Table.Briefing: Bildung

Reformvorschlag für Lehrkräftearbeitszeit + Inklusion in der Ausbildung + Elke Hannack zu Hochschulzugang

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich darf mich Ihnen kurz vorstellen: Mein Name ist Thorsten Denkler und seit dem 1. Oktober habe ich die ehrenvolle Aufgabe, das Ihnen wohlbekannte und geschätzte Team des Bildung.Table zu leiten. Ich war zuvor mehr als 20 Jahre Hauptstadt-Korrespondent vor allem für die Süddeutsche Zeitung und zuletzt zwei Jahre für The Pioneer. Für die SZ durfte ich zudem bis 2022 fünf Jahre aus New York berichten.

In meiner neuen Rolle werde ich mich um das weite Feld der Bildungspolitik kümmern. Eine Aufgabe, die bisher Maximilian Stascheit hatte. Er wird sich jetzt im Berlin.Table den Themen Gesundheit, Familie und der FDP widmen.

Wenn Sie also Hinweise, Ideen haben oder einfach nur mal ins Gespräch kommen wollen, zögern Sie bitte nicht, mich zu kontaktieren. Weiter unten finden Sie, wie Sie mich erreichen können. 

Ich freue mich sehr, dabei helfen zu können, Ihnen in gewohnter Qualität und Tiefe neue Einblicke in den Bildungs-Dschungel geben zu können. In dieser Ausgabe lege ich Ihnen vor allem die Analyse meiner KolleginVera Kraft ans Herz. Sie befasst sich mit Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte. Ein hochkontroverses Thema.

Und noch ein Tipp: Heute vergeben die Robert Bosch Stiftung und die Heidehof Stiftung den Deutschen Schulpreis. Wir geben dazu einen Sonder-Newsletter heraus, in dem wir Ihnen die prämierten Schulen vorstellen. Sie dürfen sich auf einige außergewöhnliche Einblicke freuen.

Bleiben Sie uns gewogen.

Ihr
Thorsten Denkler
Bild von Thorsten  Denkler

Analyse

Lehrkräftearbeitszeit: Warum eine Reform weiterhin umstritten ist

Was würde sich ändern, wenn Lehrkräfte ihre Arbeitszeit erfassen müssten? Und wie ließe sich das überhaupt umsetzen? Diesen Fragen sind nach jüngsten Urteilen des Bundesarbeitsgerichtes und des Europäischen Gerichtshofes zur Arbeitszeiterfassung drängender denn je.

Mark Rackles, ehemaliger Staatssekretär für Bildung in Berlin, und Frank Mußmann, Leiter der Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften an der Georg-August-Universität Göttingen, haben jetzt in einer Studie für die Friedrich-Ebert-Stiftung Antworten gesucht. Und legen in dem 36-seitigen Papier ein umfassendes Arbeitszeit-Reformpaket für alle Ebenen vor – vom Bund, über die Länder bis hin zu den einzelnen Personalräten, Verbänden und Schulen. Ihr Ansatz ist pragmatisch – stößt aber auf Skepsis.

Die Belastung von Lehrkräften hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Die Aufgaben sind vielfältiger geworden. Neben dem reinen Unterricht müssen die Lehrkräfte heute Ganztags- oder inklusiven Unterricht vorbereiten, Sprachförderung oder die Digitalisierung vorantreiben. All das bringt neue Formen des Lehrens und Lernens mit sich. Für Niedersachsen zeigt eine Studie, dass Lehrkräfte im Schnitt drei Stunden Mehrarbeit pro Woche leisten. “Die klassische Taktung in 45-Minuten-Einheiten ist nicht mehr zeitgemäß“, sagt Bildungsberater Rackles.

Doch genau hier liegt das Problem: Denn die Arbeitszeit von Lehrerinnen und Lehrern wird seit 150 Jahren weitestgehend unverändert geregelt. Das Deputatsstundenmodell weist Lehrkräften je nach Schulform eine gewisse Zahl an Pflichtstunden (Deputaten) pro Woche zu. An Grundschulen lag diese Zahl 1873 bei 30 Stunden, heute sind es 28 Stunden. An Gymnasien ist die Zahl etwas geringer. Alle Aufgaben, denen Lehrer nachgehen, wenn sie nicht vor einer Klasse stehen, bleiben in diesem Modell unberücksichtigt.

Arbeitszeit pro Tätigkeit messen

Rackles und Mußmann fordern daher, die “Soll-Arbeitszeit” neu zu bestimmen und die Arbeitszeit tätigkeitsspezifisch zu messen. Statt nur von den wöchentlichen Unterrichtsstunden auszugehen, empfehlen die Autoren eine Gesamtzahl an Zeitstunden pro Jahr festzulegen. Um kalendarische Besonderheiten auszugleichen, könnte diese Jahresarbeitszeit pro Bundesland im Zehn-Jahres-Durchschnitt berechnet werden. Hamburg etwa hat sich als bisher einziges Bundesland 2003 vom Deputatsstundenmodell verabschiedet. Die Stadt geht für Lehrkräfte in Vollzeit von 1.770 Arbeitsstunden pro Jahr aus.

Gleichzeitig braucht es den Autoren zufolge eine klare Definition, was überhaupt zu den Aufgaben von Lehrern zählt. Im besten Fall beschließen die Kultusminister länderübergreifende Standards und legen drei bis fünf Tätigkeitscluster jenseits der Hauptaufgabe des Unterrichtens fest, empfehlen Rackles und Mußmann. Solche Modelle ließen sich in Pilotprojekten testen. “In maximal drei Jahren hätte man alle notwendigen Erkenntnisse”, sagt Rackles.

Kritik: Pilotprojekte vergeuden Zeit

Anja Bensinger-Stolze, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), sieht diesen Vorschlag kritisch. “Es muss jetzt erst einmal darum gehen, die Arbeitszeit an sich zu erfassen.” Dafür brauche es in ihren Augen keine weiteren Pilotprojekte – denn die würden die flächendeckende Zeiterfassung nur noch länger verzögern. “Die Kollegen warten seit Jahren darauf, gerecht behandelt zu werden.”

Susanne Gölitzer, Leiterin der Josephin-Baker-Gesamtschule in Frankfurt, findet es dagegen sinnvoll, die Arbeitszeit nach Tätigkeiten zu differenzieren. “Entlastung muss immer da geschehen, wo die Belastung herkommt”, sagt sie. Ihre Schule hat sich am Innovationslabor Kooperation und Arbeitszeit der Deutschen Schulakademie der Robert Bosch Stiftung beteiligt. Wenn eine Lehrerin unter zu vielen Unterrichtsstunden leide, helfe es ihr nicht, wenn man beispielsweise die Kooperationszeit reduziere. “Man muss innerhalb eines Clusters Ausgleich schaffen.”

Arbeitszeit erfasst nicht die gesamte Belastung

Dass dieses Arbeitszeitmodell die gesamte Belastung von Lehrkräften erfassen kann, bezweifelt Susanne Lin-Klitzing, Erziehungswissenschaftlerin und Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes. Die Belastung durch unterschiedlich hohe Schülerzahlen in Klassen und Kursen bleibe beispielsweise in den Tätigkeitsclustern unberücksichtigt.

“Für uns ist jedoch die Entlastung der Lehrkräfte das Wichtigste, nicht die Einführung eines Arbeitszeitmodells”, sagt Lin-Klitzing Table.Briefings. Politische Priorität müsse deshalb die Senkung des Unterrichtsdeputats um zwei Stunden haben sowie die Entlastung der Lehrkräfte von unterrichtsfernen Zusatzaufgaben.

