. Er zeige “Business as Usual” oder eher “Vermeidung wie gewöhnlich“, wo es um fehlende Geldzusagen der reichen Länder gehe.

Große Auswirkungen kann es auch haben, dass mit den VAE zum ersten Mal im UN-Klimasystem ein Land für internationalen Klimaschutz einzahlt, das kein Industrieland nach UN-Definition ist. Damit öffnet sich ein Spalt breit die Tür zu den Forderungen der Industriestaaten, es sollten sich auch reiche Schwellenländer wie etwa China oder die Golfstaaten an der Finanzierung beteiligen.

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  • Loss and Damage

Termine

1. Dezember, 11.45 Uhr, Al Waha Theatre
Opening Session World Climate Action Summit
Zu der World Climate Action Summit kommen am 1. und am 2. Dezember Regierungschefs zusammen. Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen damit konkreten Klimaschutz vorantreiben. Infos

1. Dezember, 14 Uhr, GST Roundtable DEC South, MR11 Blue Zone
Verhandlung GST High-Level Event on Adaptation
Die High-Level Events zum Global Stocktake (GST) bieten die Gelegenheit, die Ergebnisse der technischen Bewertung zu erörtern. Am 1. und 2. Dezember gibt es insgesamt drei runde Tische zum GST: zu Anpassung, Umsetzung und Mitigation. Infos

1. Dezember, 14 Uhr, UNEP Pavilion
Podiumsdiskussion Methane data revolution: The road to radical transparency
Auf dieser Veranstaltung werden erste Daten aus dem Methan-Alarm- und Reaktionssystem (MARS) des UNEP vorgestellt. Außerdem wird auf der Veranstaltung der Jahresbericht der Internationalen Beobachtungsstelle für Methanemissionen vorgestellt. Infos

1. Dezember, 16.45 Uhr, SE Room 2
Diskussion Accelerating innovation in the Early Warnings for All initiative for adaptation
Verschiedene Vertreterinnen und Vertreter der Weltorganisation für Meteorologie diskutieren über Fortschritte bei und Möglichkeiten für Frühwarnsysteme und Anpassung. Die Veranstaltung stellt dabei Best Practices in den Vordergrund. Infos

1. Dezember, 16.30 Uhr, German Pavilion
Diskussion From Science to Action: Overcoming Challenges in Implementing Carbon Dioxide Removal (CDR) Pathways
Carbon Dioxide Removal (CDR) ist ein wichtiger Bestandteil, um das Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen. Auf diesem Event werden die Potenziale und Möglichkeiten von CDR diskutiert. Mit dabei sind unter anderem Expertinnen und Experten von der LMU München und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Infos

News

Bericht: 2023 bricht alle Hitzerekorde

Das Jahr 2023 wird das mit Abstand wärmste Jahr in der Geschichte sein. Die globale Erwärmung wird 1,4 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen, zeigt ein Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), der am Donnerstag auf der COP28 vorgestellt wurde. Im bisherigen Rekordjahr, 2016, lag die globale Erwärmung demnach 1,2 Grad über dem vorindustriellen Level.

WMO-Generalsekretär Peterri Taalas sagte: “Die Treibhausgaswerte sind rekordverdächtig hoch. Die globalen Temperaturen sind rekordverdächtig hoch. Der Meeresspiegelanstieg ist rekordverdächtig hoch. Das antarktische Meereis ist rekordverdächtig niedrig“. Der durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe verursachte Klimawandel in Verbindung mit dem Auftreten des natürlichen El-Niño-Wetterphänomens im Ostpazifik hat die Temperaturen in diesem Jahr auf ein Rekordniveau gebracht. Allerdings werden die schlimmsten Auswirkungen von El Niño erst für das nächste Jahr erwartet. Laut Wissenschaftlern werden die Temperaturen 2024 noch höher liegen. nib/rtr

  • COP28
  • Klimawandel

Erneuerbaren-Pläne der EU ungenügend für Repower-EU

Eine Untersuchung der Energie-Denkfabrik Ember kommt zu dem Schluss, dass die nationalen Energie- und Klimapläne der EU-Mitgliedstaaten (NECPs) zusammenaddiert zu einem Erneuerbaren-Anteil von 66 Prozent im Jahr 2030 führen würden. Die Länder verfehlen demnach das Ziel des EU-Plans zur Abkehr von russischen Gaslieferungen, Repower-EU, von 69 Prozent bis 2030.

Die Analyse berücksichtigt die Ziele aus den 22 bislang eingereichten NECP-Entwürfen sowie weiterer angekündigter Maßnahmen aus Belgien, Bulgarien, Irland, Lettland und Polen, die noch keine aktualisierten NECP vorgelegt haben. “Da die EU auf der COP28 auf eine Verdreifachung der erneuerbaren Energien drängt, ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Block sein eigenes Haus in Ordnung bringt, indem er ehrgeizige nationale Energie- und Klimapläne vorlegt“, fordert Ember-Analyst Chris Rosslowe.

Deutschland unter den ehrgeizigsten Staaten

Positiv bewerten die Ember-Experten, dass fast alle Mitgliedstaaten Erneuerbaren eine größere Rolle im Vergleich zu den Zielen von 2019 einräumen. So soll bis 2030 eine Kapazität von bis zu 672 Gigawatt an Solarenergie und 450 GW an Windenergie installiert werden. Dies sei jedoch immer noch zu wenig für die 740 GW Solar- und 500 GW Windkraft aus dem Repower-EU-Plan.

Deutschland gehört laut Ember zu den Ländern mit den ehrgeizigsten Zielen für Solarenergie. Die Bundesregierung hatte das Ausbauziel für das Jahr 2030 um 93 GW auf insgesamt 215 GW angehoben. Europaweit seien jedoch noch ehrgeizigere Ziele erforderlich, um das Stromsystem Mitte der 2030er Jahre überwiegend kohlenstofffrei zu machen, wie es die globalen Klimaschutzverpflichtungen verlangen, mahnen die Autoren. luk

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Gericht: Bundesregierung muss Klima-Sofortprogramme auflegen

Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat die Bundesregierung verurteilt, Sofortprogramme für mehr Klimaschutz im Verkehr und bei Gebäuden aufzulegen. Der 11. Senat gab am Donnerstag Klagen der Deutschen Umwelthilfe und des Umweltverbands BUND statt. Die Regierung kann aber in Revision gehen und die Wirkung des Urteils damit aufschieben.

