wir wünschen Ihnen ein gutes und erfolgreiches neues Jahr. Mit Blick auf die Klimakrise ist das allerdings gar nicht so einfach. Denn das abgelaufene Jahr 2024 brachte nicht viel Grund zum Jubeln: Die Erderhitzung hat die 1,5-Grad-Schwelle überschritten, die Emissionen waren hoch wie nie, das UN-Klimasystem geriet noch stärker unter Druck, die Klimakrise rutschte als Thema bei Wahlen und anderen Entscheidungen wieder einmal nach hinten.
Viele Menschen fragen sich, was 2025 klimapolitisch auf uns zukommt. Wir blicken für Sie voraus und stellen vor, worauf wir uns einstellen sollten: Die wichtigsten politischen und ökonomischen Trends; die Aussichten für die EU-Klimapolitik vor dem Hintergrund der polnischen Ratspräsidentschaft; und einen umfassenden Überblick über die Ereignisse, Entscheidungen und Konferenzen, die wichtig für Ihren Terminkalender sein werden.
Da gibt es nicht viel Grund zum Jubeln? Vielleicht. Wir zeigen aber nur den Rahmen des Erwartbaren – Überraschungen, auch positive, sind nie ausgeschlossen. Der unerwartete Sturz des Terrorregimes in Syrien hat das gerade wieder gezeigt. Der Blick ins neue Jahr soll deshalb auch zeigen, wo Zuversicht möglich und realistisch ist.
Wir freuen uns darauf, Sie in diesem Sinne auch 2025 mit Nachrichten, Analysen und Hintergründen zu versorgen.
2025 wird (wieder einmal) ein entscheidendes Jahr für die globale Klimapolitik. Nach den neuen Höchstständen von CO₂-Emissionen aus der Energiewirtschaft, Rekord-Temperaturen und steigenden Schäden aus Extremwettern im Jahr 2024 werden diese Ursachen und Folgen der globalen Klimakrise zunehmend auch das kommende Jahr bestimmen. 2024 war das wärmste je registrierte Jahr, in dem die globalen Durchschnittstemperaturen insgesamt die Grenze von 1,5 Grad überschritten.
Doch auch andere Entwicklungen werden direkten und indirekten Einfluss auf die internationale Energie- und Klimapolitik haben:
Sowohl international als auch in Deutschland stehen im kommenden Jahr verschiedene Termine an, die Klimapolitik beeinflussen. Die wichtigsten haben wir für Sie im Folgenden zusammengefasst. International wird wichtig:
Die Klimapolitik in der EU wird im kommenden Jahr unter anderem von folgenden Terminen und Themen beeinflusst:
Auch auf nationaler Ebene in Deutschland werden im kommenden Jahr entscheidende Weichen gestellt:
Die EU wird auch im neuen Jahr voraussichtlich keine Führungsrolle bei den internationalen Bemühungen für mehr Klimaschutz einnehmen. Auf die unambitionierte ungarische Ratspräsidentschaft folgt die polnische. Durch die nationale Situation in Polen drohen wichtige Meilensteine der europäischen Klimapolitik wie das EU-Klimaziel 2040 verschleppt zu werden – womöglich sogar bis ins zweite Halbjahr.
Beim EU-Umweltrat Mitte Dezember diskutierten die EU-Umweltminister noch einmal, wie stark Europa seine Treibhausgasemissionen bis 2040 reduzieren will. Eine Einigung zum Klimaziel 2040 blieb aus, obwohl die Kommission schon im Februar 2024 das Angebot von 90 Prozent weniger Treibhausgasen als im Jahr 1990 auf den Tisch gelegt hatte.
Auch wird die EU die international gültige Frist für das nächste Klimaziel (NDC) für 2035, das sie bei der UN bis Ende Februar einreichen muss, aller Voraussicht nach überschreiten. Die Kommission macht daraus keinen Hehl, ohne Einigung der Länder sind ihr jedoch die Hände gebunden.
Das europäische NDC für 2035 hängt vom EU-Klimaziel 2040 ab. Zwischen den Zielen für 2030 (55 Prozent THG-Reduktion) und 2040 werde eine Linie gezogen und davon das 2035-Ziel abgelesen, so hat es EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra bei der COP29 in Baku verkündet. Einigen sich die EU-Staaten auf 90 Prozent THG-Minderung bis 2040, läge das NDC für 2035 bei 72,5 Prozent.
Es wäre ein ambitioniertes Ziel. Die Frage ist nur, ob und vor allem wann es kommt. “Ein klares und frühzeitiges Signal der EU in Bezug auf die Klimaziele für die Zeit nach 2030 würde andere Regierungen, darunter auch China, unter Druck setzen, den Übergang zu beschleunigen und den Investoren Sicherheit zu geben”, sagt Marc Weissgerber, Geschäftsführer des Berliner Büros des Thinktanks E3G.
Europa hinkt in den G20 beim Zeitplan hinterher. Brasilien, Großbritannien, Kanada und sogar die USA haben ihr NDC für 2035 bereits verkündet. Selbst China ist Beobachtern zufolge bereit, sein NDC vorzulegen, will es zeitlich aber an die Bekanntgabe des europäischen Ziels knüpfen. Die fehlende Einigung der EU-Staaten zum 2040er-Ziel wirkt sich daher auch auf das klimapolitisch hochrelevante China aus.