Großer Handlungsdruck, wenig Handlungsbereitschaft

Der Handlungsdruck ist groß. Das Urteil des Bundesarbeitsgerichts von 2022 und das des Europäischen Gerichtshofs von 2019 verpflichten Arbeitgeber dazu, die Arbeitszeit ihrer Beschäftigten vollständig zu erfassen. Ein Versuch der Kultusministerkonferenz, dem Bundesarbeitsministerium eine Ausnahme für Lehrkräfte abzuringen, scheiterte.

Seitens der Kultusministerinnen und -minister scheint es aber keine Eile zu geben. In der Antwort der baden-württembergischen Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) auf eine parlamentarische Anfrage heißt es: “Da mithin alle Länder von der möglichen Einführung einer Arbeitszeiterfassung im Bereich der Lehrkräfte in vergleichbarer Weise betroffen wären, sind die Länder in der Kultusministerkonferenz (KMK) übereingekommen, gemeinsam abgestimmt vorzugehen“. Mit anderen Worten: Das kann noch dauern.

Studienautor Rackles rechnet in dieser Legislaturperiode nicht mit einer Änderung der geltenden Praxis. Weniger relevant ist das Thema dadurch aber keineswegs. Die Bildungsforscher sind sich einig: Die Arbeitszeiterfassung ist – unabhängig von höchstrichterlichen Urteilen – eine wichtige Stellschraube, um die Qualität im Bildungssystem zu verbessern.

In einem Interview mit unserer Redaktion sagte das auch Anne Sliwka, Professorin für Schulpädagogik an der Universität Heidelberg: Ohne ein anderes Arbeitszeitmodell, das mehr Raum für Kooperation und Fortbildung lasse, komme keine Bewegung ins System.

  • Arbeitszeit
  • Bildungsföderalismus
  • Bildungsforschung
  • Bildungspolitik
  • Digitalisierung
  • Friedrich-Ebert-Stiftung
  • GEW
  • Gymnasium
  • Hochschulen
  • KMK
  • Lehrkräfte
  • Schule
  • Schulentwicklung
  • Sprachförderung
  • Studie
  • Wissenschaft
Translation missing.

Inklusive Ausbildung: Welche Hindernisse es noch gibt

Geht es um Inklusion, dreht sich die Debatte häufig um Schulen, selten aber um die Berufsbildung. Das liegt vermutlich auch an der unübersichtlichen Datenlage. Denn wie viele Menschen mit Behinderung eine staatlich anerkannte Ausbildung machen, gibt die Statistik nicht her. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) weist auf Anfrage von Table.Briefings daraufhin, dass “kein personenbezogenes Merkmal zu einer Behinderung der Auszubildenden erhoben wird”. So bleibt nur die Näherung über die Arten der Ausbildungsverträge und Förderungen.

Ausbildungsvarianten für Menschen mit Behinderung

Demnach macht die Mehrheit der Jugendlichen mit Behinderung in der dualen Ausbildung, eine sogenannte Fachpraktiker- oder Werkerausbildung. 2022 unterschrieben 6.597 Menschen, die der gängigen Ausbildung nicht gewachsen sind, einen Vertrag für eine solche theoriereduzierte Ausbildung.

Die Zahl der Verträge ist gegenüber 2021 um 8,4 Prozent zurückgegangen. Das BIBB vermutet, dass mehr Menschen mit Behinderung eine Vollausbildung absolvieren. 2022 haben 3.324 Menschen mit Behinderung einen Vertrag für eine Vollausbildung unterschrieben, die nach SGB III gefördert wurde. Diese finden meist außerbetrieblich statt, etwa in einem Berufsbildungswerk. (2014 waren es nur 2.337).

Wie viele Azubis mit Behinderung hingegen eine Vollausbildung in einem Betrieb absolvieren, ist nicht bekannt. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass die Zahl zunimmt. So hat die Zahl der Auszubildenden, die bei den Industrie- und Handelskammern einen Nachteilsausgleich bei den Abschlussprüfungen beantragen, in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen, sagte Jürgen Mohrhardt, Bereichsleiter der IHK Rhein-Neckar, Table.Briefings. “Damit werden behinderungsbedingte Nachteile ausgeglichen, während die Prüfungsanforderungen für Menschen mit Behinderung identisch sind mit denen von nicht behinderten Prüfungsteilnehmern.”

Vorteile der außerbetrieblichen Ausbildung?

Der Fachkräftemangel hat die Chancen für Menschen mit Behinderung erhöht, sagt Tobias Schmidt, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Berufsbildungswerke. Dazu komme, das die außerbetriebliche Ausbildung viele Vorteile gerade für Jugendliche mit Teilhabeeinschränkungen biete. Zum einen seien die Berufsbildungswerke technisch gut ausgestattet. Zum anderen würden die Ausbildungsrahmenpläne dort oft besser erfüllt als in einem Betrieb, wo Azubis oft den Produktionsprozess sicherstellen müssten.

Für 70 Prozent der Azubis mit Beeinträchtigungen sei laut Schmidt mit zusätzlicher Förderung eine außerbetriebliche Vollausbildung möglich. Und: Knapp 70 Prozent der Absolventen eines Berufsbildungswerks schafften danach auch den Übergang in den ersten Arbeitsmarkt – wobei sich darunter auch Menschen befinden, die keine Behinderung haben.

Von der Förderschule kommen Jugendliche nur selten in eine reguläre Ausbildung

Frank Neises, Leiter der Servicestelle Jugendberufsagenturen am BIBB, sagt, das in Artikel 26 der Menschenrechtsdeklaration der Vereinten Nationen verbriefte Recht auf Bildung verlange, dass auch die berufliche Bildung inklusiv sein und allen Menschen gleiche Zugangschancen geben müsse.

Laut einer Erhebung des BIBB beziehen allerdings nur 42 Prozent der Jugendberufsagenturen die zuständigen Reha-Träger (SGB IX) als Netzwerkpartner ein, was ein entscheidender Schritt in diese Richtung wäre. “Das liegt in Teilen daran, dass wir Menschen mit Behinderungen immer noch sehr stark in exklusiven Sonderstrukturen unterstützen“, sagt Neises.

Viele Schülerinnen und Schüler würden weiterhin in Förderschulen statt in inklusiven Schulen unterrichtet. Das führe selten in eine reguläre Ausbildung. Nach der Förderschule führt der Weg zu oft in eine Werkstatt für behinderte Menschen, so Neises im Gespräch mit Table.Briefings.

Jugendberufsagenturen müssten mit Trägern des SGB IX zusammenarbeiten

Hilfreich sind da Jugendberufsagenturen, die auch mit den Reha-Trägern zusammenarbeiten. Hamburg will dazu künftig den Einsatz von Inklusionslotsen erproben, die Betroffene träger- und leistungsunabhängig beraten sollen, sagt ein Sprecher der Sozialbehörde.

Für die Jugendlichen und ihre Eltern bündeln die Jugendberufsagenturen im Idealfall die Informationen und unterstützen bei Berufsorientierung und Antragstellung. Die Betroffenen dürften nicht als behindert, benachteiligt oder nicht ausbildungsreif stigmatisiert werden, sagt Neises. Sein Appell: “Die Jugendberufsagenturen sollten jeden Jugendlichen beim Übergang zwischen Schule und Beruf ganz individuell beraten und unterstützen.”