Es geht um das Klimaschutzgesetz, das derzeit für jeden Sektor jährliche Ziele zur Senkung der schädlichen Treibhausgase vorschreibt. Werden diese in einzelnen Sektoren verfehlt, muss laut Gesetz das jeweils zuständige Ministerium mit einem Sofortprogramm gegensteuern. 2022 wurden die Ziele für Verkehr und Gebäude gerissen. Allerdings hat die Ampel bereits vereinbart, genau die jetzt vor Gericht umstrittenen Klauseln zu ändern: nicht mehr jeder einzelne Sektor soll verpflichtet werden, Jahresziele umzusetzen, sondern die Einhaltung der Gesamtziele solle sichergestellt werden. Diese Änderung wurde zwar von der Bundesregierung auf den Weg gebracht, sie wurde aber noch nicht im Bundestag beschlossen. Aktuell ist daher noch das Klimaschutzgesetz mit Sektorzielen gültig.

Das Gericht stellte nun fest, dass die Bundesregierung mit zusätzlichen Maßnahmen gegensteuern muss, um die Klimaziele für die Jahre 2024 bis 2030 sicher zu erreichen. Jürgen Resch, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, forderte ein Tempolimit auf Autobahnen und ein sofortiges Sanierungsprogramm für öffentliche Gebäude wie Schulen oder Kitas sowie den Abbau klimaschädlicher Subventionen. nib/dpa

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Internationale Klimaschutzinitiative konzentriert sich auf 14 Länder

Die Bundesregierung hat das Förderprogramm Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) neu strukturiert. Die neue Strategie für die IKI betrifft einen großen Teil der deutschen Klimafinanzierung im Ausland. Zukünftig sollen sich die Förderaktivitäten auf 14 Schwerpunktländer, insbesondere im Globalen Süden, fokussieren. Das geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung des Umweltministeriums, des Auswärtigen Amts und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz hervor. Zu den Schwerpunktländern gehören beispielsweise China und Brasilien. Die Länder stehen für fast 50 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen und gehören gleichzeitig zu den 25 globalen Biodiversitäts-Hotspots. Außerdem will die IKI in “vertieftes Engagement” auf dem afrikanischen Kontinent investieren.

Die IKI fördert Projekte in vier Bereichen:

  • Minderung von Treibhausgasemissionen
  • Anpassung an die Folgen des Klimawandels
  • Erhalt und Wiederherstellung natürlicher Kohlenstoffsenken
  • Schutz der biologischen Vielfalt

Rund die Hälfte der Gelder fließt in die Minderung von Treibhausgasemissionen.

In Zukunft sollen auch Themen und Sektoren gefördert werden, die bisher nicht im Fokus standen:

  • die Dekarbonisierung der Industrie
  • Mobilisierung privater Investitionen für den Klima- und Biodiversitätsschutz über Hebel-Mechanismen
  • sowie die Themen Klima & Sicherheit 
  • und der Beitrag zur Umsetzung des Kunming-Montreal Global Biodiversity Frameworks.

Seit 2008 wurden mit der IKI mehr als 1.000 Projekte in über 150 Ländern mit einer Summe von insgesamt rund sechs Milliarden Euro gefördert. Auf der COP28 will die IKI einen internationalen Ideenwettbewerb von bis zu 320 Millionen Euro vorstellen. Die Bundesregierung hatte für die IKI im kommenden Jahr 685 Millionen Euro eingeplant. kul

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Heads

Saber Hossain Chowdhury – Bangladeschs Kämpfer

Saber Hossain Chowdhury: Bangladeschs Klimabeauftragter
Saber Hossain Chowdhury: Bangladeschs Klimabeauftragter

Saber Hossain Chowdhury ist seit Juni 2023 Sondergesandter Bangladeschs für den Klimawandel. Es ist der Höhepunkt einer politischen Karriere. Schon lange setzt sich der 62-Jährige für soziale Gerechtigkeit ein und wurde deshalb sogar verhaftet und gefoltert.

Chowdhurys neue Rolle kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für besonders verletzliche Länder wie Bangladesch. In diesen Staaten sind hunderte Millionen Menschen durch den Anstieg des Meeresspiegels, Wirbelstürme und Überschwemmungen bedroht. Gemeinden benötigen viel Geld, um sich von den Klimafolgen zu erholen und an die Klimakrise anzupassen, die sie nicht verursacht haben.

Der Bangladescher gilt als besonderer Vorkämpfer für einen Fonds für Verluste und Schäden, um mehr Finanzmittel für besonders von der Klimakrise betroffene Staaten zu mobilisieren. Vertreter der Entwicklungsländer sagen, dass Chowdhury sich in dieser Frage für die schwachen Länder einsetzt und von den wohlhabenderen Ländern fordert, Geld auf den Tisch zu legen. Bei einem Ministertreffen im Vorfeld der Konferenz in Abu Dhabi leitete der Gesandte eine Diskussionsrunde über die Finanzierung von Verlusten und Schäden.

Die Klimaverhandler hatten sich vor der Klimakonferenz auf einen Rahmen für die Funktionsweise des neuen Fonds geeinigt. Am ersten Tag der COP28 wurden die Vorschläge zur Operationalisierung des Funds dann recht überraschend angenommen. Erste Staaten haben Millionen-Zusagen für den Fonds gemacht. Das ist auch ein Erfolg für Chowdhury. Doch der Kampf ist noch lange nicht vorbei. Die ersten Zusagen reichen bei weitem nicht aus, um die immensen Verluste und Schäden infolge der Klimakrise zu bewältigen.

Chowdhury als Loss and Damage-Vorkämpfer

Chowdhury, der als sanftmütiger, aber scharfer und eloquenter Diplomat beschrieben wird, ist ein guter Kandidat, um den Fonds weiter voranzutreiben. Er könnte zum Brückenbauer werden, der das erodierte Vertrauen zwischen reichen und ärmeren Ländern wiederherstellt und für mehr Finanzmittel sorgt.

Als ehemaliger Präsident der Interparlamentarischen Union, einer Organisation nationaler Parlamente, verfügt Chowdhury über umfassende Erfahrung im Aufbau von Koalitionen von Gesetzgebern zur Förderung globaler Themen.

