Table.Briefing: CEO Ausgabe: 25

Deutschlands Comeback + Mega-Messejahr 2025 + Rheinmetall nach Südafrika

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CEO.Table
Professional Briefing
#25 / 07. Juni 2025
Executive.Summary: Deutschland zurück auf dem Radar internationaler Investoren
CEO.Talk: Brauchen wir Messen noch im Zeitalter von Homeoffice und Videocalls?
CEO.Picks: Mit richtiger Führung Teams zu Hochleistungen befähigen
CEO.News: Deutsche Autohersteller bieten Trump 50 Milliarden Euro Investitionen an
Huawei: Mit Tech-Kompetenz zu gefragtem Zulieferer für E-Autos
BDEW-Kongress: Reiche kündigt Prüfung beim Industriestrompreis an
Rheinmetall: Verstärkte Präsenz in Südafrika
CEO.Presseschau: Weniger Millionäre in Deutschland + Sorge vor Cyberkriminellen + Steve Stoute hat ein perfektes Netzwerk
CEO.Index: Munich Re zeigt Lücken bei Nachhaltigkeit und Transparenz
CEO.Personnel: Barenkau kehrt zu Tedi zurück + Arora unterstützt Uber + Moog geht zur DEVK
CEO.Economics: Drei Prinzipien für eine nachhaltige Haushaltspolitik 
Executive.Summary
Bulle und Bär in Frankfurt
Bulle und Bär in Frankfurt
Deutschland zurück auf dem Radar internationaler Investoren
Von Alexander Wiedmann
An den Finanzmärkten deutet sich ein überraschendes Comeback an: Internationale Kapitalmarktakteure nehmen Deutschland wieder als handlungsfähig und attraktiv für Investitionen wahr. Alexander von zur Mühlen, CEO Asien-Pazifik, Europa, Naher Osten & Afrika sowie Deutschland bei der Deutschen Bank, erklärt im Gespräch mit Table.Briefings.

„Das Ausland blickt derzeit deutlich positiver auf das, was in Deutschland geschieht“

Während Investoren Europa vor einem Jahr noch als „uninvestierbar“ betrachteten, zeichnet sich im Juni 2025 ein klarer Stimmungsumschwung ab. Von zur Mühlen meint:

„Europa, Deutschland kommt aus dem Quark – es schafft sich gewissermaßen eine neue Chance durch Kapitalzufluss.“

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:

 Der DAX legte seit Jahresbeginn um 22 Prozent zu und übertraf damit deutlich den S&P 500 (plus ein Prozent) sowie den Nasdaq (plus drei Prozent).
 Der Euro stieg gegenüber dem US-Dollar stark an und notierte bei 1,14 US-Dollar – Anfang Januar lag der Kurs noch bei 1,02.
 Im Januar 2025 flossen 3,6 Milliarden Euro an Direktinvestitionen nach Deutschland – nachdem im Dezember noch Kapitalabflüsse verzeichnet worden waren.
 Die Nachfrage nach europäischen – insbesondere deutschen – Staatsanleihen ist stark gestiegen, was im Vergleich zu US-Staatsanleihen zu sinkenden Renditen geführt hat (siehe Grafik).
 


Auch KfW-Chef Stefan Wintels sprach im Handelsblatt-Interview von einem „rasanten Stimmungswechsel“ zugunsten Deutschlands. Auf Roadshows in New York, London und Zürich registrierte er wachsendes Interesse an Investitionen in Deutschland – nicht zuletzt, weil viele US-Investoren übergewichtet in den USA sind und nun vermehrt nach Europa blicken.

Ein wichtiger Treiber: das 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastrukturinvestitionen. Von zur Mühlen nennt das Paket „überfällig“, es werde an den Finanzmärkten aber positiv aufgenommen.

Zur Erinnerung: Die Ratingagentur S&P kam zu dem Schluss, dass diese geplanten Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung das Wachstumspotenzial langfristig stärken und die Kreditwürdigkeit Deutschlands verbessern könnten.