Betriebe sehen oft Hürden

Betriebe scheuen oft davor zurück, Jugendliche mit Behinderung auszubilden. Laut den von Table.Briefings befragten Experten hindern sie diese Gründe:

  • Sorge vor zusätzlicher Bürokratie;
  • unklare Vorstellungen davon, welche Arten von Behinderungen es gibt. Je nach Ausbildungsberuf können viel Behinderungen gut ausgeglichen werden;
  • Unwissenheit über finanzielle Unterstützung. Das “Budget für Ausbildung” der Bundesagentur für Arbeit etw übernimmt seit 2020 die Ausbildungsvergütung und Mehrkosten;
  • fehlende Informationen über flexible Ausbildungsmodelle. Dazu gehören etwa die Teilzeitausbildung oder die assistierte Ausbildung, die von externe Ausbildungsbegleitern unterstützt wird;
  • Scheu vor dem Aufwand. Ausbilder müssen eine Zusatzqualifikation nachweisen, wenn sie Azubis mit Behinderung in einer Fachpraktiker-Ausbildung betreuen wollen. Notfalls kann jedoch auch jemand von der zuständigen Kammer die Begleitung der Azubis unterstützen.

Mehr Beratung für Betriebe wäre möglich

Mehr bewirken könnten auch die Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA), die von den Integrationsämtern seit 2022 flächendeckend eingerichtet werden mussten (Paragraf 185a SGB IX). Sie sollen Arbeitgeber für die inklusive Berufsausbildung fit machen.

Sie müssten die Betriebe verstärkt proaktiv und nicht nur auf Anfrage informieren, rät Manfred Otto-Albrecht, Projektmanager von der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW). Er empfiehlt, als Träger wirtschaftsnahe Akteure zu beauftragen. “Sie haben einen besseren Zugang zu den Betrieben als Träger aus dem Rehabilitationsbereich.” Sandra Hermes

  • Ausbildung
  • Berufliche Bildung
  • Berufsorientierung
  • Fachkräftemangel

Standpunkt

Studium: Warum es mehr soziale Mobilität beim Hochschulzugang braucht

Von Elke Hannack
Elke Hannack, stellvertretende Bundesvorsitzende des DGB, fordert mehr Investitionen in die Bildungsinfrastruktur.

Auf den ersten Blick mag der Anstieg der Studierendenzahlen nach einer Erfolgsgeschichte aussehen. Waren im Wintersemester 2002/03 über 1,9 Millionen Studierende an unseren Universitäten und Fachhochschulen eingeschrieben, hat sich die Zahl binnen 20 Jahren um etwa eine Million erhöht.

Doch der aktuelle Bildungstrichter des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung zeigt, dass das nicht zu einem Abbau sozialer Ungleichheiten beim Hochschulzugang geführt hat. Noch immer nehmen von 100 Akademikerkindern 78 ein Studium auf. Zum Vergleich: Von Kindern aus Familien, in denen kein Elternteil studiert hat, sind es nur 25 von 100. Haben die Eltern keine berufliche Ausbildung abgeschlossen, nehmen sogar nur 8 von 100 Kindern ein Studium auf.

Parallel zu Studienkapazitäten wurde soziale Infrastruktur nicht ausgebaut

Das können wir uns schon angesichts der angespannten Fachkräftesituation und steigender Anforderungen an die Qualifikationen der Arbeitnehmer:innen als Gesellschaft nicht länger leisten. Es ist auch einfach nicht gerecht.

Es war ein schwerwiegender Fehler, dass der Ausbau der Studienkapazitäten in den letzten Jahrzehnten nicht mit einem Ausbau der sozialen Infrastruktur einhergegangen ist. Dazu gehören neben der Frage, wie Studierende ihr Studium sowie ihr Dach über dem Kopf finanzieren, auch die studentische Verpflegung (Mensen und Cafeterien), Beratungsangebote, Kinderbetreuung sowie kulturelle Angebote und der Hochschulsport. All diese Aspekte sind wichtig für ein gelingendes Studium.

Allem voran braucht es finanzielle Unterstützung

Bildungs- und Erwerbskarrieren unabhängig von der sozialen Herkunft – das muss das Ziel sein, wenn es darum geht, Fachkräfte von morgen zu gewinnen. Und dafür sind eben nicht nur hochwertige und zugängliche Bildungsangebote wichtig, sondern auch die passenden Rahmenbedingungen.

Für ein Studium (oder eine schulische Ausbildung) sind das allem voran finanzielle Unterstützungsangebote wie das Bafög, für diejenigen, die es aus eigener Kraft finanziell nicht stemmen können. Nötig wäre eine bedarfsdeckende öffentliche Studienfinanzierung auf Grundlage eines klaren Rechtsanspruchs. Der DGB hat im Mai 2024 in einem breiten Bündnis Vorschläge vorgelegt.

Attraktive Bildungseinrichtungen sind oft dort, wo die Wohnkosten besonders hoch sind

Hinzu kommt, dass es attraktive Bildungseinrichtungen oftmals in Städten und Ballungsräumen gibt, in denen die Wohnkosten durch die Decke gegangen sind und bezahlbarer Wohnraum Mangelware ist. Besonders betroffen davon sind Auszubildende und Studierende, die nicht mehr zu Hause wohnen.

Aktuelle Zahlen des Moses-Mendelssohn-Instituts zeigen, dass Studierende zu Beginn des Wintersemesters 2024/25 mit durchschnittlich 489 Euro monatlicher Mietkosten rechnen müssen. Das im letzten Jahr aufgelegte Bundesprogramm “Junges Wohnenmuss deshalb ausgebaut und verstetigt werden. Es sind viel mehr Plätze in Studierendenwohnheimen und mehr Azubiwohnheime nötig. Auch die Länder und Kommunen sind hier gefragt, denn sie müssen dafür sorgen, dass das Bundesprogramm vor Ort umgesetzt wird.

Lesen Sie auch: Wohnkosten: In welchen Städten Studierende und Azubis besonders viel zahlen

Mehr als die Hälfte der Studierenden, die Bafög erhält, jobbt

Bafög ist in der Praxis nicht bedarfsdeckend. Zunächst einmal erhalten nur noch knapp zwölf Prozent der Studierenden Bafög – ein historischer Tiefstand. Über 50 Prozent der Studierenden, die Bafög beziehen, jobben zudem. Und sie tun dies sogar häufiger, um ihren Lebensunterhalt zu sichern (63,1 Prozent), als Studierende ohne Bafög-Förderung (57,7 Prozent).

Immer wichtiger ist auch die psychologische Studienberatung. Mit und nach der Corona-Pandemie ist die Nachfrage in dem Bereich bundesweit enorm gestiegen. Das Deutsche Studierendenwerk weist seit Längerem auf den Mehrbedarf hin und fordert zehn Millionen Euro Bund-Länder-Mittel für die kommenden vier Jahre.

Es braucht massive Investitionen in die Bildungsinfrastruktur

Außerdem umfasst eine gute soziale Infrastruktur gebührenfreie Kinderbetreuungsangebote, einen gut ausgebauten und bezahlbaren öffentlichen Nahverkehr sowie im weitesten Sinne barrierefreie und inklusive Bildungseinrichtungen und -angebote.