Sein Insiderwissen in Kreisen der Klimadiplomatie ist ein großer Vorteil. Als Vorsitzender des parlamentarischen Ausschusses für Klimawandel in Bangladesch hat Chowdhury seit 2009 an den UN-Klimagesprächen teilgenommen. Auf der COP27 war er Sprecher der Minister der am wenigsten entwickelten Länder und setzte sich für das Thema Verluste und Schäden ein, obwohl er selbst kein Minister war.

Dieser Kampf ist auch eine persönliche Angelegenheit für ihn. Seine Geburtsstadt Chittagong, die größte Hafenstadt Bangladeschs, ist sehr anfällig für Überschwemmungen.

Bevor er im Schifffahrts- und Handelsunternehmen der Familie arbeitete, studierte Chowdhury im Vereinigten Königreich Jura, Politik und Wirtschaft. Im Alter von 35 Jahren wechselte er 1996 ganz in die Politik und stieg bis zum stellvertretenden Minister auf. Als leidenschaftlicher Cricket-Fan wurde er Präsident des Bangladesh Cricket Board.

Für Engagement verhaftet und gefoltert

Obwohl er 2003 verhaftet und gefoltert wurde, blieb sein Engagement für die Politik ungebrochen. Amnesty International bezeichnet seine damalige Verhaftung als Teil eines Musters “politisch motivierter Verhaftungen”. Als Vertreter eines Wahlkreises in der Hauptstadt Dhaka hatte er sich für die Kriminalisierung von Folter in Haft, die Eindämmung des Tabakkonsums und die Stärkung der Rolle der Frau eingesetzt.

Im Jahr 2019 hat er das Parlament erfolgreich dazu gebracht, den Klimawandel zu einem “planetarischen Notfall” zu erklären. Nun ist es seine Aufgabe, “den internationalen Verhandlungen Dringlichkeit zu verleihen”, sagte er kürzlich. Das Ziel: “Das Leben und die Lebensgrundlagen der vom Klimawandel gefährdeten Menschen zu schützen”. Chloé Farand

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Climate.Table Redaktion

CLIMATE.TABLE REDAKTION

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    Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen selbst 100 Millionen Dollar zum Fonds für Verluste und Schäden beisteuern. Das hat Symbolkraft. Die VAE sind nach der klassischen UNFCCC-Einteilung kein Industrieland und somit nicht verpflichtet, zur internationalen Klimafinanzierung beizutragen. Fällt damit der erste Dominostein und werden sich jetzt auch andere vermögende Nicht-Industrieländer wie China, Saudi-Arabien, Südkorea und Singapur an der Klimafinanzierung beteiligen? Bernhard Pötter hat die Details zum Loss and Damage Durchbruch gesammelt.

    Und es gibt noch einen zweiten Erfolg: Bereits am ersten Tag konnten sich die Länder in Dubai auf eine Agenda für die Konferenz einigen – es wird also nicht zu langwierigen Kämpfen um die Agenda kommen. Das ist ein guter Start für die Klimakonferenz.

    Ein weiterer wichtiger COP-Akteur ist China. Der weltweit größter Verschmutzer investiert massiv in den Aufbau grüner Wertschöpfungsketten. Doch das reicht bei weitem nicht, um die langfristigen Klimaziele zu erreichen, berichtet Nico Beckert.

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    Klimakonferenz beginnt mit “Paukenschlag” – und zeigt Gefahren

    Zur Eröffnung der COP28 konnte die Klimakonferenz bereits einen einmaligen Erfolg feiern.

    Mit einem strategisch wichtigen Doppelerfolg hat die Präsidentschaft der COP28 am ersten Tag die Konferenz eröffnet. Überraschend beschloss das Auftaktplenum am Donnerstagnachmittag die lange umstrittenen Details für den Loss and Damage Fund (LDF) und die Tagesordnung für die Konferenz. Gleichzeitig erklärten mehrere Länder, angeführt von den VAE und Deutschland, ihre Bereitschaft, den LDF mit bislang insgesamt etwa 400 Millionen Dollar zu füllen.

    Der “Paukenschlag”, wie David Ryfisch von der Entwicklungsorganisation Germanwatch das frühe Ergebnis nannte, verleiht dem oftmals bitteren und frustrierenden Prozess der Konferenz erst einmal eine positive Grundstimmung. Damit ist die Strategie des Teams um den obersten COP-Verantwortlichen, Sultan Al Jaber, der gestern erst offiziell zum Präsidenten der Konferenz gewählt wurde, bislang erfolgreich:

    • Hinter den Kulissen mit allen Beteiligten Streitfragen möglichst früh zu klären,
    • die Länder auf effiziente Arbeit einzuschwören,
    • alle strittigen Fragen in einer großen finalen Entscheidung zu bündeln
    • und für diese Weichenstellungen die politischen und finanziellen Ressourcen der VAE einzusetzen.

    Der Deal: VAE und Deutschland gehen voran

    Über den “Doppelwumms” der Präsidentschaft waren schon am Vortag erste Gerüchte kursiert. Von Teilnehmern hieß es, dass besonders der Beschluss zum Loss and Damage Fund und zu seiner Finanzierung erst am Vorabend und am Morgen der Konferenz gefallen sei. “Da wurde viel herumtelefoniert, ehe alles klar war”, hieß es. Vorbereitet wurde der Deal auch durch einen Besuch des Entwicklungs-Staatssekretärs Jochen Flasbarth in Abu Dhabi im Oktober.

    Dabei, so heißt es aus der Delegation, sei klar geworden, dass Deutschland und die VAE jeweils großes Interesse an einer guten Nachricht zu Beginn haben. Die VAE wollten einen positiven Start für ihre prestigeträchtige Konferenz. Sie soll mit knapp 100.000 Teilnehmern die größte Klima-COP aller Zeiten werden. Deutschland hatte großes Interesse daran, dass die VAE, die nach UN-Kriterien als Nicht-Industrieland gelten, das erste Land in der Geschichte der UN-Klimakonvention werden, das in einen UN-Topf zur Klimafinanzierung einzahlt. Bisher galt die strikte Auffassung, das sei nur Sache der Industriestaaten.