Und wie geht es weiter? Die EZB hat am Donnerstag den Leitzins erneut um 25 Basispunkte gesenkt, nachdem die Inflationsrate im Euroraum im Mai überraschend auf 1,9 Prozent gefallen war. Niedrigere Zinsen verbilligen Kredite, fördern Investitionen und können die Konjunktur zusätzlich stützen.

Auch außenpolitisch gibt es positive Signale: Im Zollstreit mit den USA kam es zu ersten Annäherungen. Beim Treffen mit Friedrich Merz sprach Donald Trump mehrfach von einem angestrebten „Trade Deal“ mit der EU – mit Deutschland in der Schlüsselrolle.

Merz und Trump haben eine enge Kooperation bei den Verhandlungen über ein Zollabkommen verabredet und ihre wirtschaftspolitischen Berater dafür als Beauftragte nominiert. Im Gespräch ist eine sogenannte Offset-Regelung, bei der die Zahl der importierten und aus den USA exportierten Autos deutscher Hersteller miteinander verrechnet wird, um die von Trump angedrohten Strafzölle zu vermeiden. Nach Angaben von Merz exportieren die USA pro Jahr 400.000 Autos deutscher Fabrikation in alle Welt und importieren in ähnlicher Größenordnung Fahrzeuge aus Deutschland.

Alexander von zur Mühlen im Podcast Table.Today
Alexander von zur Mühlen im Podcast Table.Today


Alles also auf gutem Weg? Von zur Mühlen mahnt zur Vorsicht:

„Wettbewerbsfähigkeit darf kein Schlagwort bleiben – es müssen Taten folgen.“

Und weiter:

„Nur der Staat in Vorleistung – das reicht nicht. Es braucht privates Kapital. Unternehmer müssen überzeugt sein, in Deutschland zu investieren, ihre Aktivitäten auszubauen und wieder Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung zu gewinnen.“

Wenn das gelingt, könnte Deutschland gemeinsam mit Europa auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zurückkehren. Nach Einschätzung der Bundesbank dürften die kräftig steigenden Verteidigungs- und Infrastrukturausgaben des Staates ab 2026 für einen spürbaren Nachfrageschub sorgen und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) merklich steigen lassen. Für 2026 erwarten die Fachleute ein Wachstum von 0,7 Prozent, für 2027 einen Anstieg um 1,2 Prozent.
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CEO.Talk
Reinhard Pfeiffer (links) und Stefan Rummel (rechts) sitzen seit Juli 2022 an der Doppelspitze der Messe München GmbH.
Reinhard Pfeiffer (links) und Stefan Rummel (rechts) sitzen seit Juli 2022 an der Doppelspitze der Messe München GmbH.
Brauchen wir noch Messen im Zeitalter von Homeoffice und Videocalls?
Von Kristian Kudela
Das Mega-Messejahr 2025 bringt die Messe München an ihre Kapazitätsgrenzen und setzt neue Maßstäbe für die gesamte Branche. Acht von zwölf Weltleitmessen finden am Standort München statt, darunter die bauma – die größte Fachmesse der Welt – mit 600.000 Besucherinnen und Besuchern aus über 200 Ländern. Insgesamt rechnet das Unternehmen mit 2,5 Millionen Teilnehmenden.

Die besondere Stärke der Messe München – Investitionsgüter-Messen. Laut Co-CEO Bernhard Pfeiffer würden diese die Wertschöpfungsketten sichtbar machen. Auch Stefan Rummel, die zweite Spitze des Unternehmens, hebt dieses Highlight hervor.

Gerade in komplexen Branchen wie Elektronik oder Baumaschinen bleibe das persönliche Treffen essenziell. „Die Menschen wollen gemeinsame Erfahrungen machen, Vertrauen aufbauen und ein gutes Gefühl mitnehmen“, betont Rummel. Auch Pfeiffer sei beeindruckt, wie wenig sich trotz der Pandemie tatsächlich verändert habe. Zwar wurden digitale Formate vorangebracht, doch der Wunsch nach realen Kontakten sei heute stärker denn je.