Und ja, das wird etwas kosten. Aber es lohnt sich. Bildungsausgaben sind Investitionen in die Zukunft. Für die Einzelnen und für die Gesellschaft. Es ist höchste Zeit für massive Investitionen in die Bildungsinfrastruktur. Damit die nötige Dynamik entfacht wird, muss gleichzeitig die soziale Infrastruktur bedarfsgerecht ausgebaut werden. Die Schuldenbremse in Bund und Ländern steht dem in ihrer jetzigen Form entgegen. Deswegen muss sie weg. Ein sozial gerechtes Steuersystem – wie es der DGB vorschlägt, kann dafür sorgen, dass Reiche und Spitzenverdiener mehr zum Gemeinwesen und damit auch zu einem gut funktionierenden Bildungswesen beitragen.

Elke Hannack ist seit 2013 stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) und verantwortet unter anderem den Bereich Bildungspolitik und -arbeit. Sie ist Mitglied der CDU und Bundesvorstandsmitglied der CDA, der Christdemokratischen Arbeitnehmerschaft. Hannack hat evangelische Theologie studiert und nebenher als Packerin und Verkäuferin gearbeitet.

  • Ausbildung
  • BAföG
  • Bildungsgerechtigkeit
  • Bildungspolitik
  • Deutscher Gewerkschaftsbund
  • Mobilität
  • Studierende
  • Studium
  • Universitäten
  • Wohnungsbau

News

Bildungsfinanzierung: Wie Grüne und SPD die Weichen stellen

SPD und Grüne haben zu Wochenbeginn bildungspolitische Grundsatz-Papiere präsentiert. Ein Schwerpunkt ist die Bildungsfinanzierung

In ihrem “Zukunftsinvestitionsprogramm Bildung” (hier zum Download) fordert die Bundestagsfraktion der Grünen “gerechtere Alternativen zum bisher angewandten Königsteiner Schlüssel“. Sie will mit einem “Bedarfsschlüssel” Geld des Bundes besser auf die Länder verteilen.

In diesen Schlüssel sollen beispielhaft diese Indikatoren einfließen:

  • Anzahl der Schülerinnen und Schüler
  • Wirtschaftskraft der Länder vor Finanzausgleich
  • Sanierungsstau im Bereich öffentlicher Schulgebäude
  • ein Index aus Unterversorgung mit Vollzeitäquivalent-Stellen für Lehrkräfte, schulpsychologischer Versorgung und Schulsozialarbeit

Eine teilweise Abkehr vom Königsteiner Schlüssel hatte es bereits im Startchancen-Programm gegeben. Um grundsätzlich größere Investitionen in die Bildung zu tätigen, ließen sich Mehreinnahmen aus einer Reform der Erbschaftssteuer oder dem Abbau klimaschädlicher Subventionen nutzen. 

Lesen Sie auch: Bedingt bedarfsorientiert – Wohin und wie die Startchancen-Milliarden vom Bund fließen

Die “offensichtlichen Mängel im Bildungssystem” zwingen den Bund in den Augen der Grünen, Finanzhilfen nach Art. 104c GG zu gewähren. Aber “auch eine Schaffung neuer Gemeinschaftsaufgaben von Bund und Ländern für einzelne, ausgewählte Bereiche ist denkbar”. Das könnte etwa dort der Fall sein, “wo die Länder an ihre Grenzen kommen und Reformen eine Daueraufgabe darstellen”. Gemein sind die Digitalisierung, der Schulbau oder der Ganztagsausbau.

SPD-Fraktionschefs beschließen neuen “Deutschlandpakt Bildung”

Die SPD-Fraktionsvorsitzenden aus Bund und Ländern haben am Montagabend in Kiel ihre bildungspolitischen Forderungen überarbeitet. Der dreiseitige “Deutschlandpakt Bildung” (zum Download) soll als Weiterentwicklung des Bildungspaktes verstanden werden, den die SPD im Dezember auf ihrem Parteitag beschlossen hat (wir berichteten). 

Einige Forderungen sind unverändert geblieben, etwa die nach einer kostenlosen Verpflegung in Bildungseinrichtungen. Neu sind folgende Punkte:

  • Lehrpläne sollen projektorientiertes, fächerübergreifendes Lernen und Arbeiten, etwa in Form von Projekttagen wie dem “Freiday”, ermöglichen. Damit einher geht die Forderung nach einer Abkehr von der klassischen Stundentafel.
  • Schüler sollten während ihrer Schullaufbahn mindestens einmal eine KZ-Gedenkstätte und ein Parlament besuchen.
  • Das Deutschlandticket soll für Schüler kostenlos sein.

Zudem ergänzten die Fraktionschefs das Papier noch am Montag um einen weiteren Punkt, wie Table.Briefings erfuhr: die Frage der Finanzierung. Demnach soll “die Bildungsfinanzierung zwischen Europa, Bund, Ländern und Gemeinden auf den Prüfstand” gestellt werden. Politische Beschlüsse auf den jeweiligen Ebenen müssten mit dem nötigen Geld hinterlegt werden. Hintergrund: Den Kommunen soll die Sorge genommen werden, dass Vereinbarungen zwischen Bund und Ländern auf ihrem Rücken ausgetragen werden. Holger Schleper/Vera Kraft

  • Bildungsföderalismus
  • Bildungspolitik
  • Die Grünen
  • Forschung
  • SPD

Finanzbildung: Wer die nationale Strategie koordinieren soll

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will die Stiftung Geld und Währung mit der Koordination der Nationalen Finanzbildungsstrategie beauftragen. Das geht aus einem Referentenentwurf seines Ministeriums für ein Finanzbildungsstärkungsgesetz hervor, der Table.Briefings vorliegt (hier zum Download). Dafür soll sie zur Stiftung “Finanzbildung, Geld und Währung” umbenannt und mit neun Millionen Euro pro Jahr zusätzlich ausgestattet werden. Bereitgestellt werden sollen diese Mittel hälftig von BMF und BMBF. Außerdem soll der ehrenamtliche Stiftungsvorstand mit zwei hauptamtlichen Geschäftsführern ergänzt werden.

Die Bundesregierung leitet damit erste Schritte zur Umsetzung des OECD-Vorschlags für eine Nationale Finanzbildungsstrategie ein, die Linder in der vergangenen Woche zusammen mit Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) vorgestellt hatte (wir berichteten). Die Stiftung soll eine Plattform zur Bündelung bestehender Finanzbildungsangebote betreiben und zusätzlich “gezielt auch eigene Inhalte, Initiativen und Kampagnen erstellen”, heißt es aus dem Finanzministerium. Maximilian Stascheit

Lesen Sie auch: Ramona Pop – Finanzbildung gehört an die Schulen

  • Bettina Stark-Watzinger
  • Bildung
  • Bildungspolitik
  • BMBF
  • Christian Lindner
  • Finanzen
  • Finanzministerium

Ganztag: Wie die Qualität der Angebote die Entwicklung von Kindern beeinflusst

Ganztagsschulen bieten große Potenziale, um Bildungsungleichheiten abzubauen und die schulischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern zu verbessern. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie von Kai Maaz, Direktor des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF), und Stephan Kielblock, ebenfalls Bildungsforscher am DIPF, für die Friedrich-Ebert-Stiftung. “Wir sehen in der empirischen Forschung eine große Bandbreite an Potenzialen des Ganztags für Kinder”, sagte Kielblock, als er die Publikation vergangene Woche vorstellte (zum Download).