Die wichtigten Kennziffern der bisherigen NDCs für 2035 im Überblick:
Beim EU-Umweltrat im Dezember kam es nur zu einem Gedankenaustausch. Die ungarische Ratspräsidentschaft wollte von den Mitgliedstaaten wissen, wie Klimagesetze vereinfacht werden könnten, um Unternehmen weniger zu belasten und welche Grundvoraussetzungen (“enabling conditions”) für das neue Klimaziel geschaffen werden müssen. Nahezu dieselbe Debatte war unter belgischer Ratsleitung bereits vor sechs Monaten geführt worden, seitdem ist nicht viel passiert.
Weder bei den Ratstreffen der Minister noch bei den Gipfeln der Staats- und Regierungschefs wurde eine Einigung überhaupt angestrebt. Auch Ende Juni, als die Staatschefs die sogenannte Strategische Agenda bis 2029 beschlossen, wurde die Klimapolitik nur am Rande behandelt. Beim EU-Gipfel im Dezember wurde das Thema trotz des Drucks aus der Zivilgesellschaft, sich auf künftige Klimaziele zu einigen, ausgeklammert.
“Nun läuft der EU die Zeit davon”, sagt Weissgerber. Die Wahlen in Deutschland, Polen und Rumänien könnten eine Einigung über den Weg zur Klimaneutralität wahrscheinlich auf die zweite Hälfte des Jahres 2025 oder später verschieben, befürchtet Weissgerber. Er sieht es als “verpasste Gelegenheit”, nach den Wahlen in den USA und der COP29 ein klares Bekenntnis zu einer klimapolitischen Führungsrolle abzugeben.
Auch Deutschland wird seinem Anspruch als klimapolitischer Leitwolf in der EU nicht gerecht, trotz zahlreicher Lippenbekenntnisse. Das lag nicht allein an einer klimapolitisch bremsenden ehemaligen FDP-Beteiligung der Regierung, denn die Bundesregierung hat sich noch immer nicht eindeutig positioniert.
Berlin habe es schlicht nicht eilig, berichten Beobachter. Der Europawahlkampf und die Neuordnung der EU-Exekutive sowie die ungarische Ratspräsidentschaft bremsten den Elan. Im neuen Jahr werde man dann schon zu einer Einigung finden, so das Kalkül. Die UN-Deadline werde die EU zwar reißen, dafür würde das NDC ambitioniert ausfallen. Das steht längst auf der Kippe, denn die nun folgende polnische Ratspräsidentschaft ist selbst höchst skeptisch gegenüber einem 90-Prozent-Ziel für 2040.
Das Land müsste das Ziel als Vorsitz der Mitgliedstaaten federführend verhandeln, hat aber gleichzeitig ganz andere Probleme. In Polen steht im Mai eine enorm wichtige Präsidentschaftswahl an. Der Ausgang entscheidet darüber, ob die Bürgerkoalition von Ministerpräsident Donald Tusk mehr Handlungsspielraum haben wird oder ob sie sich weiter mit einem Präsidenten der rechtsnationalistischen PiS auseinandersetzen muss.
Einen Klimawahlkampf wird es sicherlich nicht geben, denn auch Tusks Lager hinterfragt neue Klimaschutzvorgaben und fürchtet vor allem zusätzliche soziale Belastungen. Um sich gegenüber der PiS nicht angreifbar zu machen, dürfte das Thema also auch unter Pro-Europäern kaum eine Rolle spielen.
Es ist also fraglich, ob es überhaupt gelingt, im ersten Halbjahr 2025 eine Einigung zum EU-Klimaziel 2040 zu erzielen. Denn selbst unter Befürwortern einer ambitionierten EU-Klimapolitik ist man sich einig, dass ein Wahlsieg proeuropäischer Kräfte in Polen wichtiger ist als die Einigung auf 90 Prozent Treibhausgasreduktion bis Februar.
Die Unsicherheit über die Zukunft der staatlichen Zuschüsse für klimafreundliche Heizungen hat zum Jahresende zu einem starken Anstieg der entsprechenden Anträge bei der KfW geführt. Das zeigen Zahlen, die das zuständige BMWK auf Anfrage zur Verfügung gestellt hat. In der Woche vor Weihnachten (16. bis 22. Dezember) gingen demnach 16.821 Hauptanträge und 3.358 Zusatzanträge für weitere Wohneinheiten ein; das ist pro Woche gerechnet mehr als doppelt so viel wie in den drei Wochen zuvor und etwa viermal so viel wie die wöchentlichen Werte im Oktober.
Hintergrund dürfte die Ankündigung der Union sein, die Förderung im Fall eines Wahlsiegs stark zu kürzen. Zudem gab es die Sorge, dass es aufgrund des fehlenden Haushalts bereits im Januar keine neuen Förderzusagen mehr geben könnte; diese hat das BMWK aber wiederholt als unbegründet zurückgewiesen. Die genannten KfW-Zahlen beziehen sich auf sämtliche klimafreundlichen Heizungen; eine Aufschlüsselung auf die einzelnen Technologien liegt aktuell noch nicht vor. In der Vergangenheit entfielen rund 80 Prozent der Anträge auf Wärmepumpen. Wenn die Zahlen dauerhaft so hoch blieben, wie sie im Dezember waren, käme das Ziel der Bundesregierung von 500.000 neuen Wärmepumpen pro Jahr in Reichweite. 2024 waren es nur rund 200.000. mkr
Drei der zehn teuersten Extremwetter weltweit betrafen 2024 Europa – allen voran das Sturmtief Boris im September über Polen, Tschechien, Österreich und Rumänien, das 26 Todesopfer forderte und Schäden in Höhe von 5 Milliarden US-Dollar verursachte. Auch das Hochwasser Anfang Juni in Süddeutschland verursachte 4,45 Milliarden US-Dollar Schaden. Allerdings beziehen sich die Schätzungen der britischen Hilfsorganisation Christian Aid meistens nur auf versicherte Schäden. Die wahren Kosten der einzelnen Extremwetter seien demnach meist noch höher, hieß es, während persönliche Verluste ungezählt blieben.