Das heißt: Ein Fachbesucher knüpft auf einer Messe durchschnittlich zwölf bis 15 Kontakte, was sonst vier bis sechs Geschäftsreisen erfordern würde.

Auch international wächst die Messe München rasant: In Indien ist sie bereits die Nummer zwei und will zur Nummer eins aufsteigen. In China bleibt das Unternehmen trotz geopolitischer Herausforderungen aktiv und expandiert gezielt nach Südostasien, Saudi-Arabien und in die USA.

Durch starke Zuwächse bei den internationalen Besuchern kann die Messe rückläufige deutsche Ausstellerzahlen ausgleichen. „Das sichert unser Geschäft in München“, betont Pfeiffer. Deshalb fordert der Firmenchef Visa-Vergaben für Fachbesucher aus China oder Indien.



Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Digitalisierung des Messeerlebnisses. „Das Ziel ist es, ein optimales Geschäftsergebnis für den Besucher zu generieren – und das alles live vor Ort“, erklärt Rummel. Schon jetzt ermöglicht das Unternehmen gezielte Routenempfehlungen zu Ausstellern bestimmter Themen. Dazu soll im kommenden Jahr eine neue App starten.

Das Potenzial von künstlicher Intelligenz ist dabei noch lange nicht ausgeschöpft. Zukünftig könnte KI den Besucherfluss steuern und Aussteller gezielt mit passenden Kunden zusammenbringen.

Rummel: „Wenn uns das gelingt, schaffen wir für beide Seiten einen solchen Mehrwert, dass sich der Messebesuch wirklich auszahlt.“

Welche Rolle deutsche Unternehmen künftig auf dem Weltmarkt spielen und warum die Co-CEOs jetzt aufs Tempo drücken, lesen Sie im exklusiven Interview.
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CEO.Picks
Hilde Rosenboom betont, wie wichtig Feedback für gute Führung ist.
Hilde Rosenboom betont, wie wichtig Feedback für gute Führung ist.
Mit richtiger Führung Teams zu Hochleistungen befähigen
Von Hilde Rosenboom
Sie bezweifeln vermutlich nicht, dass Teams von guter Führung profitieren. Aber was genau können Führungskräfte tun, um die Leistungen ihrer Teams gezielt zu steigern?

Hochleistungsteams erzielen im Vergleich zu ähnlichen Teams dauerhaft überdurchschnittliche Ergebnisse. Was jedoch als „Hochleistung“ gilt, unterscheidet sich je nach Unternehmen und Aufgabenfeld. Deshalb kommt es darauf an, dass Führungskräfte ein klares Verständnis davon entwickeln, was Exzellenz im eigenen Kontext bedeutet – und dieses in Zielen und Feedback sichtbar wird.

Genau hier liegt ein zentraler Hebel: Nur wer weiß, was erwartet wird, kann auch gezielt daran arbeiten. Das ist gerade in remote Teams wichtig. Aktuelle Studien zeigen: Hochleistungsteams erhalten häufigere und hilfreichere Rückmeldungen als andere Teams. 83 Prozent der Mitarbeitenden in Hochleistungsteams empfinden das Feedback ihrer Führungskräfte als hilfreich – in weniger erfolgreichen Teams sagen das nur 71 Prozent. Und 80 Prozent der Mitarbeitenden, die in der vergangenen Woche hilfreiches Feedback erhalten haben, sagen, sie seien motivierter bei der Arbeit. Ein einfacher Weg, Feedback hilfreicher zu gestalten, ist direkt zu fragen: Zum Beispiel werden nur zehn Prozent der Mitarbeitenden gefragt, wie sie gern wertgeschätzt werden wollen.

Für CEOs ergibt sich daraus eine klare Handlungsmaxime: Führung muss Feedback ermöglichen – klar, häufig und auf das richtige Zielbild bezogen.