Insbesondere Kinder, die intensiv, freiwillig und über einen längeren Zeitraum Ganztagsangebote wahrnehmen, lesen besser und bekommen bessere Noten in Mathematik, Englisch und naturwissenschaftlichen Fächern. Das zeigen diverse Studien, die die Autoren zitieren. Darüber hinaus lassen sich positive Effekte auf das Sozialverhalten und die emotionale Entwicklung der Kinder beobachten.

Ganztag ist nicht per se Schlüssel zum Erfolg

Der Besuch einer Ganztagsschule allein garantiert allerdings noch nicht mehr Kompetenzen. Schüler profitieren am stärksten, wenn sie die Angebote als attraktiv wahrnehmen, schreiben die Autoren. Im besten Fall sind sie von der Qualität überzeugt, besuchen die Angebote freiwillig und können sie mitgestalten. Das steigert ihre Motivation und ihr Wohlbefinden – und in der Folge ihre Leistung.

Für die Umsetzung in der Praxis heißt das:

  • Statt strikter Trennung von vormittags Schule und nachmittags Angebote braucht es ein verknüpftes Gesamtkonzept. Dieses sollte auf die Schüler und die Bedingungen vor Ort angepasst sein und braucht eine spezifische räumliche und zeitliche Planung.
  • In die pädagogische Gestaltung sollten alle beteiligten Professionen, aber auch Eltern und Schüler einbezogen werden.
  • Das Angebot sollte an Lern- beziehungsweise Kompetenzzielen ausgerichtet sein.

Praxis erfordert Pragmatismus

“In der Praxis ist es schwer, dieses Wunschkonzept umzusetzen”, sagt Katrin Reinhart, die an der Grundschule Hochfelder Markt in Duisburg die Offene Ganztagsschule (OGS) koordiniert. Von rund 470 Kindern an der Schule seien aktuell 108 Kinder in der Ganztagsbetreuung. Bedarf gäbe es für doppelt so viele Plätze. “Es fehlt an Geld, Räumen und Personal”, sagt Reinhart. Helfen könnte ein kommunales Unterstützungssystem, das beispielsweise Fachberatung anbietet. Diese könnte unterstützen, Konzepte zu entwerfen und neue Modelle in die Praxis zu bringen.

Mehr Kooperation ist auch Anne Rolvering, Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, ein Anliegen. “Es braucht konsequente, verpflichtende Kooperation von Bildungsakteuren auf horizontaler und vertikaler Ebene.” Zum einen könnten Schulen beispielsweise Lerngemeinschaften bilden und ihre Räume gemeinsam nutzen. Zum anderen müssen auch Bund, Land und Schulträger eng zusammenarbeiten. “Sowohl schulische als auch außerschulische Akteure brauchen eine gemeinsame Zielvorstellung”, sagt Rolvering. Mit Blick auf den Rechtsanspruch 2026 brauche es aber auch noch etwas anderes: Pragmatismus. Vera Kraft

Lesen Sie auch: Mit diesen Maßnahmen möchte die Regierung den Fachkräftemangel in den Bereichen Kita und Ganztag bekämpfen

  • Bildung
  • Bildungsföderalismus
  • Bildungsforschung
  • Bildungsgerechtigkeit
  • Bildungspolitik
  • Chancengerechtigkeit
  • Fachkräftemangel
  • Forschung
  • Friedrich-Ebert-Stiftung
  • Ganztagsschulen
  • Grundschule
  • Schulträger

Gewaltbedingte Schülerunfälle: Anstieg – aber noch unter Vor-Pandemie-Niveau

Die Zahl der gewaltbedingten Schülerunfälle stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr um rund 11.000 – auf knapp 65.000. Sie lag damit allerdings immer noch unter dem Wert von vor der Pandemie. Zum Vergleich: 2019 waren es knapp 73.000 Vorfälle. Das geht aus der jährlichen Statistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) hervor (zum Download).

Neben der Statistik veröffentlichte die DGUV eine repräsentative Umfrage unter Lehrkräften (zum Download). Bei der Befragung im August diesen Jahres berichtete knapp die Hälfte der Lehrkräfte (48 Prozent) von häufiger psychischer Gewalt unter Schülerinnen und Schülern. Etwas seltener sind Fälle körperlicher Gewalt: Hier spricht knapp ein Drittel (31 Prozent) davon, dass diese an ihrer Schule häufig vorkommen.

Wie häufig es zu Gewalt unter Schülern kommt, unterscheidet sich stark je nach Schulform. Während 65 Prozent der Lehrer an Haupt-, Real- und Gesamtschulen davon berichten, dass psychische Gewalt häufiger Teil ihres Schulalltags sei, sind es unter Gymnasiallehrern lediglich ein Viertel. Häufige körperlicher Gewalt – also beispielsweise Schläge, Tritte, Haareziehen oder auch sexualisierter Gewalt – beobachten sogar nur vier Prozent der Gymnasiallehrer. Bei den Haupt-, Real- und Gesamtschullehrern ist es dagegen ein Drittel.

Beleidigungen und Beschimpfungen sind der Umfrage zufolge die häufigste Form psychischer Gewalt. Fast die Hälfte aller Lehrkräfte (47 Prozent) gibt an, es käme an ihrer Schule häufig zu Beleidigungen. Mobbing ist laut einem Drittel der Lehrkräfte (35 Prozent) ebenfalls ein häufiges Phänomen. Fast ein Viertel (23 Prozent) gab Cybermobbing als häufige Gewaltform an.  

Bei den körperlichen Gewaltvorfällen handelt es sich am häufigsten um Schläge und Tritte, wie ein Drittel der Lehrkräfte angab. Haareziehen oder Kneifen sind laut 18 Prozent der Lehrkräfte eine häufige Gewaltform; zwölf Prozent der Lehrkräfte nannten Würgen als häufigen Gewaltvorfall. 

Warum Schüler gewalttätig werden

Bei den vermuteten Ursachen für physische und psychische Gewalt sind sich die Lehrkräfte einig. Über 90 Prozent nehmen persönliche Faktoren wie fehlende Konfliktfähigkeit oder antisoziale Einstellungen an. Auch das Elternhaus wird häufig als Ursache gesehen. So vermuten deutlich über 70 Prozent der Lehrkräfte hinter den Gewaltvorfällen eine schlechte elterliche Bindung oder auch häusliche Gewalt. Auch Armut sei ein Faktor. Das Schulklima sehen nur wenige in der Verantwortung. Mehr als die Hälfte der Lehrer bewertet die Stimmung an der eigenen Schule als gut. Johanna Gloede/ Vera Kraft

  • Bildung
  • Gewalt
  • Gymnasium
  • Lehrkräfte
  • Schularten
  • Schule
  • Schüler
  • Umfrage
  • Versicherungen

Lehrermangel: Was ein breites Brandenburger Bündnis fordert

Das Brandenburger Bündnis “Gemeinsam für eine Schule mit Lehrkräften!” hat vergangen Montag einen Forderungskatalog präsentiert (hier zum Download), mit dem der Lehrkräftemangel in dem Land bekämpft werden soll.

Bis 2032, rechnet das Bündnis vor, seien jährlich mindestens 1.300 bis 1.700 Neueinstellungen notwendig, um den Unterricht abzusichern. “In den vergangenen Jahren haben in Brandenburg allerdings jährlich nur zwischen 300 und 400 Absolventinnen und Absolventen das Lehramtsstudium an der Universität Potsdam erfolgreich abgeschlossen.”