An der Spitze der Liste an Klimadesastern findet sich mehrmals die USA, materielle Schäden in US-Dollar:
Viele dieser Extremwetter wurden durch den Klimawandel verstärkt. Eine Auswertung vergangener Ereignisse von Carbon Brief zeigt etwa, dass 74 Prozent von ihnen ohne die Klimaerwärmung glimpflicher ausgegangen wären. “Durch die Entscheidung, fossile Energien weiter zu verbrennen” würden diese Klimadesaster weiter verschlimmert, kritisiert Patrick Watt, CEO von Christian Aid. Seine Organisation listet auch zehn weitere Klimadesaster im Jahr 2024, die eher langsamer auftraten, aber ähnlich tödlich verliefen – vorwiegend in ärmeren Ländern, wo weniger Daten verfügbar seien und Aufzeichnungen zu ökonomischen Schäden teils fehlten.
Darunter sind vor allem Ereignisse, die durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren besonders gefährlich werden (“compound events”):
Tanken und Heizen mit fossilen Brennstoffen könnten von Jahresbeginn an teurer werden. Der Grund: Zum 1. Januar 2025 steigt der CO₂-Preis von bisher 45 auf dann 55 Euro pro Tonne. Nach Angaben des ADAC sowie des Wirtschaftsverbands Fuels und Energie (en2x) könnte Benzin dann pro Liter um 3 Cent teurer werden, Diesel und Heizöl um etwas mehr als 3 Cent.
Zusätzlich steige zum Jahreswechsel die sogenannte Treibhausgasminderungsquote, so en2x. Dafür müssten die Kraftstoffanbieter die Treibhausgasemissionen im Verkehr weiter senken, etwa durch einen höheren Anteil an erneuerbaren Kraftstoffen. “Inwieweit sich diese Änderungen in den Verbraucherpreisen an den Tankstellen und im Heizölhandel bemerkbar machen, hängt maßgeblich von der Entwicklung der Weltmarktpreise für die Mineralölprodukte ab.”
Laut ADAC könnte die Anhebung der CO₂-Abgabe “nicht groß auffallen”, wenn beispielsweise Rohöl billiger werde. Die Abgabe sei nur ein Bestandteil, aus denen sich die Kraftstoffpreise zusammensetzen. Seit Frühjahr seien die Spritpreise gesunken.
Wer mit Gas heizt, zahlt laut Vergleichsportal Verivox durch den höheren CO₂-Preis rund 0,22 Cent mehr pro Kilowattstunde. Hochgerechnet auf den Heizbedarf eines Einfamilienhauses mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden Erdgas seien das rund 43 Euro mehr im Jahr.
Zu Heizöl sagte der Geschäftsführer des Portals HeizOel24, Oliver Klapschus, für 2025 werde mit konstanten bis leicht fallenden Rohölpreisen gerechnet. Ohne große geopolitische Krisen oder Katastrophen bestehe aus aktueller Sicht kein Grund, dass die Heizölpreise um mehr als 10 Cent nach oben und unten schwanken. Die Erhöhung der CO₂-Bepreisung spiele bei der Preisprognose nur eine untergeordnete Rolle. Der Aufschlag liege im Bereich einer normalen Wochenschwankung der Heizölpreise.
Im darauffolgenden Jahr ist ein Preiskorridor von 55 bis 65 Euro pro Emissionszertifikat vorgesehen. Das Brennstoffemissionshandelsgesetz bereitet so auf den neuen Emissionshandel der EU für Gebäudewärme und Verkehr (ETS 2) vor, der im Jahr 2027 startet. Dann könnte es anfangs zu erheblichen Preisschwankungen kommen, warnen Experten. dpa/lb
Russland hat die Gaslieferungen nach Europa durch die Ukraine am Mittwochmorgen gestoppt. Der Transitvertrag zwischen Gazprom und dem ukrainischen Versorger Naftogaz war zum Jahreswechsel auf Betreiben Kiews ausgelaufen. Der Transit durch die Ukraine hatte zuletzt noch für rund fünf Prozent der Erdgasimporte nach Europa gestanden.
Die meisten EU-Staaten hatten sich nach Russlands Invasion der Ukraine von russischem Gas verabschiedet. Doch vor allem die Slowakei, Ungarn, Österreich sowie Moldau hatten bis zuletzt über die ukrainischen Leitungen Gas bezogen und müssen nun Alternativen finden.
Der größte slowakische Gasimporteur SPP teilte mit, man werde alle Kunden über alternative Routen beliefern, hauptsächlich über Pipelines aus Deutschland und Ungarn. Dabei würden aber zusätzliche Kosten für Transitgebühren anfallen.
Österreich sieht sich dank gut gefüllter Gasspeicher und alternativer Importrouten über Italien und Deutschland gut auf den Lieferstopp vorbereitet. Die Gasversorgung sei gesichert und das Land nicht mehr auf Russland angewiesen, teilte die österreichische Energieministerin Leonore Gewessler auf dem Dienst X mit.