Hilde Rosenboom ist Program Director an der ESMT Berlin und Seminarleiterin des Programms „High Performing Teams führen“.
CEO.News
Ola Källenius, CEO von Mercedes-Benz
Ola Källenius, CEO von Mercedes-Benz
Deutsche Autohersteller bieten Trump 50 Milliarden Euro Investitionen an  Die drei deutschen Autohersteller VW, BMW und Mercedes haben US-Präsident Donald Trump Investitionen in Höhe von 50 Milliarden Euro über fünf Jahre angeboten, um zusätzliche Zölle abzuwenden. Das geht aus einer Gesprächsnotiz hervor, die nach einem Treffen Trumps mit den CEOs von BMW und Mercedes sowie dem US-Chef von VW erstellt wurde. Das Gespräch fand am Freitag vor Ostern in Washington statt.

Die US-Regierung erhebt zusätzlich zu den bestehenden Einfuhrzöllen von 2,5 Prozent sektorspezifische Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Autos und Autoteile. Die CEOs Oliver Blume (VW), Ola Källenius (Mercedes) und Oliver Zipse (BMW) reisten in der Woche vor Ostern nach Washington, um Vorschläge für eine Branchenlösung zu unterbreiten. Källenius und Zipse trafen Trump am Karfreitag, während VW durch den Chef des Nordamerika-Geschäfts vertreten wurde. Blume hatte bereits am Vortag US-Handelsminister Howard Lutnick getroffen.

VW ist bereit, Teile der Audi-Produktion in die USA zu verlagern. Im Raum steht der Bau eines neuen Werks, in dem Audi-Fahrzeuge gefertigt werden könnten. Zudem soll die Kooperation mit dem US-Elektroautobauer Rivian ausgeweitet und die Traditionsmarke Scout wiederbelebt werden.

Mercedes und BMW sind durch die Zölle besonders betroffen, da sie in den USA Fahrzeuge für den Export produzieren. Die USA erheben Zölle auf importierte Teile für die Produktion, während beim Export in Länder wie China zusätzliche Zölle anfallen – als Reaktion auf die US-Maßnahmen. BMW und Mercedes fordern daher, Import- und Exportzölle zu verrechnen – ein Verfahren, das als Export-Kredit-System bezeichnet wird.

Beide Hersteller kündigten an, ihre US-Produktion auszubauen. Mercedes will mehr Geländewagen vor Ort fertigen. Källenius stellte in Aussicht, die Produktion des GLC teilweise vom Werk Bremen ins Werk Tuscaloosa (Alabama) zu verlagern. Ab 2027 soll dort eine neue Produktionslinie entstehen. Zusätzlich sollen 850 Millionen Euro in die Sprinter-Produktion in Charleston (South Carolina) investiert werden. Wie dramatisch die Lage wirklich ist und welche politischen Hintergründe das Treffen hatte lesen Sie im Europe.Table. Markus Grabitz
VDA fordert Aufweichung des Verbrenner-Aus  Der Verband der Automobilindustrie (VDA) plädiert in einem aktuellen Positionspapier dafür, das EU-Verbrenner-Aus 2035 faktisch aufzuheben. Statt einer vollständigen CO₂-Reduktion bei neuen Pkw fordert der VDA eine Reduktion um nur 90 Prozent – das würde auch nach 2035 noch Autos mit fossilen Kraftstoffen erlauben. Zudem sollen Plug-in-Hybride mit großer elektrischer Reichweite E-Autos gleichgestellt und E-Fuels als CO₂-neutral anerkannt werden. Mehr dazu lesen Sie im Europe.Table. Lukas Knigge, Malte Kreutzfeld

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Wie Huawei mit Tech-Kompetenz zum gefragten Zulieferer für E-Autos wird  Der chinesische Tech-Gigant Huawei nutzt seine Expertise aus dem Smartphone-Geschäft, um sich als Software- und Systemanbieter in der Elektromobilität zu etablieren. Mitten im Umbruch der Autoindustrie wird Huawei so zu einem ernstzunehmenden Wettbewerber für klassische Zulieferer wie Bosch, ZF oder Continental.