Das Bündnis aus Gewerkschaften, Lehrerverbänden sowie Vertretungen von Schülern, Studierenden und Eltern hat 18 Forderungen aufgestellt. Dazu zählen unter anderem diese:

  • Bedarfsanalyse in den Schulen: Ab 2025 soll es eine Plattform geben, die den Bedarf an Absolventen nach Schulform und Fächerkombination in den kommenden Jahren darstellt. Die Verantwortung dafür läge beim Bildungs- und Wissenschaftsministerium.
  • Belastbare Prognosen: Das Bündnis fordert, die Methodik der Bevölkerungsvorausschätzung umgehend zu überarbeiten. Nur so sei gesichert, dass der vorausgesagte Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern dem tatsächlichen Bedarf entspricht.
  • Mehr Lehramts-Studienplätze: “Die Anzahl der Lehramtsstudienplätze in Brandenburg ist noch im Jahr 2025 umgehend und erheblich zu erhöhen”, schreibt das Bündnis. Studienplätze gelte es nach den Bedürfnissen der Schulformen und Fächern anzubieten.
  • Besserer Umgang mit Lehramtsbewerbern: Bewerberinnen und Bewerber sollen am Tag nach der Bewerbung einen Anruf und bei Eignung ein Einstellungsangebot innerhalb von vier Wochen nach dem Eingang der Bewerbung erhalten. Und das unabhängig von Stichtagen und Fristen auch während des Schuljahres.
  • Attraktive Arbeitsbedingungen: Sie sollen dazu führen, dass das Durchschnittsalter für den Eintritt in den Ruhestand bis 2032 jährlich um mindestens drei Monate steigt.

Zeitpunkt der Forderungen ist gut gewählt

Die Forderungen des Bündnisses kommen kurz bevor diese Woche die Sondierungsgespräche zwischen der SPD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) beginnen sollen. SPD-Bildungsminister Steffen Freiberg begrüßt die Forderungen von “Gemeinsam für eine Schule mit Lehrkräften!” Er sagt rbb24: “Alles, was hilft, mehr gut ausgebildete Lehrkräfte zu bekommen, begrüße ich natürlich”. Schränkt aber ein: “Nur mehr Geld wird unsere Probleme nicht lösen.” 

  • Bildungspolitik
  • Brandenburg
  • GEW
  • Lehrermangel

Best of Table

Research.Table: Was in Bayern gegen Antisemitismus an Hochschulen helfen soll. Antisemitismusbeauftragte an allen Hochschulen und ein konsequentes Hochschulordnungsrecht sollen helfen, Antisemitismus an bayerischen Hochschulen einzudämmen. Wissenschaftsminister Blume stellte am Montag seinen Aktionsplan vor. Was der noch umfasst, lesen Sie hier.

Research.Table: Die 10 entscheidenden Köpfe der deutschsprachigen Forschung. Die Research.Table-Redaktion hat die 100 entscheidenden Köpfe der deutschen Wissenschafts-Szene ausgewählt. Ausgewählt in zehn Kategorien, von Politik über Verwaltung, Beratung, Thinktanks bis Stiftungen und NGOs. Die wichtigsten Wissenschaftler finden Sie hier.

Africa.Table: Unicef-Experte: Kinderrechtsverstöße im Sudan haben sich verfünffacht. Über die humanitäre Notlage im Sudan berichtet Ted Chaiban, Stellvertretender Exekutivdirektor für Humanitäre Maßnahmen und Versorgungsoperationen bei Unicef, im Interview. Millionen Menschen sind von Ernährungsunsicherheit betroffen. Wie die Situation von Kindern im Sudan ist, lesen Sie hier.

Translation missing.

Presseschau

Dlf: Warum in Schulen nicht über den Nahostkonflikt gesprochen wird. Lehrkräfte fühlen sich angesichts antisemitischer Vorfälle und Traumata von Schülern im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt überfordert. Auch deswegen ist der Gaza-Krieg kaum Thema im Unterricht, so stellt es die Anne-Frank-Begegnungsstätte fest. Auch fehle es häufig an Zeit, um Themen zu behandeln, die nicht im Lehrplan stehen. Doch bei den Schülern herrscht Interesse an dem Thema, und viele informierten sich daher allein über das Internet. (Überforderte Lehrkräfte und der 7. Oktober

Spiegel: Wann ein Betrieb rechtsextreme Azubis kündigen darf. Nach dem Anwalt Alexander Bredereck ist die Kündigung von Azubis aufgrund einer Mitgliedschaft in der AfD nicht möglich. Dies stünde im Konflikt mit dem Diskriminierungsverbot aufgrund einer Weltanschauung. Hingegen könne eine Mitgliedschaft in der rechtsextremen Jungen Alternative zu einer Kündigung, insbesondere in der Probezeit, führen. Auch die Verbreitung rechtsextremer Inhalte kann Kündigungsgrund sein. (Darf man Azubis kündigen, weil sie bei der Jungen Alternative aktiv sind?

FAZ: Werteunterricht in Hessens Schulen. In Hessen sollen Schüler vermehrt Werte und gute Manieren lernen. Wie die Ausgestaltung dieses Vorhabens aussieht, ist jedoch noch unklar. Eine feste Stunde im Stundenplan ist für dieses Thema kaum möglich. Als Erstes soll diese Wertevermittlung in den Intensivklassen für geflüchtete Kinder starten. Auch in Kitas sollen die Kinder gutes Benehmen lernen. Kinder schauen sich jedoch oft das schlechte Benehmen Erwachsener ab. (Nicht nur Kinder, auch Erwachsene brauchen Werte

SZ: Digitalisierung in Japan. Seit 2021 erhält fast jeder Schüler in Japan ein Tablet für den Schulunterricht. Digitales Lernen wird mit herkömmlichen, analogen Unterrichtsmethoden kombiniert. So lernen die Kinder die Vielzahl an japanischen Schriftzeichen immer noch am besten mit Papier und Stift. Die Lehrkräfte können einsehen, woran die Schüler an den Tablets gerade arbeiten. Oberstufenschüler müssen nun ab 2025 für die Tablets zahlen – doch hiergegen regt sich Protest. (Schöne neue Schulwelt?

Zeit: Was zwei Schulleiterinnen sich vom Startchancen-Programm erhoffen. An beiden ihrer Schulen gebe es viele Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen oder anderem Förderbedarf. Durch das Geld aus dem Startchancen-Programm könnten Sozialarbeiter und Verwaltungskräfte angestellt und so Lehrkräfte entlastet werden. So soll auch ein besseres Schulklima entstehen. Zudem seien räumliche Veränderungen geplant – sowohl Sanierungen als auch die Schaffung neuer Orte wie Ruheräume oder Bibliotheken. (Hier wird es eng

Tagesspiegel: Protest von Teach First in Berlin. Die Organisation Teach First vermittelt Lernbegleiter an Berliner Schulen. Table.Briefings berichtete, dass ihre Finanzierung durch den Senat nun gefährdet ist und so der Einsatz der Begleiter bald endet. Um dies zu verhindern, demonstrierten die Lernbegleiter auf der Bildungsmesse Berlin-Tag. Doch sie wurden wegen angeblicher Herbeiführung eines Flashmobs der Veranstaltung verwiesen. (Eklat bei Bildungsmesse in Berlin: Lernbegleiter für Brennpunktschulen vor die Tür gesetzt