Die EU-Kommission hatte bereits am Dienstag erklärt, sie erwarte keine Versorgungsunterbrechungen. “Die europäische Gasinfrastruktur ist flexibel genug, um Mittel- und Osteuropa über alternative Routen mit Gas nicht-russischer Herkunft zu versorgen”, so die Behörde. Nach dem Angriff auf die Ukraine seien ab 2022 erhebliche neue LNG-Importkapazitäten aufgebaut worden.
Auch das Bundeswirtschaftsministerium sieht die EU deshalb gut vorbereitet. Die Versorgung Deutschland sei ebenso gewährleistet wie jene der angrenzenden Nachbarstaaten ohne Küstenzugang, sagte eine Sprecherin. Die Kapazitäten der deutschen LNG-Terminals stünden auch Unternehmen aus anderen EU-Mitgliedstaaten zur Verfügung.
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico hatte die Ukraine hingegen davor gewarnt, den Transitvertrag auslaufen zu lassen. Der moskaufreundliche Politiker drohte etwa damit, die Stromlieferungen in das Nachbarland zu kappen. Er hatte kurz vor Weihnachten Präsident Wladimir Putin in Moskau besucht, um über den Gastransit zu sprechen.
Fico kritisierte, seinem Land entgingen Hunderte Millionen Euro an Transiteinnahmen für die weitere Durchleitung des Gases nach Westen. Die höheren Gebühren für alternative Routen würden zudem zu einem Anstieg der Gas- und Strompreise in Europa führen, sagte er.
Die Ukraine hat seit Monaten angekündigt, den Vertrag mit Russland nicht zu verlängern. Ein Stopp sei im nationalen Interesse, erklärte Energieminister Herman Haluschtschenko: “Wir haben den Transit von russischem Gas gestoppt. Das ist ein historisches Ereignis.”
Kiew argumentiert, dem Kreml entgingen damit Einnahmen aus den Gasexporten. Laut Think-Tank Bruegel wären dies 6,5 Milliarden Dollar, wenn Russland die Lieferungen nicht umleiten könne. Allerdings entgegen auch der Ukraine jährlich etwa eine Milliarde Dollar brutto an Transitgebühren. rtr/tho
Deutsche Welle: Philippinen setzen sich an die Spitze der Bewegung für Klimagerechtigkeit. Als eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder setzen sich die Philippinen an vorderster Front für Klimagerechtigkeit ein und werden Host des Loss and Damage Fund Board. Der Fonds, der auf der COP28 offiziell eingerichtet wurde, soll Entwicklungsländer für klimabedingte Verluste und Schäden entschädigen, wobei die Philippinen eine schnelle Operationalisierung und Mittelverteilung fordern. Eine große Herausforderung bleibt dabei die Finanzierungslücke. Zum Artikel
CNN: Wie Saudi-Arabien den globalen Klimafortschritt blockiert. Das ölreiche Königreich hat UN-Verhandlungen zu Klimawandel, Biodiversität und Umweltverschmutzung systematisch behindert. Es nutzt verschiedene Taktiken, um Klimaschutzmaßnahmen zu verzögern, da seine Wirtschaft stark von fossilen Brennstoffen abhängt. Trotz eigener Klimaziele wie Vision 2030 wird Saudi-Arabien von Experten als “Klimazerstörer” bezeichnet, während das Land selbst auf seine pragmatischen Ansätze verweist. Zum Artikel
Financial Times: Klimawandel verändert europäische Weinlandschaft. Anbauregionen verschieben sich in kältere nördliche Gebiete wie Dänemark, England und Skandinavien. Traditionelle Regionen in Südeuropa kämpfen mit Herausforderungen wie frühere Ernten, höherer Alkoholgehalt und zunehmende Trockenheit. Winzer passen sich an, indem sie in höheren Lagen anbauen, hitzeresistente und neue Rebsorten einführen sowie Bewässerung und Hybridreben nutzen. Diese Veränderungen stellen traditionelle Konzepte von Terroir und Appellation infrage und erfordern eine Balance zwischen Innovation und Tradition in der europäischen Weinindustrie. Zum Artikel
Reuters: New York bittet fossile Unternehmen zur Kassa. New York hat ein Gesetz verabschiedet, das fossile Brennstoffunternehmen in den nächsten 25 Jahren mit insgesamt 75 Milliarden US-Dollar für Klimaschäden belasten wird. Die Gelder sollen für die Anpassung der Infrastruktur an den Klimawandel verwendet werden, wobei die Unternehmen basierend auf ihren Treibhausgasemissionen zwischen 2000 und 2018 zur Kasse gebeten werden. New York ist nach Vermont der zweite US-Bundesstaat, der ein solches Gesetz einführt. Zum Artikel
Handelsblatt: Citigroup und Bank of America verlassen Net-Zero Banking Alliance. Dieser Schritt folgt dem Rückzug von Wells Fargo und Goldman Sachs vor wenigen Wochen. Der Rückzug steht im Kontext zunehmender Kritik von republikanischen Politikern an Finanzinstituten, die die Finanzierung fossiler Brennstoffe einschränken. Die US-Banken betonen ihren Einsatz für Klimaneutralität, aber auch auf Kundenbedürfnisse eingehen zu wollen. Gleichzeitig sehen sich große Vermögensverwalter wie Blackrock, Vanguard und State Street Klagen von republikanisch regierten Bundesstaaten ausgesetzt, die ihnen vorwerfen, durch Klimaaktivismus gegen Kartellgesetze zu verstoßen und die Energiepreise in die Höhe zu treiben. Zum Artikel
wir wünschen Ihnen ein gutes und erfolgreiches neues Jahr. Mit Blick auf die Klimakrise ist das allerdings gar nicht so einfach. Denn das abgelaufene Jahr 2024 brachte nicht viel Grund zum Jubeln: Die Erderhitzung hat die 1,5-Grad-Schwelle überschritten, die Emissionen waren hoch wie nie, das UN-Klimasystem geriet noch stärker unter Druck, die Klimakrise rutschte als Thema bei Wahlen und anderen Entscheidungen wieder einmal nach hinten.