In China zeigt sich der Erfolg bereits deutlich: Die E-Automarke Aito verzeichnet starke Verkaufszahlen und Gewinne. Auch für deutsche Hersteller vor Ort wird Huaweis Technologie zu einem attraktiven Baustein. Wie Huawei seine Rolle strategisch ausbaut – und warum das für Europas Zulieferindustrie zur Herausforderung werden könnte – lesen Sie im China.TableChristian Domke Seidel
Wirtschaftsministerin Katherina Reiche bezeichnet den BDEW-Kongress als
Wirtschaftsministerin Katherina Reiche bezeichnet den BDEW-Kongress als „ihr Wohnzimmer“.
BDEW-Kongress: Reiche kündigt Prüfung beim Industriestrompreis an Beim diesjährigen BDEW-Kongress in Berlin hat Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) eine umfassende Prüfung des geplanten Industriestrompreises angekündigt. Vor Gesprächen mit der EU-Kommission soll geklärt werden, wer entlastet werden kann und welche Maßnahmen beihilferechtlich zulässig sind. Noch vor der Sommerpause wolle das Kabinett Entlastungen bei der Stromsteuer, den Netzentgelten und der Gasspeicherumlage beschließen.

Reiche relativierte zudem frühere Ankündigungen zum Ausbau neuer Gaskraftwerke. Eine kurzfristige Ausschreibung mit einer Kapazität von 20 Gigawatt hält sie offenbar nicht mehr für realistisch. Die Pläne müssten zuvor mit Brüssel abgestimmt werden, erklärte sie.

SPD-Fraktionschef Matthias Miersch warnte Reiche davor, den Ausbau der erneuerbaren Energien auszubremsen. Es zeigt sich eine neue Rollenverteilung: Während sich Klimaminister Carsten Schneider (SPD) betont harmonisch präsentiert, lässt Miersch Kritik am Koalitionspartner anklingen. Mehr dazu lesen Sie auch in der Analyse des Climate.Table. Manuel Berkel, Malte Kreutzfeld
ZVEI verteidigt Smart-Meter-Strategie Während Anbieter und Branchenexperten den schleppenden Rollout intelligenter Messsysteme kritisieren, sieht der Zentralverband der Elektrotechnik- und Digitalindustrie (ZVEI) keinen Handlungsbedarf. Deutschland sei beim Rollout „auf einem guten Weg“, sagte ZVEI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Weber dem CEO.Table. Der Verband zeigt sich zuversichtlich, dass die gesetzlich vereinbarte Einbauquote von 95 Prozent bis 2030 erreicht werde.



Wichtig sei, dass es beim Rollout nicht allein um marktorientierte Lösungen gehe. Auch Netzdienlichkeit und Datenschutz müssten „von Anfang an mitgedacht werden“, betonte Weber. Eine gesetzliche Reduzierung technischer Anforderungen würde diesen Grundprinzipien zuwiderlaufen. Mit der jüngsten Novelle des Messstellenbetriebsgesetzes sei zudem ein klarer regulatorischer Rahmen geschaffen worden. „An dem sollte man jetzt nicht rütteln – gerade um die notwendige Planungssicherheit für alle Beteiligten zu gewährleisten“, so Weber. Alexander Güntzler
Joschka Fischer bei der Veranstaltung zur Zukunft der transatlantischen Beziehungen an der ESMT Berlin, organisiert von Christ&Company, Albright Stonebridge Group, JF&C und Table.Briefings.
Joschka Fischer bei der Veranstaltung zur Zukunft der transatlantischen Beziehungen an der ESMT Berlin, organisiert von Christ&Company, Albright Stonebridge Group, JF&C und Table.Briefings.
Joschka Fischer warnt vor fehlender „Soft Power“ der USA „Wenn Europa nicht zur Weltmacht wird, ohne dabei seine Werte zu verraten, sehe ich keine Zukunft für uns“, warnte Joschka Fischer, der ehemalige Bundesaußenminister und Vizekanzler unter Gerhard Schröder, bei einer Veranstaltung an der ESMT Berlin.