    Wer bislang wie viel versprochen hat

    Deshalb wurde die erste Vollversammlung der COP28 auch gleich noch zu einer kleinen Geberrunde für den LDF. Der Fonds, der bei der Weltbank angesiedelt wird, braucht mindestens 200 Millionen Dollar als Startkapital. Bis Donnerstagabend versprachen:

    • Die Vereinigten Arabischen Emirate 100 Millionen US-Dollar.
    • Deutschland 100 Millionen Dollar, abgesegnet vom Bundeskabinett und der Ampelkoalition und im Haushalt 2024 verbucht und damit laut BMZ sicher.
    • Das “Team Europe” zusätzlich zu Deutschland noch einmal “mindestens 136 Millionen Dollar”, schrieb EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra.
    • Großbritannien “bis zu 60 Millionen Pfund” für Loss and Damage, umgerechnet etwa 75 Millionen Dollar, davon 40 Millionen Pfund für den LDF.
    • Japan zehn Millionen Dollar.
    • Die USA 17,5 Millionen Dollar plus sieben Millionen für zwei Fonds für Klimaschäden im Pazifik und für das “Santiago”-Netzwerk zu Loss and Damage. Allerdings muss das US-Geld noch vom Kongress genehmigt werden.

    Keine Kämpfe um die Tagesordnung

    Gleichzeitig nahm das Plenum der COP auch die Tagesordnung des Treffens an. Was unspektakulär klingt, ist ein ordentlicher Schritt vorwärts. Viele Konferenzen der Vergangenheit haben sich in tagelangen “Agenda-Fights” gelähmt, auf denen um einzelne Punkte auf der Tagesordnung so heftig gestritten wurde, dass anderweitig kaum Fortschritt möglich war. Erst im Juni hatte die SBSTA58 Zwischenkonferenz in Bonn praktisch die gesamte Zeit ohne ordentliche Tagesordnung verhandelt.

    Umstritten waren zu Beginn der COP28 auch einige Anträge vor allem aus Entwicklungsländern, die einzelne neue Tagesordnungspunkte forderten: zu schnellerer CO₂-Reduktion, zu der Verantwortung der Industrieländer, der Anpassung oder der Finanzierung. COP-Präsident Al Jaber “löste” das Problem, indem er den Staaten zusicherte, ihre Anliegen unter bereits bestehenden Punkten der Tagesordnung zu diskutieren oder eigene Verhandlungsgruppen zu bilden. Damit sind die Probleme allerdings nur aufgeschoben. Denn weil es wahrscheinlich zum Ende der Konferenz nur eine einzige große allumfassende COP-Entscheidung geben soll – zur globalen Bestandsaufnahme des “Global Stocktake” – werden diese Fragen dann dort wieder auftauchen. Und könnten die große, umfassende COP-Erklärung verwässern oder gefährden.

    Gefahr: Ausruhen auf den Lorbeeren

    Der frühe Erfolg, so fürchten erfahrene Verhandler, könnte auch auf eine andere Weise nach hinten losgehen: Wenn sich die Präsidentschaft auf ihren Lorbeeren ausruht. Denn Al Jaber hat mit der Umsetzung des LDF einen großen Sieg vor allem für die Schwellen- und Entwicklungsländer eingefahren. Aber die Fragen nach einem Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen, dem Ausbau der Erneuerbaren oder einer neuen globalen Finanzordnung sind ungleich umstrittener. Wenn das Team um Al Jaber dafür nicht ebenso viel politisches Kapital einsetzt, könnten diese Fragen in unverbindlichen Erklärungen und Versprechen enden. Deutschlands Klima-Staatssekretärin Jennifer Morgan, die den LDF vor und hinter den Kulissen intensiv vorangetrieben hat, forderte gestern deshalb noch einmal, man wolle zu diesen Fragen beim Abschluss der COP “Entscheidungen, nicht Erklärungen” sehen.

    Regierungschefs unter Druck

    Erst einmal jedenfalls setzt der schnelle Beschluss der COP zum LDF und seiner Finanzierung die Staats- und Regierungschefs unter Druck, die Freitag und Samstag in Dubai eintreffen. Auf dem “Climate Action Summit” haben sie jeweils drei Minuten Redezeit, um sich als Klimaschützer zu präsentieren. Aus Sicht der COP-Präsidentschaft und der Klimaschutz-Gemeinde ist das die perfekte Gelegenheit, Geld für den LDF auf den Tisch zu legen.

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    Studie: Chinas grünes Wachstum reicht nicht für Klimaziele

    Die Kohle bei steigender Stromnachfrage aus den Netzen zu drängen, wird für China zur Herkulesaufgabe.

    China wird seinen Emissionspeak sehr wahrscheinlich früher erreichen als geplant. Laut mehreren Prognosen wird der weltweit größte Verschmutzer im laufenden Jahr am meisten Treibhausgase ausstoßen – in den kommenden Jahren wird der Ausstoß nicht weiter zunehmen. Doch die Emissionen danach so schnell zu senken, dass das international vereinbarte 1,5- oder 2-Grad-Ziel erreichbar bleibt, stellt das Land vor große Herausforderungen, wie eine neue Studie des Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) zeigt.

    Die Volksrepublik baut die Grundlagen für ein neues Wachstumsmodell konsequent aus. In den vergangenen Jahren waren der Infrastruktur- und Bauboom die größten Wachstumstreiber. Mittlerweile setzt Peking verstärkt auf grüne Technologien. “Erneuerbare Energien und grüne Technologien sind” im laufenden Jahr “zum ersten Mal zur treibenden Kraft der Investitionen und des Wachstums geworden“, so die Studienautoren. 24 Prozent aller Investitionen wurden von Herstellern und Installateuren von E-Autos, Solar- und Windkraftanlagen, Batteriespeichern und anderen klimaschonenden Technologien getätigt. Ohne diesen Sektor hätte es China-weit gar kein Wachstum bei den Investitionen gegeben.

    Boom bei Erneuerbaren – aber: noch mehr Tempo ist nötig

    Das industriepolitische Ziel, “Technologie- und Marktführer in den Kerntechnologien des 21. Jahrhunderts zu werden”, habe den Boom der erneuerbaren Energien in China im Jahr 2023 noch einmal verstärkt. Im laufenden Jahr werden demnach über 200 Gigawatt an neuer Solarenergie-Kapazität installiert. Im bisherigen Rekordjahr 2022 waren es 87 GW. 2023 lag das Wachstum der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen erstmals über dem durchschnittlichen Wachstum der Stromnachfrage der letzten Jahre. Baut China weiterhin so viele Erneuerbaren hinzu, können sie in den kommenden Jahren Kohle und Gas aus den Netzen drängen ­- die Emissionen aus dem Stromsektor würden sinken.