Viele Menschen fragen sich, was 2025 klimapolitisch auf uns zukommt. Wir blicken für Sie voraus und stellen vor, worauf wir uns einstellen sollten: Die wichtigsten politischen und ökonomischen Trends; die Aussichten für die EU-Klimapolitik vor dem Hintergrund der polnischen Ratspräsidentschaft; und einen umfassenden Überblick über die Ereignisse, Entscheidungen und Konferenzen, die wichtig für Ihren Terminkalender sein werden.
Da gibt es nicht viel Grund zum Jubeln? Vielleicht. Wir zeigen aber nur den Rahmen des Erwartbaren – Überraschungen, auch positive, sind nie ausgeschlossen. Der unerwartete Sturz des Terrorregimes in Syrien hat das gerade wieder gezeigt. Der Blick ins neue Jahr soll deshalb auch zeigen, wo Zuversicht möglich und realistisch ist.
Wir freuen uns darauf, Sie in diesem Sinne auch 2025 mit Nachrichten, Analysen und Hintergründen zu versorgen.
2025 wird (wieder einmal) ein entscheidendes Jahr für die globale Klimapolitik. Nach den neuen Höchstständen von CO₂-Emissionen aus der Energiewirtschaft, Rekord-Temperaturen und steigenden Schäden aus Extremwettern im Jahr 2024 werden diese Ursachen und Folgen der globalen Klimakrise zunehmend auch das kommende Jahr bestimmen. 2024 war das wärmste je registrierte Jahr, in dem die globalen Durchschnittstemperaturen insgesamt die Grenze von 1,5 Grad überschritten.
Doch auch andere Entwicklungen werden direkten und indirekten Einfluss auf die internationale Energie- und Klimapolitik haben:
Sowohl international als auch in Deutschland stehen im kommenden Jahr verschiedene Termine an, die Klimapolitik beeinflussen. Die wichtigsten haben wir für Sie im Folgenden zusammengefasst. International wird wichtig:
Die Klimapolitik in der EU wird im kommenden Jahr unter anderem von folgenden Terminen und Themen beeinflusst:
Auch auf nationaler Ebene in Deutschland werden im kommenden Jahr entscheidende Weichen gestellt:
Die EU wird auch im neuen Jahr voraussichtlich keine Führungsrolle bei den internationalen Bemühungen für mehr Klimaschutz einnehmen. Auf die unambitionierte ungarische Ratspräsidentschaft folgt die polnische. Durch die nationale Situation in Polen drohen wichtige Meilensteine der europäischen Klimapolitik wie das EU-Klimaziel 2040 verschleppt zu werden – womöglich sogar bis ins zweite Halbjahr.
Beim EU-Umweltrat Mitte Dezember diskutierten die EU-Umweltminister noch einmal, wie stark Europa seine Treibhausgasemissionen bis 2040 reduzieren will. Eine Einigung zum Klimaziel 2040 blieb aus, obwohl die Kommission schon im Februar 2024 das Angebot von 90 Prozent weniger Treibhausgasen als im Jahr 1990 auf den Tisch gelegt hatte.
Auch wird die EU die international gültige Frist für das nächste Klimaziel (NDC) für 2035, das sie bei der UN bis Ende Februar einreichen muss, aller Voraussicht nach überschreiten. Die Kommission macht daraus keinen Hehl, ohne Einigung der Länder sind ihr jedoch die Hände gebunden.
Das europäische NDC für 2035 hängt vom EU-Klimaziel 2040 ab. Zwischen den Zielen für 2030 (55 Prozent THG-Reduktion) und 2040 werde eine Linie gezogen und davon das 2035-Ziel abgelesen, so hat es EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra bei der COP29 in Baku verkündet. Einigen sich die EU-Staaten auf 90 Prozent THG-Minderung bis 2040, läge das NDC für 2035 bei 72,5 Prozent.
Es wäre ein ambitioniertes Ziel. Die Frage ist nur, ob und vor allem wann es kommt. “Ein klares und frühzeitiges Signal der EU in Bezug auf die Klimaziele für die Zeit nach 2030 würde andere Regierungen, darunter auch China, unter Druck setzen, den Übergang zu beschleunigen und den Investoren Sicherheit zu geben”, sagt Marc Weissgerber, Geschäftsführer des Berliner Büros des Thinktanks E3G.
Europa hinkt in den G20 beim Zeitplan hinterher. Brasilien, Großbritannien, Kanada und sogar die USA haben ihr NDC für 2035 bereits verkündet. Selbst China ist Beobachtern zufolge bereit, sein NDC vorzulegen, will es zeitlich aber an die Bekanntgabe des europäischen Ziels knüpfen. Die fehlende Einigung der EU-Staaten zum 2040er-Ziel wirkt sich daher auch auf das klimapolitisch hochrelevante China aus.