Fischer betonte, dass wir mit einer völlig neuen Realität konfrontiert seien und Europa lernen müsse, mit dieser veränderten Situation umzugehen. „Wir wissen nicht, ob die USA überhaupt noch nach einem verlässlichen Partner suchen“, sagte Fischer – fern von Optimismus. Die Lage auf der globalen Bühne habe sich dramatisch verändert, unter anderem auch aufgrund der fehlenden „Soft Power“ der USA, was der ehemalige Vizekanzler als „eine der größten Krisen“ bezeichnete. Kristián Kudela
Rheinmetall verstärkt Präsenz in Südafrika  Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall hat von den südafrikanischen Behörden die Genehmigung für die Gründung eines Tochterunternehmens in Südafrika erhalten. Am Joint Venture Rheinmetall Resonant South Africa (Pty) Ltd. übernimmt Rheinmetall 51 Prozent der Anteile, die übrigen 49 Prozent halten die bisherigen Gesellschafter der Resonant Holding.

In Südafrika sollen Produktionsanlagen für Sprengstoff gefertigt werden. Rheinmetall will sich damit robuster beim Aufbau und Betrieb von Fertigungsanlagen „für die Erzeugung chemischer Vorprodukte wie Treibladungspulver und Sprengstoffe“ aufstellen. Wie das Unternehmen von dem Standort in Südafrika profitiert, lesen Sie im Security.Table. Gabriel Bub

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Hamburg Sustainability Conference: Wirtschaft kaum integriert  Anfang der Woche fand die zweite Hamburg Sustainability Conference (HSC) statt. Ein Ziel war es, die Wirtschaft stärker in die Finanzierung der Nachhaltigkeitsziele einzubinden – vor Ort aber war sie insbesondere an den beiden Haupttagen kaum präsent. „Deutsche und internationale Vorstände waren eher weniger vertreten“, sagte Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung Klimawirtschaft, zu Table.Briefings. „Es wäre gut, künftig mehr von ihnen auf der Konferenz zu haben.“

Hubertus Drinkuth, Geschäftsführer der ESG-Beratung Systain, betonte, dass es wichtig wäre, mehr Unternehmer aus Asien zu begrüßen. Asien sei ein relevanter Wirtschaftsraum, der erheblichen Einfluss auf die globale Nachhaltigkeit habe.

Über ökonomische Fragen wurde vor allem am dritten Tag diskutiert, dem „Future Economy Day“, der separat – erst nach Ende des offiziellen Programms – stattfand, und mit deutlich geringerer Beteiligung. Problematisch war bei der Organisation offenbar die deutsche Regierungsbildung in den Wochen vor der Konferenz. Diese führte dazu, dass hochrangige Vertreter nicht frühzeitig eingeladen werden konnten.

Anders als bei der HSC-Premiere im Vorjahr nahmen weder der deutsche Kanzler noch andere Staats- und Regierungschefs teil. Warum es der neuen Konferenzreihe insgesamt noch schwerfällt, ihren Platz zu finden, lesen Sie im ESG.TableMarc Winkelmann
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CEO.Presseschau
Capital: Weniger Millionäre in Deutschland Die Zahl der Dollar-Millionäre weltweit ist erneut gestiegen – begünstigt durch die positiven Entwicklungen an den Aktienmärkten. Im vergangenen Jahr verfügten rund 23,4 Millionen Menschen über ein anlagefähiges Vermögen von mindestens einer Million Dollar – ein Zuwachs von 2,6 Prozent gegenüber 2023. Deutschland bleibt auf Platz drei der Länder mit den meisten Dollar-Millionären, obwohl deren Zahl dort innerhalb eines Jahres um etwa 40.000 zurückgegangen ist. („Die Zahl der Dollar-Millionäre wächst – nur in Deutschland nicht“)