    Doch selbst dieser vor wenigen Jahren kaum für möglich gehaltene Ausbau klimaschonender Energiequellen könnte nicht ausreichen, um die Emissionen schnell genug zu senken. Denn die Erneuerbaren müssen nicht nur den derzeit dominanten Kohlestrom aus dem Netz drängen. Sie müssen auch die steigende Stromnachfrage abdecken, die durch die Elektrifizierung der Industrie, des Verkehrs- und Wärmesektors entsteht. Wie groß die Herausforderung ist, zeigt ein Szenario der Tsinghua University. Demnach wird sich die Stromnachfrage zwischen 2020 und 2050 auf 14.270 TWh fast verdoppeln.

    Fossile Sektoren dominieren noch immer

    So positiv die Investitionen in grüne Technologien sind: Chinas Wirtschaft basiert noch immer zu sehr auf fossilen Industrien. Die Nachfrage nach Stahl und Zement ging in den letzten Jahren zwar zurück, betonen die Studienautoren. Die Emissionen des Zementsektors sind sogar so stark gesunken, dass sie auf einem 1,5-Grad-kompatiblen Pfad seien. Auch der direkte Kohlekonsum des Industriesektors sei “ziemlich schnell” gesunken.

    Doch im Eisen- und Stahl- sowie im (Petro-)Chemiesektor wurde in den letzten Jahren mehr Energie nachgefragt. Die Nachfrage wird zum Teil noch immer direkt aus Industrie-Kohlekraftwerken gedeckt. Doch auch die Stromnachfrage stieg, was zu einem Anstieg des Kohleverbrauchs für die Stromerzeugung führte. Kurz gesagt: Es wird zwar nicht mehr so viel Kohle von der Industrie direkt – beispielsweise für Prozesswärme – verbraucht. Aber über den Umweg einer höheren Stromnachfrage bleibt der Kohleverbrauch hoch.

    Insgesamt hat China zwar Fortschritte bei der Energieintensität der Wirtschaft gemacht. Im Vergleich zum Jahr 2012 mussten 2021 gut 26 Prozent weniger Energie aufgewendet werden, um die gleiche Wirtschaftsleistung zu erzielen. Doch das reicht nicht aus: China droht das Ziel zu verfehlen, die Energieintensität zwischen 2020 und 2025 um weitere 13,5 Prozent zu senken. Diesem Ziel hat sich Peking im Rahmen des Pariser Abkommens verpflichtet. Lauri Myllyvirta, CREA-Analyst und Mit-Autor der Studie, sagte: “Das Potenzial bei der technischen Energieeffizienz in der Industrie ist weitgehend ausgeschöpft”. Auch das Ziel, die CO₂-Intensität des Wachstums zu verringern, werde wahrscheinlich verfehlt. Laut Studienautoren ist der Energieverbrauch in fast allen Sektoren noch zu hoch.

    Wachstum bei E-Autos verschleiert hohe Emissionen aus Verkehrssektor

    Wie die erneuerbaren Energien haben auch die E-Autos ein immenses Wachstum verzeichnet. Der Anteil der E-Autos an der Gesamtproduktion ist von fünf Prozent im Jahr 2019 auf 30 Prozent im Zeitraum September 2022 bis August 2023 angestiegen. Damit liefern E-Autos ihren Beitrag zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels, wie die Studienautoren festhalten.

    Doch der Verkehrssektor insgesamt verbraucht noch zu viel Erdöl. Trotz der landesweiten Shutdowns während der Corona-Pandemie stieg der Ölverbrauch des Sektors im Durchschnitt der letzten fünf Jahre weiter an. Vor allem der Güterverkehr müsse laut der Studie schneller dekarbonisiert werden. Dafür müssten beispielsweise mehr Güter über die Schiene transportiert werden. Die Elektrifizierung des Güterverkehrs stecke noch “in den Kinderschuhen”.

    Im Gebäudesektor gibt es teils positive Entwicklungen, aber der allgemeine Trend zeigt noch in die falsche Richtung. Zwar wurde in den letzten Jahren sehr viel weniger Kohle zum Heizen verwendet, was die direkten Emissionen des Gebäudesektors sinken ließ. Doch die indirekten Emissionen – durch elektrische Heizungen und die stärkere Nutzung von Klimaanlagen während der Hitzewellen der letzten Sommer – stiegen dafür stark an. Gelingt es China, in den nächsten Jahren mehr Kohlestrom durch Erneuerbare zu ersetzen, würden die Emissionen des Gebäudesektors aber sinken.. Allerdings müsse die Energieeffizienz der bestehenden Gebäude verbessert werden, was “herausfordernd” sei, betont Myllyvirta.

    China mitten in einer großen Transformation

    Nach seinem rapiden Aufstieg zur wirtschaftlichen Supermacht befindet sich China mitten in einer großen Transformation. Um die nationalen und globalen Klimaziele einhalten zu können, muss das auf günstiger Kohle basierende Wachstum der Schwer- und Bauindustrie durch eine grüne Wirtschaft ersetzt werden. Entscheidend für den Erfolg wird es sein, ob es schnell genug gelingt, ausreichend erneuerbare Energien ins Netz zu bringen und die Kohle schnell genug zurückzudrängen. Doch selbst die Bewältigung dieser Mammutaufgabe reicht nicht aus.

    Weil immer mehr Sektoren elektrifiziert werden und die Stromnachfrage massiv ansteigen wird, muss die Energieeffizienz der Wirtschaft weiter steigen. Kurzfristig erscheinen Chinas Emissionen mit dem prognostizierten Höchststand im aktuellen oder einem der kommenden Jahre auf dem richtigen Weg. Doch um die nationalen und globalen Klimaziele zu erreichen, sind weiter immense Anstrengungen nötig.

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    Hintergrund: Der Loss and Damage Fund

    Darum geht es:

    Anfang November hat das “Übergangskomittee” (TC) aus Klimaverhandlern einen Entwurf für die Strukturen des Loss-and-Damage-Fonds (LDF) vorgelegt. Damit erfüllt das Gremium einen Auftrag der COP27. Der Kompromiss sieht für den Fonds vor:

    • Ihn für zunächst vier Jahre organisatorisch bei der Weltbank anzusiedeln und den Zugang der Entwicklungsländer zu sichern.
    • Die Führung durch einen 26-köpfigen Aufsichtsrat (Board), in dem die Entwicklungsländer mit 14 Sitzen die Mehrheit haben.
    • Den Zugang allen Entwicklungsländer offenzuhalten. Allerdings sollen die ärmsten Länder einen Mindestbetrag garantiert bekommen.