Termine

9. Oktober 2024, 10 Uhr bis 11.30 Uhr, online
Webinar Deep Dive: Berufs- und Studienwahlentscheidung Informatik
Nachwuchs im MINT-Bereich ist dringend gesucht. Die Studie BESTWIN untersuchte, warum sich Jugendliche und junge Erwachsene für oder gegen eine Ausbildung oder Studium im Bereich der Informatik entscheiden. In dieser Veranstaltung stellen Forscher der Internationalen Hochschule ihre Ergebnisse vor. INFOS & ANMELDUNG

11. Oktober 2024, online
Livestream BPF 2024 – Fachkräftemangel in der Bildung: Chancen und Perspektiven
Der Fachkräftemangel stellt auch das Bildungswesen vor große Herausforderungen. Im Livestream des Bildungspolitischen Forums 2024 vom Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) wird unter anderem eine Diskussionsrunde zwischen Staatssekretärin Dorit Stenke, DIPF-Direktor Kai Maaz, Bildungsforscherin Isabell van Ackeren-Mindl, Niels Espenhorst vom Paritätischen Gesamtverband und BMBF-Staatssekretär Jens Brandenburg übertragen. INFOS

17. Oktober 2024, 16.30 Uhr bis 18 Uhr, online
Webinar Transformation der Zusammenarbeit – Schule gemeinsam neu gestalten
Kooperation ist essenziell, um Digitalisierungsprozesse im Bildungswesen voranzutreiben. Hiermit geht auch ein neues Rollenverständnis einher – sowohl für Lehrer und Schulleitungen als auch für die Bildungsverwaltung. Das Forum Bildung Digitalisierung lädt ein, um über diese Veränderungen zu diskutieren. INFOS & ANMELDUNG

8. November 2024, Düsseldorf
Tagung DGBV trifft: Schulaufsicht
Die Gestaltung von Schule geschieht in einem komplexen Netzwerk verschiedener Akteure. Veränderung kann also nur mit guter Zusammenarbeit gelingen. Wie diese funktionieren kann, ist Thema dieser Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Bildungsverwaltung. Eine Anmeldung ist noch bis zum 4. November möglich. INFOS & ANMELDUNG

Bildung.Table Redaktion

BILDUNG.TABLE REDAKTION

Licenses:
    Liebe Leserin, lieber Leser,

    ich darf mich Ihnen kurz vorstellen: Mein Name ist Thorsten Denkler und seit dem 1. Oktober habe ich die ehrenvolle Aufgabe, das Ihnen wohlbekannte und geschätzte Team des Bildung.Table zu leiten. Ich war zuvor mehr als 20 Jahre Hauptstadt-Korrespondent vor allem für die Süddeutsche Zeitung und zuletzt zwei Jahre für The Pioneer. Für die SZ durfte ich zudem bis 2022 fünf Jahre aus New York berichten.

    In meiner neuen Rolle werde ich mich um das weite Feld der Bildungspolitik kümmern. Eine Aufgabe, die bisher Maximilian Stascheit hatte. Er wird sich jetzt im Berlin.Table den Themen Gesundheit, Familie und der FDP widmen.

    Wenn Sie also Hinweise, Ideen haben oder einfach nur mal ins Gespräch kommen wollen, zögern Sie bitte nicht, mich zu kontaktieren. Weiter unten finden Sie, wie Sie mich erreichen können. 

    Ich freue mich sehr, dabei helfen zu können, Ihnen in gewohnter Qualität und Tiefe neue Einblicke in den Bildungs-Dschungel geben zu können. In dieser Ausgabe lege ich Ihnen vor allem die Analyse meiner KolleginVera Kraft ans Herz. Sie befasst sich mit Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte. Ein hochkontroverses Thema.

    Und noch ein Tipp: Heute vergeben die Robert Bosch Stiftung und die Heidehof Stiftung den Deutschen Schulpreis. Wir geben dazu einen Sonder-Newsletter heraus, in dem wir Ihnen die prämierten Schulen vorstellen. Sie dürfen sich auf einige außergewöhnliche Einblicke freuen.

    Bleiben Sie uns gewogen.

    Ihr
    Thorsten Denkler
    Bild von Thorsten  Denkler

    Analyse

    Lehrkräftearbeitszeit: Warum eine Reform weiterhin umstritten ist

    Was würde sich ändern, wenn Lehrkräfte ihre Arbeitszeit erfassen müssten? Und wie ließe sich das überhaupt umsetzen? Diesen Fragen sind nach jüngsten Urteilen des Bundesarbeitsgerichtes und des Europäischen Gerichtshofes zur Arbeitszeiterfassung drängender denn je.

    Mark Rackles, ehemaliger Staatssekretär für Bildung in Berlin, und Frank Mußmann, Leiter der Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften an der Georg-August-Universität Göttingen, haben jetzt in einer Studie für die Friedrich-Ebert-Stiftung Antworten gesucht. Und legen in dem 36-seitigen Papier ein umfassendes Arbeitszeit-Reformpaket für alle Ebenen vor – vom Bund, über die Länder bis hin zu den einzelnen Personalräten, Verbänden und Schulen. Ihr Ansatz ist pragmatisch – stößt aber auf Skepsis.

    Die Belastung von Lehrkräften hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Die Aufgaben sind vielfältiger geworden. Neben dem reinen Unterricht müssen die Lehrkräfte heute Ganztags- oder inklusiven Unterricht vorbereiten, Sprachförderung oder die Digitalisierung vorantreiben. All das bringt neue Formen des Lehrens und Lernens mit sich. Für Niedersachsen zeigt eine Studie, dass Lehrkräfte im Schnitt drei Stunden Mehrarbeit pro Woche leisten. “Die klassische Taktung in 45-Minuten-Einheiten ist nicht mehr zeitgemäß“, sagt Bildungsberater Rackles.

    Doch genau hier liegt das Problem: Denn die Arbeitszeit von Lehrerinnen und Lehrern wird seit 150 Jahren weitestgehend unverändert geregelt. Das Deputatsstundenmodell weist Lehrkräften je nach Schulform eine gewisse Zahl an Pflichtstunden (Deputaten) pro Woche zu. An Grundschulen lag diese Zahl 1873 bei 30 Stunden, heute sind es 28 Stunden. An Gymnasien ist die Zahl etwas geringer. Alle Aufgaben, denen Lehrer nachgehen, wenn sie nicht vor einer Klasse stehen, bleiben in diesem Modell unberücksichtigt.

    Arbeitszeit pro Tätigkeit messen

    Rackles und Mußmann fordern daher, die “Soll-Arbeitszeit” neu zu bestimmen und die Arbeitszeit tätigkeitsspezifisch zu messen. Statt nur von den wöchentlichen Unterrichtsstunden auszugehen, empfehlen die Autoren eine Gesamtzahl an Zeitstunden pro Jahr festzulegen. Um kalendarische Besonderheiten auszugleichen, könnte diese Jahresarbeitszeit pro Bundesland im Zehn-Jahres-Durchschnitt berechnet werden. Hamburg etwa hat sich als bisher einziges Bundesland 2003 vom Deputatsstundenmodell verabschiedet. Die Stadt geht für Lehrkräfte in Vollzeit von 1.770 Arbeitsstunden pro Jahr aus.

    Gleichzeitig braucht es den Autoren zufolge eine klare Definition, was überhaupt zu den Aufgaben von Lehrern zählt. Im besten Fall beschließen die Kultusminister länderübergreifende Standards und legen drei bis fünf Tätigkeitscluster jenseits der Hauptaufgabe des Unterrichtens fest, empfehlen Rackles und Mußmann. Solche Modelle ließen sich in Pilotprojekten testen. “In maximal drei Jahren hätte man alle notwendigen Erkenntnisse”, sagt Rackles.