Die wichtigten Kennziffern der bisherigen NDCs für 2035 im Überblick:
Beim EU-Umweltrat im Dezember kam es nur zu einem Gedankenaustausch. Die ungarische Ratspräsidentschaft wollte von den Mitgliedstaaten wissen, wie Klimagesetze vereinfacht werden könnten, um Unternehmen weniger zu belasten und welche Grundvoraussetzungen (“enabling conditions”) für das neue Klimaziel geschaffen werden müssen. Nahezu dieselbe Debatte war unter belgischer Ratsleitung bereits vor sechs Monaten geführt worden, seitdem ist nicht viel passiert.
Weder bei den Ratstreffen der Minister noch bei den Gipfeln der Staats- und Regierungschefs wurde eine Einigung überhaupt angestrebt. Auch Ende Juni, als die Staatschefs die sogenannte Strategische Agenda bis 2029 beschlossen, wurde die Klimapolitik nur am Rande behandelt. Beim EU-Gipfel im Dezember wurde das Thema trotz des Drucks aus der Zivilgesellschaft, sich auf künftige Klimaziele zu einigen, ausgeklammert.
“Nun läuft der EU die Zeit davon”, sagt Weissgerber. Die Wahlen in Deutschland, Polen und Rumänien könnten eine Einigung über den Weg zur Klimaneutralität wahrscheinlich auf die zweite Hälfte des Jahres 2025 oder später verschieben, befürchtet Weissgerber. Er sieht es als “verpasste Gelegenheit”, nach den Wahlen in den USA und der COP29 ein klares Bekenntnis zu einer klimapolitischen Führungsrolle abzugeben.
Auch Deutschland wird seinem Anspruch als klimapolitischer Leitwolf in der EU nicht gerecht, trotz zahlreicher Lippenbekenntnisse. Das lag nicht allein an einer klimapolitisch bremsenden ehemaligen FDP-Beteiligung der Regierung, denn die Bundesregierung hat sich noch immer nicht eindeutig positioniert.
Berlin habe es schlicht nicht eilig, berichten Beobachter. Der Europawahlkampf und die Neuordnung der EU-Exekutive sowie die ungarische Ratspräsidentschaft bremsten den Elan. Im neuen Jahr werde man dann schon zu einer Einigung finden, so das Kalkül. Die UN-Deadline werde die EU zwar reißen, dafür würde das NDC ambitioniert ausfallen. Das steht längst auf der Kippe, denn die nun folgende polnische Ratspräsidentschaft ist selbst höchst skeptisch gegenüber einem 90-Prozent-Ziel für 2040.
Das Land müsste das Ziel als Vorsitz der Mitgliedstaaten federführend verhandeln, hat aber gleichzeitig ganz andere Probleme. In Polen steht im Mai eine enorm wichtige Präsidentschaftswahl an. Der Ausgang entscheidet darüber, ob die Bürgerkoalition von Ministerpräsident Donald Tusk mehr Handlungsspielraum haben wird oder ob sie sich weiter mit einem Präsidenten der rechtsnationalistischen PiS auseinandersetzen muss.
Einen Klimawahlkampf wird es sicherlich nicht geben, denn auch Tusks Lager hinterfragt neue Klimaschutzvorgaben und fürchtet vor allem zusätzliche soziale Belastungen. Um sich gegenüber der PiS nicht angreifbar zu machen, dürfte das Thema also auch unter Pro-Europäern kaum eine Rolle spielen.
Es ist also fraglich, ob es überhaupt gelingt, im ersten Halbjahr 2025 eine Einigung zum EU-Klimaziel 2040 zu erzielen. Denn selbst unter Befürwortern einer ambitionierten EU-Klimapolitik ist man sich einig, dass ein Wahlsieg proeuropäischer Kräfte in Polen wichtiger ist als die Einigung auf 90 Prozent Treibhausgasreduktion bis Februar.
Die Unsicherheit über die Zukunft der staatlichen Zuschüsse für klimafreundliche Heizungen hat zum Jahresende zu einem starken Anstieg der entsprechenden Anträge bei der KfW geführt. Das zeigen Zahlen, die das zuständige BMWK auf Anfrage zur Verfügung gestellt hat. In der Woche vor Weihnachten (16. bis 22. Dezember) gingen demnach 16.821 Hauptanträge und 3.358 Zusatzanträge für weitere Wohneinheiten ein; das ist pro Woche gerechnet mehr als doppelt so viel wie in den drei Wochen zuvor und etwa viermal so viel wie die wöchentlichen Werte im Oktober.
Hintergrund dürfte die Ankündigung der Union sein, die Förderung im Fall eines Wahlsiegs stark zu kürzen. Zudem gab es die Sorge, dass es aufgrund des fehlenden Haushalts bereits im Januar keine neuen Förderzusagen mehr geben könnte; diese hat das BMWK aber wiederholt als unbegründet zurückgewiesen. Die genannten KfW-Zahlen beziehen sich auf sämtliche klimafreundlichen Heizungen; eine Aufschlüsselung auf die einzelnen Technologien liegt aktuell noch nicht vor. In der Vergangenheit entfielen rund 80 Prozent der Anträge auf Wärmepumpen. Wenn die Zahlen dauerhaft so hoch blieben, wie sie im Dezember waren, käme das Ziel der Bundesregierung von 500.000 neuen Wärmepumpen pro Jahr in Reichweite. 2024 waren es nur rund 200.000. mkr
Drei der zehn teuersten Extremwetter weltweit betrafen 2024 Europa – allen voran das Sturmtief Boris im September über Polen, Tschechien, Österreich und Rumänien, das 26 Todesopfer forderte und Schäden in Höhe von 5 Milliarden US-Dollar verursachte. Auch das Hochwasser Anfang Juni in Süddeutschland verursachte 4,45 Milliarden US-Dollar Schaden. Allerdings beziehen sich die Schätzungen der britischen Hilfsorganisation Christian Aid meistens nur auf versicherte Schäden. Die wahren Kosten der einzelnen Extremwetter seien demnach meist noch höher, hieß es, während persönliche Verluste ungezählt blieben.