    Überraschenderweise nahmen die Parteien bei der COP28 die Struktur des Ausgleichsfonds bereits am ersten Tag an. Verschiedene Staaten, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate und Deutschland, haben auch direkt jeweils 100 Millionen US-Dollar an Finanzierung zugesagt.

    Deshalb ist das Thema wichtig:

    Der LDF war der große diplomatische Erfolg der Entwicklungsländer auf der COP27 und adressiert ein drängendes Problem: Nach einem aktuellen Bericht der UN-Organisation für Handel und Entwicklung (UNCTAD) sind die bisherigen Mittel (etwa 300 Millionen Dollar) für den Ausgleich von “Verlusten und Schäden” in der Klimakrise “nicht angemessen“. Zum Vergleich: Insgesamt kalkuliert die UNCTAD mit “Schäden und Verlusten” in Höhe von etwa 435 Milliarden für 2020 und 580 Milliarden für 2030. Versicherungslösungen, die es bereits teilweise gibt, nennt der Bericht “unzureichende Instrumente”. In den Verhandlungen gilt der LDF neben der versprochenen Klimafinanzierung von 100 Milliarden für die Schwellen- und Entwicklungsländer auch als ein Prüfstein, wie ernst die Industriestaaten die Hilfe für die Opfer der Klimakrise nehmen.

    Die Details:

    Die UNCTAD schlägt vor, den LDF mit anfänglich 150 Milliarden Dollar zu füllen und ihn 2030 auf 300 Milliarden anwachsen zu lassen. Mögliche Quellen jenseits der Versprechen, die jetzt gemacht wurden, wären:

    • Eine CO₂-Abgabe auf Schiffstreibstoffe in Übereinstimmung mit den Netto-Null-Plänen der UN-Schifffahrtsorganisation IMO könnte 60 bis 80 Milliarden Dollar für 2030 bringen.
    • Eine Steuer auf die Produktion fossiler Brennstoffe, wie von Umweltgruppen vorgeschlagen, könnte bei einem Aufpreis von sechs Dollar pro Tonne CO₂ insgesamt 150 Milliarden liefern.
    • Eine Steuer auf Finanztransaktionen würde weltweit jährliche Einkommen zwischen ca. 240 und 420 Milliarden Dollar garantieren.
    • Eine Abgabe für Flugpassagiere von zwei Prozent des Ticketpreises könnte etwa 17 Milliarden Dollar jährlich erbringen.
    • Das Abschöpfen von “Zufallsgewinnen” der Öl-, Gas- und Kohleindustrie könnte 300 Milliarden jährlich einbringen, wenn die aktuellen Gewinne der Industrie mit zehn Prozent besteuert würden. Im Schnitt betrugen die Profite der Energieunternehmen von 1970 bis 2020 eine Billion Dollar im Jahr.
    • Durch Umwidmung von zwei Prozent der IWF-Sonderziehungsrechte der Industriestaaten könnte außerdem Kapital in Höhe von 11,6 Milliarden mobilisiert werden.
    • Eine Anhebung der staatlichen Entwicklungshilfe in den Industrieländern auf die schon lange zugesagte Quote von 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung brächte 193 Milliarden zusätzliches Geld.

    Daran kann es scheitern:

    Wer den Fonds mit Geld auffüllt, bleibt allerdings offen: Das Kompromisspapier “drängt” die Industrieländer dazu und “lädt” die Entwicklungsländer ein. Aber die Zahlungen sind freiwillig. Wie viel zusammenkommt, ist daher unklar.

    Das kann ein Ergebnis der COP28 sein:

    Nachdem der Vorschlag zur Struktur des Fonds überraschend schnell angenommen wurde, kann der Aufbau des Sekretariats beginnen, das dann auch weitere Geldgeber suchen müsste. Das ist ein Erfolg des COP-Präsidenten Sultan Al Jaber. Für die “Loss and Damage Collaboration” von Gruppen der Zivilgesellschaft dagegen erfüllt der jetzt vorgelegte Text nicht die Erwartungen. Er zeige “Business as Usual” oder eher “Vermeidung wie gewöhnlich“, wo es um fehlende Geldzusagen der reichen Länder gehe.

    Große Auswirkungen kann es auch haben, dass mit den VAE zum ersten Mal im UN-Klimasystem ein Land für internationalen Klimaschutz einzahlt, das kein Industrieland nach UN-Definition ist. Damit öffnet sich ein Spalt breit die Tür zu den Forderungen der Industriestaaten, es sollten sich auch reiche Schwellenländer wie etwa China oder die Golfstaaten an der Finanzierung beteiligen.

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    Termine

    1. Dezember, 11.45 Uhr, Al Waha Theatre
    Opening Session World Climate Action Summit
    Zu der World Climate Action Summit kommen am 1. und am 2. Dezember Regierungschefs zusammen. Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen damit konkreten Klimaschutz vorantreiben. Infos

    1. Dezember, 14 Uhr, GST Roundtable DEC South, MR11 Blue Zone
    Verhandlung GST High-Level Event on Adaptation
    Die High-Level Events zum Global Stocktake (GST) bieten die Gelegenheit, die Ergebnisse der technischen Bewertung zu erörtern. Am 1. und 2. Dezember gibt es insgesamt drei runde Tische zum GST: zu Anpassung, Umsetzung und Mitigation. Infos

    1. Dezember, 14 Uhr, UNEP Pavilion
    Podiumsdiskussion Methane data revolution: The road to radical transparency
    Auf dieser Veranstaltung werden erste Daten aus dem Methan-Alarm- und Reaktionssystem (MARS) des UNEP vorgestellt. Außerdem wird auf der Veranstaltung der Jahresbericht der Internationalen Beobachtungsstelle für Methanemissionen vorgestellt. Infos

    1. Dezember, 16.45 Uhr, SE Room 2
    Diskussion Accelerating innovation in the Early Warnings for All initiative for adaptation
    Verschiedene Vertreterinnen und Vertreter der Weltorganisation für Meteorologie diskutieren über Fortschritte bei und Möglichkeiten für Frühwarnsysteme und Anpassung. Die Veranstaltung stellt dabei Best Practices in den Vordergrund. Infos