FAZ: Sorge vor Cyberkriminellen Immer mehr deutsche Unternehmen sehen sich einer wachsenden Bedrohung durch Cyberkriminelle aus dem Ausland gegenüber, die mit hochprofessionellen Strukturen operieren. Laut IT-Verantwortlichen ist das Risiko einer Cyberattacke auf das eigene Unternehmen so hoch wie nie zuvor. Rund 70 Prozent der Unternehmen bewerten die Gefahr als „eher hoch“ bis „sehr hoch“. („Die Qualität der Cyberangriffe nimmt zu“)

New York Times: Steve Stoute hat ein perfektes Netzwerk Die Agentur Translation LLC ist darauf spezialisiert, Marken mit urbaner Popkultur zu verbinden. CEO Steve Stoute verfügt über ein weitreichendes Netzwerk, das Weltstars wie Beyoncé, Enrique Iglesias und Lady Gaga umfasst. („The C.E.O. Other C.E.O.s Turn to for Advice“)
CEO.Index
Munich Re zeigt Lücken bei Nachhaltigkeit und Transparenz
Von Roland Schatz
Joachim Wenning, CEO der Munich Re, landet im CEO Impact Index mit gerade einmal 145 von 550 möglichen Punkten im DAX40-Vergleich nur im unteren Drittel. Dabei ist er bereits seit 2017 im Amt. Besonders zu Zeiten seines Vorgängers Nikolaus von Bomhard konnte der Rückversicherer mit einem Fokus auf Corporate Citizenship und Verantwortung punkten.



Wenning scheint weniger Wert auf Verantwortung zu legen – das zeigt sich auch im zurückhaltenden Engagement des Unternehmens in Bezug auf die Sustainable Development Goals (SDGs). Der gesetzlich verpflichtende Geschäftsbericht liefert Stakeholdern kaum konkrete Einblicke in die Umsetzung bei der Munich Re. Dabei wäre umfassende Transparenz gerade bei einem Rückversicherer wichtig. Axa zeigt, wie es besser geht, und gilt mit ihrer SDG-Berichterstattung als Benchmark in der Branche.



Die gesamte Studie zum 25. CEO Impact Index kann unter: www.mediatenor.de kostenfrei heruntergeladen werden. Wie auch alle anderen 24.

Roland Schatz ist Gründer und Chefredakteur des Forschungsinstituts Media Tenor International AG.
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ESG.Table Live Briefing. 24. Juni 2025, 11-12 Uhr, digital. Wie wird die Automobilindustrie zirkulär? Jetzt anmelden.
CEO.Personnel
Manager Magazin: Sascha Barenkau kehrt zurück Anfang 2023 machte Ramschkönig Stefan Heinig seinen langjährigen Einkaufschef Sascha Barenkau für die Schwierigkeiten bei der Handelskette Tedi verantwortlich. Es folgte die Trennung. Nun holt der Unternehmer Barenkau zurück und setzt ihn beim Schwesterunternehmen Woolworth ein. („Ramschkönig holt abgestraften Geschäftsführer zurück“)

Börsen-Zeitung: Yves Padrines und Louise Öfverström verlängern Der Softwareanbieter Nemetschek hat die Verträge von Vorstandschef Yves Padrines und Finanzchefin Louise Öfverström bis Ende 2028 verlängert. Padrines führt das Unternehmen seit März 2022, während Öfverström seit Januar 2023 die Finanzabteilung leitet. („Nemetschek verlängert mit Führungsduo Padrines und Öfverström“)

CNBC: Nikesh Arora unterstützt Uber Nikesh Arora, CEO von Palo Alto Networks, tritt in die Führungsriege von Uber ein. Dies erfolgt im Rahmen einer umfassenden Umstrukturierung des Unternehmens, bei der Pierre-Dimitri Gore-Coty, Leiter der Lieferdienste, nach 13 Jahren seinen Abschied nahm. Andrew Macdonald, bisher Leiter der Mobilität, wurde zum Präsidenten und Chief Operating Officer ernannt. („Uber adds Palo Alto CEO Nikesh Arora to its board after executive shakeup“)