An der Spitze der Liste an Klimadesastern findet sich mehrmals die USA, materielle Schäden in US-Dollar:
Viele dieser Extremwetter wurden durch den Klimawandel verstärkt. Eine Auswertung vergangener Ereignisse von Carbon Brief zeigt etwa, dass 74 Prozent von ihnen ohne die Klimaerwärmung glimpflicher ausgegangen wären. “Durch die Entscheidung, fossile Energien weiter zu verbrennen” würden diese Klimadesaster weiter verschlimmert, kritisiert Patrick Watt, CEO von Christian Aid. Seine Organisation listet auch zehn weitere Klimadesaster im Jahr 2024, die eher langsamer auftraten, aber ähnlich tödlich verliefen – vorwiegend in ärmeren Ländern, wo weniger Daten verfügbar seien und Aufzeichnungen zu ökonomischen Schäden teils fehlten.
Darunter sind vor allem Ereignisse, die durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren besonders gefährlich werden (“compound events”):
Tanken und Heizen mit fossilen Brennstoffen könnten von Jahresbeginn an teurer werden. Der Grund: Zum 1. Januar 2025 steigt der CO₂-Preis von bisher 45 auf dann 55 Euro pro Tonne. Nach Angaben des ADAC sowie des Wirtschaftsverbands Fuels und Energie (en2x) könnte Benzin dann pro Liter um 3 Cent teurer werden, Diesel und Heizöl um etwas mehr als 3 Cent.
Zusätzlich steige zum Jahreswechsel die sogenannte Treibhausgasminderungsquote, so en2x. Dafür müssten die Kraftstoffanbieter die Treibhausgasemissionen im Verkehr weiter senken, etwa durch einen höheren Anteil an erneuerbaren Kraftstoffen. “Inwieweit sich diese Änderungen in den Verbraucherpreisen an den Tankstellen und im Heizölhandel bemerkbar machen, hängt maßgeblich von der Entwicklung der Weltmarktpreise für die Mineralölprodukte ab.”
Laut ADAC könnte die Anhebung der CO₂-Abgabe “nicht groß auffallen”, wenn beispielsweise Rohöl billiger werde. Die Abgabe sei nur ein Bestandteil, aus denen sich die Kraftstoffpreise zusammensetzen. Seit Frühjahr seien die Spritpreise gesunken.
Wer mit Gas heizt, zahlt laut Vergleichsportal Verivox durch den höheren CO₂-Preis rund 0,22 Cent mehr pro Kilowattstunde. Hochgerechnet auf den Heizbedarf eines Einfamilienhauses mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden Erdgas seien das rund 43 Euro mehr im Jahr.
Zu Heizöl sagte der Geschäftsführer des Portals HeizOel24, Oliver Klapschus, für 2025 werde mit konstanten bis leicht fallenden Rohölpreisen gerechnet. Ohne große geopolitische Krisen oder Katastrophen bestehe aus aktueller Sicht kein Grund, dass die Heizölpreise um mehr als 10 Cent nach oben und unten schwanken. Die Erhöhung der CO₂-Bepreisung spiele bei der Preisprognose nur eine untergeordnete Rolle. Der Aufschlag liege im Bereich einer normalen Wochenschwankung der Heizölpreise.
Im darauffolgenden Jahr ist ein Preiskorridor von 55 bis 65 Euro pro Emissionszertifikat vorgesehen. Das Brennstoffemissionshandelsgesetz bereitet so auf den neuen Emissionshandel der EU für Gebäudewärme und Verkehr (ETS 2) vor, der im Jahr 2027 startet. Dann könnte es anfangs zu erheblichen Preisschwankungen kommen, warnen Experten. dpa/lb
Russland hat die Gaslieferungen nach Europa durch die Ukraine am Mittwochmorgen gestoppt. Der Transitvertrag zwischen Gazprom und dem ukrainischen Versorger Naftogaz war zum Jahreswechsel auf Betreiben Kiews ausgelaufen. Der Transit durch die Ukraine hatte zuletzt noch für rund fünf Prozent der Erdgasimporte nach Europa gestanden.
Die meisten EU-Staaten hatten sich nach Russlands Invasion der Ukraine von russischem Gas verabschiedet. Doch vor allem die Slowakei, Ungarn, Österreich sowie Moldau hatten bis zuletzt über die ukrainischen Leitungen Gas bezogen und müssen nun Alternativen finden.
Der größte slowakische Gasimporteur SPP teilte mit, man werde alle Kunden über alternative Routen beliefern, hauptsächlich über Pipelines aus Deutschland und Ungarn. Dabei würden aber zusätzliche Kosten für Transitgebühren anfallen.
Österreich sieht sich dank gut gefüllter Gasspeicher und alternativer Importrouten über Italien und Deutschland gut auf den Lieferstopp vorbereitet. Die Gasversorgung sei gesichert und das Land nicht mehr auf Russland angewiesen, teilte die österreichische Energieministerin Leonore Gewessler auf dem Dienst X mit.