    1. Dezember, 16.30 Uhr, German Pavilion
    Diskussion From Science to Action: Overcoming Challenges in Implementing Carbon Dioxide Removal (CDR) Pathways
    Carbon Dioxide Removal (CDR) ist ein wichtiger Bestandteil, um das Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen. Auf diesem Event werden die Potenziale und Möglichkeiten von CDR diskutiert. Mit dabei sind unter anderem Expertinnen und Experten von der LMU München und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Infos

    News

    Bericht: 2023 bricht alle Hitzerekorde

    Das Jahr 2023 wird das mit Abstand wärmste Jahr in der Geschichte sein. Die globale Erwärmung wird 1,4 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen, zeigt ein Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), der am Donnerstag auf der COP28 vorgestellt wurde. Im bisherigen Rekordjahr, 2016, lag die globale Erwärmung demnach 1,2 Grad über dem vorindustriellen Level.

    WMO-Generalsekretär Peterri Taalas sagte: “Die Treibhausgaswerte sind rekordverdächtig hoch. Die globalen Temperaturen sind rekordverdächtig hoch. Der Meeresspiegelanstieg ist rekordverdächtig hoch. Das antarktische Meereis ist rekordverdächtig niedrig“. Der durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe verursachte Klimawandel in Verbindung mit dem Auftreten des natürlichen El-Niño-Wetterphänomens im Ostpazifik hat die Temperaturen in diesem Jahr auf ein Rekordniveau gebracht. Allerdings werden die schlimmsten Auswirkungen von El Niño erst für das nächste Jahr erwartet. Laut Wissenschaftlern werden die Temperaturen 2024 noch höher liegen. nib/rtr

    • COP28
    • Klimawandel

    Erneuerbaren-Pläne der EU ungenügend für Repower-EU

    Eine Untersuchung der Energie-Denkfabrik Ember kommt zu dem Schluss, dass die nationalen Energie- und Klimapläne der EU-Mitgliedstaaten (NECPs) zusammenaddiert zu einem Erneuerbaren-Anteil von 66 Prozent im Jahr 2030 führen würden. Die Länder verfehlen demnach das Ziel des EU-Plans zur Abkehr von russischen Gaslieferungen, Repower-EU, von 69 Prozent bis 2030.

    Die Analyse berücksichtigt die Ziele aus den 22 bislang eingereichten NECP-Entwürfen sowie weiterer angekündigter Maßnahmen aus Belgien, Bulgarien, Irland, Lettland und Polen, die noch keine aktualisierten NECP vorgelegt haben. “Da die EU auf der COP28 auf eine Verdreifachung der erneuerbaren Energien drängt, ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Block sein eigenes Haus in Ordnung bringt, indem er ehrgeizige nationale Energie- und Klimapläne vorlegt“, fordert Ember-Analyst Chris Rosslowe.

    Deutschland unter den ehrgeizigsten Staaten

    Positiv bewerten die Ember-Experten, dass fast alle Mitgliedstaaten Erneuerbaren eine größere Rolle im Vergleich zu den Zielen von 2019 einräumen. So soll bis 2030 eine Kapazität von bis zu 672 Gigawatt an Solarenergie und 450 GW an Windenergie installiert werden. Dies sei jedoch immer noch zu wenig für die 740 GW Solar- und 500 GW Windkraft aus dem Repower-EU-Plan.

    Deutschland gehört laut Ember zu den Ländern mit den ehrgeizigsten Zielen für Solarenergie. Die Bundesregierung hatte das Ausbauziel für das Jahr 2030 um 93 GW auf insgesamt 215 GW angehoben. Europaweit seien jedoch noch ehrgeizigere Ziele erforderlich, um das Stromsystem Mitte der 2030er Jahre überwiegend kohlenstofffrei zu machen, wie es die globalen Klimaschutzverpflichtungen verlangen, mahnen die Autoren. luk

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    Gericht: Bundesregierung muss Klima-Sofortprogramme auflegen

    Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat die Bundesregierung verurteilt, Sofortprogramme für mehr Klimaschutz im Verkehr und bei Gebäuden aufzulegen. Der 11. Senat gab am Donnerstag Klagen der Deutschen Umwelthilfe und des Umweltverbands BUND statt. Die Regierung kann aber in Revision gehen und die Wirkung des Urteils damit aufschieben.

    Es geht um das Klimaschutzgesetz, das derzeit für jeden Sektor jährliche Ziele zur Senkung der schädlichen Treibhausgase vorschreibt. Werden diese in einzelnen Sektoren verfehlt, muss laut Gesetz das jeweils zuständige Ministerium mit einem Sofortprogramm gegensteuern. 2022 wurden die Ziele für Verkehr und Gebäude gerissen. Allerdings hat die Ampel bereits vereinbart, genau die jetzt vor Gericht umstrittenen Klauseln zu ändern: nicht mehr jeder einzelne Sektor soll verpflichtet werden, Jahresziele umzusetzen, sondern die Einhaltung der Gesamtziele solle sichergestellt werden. Diese Änderung wurde zwar von der Bundesregierung auf den Weg gebracht, sie wurde aber noch nicht im Bundestag beschlossen. Aktuell ist daher noch das Klimaschutzgesetz mit Sektorzielen gültig.

    Das Gericht stellte nun fest, dass die Bundesregierung mit zusätzlichen Maßnahmen gegensteuern muss, um die Klimaziele für die Jahre 2024 bis 2030 sicher zu erreichen. Jürgen Resch, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, forderte ein Tempolimit auf Autobahnen und ein sofortiges Sanierungsprogramm für öffentliche Gebäude wie Schulen oder Kitas sowie den Abbau klimaschädlicher Subventionen. nib/dpa

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    • Klimaschutz

    Internationale Klimaschutzinitiative konzentriert sich auf 14 Länder

    Die Bundesregierung hat das Förderprogramm Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) neu strukturiert. Die neue Strategie für die IKI betrifft einen großen Teil der deutschen Klimafinanzierung im Ausland. Zukünftig sollen sich die Förderaktivitäten auf 14 Schwerpunktländer, insbesondere im Globalen Süden, fokussieren. Das geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung des Umweltministeriums, des Auswärtigen Amts und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz hervor. Zu den Schwerpunktländern gehören beispielsweise China und Brasilien. Die Länder stehen für fast 50 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen und gehören gleichzeitig zu den 25 globalen Biodiversitäts-Hotspots. Außerdem will die IKI in “vertieftes Engagement” auf dem afrikanischen Kontinent investieren.