Cash: Manuela Moog geht zur DEVK Manuela Moog, IT-Vorständin der Baloise, wechselt am 1. November 2025 zum Kölner Versicherer DEVK. Dort übernimmt sie das IT-Ressort von Michael Knaup, der ab 2026 den Vorstandsvorsitz übernimmt. Mit ihrer Berufung ist die Neuaufstellung des DEVK-Vorstands abgeschlossen. („Manuela Moog wechselt als IT-Vorständin von Baloise zur DEVK“)

Lebensmittel-Praxis: Christian Mestwerdt führt Teekanne Teekanne verstärkt seine Geschäftsführung. Ab dem 10. Juni übernimmt Christian Mestwerdt die Position des zweiten Geschäftsführers der Teekanne Holding. Als Chief Financial & Operating Officer verantwortet er künftig die Bereiche Finanzen, IT, Personal, Einkauf, Logistik und Produktion, wie das Unternehmen mitteilte. („Teekanne holt zweiten Geschäftsführer an Bord“)
CEO.Economics
Jenseits der Schuldenregeln: Drei Prinzipien für eine nachhaltige Haushaltspolitik 
Von Philippa Sigl-Glöckner
„Ist das wirklich eine Investition?“ – „Was gilt als Infrastruktur?“ Die Debatte über Staatsfinanzen droht sich erneut in juristischen und technischen Details der Schuldenbremse zu verlieren. Doch dabei rückt die zentrale Frage aus dem Blick: Wie sinnvoll und strategisch sind die Ausgaben des Bundes überhaupt – ob im Kernhaushalt oder in Sondertöpfen?

Es fehlt ein klarer analytischer Rahmen, um politische Prioritäten jenseits haushaltstechnischer Diskussionen zu setzen. Drei Prinzipien können hier Orientierung geben:

1. Subventionen reduzieren, öffentliche Leistungen stärken 
Über 50 Prozent der Bundesausgaben fließen inzwischen in Subventionen – für Individuen wie Unternehmen. Das ist teuer und oft ineffizient. Subventionen ersetzen keine funktionierenden Arbeitsmärkte oder Geschäftsmodelle. Wer langfristig entlasten will, sollte gezielt umschichten – weg von Transfers, hin zu Investitionen in Bildung, frühkindliche Betreuung oder Integration. Diese schaffen Grundlagen, um Subventionsbedarfe künftig zu senken.

2. Ausgaben thematisch überprüfen und priorisieren 
Der Bundeshaushalt enthält zahlreiche Programme mit ähnlichen Zielen, verstreut über verschiedene Ministerien. Eine systematische thematische Haushaltsprüfung – von den Zielen her gedacht – könnte Programme bündeln, besser abstimmen oder streichen. Sie würde auch aufdecken, wenn Mittel ungeeignet eingesetzt werden – etwa kurzfristige Bildungsprogramme, die zwar Plattformen finanzieren, aber keine strukturellen Probleme lösen.

3. Haushaltspolitik ist auch Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik 
Solide Finanzen hängen an Wachstum und Beschäftigung. Wer hier gezielt investiert, stärkt langfristig die Einnahmenseite. Das bedeutet: Reformen im Transfersystem, damit sich Arbeit stärker lohnt; Investitionen in Kinderbetreuung zur Förderung von Erwerbstätigkeit; und eine Modernisierung des deutschen Geschäftsmodells, um strukturelle Abhängigkeiten zu reduzieren.

Denn eines ist sicher: Sobald wieder Haushaltslücken klaffen, greifen politische Reflexe – Investitionen kürzen, Mehrwertsteuer erhöhen. Das wäre genau das Gegenteil einer nachhaltigen Finanzpolitik.

Der Beitrag beruht auf laufenden Analysen des Dezernats Zukunft zur strategischen Haushaltssteuerung. Eine Auswertung der Bundesausgaben 2014-2025 und begleitende Analysen erscheinen in Kürze.
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