Die EU-Kommission hatte bereits am Dienstag erklärt, sie erwarte keine Versorgungsunterbrechungen. “Die europäische Gasinfrastruktur ist flexibel genug, um Mittel- und Osteuropa über alternative Routen mit Gas nicht-russischer Herkunft zu versorgen”, so die Behörde. Nach dem Angriff auf die Ukraine seien ab 2022 erhebliche neue LNG-Importkapazitäten aufgebaut worden.
Auch das Bundeswirtschaftsministerium sieht die EU deshalb gut vorbereitet. Die Versorgung Deutschland sei ebenso gewährleistet wie jene der angrenzenden Nachbarstaaten ohne Küstenzugang, sagte eine Sprecherin. Die Kapazitäten der deutschen LNG-Terminals stünden auch Unternehmen aus anderen EU-Mitgliedstaaten zur Verfügung.
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico hatte die Ukraine hingegen davor gewarnt, den Transitvertrag auslaufen zu lassen. Der moskaufreundliche Politiker drohte etwa damit, die Stromlieferungen in das Nachbarland zu kappen. Er hatte kurz vor Weihnachten Präsident Wladimir Putin in Moskau besucht, um über den Gastransit zu sprechen.
Fico kritisierte, seinem Land entgingen Hunderte Millionen Euro an Transiteinnahmen für die weitere Durchleitung des Gases nach Westen. Die höheren Gebühren für alternative Routen würden zudem zu einem Anstieg der Gas- und Strompreise in Europa führen, sagte er.
Die Ukraine hat seit Monaten angekündigt, den Vertrag mit Russland nicht zu verlängern. Ein Stopp sei im nationalen Interesse, erklärte Energieminister Herman Haluschtschenko: “Wir haben den Transit von russischem Gas gestoppt. Das ist ein historisches Ereignis.”
Kiew argumentiert, dem Kreml entgingen damit Einnahmen aus den Gasexporten. Laut Think-Tank Bruegel wären dies 6,5 Milliarden Dollar, wenn Russland die Lieferungen nicht umleiten könne. Allerdings entgegen auch der Ukraine jährlich etwa eine Milliarde Dollar brutto an Transitgebühren. rtr/tho
Deutsche Welle: Philippinen setzen sich an die Spitze der Bewegung für Klimagerechtigkeit. Als eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder setzen sich die Philippinen an vorderster Front für Klimagerechtigkeit ein und werden Host des Loss and Damage Fund Board. Der Fonds, der auf der COP28 offiziell eingerichtet wurde, soll Entwicklungsländer für klimabedingte Verluste und Schäden entschädigen, wobei die Philippinen eine schnelle Operationalisierung und Mittelverteilung fordern. Eine große Herausforderung bleibt dabei die Finanzierungslücke. Zum Artikel
CNN: Wie Saudi-Arabien den globalen Klimafortschritt blockiert. Das ölreiche Königreich hat UN-Verhandlungen zu Klimawandel, Biodiversität und Umweltverschmutzung systematisch behindert. Es nutzt verschiedene Taktiken, um Klimaschutzmaßnahmen zu verzögern, da seine Wirtschaft stark von fossilen Brennstoffen abhängt. Trotz eigener Klimaziele wie Vision 2030 wird Saudi-Arabien von Experten als “Klimazerstörer” bezeichnet, während das Land selbst auf seine pragmatischen Ansätze verweist. Zum Artikel
Financial Times: Klimawandel verändert europäische Weinlandschaft. Anbauregionen verschieben sich in kältere nördliche Gebiete wie Dänemark, England und Skandinavien. Traditionelle Regionen in Südeuropa kämpfen mit Herausforderungen wie frühere Ernten, höherer Alkoholgehalt und zunehmende Trockenheit. Winzer passen sich an, indem sie in höheren Lagen anbauen, hitzeresistente und neue Rebsorten einführen sowie Bewässerung und Hybridreben nutzen. Diese Veränderungen stellen traditionelle Konzepte von Terroir und Appellation infrage und erfordern eine Balance zwischen Innovation und Tradition in der europäischen Weinindustrie. Zum Artikel
Reuters: New York bittet fossile Unternehmen zur Kassa. New York hat ein Gesetz verabschiedet, das fossile Brennstoffunternehmen in den nächsten 25 Jahren mit insgesamt 75 Milliarden US-Dollar für Klimaschäden belasten wird. Die Gelder sollen für die Anpassung der Infrastruktur an den Klimawandel verwendet werden, wobei die Unternehmen basierend auf ihren Treibhausgasemissionen zwischen 2000 und 2018 zur Kasse gebeten werden. New York ist nach Vermont der zweite US-Bundesstaat, der ein solches Gesetz einführt. Zum Artikel
Handelsblatt: Citigroup und Bank of America verlassen Net-Zero Banking Alliance. Dieser Schritt folgt dem Rückzug von Wells Fargo und Goldman Sachs vor wenigen Wochen. Der Rückzug steht im Kontext zunehmender Kritik von republikanischen Politikern an Finanzinstituten, die die Finanzierung fossiler Brennstoffe einschränken. Die US-Banken betonen ihren Einsatz für Klimaneutralität, aber auch auf Kundenbedürfnisse eingehen zu wollen. Gleichzeitig sehen sich große Vermögensverwalter wie Blackrock, Vanguard und State Street Klagen von republikanisch regierten Bundesstaaten ausgesetzt, die ihnen vorwerfen, durch Klimaaktivismus gegen Kartellgesetze zu verstoßen und die Energiepreise in die Höhe zu treiben. Zum Artikel