    Die IKI fördert Projekte in vier Bereichen:

    • Minderung von Treibhausgasemissionen
    • Anpassung an die Folgen des Klimawandels
    • Erhalt und Wiederherstellung natürlicher Kohlenstoffsenken
    • Schutz der biologischen Vielfalt

    Rund die Hälfte der Gelder fließt in die Minderung von Treibhausgasemissionen.

    In Zukunft sollen auch Themen und Sektoren gefördert werden, die bisher nicht im Fokus standen:

    • die Dekarbonisierung der Industrie
    • Mobilisierung privater Investitionen für den Klima- und Biodiversitätsschutz über Hebel-Mechanismen
    • sowie die Themen Klima & Sicherheit 
    • und der Beitrag zur Umsetzung des Kunming-Montreal Global Biodiversity Frameworks.

    Seit 2008 wurden mit der IKI mehr als 1.000 Projekte in über 150 Ländern mit einer Summe von insgesamt rund sechs Milliarden Euro gefördert. Auf der COP28 will die IKI einen internationalen Ideenwettbewerb von bis zu 320 Millionen Euro vorstellen. Die Bundesregierung hatte für die IKI im kommenden Jahr 685 Millionen Euro eingeplant. kul

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    Saber Hossain Chowdhury – Bangladeschs Kämpfer

    Saber Hossain Chowdhury: Bangladeschs Klimabeauftragter
    Saber Hossain Chowdhury: Bangladeschs Klimabeauftragter

    Saber Hossain Chowdhury ist seit Juni 2023 Sondergesandter Bangladeschs für den Klimawandel. Es ist der Höhepunkt einer politischen Karriere. Schon lange setzt sich der 62-Jährige für soziale Gerechtigkeit ein und wurde deshalb sogar verhaftet und gefoltert.

    Chowdhurys neue Rolle kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für besonders verletzliche Länder wie Bangladesch. In diesen Staaten sind hunderte Millionen Menschen durch den Anstieg des Meeresspiegels, Wirbelstürme und Überschwemmungen bedroht. Gemeinden benötigen viel Geld, um sich von den Klimafolgen zu erholen und an die Klimakrise anzupassen, die sie nicht verursacht haben.

    Der Bangladescher gilt als besonderer Vorkämpfer für einen Fonds für Verluste und Schäden, um mehr Finanzmittel für besonders von der Klimakrise betroffene Staaten zu mobilisieren. Vertreter der Entwicklungsländer sagen, dass Chowdhury sich in dieser Frage für die schwachen Länder einsetzt und von den wohlhabenderen Ländern fordert, Geld auf den Tisch zu legen. Bei einem Ministertreffen im Vorfeld der Konferenz in Abu Dhabi leitete der Gesandte eine Diskussionsrunde über die Finanzierung von Verlusten und Schäden.

    Die Klimaverhandler hatten sich vor der Klimakonferenz auf einen Rahmen für die Funktionsweise des neuen Fonds geeinigt. Am ersten Tag der COP28 wurden die Vorschläge zur Operationalisierung des Funds dann recht überraschend angenommen. Erste Staaten haben Millionen-Zusagen für den Fonds gemacht. Das ist auch ein Erfolg für Chowdhury. Doch der Kampf ist noch lange nicht vorbei. Die ersten Zusagen reichen bei weitem nicht aus, um die immensen Verluste und Schäden infolge der Klimakrise zu bewältigen.

    Chowdhury als Loss and Damage-Vorkämpfer

    Chowdhury, der als sanftmütiger, aber scharfer und eloquenter Diplomat beschrieben wird, ist ein guter Kandidat, um den Fonds weiter voranzutreiben. Er könnte zum Brückenbauer werden, der das erodierte Vertrauen zwischen reichen und ärmeren Ländern wiederherstellt und für mehr Finanzmittel sorgt.

    Als ehemaliger Präsident der Interparlamentarischen Union, einer Organisation nationaler Parlamente, verfügt Chowdhury über umfassende Erfahrung im Aufbau von Koalitionen von Gesetzgebern zur Förderung globaler Themen.

    Sein Insiderwissen in Kreisen der Klimadiplomatie ist ein großer Vorteil. Als Vorsitzender des parlamentarischen Ausschusses für Klimawandel in Bangladesch hat Chowdhury seit 2009 an den UN-Klimagesprächen teilgenommen. Auf der COP27 war er Sprecher der Minister der am wenigsten entwickelten Länder und setzte sich für das Thema Verluste und Schäden ein, obwohl er selbst kein Minister war.

    Dieser Kampf ist auch eine persönliche Angelegenheit für ihn. Seine Geburtsstadt Chittagong, die größte Hafenstadt Bangladeschs, ist sehr anfällig für Überschwemmungen.

    Bevor er im Schifffahrts- und Handelsunternehmen der Familie arbeitete, studierte Chowdhury im Vereinigten Königreich Jura, Politik und Wirtschaft. Im Alter von 35 Jahren wechselte er 1996 ganz in die Politik und stieg bis zum stellvertretenden Minister auf. Als leidenschaftlicher Cricket-Fan wurde er Präsident des Bangladesh Cricket Board.

    Für Engagement verhaftet und gefoltert

    Obwohl er 2003 verhaftet und gefoltert wurde, blieb sein Engagement für die Politik ungebrochen. Amnesty International bezeichnet seine damalige Verhaftung als Teil eines Musters “politisch motivierter Verhaftungen”. Als Vertreter eines Wahlkreises in der Hauptstadt Dhaka hatte er sich für die Kriminalisierung von Folter in Haft, die Eindämmung des Tabakkonsums und die Stärkung der Rolle der Frau eingesetzt.

    Im Jahr 2019 hat er das Parlament erfolgreich dazu gebracht, den Klimawandel zu einem “planetarischen Notfall” zu erklären. Nun ist es seine Aufgabe, “den internationalen Verhandlungen Dringlichkeit zu verleihen”, sagte er kürzlich. Das Ziel: “Das Leben und die Lebensgrundlagen der vom Klimawandel gefährdeten Menschen zu schützen”. Chloé Farand

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    Climate.Table Redaktion

    CLIMATE.TABLE REDAKTION

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