    Kritik: Pilotprojekte vergeuden Zeit

    Anja Bensinger-Stolze, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), sieht diesen Vorschlag kritisch. “Es muss jetzt erst einmal darum gehen, die Arbeitszeit an sich zu erfassen.” Dafür brauche es in ihren Augen keine weiteren Pilotprojekte – denn die würden die flächendeckende Zeiterfassung nur noch länger verzögern. “Die Kollegen warten seit Jahren darauf, gerecht behandelt zu werden.”

    Susanne Gölitzer, Leiterin der Josephin-Baker-Gesamtschule in Frankfurt, findet es dagegen sinnvoll, die Arbeitszeit nach Tätigkeiten zu differenzieren. “Entlastung muss immer da geschehen, wo die Belastung herkommt”, sagt sie. Ihre Schule hat sich am Innovationslabor Kooperation und Arbeitszeit der Deutschen Schulakademie der Robert Bosch Stiftung beteiligt. Wenn eine Lehrerin unter zu vielen Unterrichtsstunden leide, helfe es ihr nicht, wenn man beispielsweise die Kooperationszeit reduziere. “Man muss innerhalb eines Clusters Ausgleich schaffen.”

    Arbeitszeit erfasst nicht die gesamte Belastung

    Dass dieses Arbeitszeitmodell die gesamte Belastung von Lehrkräften erfassen kann, bezweifelt Susanne Lin-Klitzing, Erziehungswissenschaftlerin und Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes. Die Belastung durch unterschiedlich hohe Schülerzahlen in Klassen und Kursen bleibe beispielsweise in den Tätigkeitsclustern unberücksichtigt.

    “Für uns ist jedoch die Entlastung der Lehrkräfte das Wichtigste, nicht die Einführung eines Arbeitszeitmodells”, sagt Lin-Klitzing Table.Briefings. Politische Priorität müsse deshalb die Senkung des Unterrichtsdeputats um zwei Stunden haben sowie die Entlastung der Lehrkräfte von unterrichtsfernen Zusatzaufgaben.

    Großer Handlungsdruck, wenig Handlungsbereitschaft

    Der Handlungsdruck ist groß. Das Urteil des Bundesarbeitsgerichts von 2022 und das des Europäischen Gerichtshofs von 2019 verpflichten Arbeitgeber dazu, die Arbeitszeit ihrer Beschäftigten vollständig zu erfassen. Ein Versuch der Kultusministerkonferenz, dem Bundesarbeitsministerium eine Ausnahme für Lehrkräfte abzuringen, scheiterte.

    Seitens der Kultusministerinnen und -minister scheint es aber keine Eile zu geben. In der Antwort der baden-württembergischen Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) auf eine parlamentarische Anfrage heißt es: “Da mithin alle Länder von der möglichen Einführung einer Arbeitszeiterfassung im Bereich der Lehrkräfte in vergleichbarer Weise betroffen wären, sind die Länder in der Kultusministerkonferenz (KMK) übereingekommen, gemeinsam abgestimmt vorzugehen“. Mit anderen Worten: Das kann noch dauern.

    Studienautor Rackles rechnet in dieser Legislaturperiode nicht mit einer Änderung der geltenden Praxis. Weniger relevant ist das Thema dadurch aber keineswegs. Die Bildungsforscher sind sich einig: Die Arbeitszeiterfassung ist – unabhängig von höchstrichterlichen Urteilen – eine wichtige Stellschraube, um die Qualität im Bildungssystem zu verbessern.

    In einem Interview mit unserer Redaktion sagte das auch Anne Sliwka, Professorin für Schulpädagogik an der Universität Heidelberg: Ohne ein anderes Arbeitszeitmodell, das mehr Raum für Kooperation und Fortbildung lasse, komme keine Bewegung ins System.

    • Arbeitszeit
    • Bildungsföderalismus
    • Bildungsforschung
    • Bildungspolitik
    • Digitalisierung
    • Friedrich-Ebert-Stiftung
    • GEW
    • Gymnasium
    • Hochschulen
    • KMK
    • Lehrkräfte
    • Schule
    • Schulentwicklung
    • Sprachförderung
    • Studie
    • Wissenschaft
    Translation missing.

    Inklusive Ausbildung: Welche Hindernisse es noch gibt

    Geht es um Inklusion, dreht sich die Debatte häufig um Schulen, selten aber um die Berufsbildung. Das liegt vermutlich auch an der unübersichtlichen Datenlage. Denn wie viele Menschen mit Behinderung eine staatlich anerkannte Ausbildung machen, gibt die Statistik nicht her. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) weist auf Anfrage von Table.Briefings daraufhin, dass “kein personenbezogenes Merkmal zu einer Behinderung der Auszubildenden erhoben wird”. So bleibt nur die Näherung über die Arten der Ausbildungsverträge und Förderungen.

    Ausbildungsvarianten für Menschen mit Behinderung

    Demnach macht die Mehrheit der Jugendlichen mit Behinderung in der dualen Ausbildung, eine sogenannte Fachpraktiker- oder Werkerausbildung. 2022 unterschrieben 6.597 Menschen, die der gängigen Ausbildung nicht gewachsen sind, einen Vertrag für eine solche theoriereduzierte Ausbildung.

    Die Zahl der Verträge ist gegenüber 2021 um 8,4 Prozent zurückgegangen. Das BIBB vermutet, dass mehr Menschen mit Behinderung eine Vollausbildung absolvieren. 2022 haben 3.324 Menschen mit Behinderung einen Vertrag für eine Vollausbildung unterschrieben, die nach SGB III gefördert wurde. Diese finden meist außerbetrieblich statt, etwa in einem Berufsbildungswerk. (2014 waren es nur 2.337).

    Wie viele Azubis mit Behinderung hingegen eine Vollausbildung in einem Betrieb absolvieren, ist nicht bekannt. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass die Zahl zunimmt. So hat die Zahl der Auszubildenden, die bei den Industrie- und Handelskammern einen Nachteilsausgleich bei den Abschlussprüfungen beantragen, in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen, sagte Jürgen Mohrhardt, Bereichsleiter der IHK Rhein-Neckar, Table.Briefings. “Damit werden behinderungsbedingte Nachteile ausgeglichen, während die Prüfungsanforderungen für Menschen mit Behinderung identisch sind mit denen von nicht behinderten Prüfungsteilnehmern.”

    Vorteile der außerbetrieblichen Ausbildung?

    Der Fachkräftemangel hat die Chancen für Menschen mit Behinderung erhöht, sagt Tobias Schmidt, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Berufsbildungswerke. Dazu komme, das die außerbetriebliche Ausbildung viele Vorteile gerade für Jugendliche mit Teilhabeeinschränkungen biete. Zum einen seien die Berufsbildungswerke technisch gut ausgestattet. Zum anderen würden die Ausbildungsrahmenpläne dort oft besser erfüllt als in einem Betrieb, wo Azubis oft den Produktionsprozess sicherstellen müssten.

    Für 70 Prozent der Azubis mit Beeinträchtigungen sei laut Schmidt mit zusätzlicher Förderung eine außerbetriebliche Vollausbildung möglich. Und: Knapp 70 Prozent der Absolventen eines Berufsbildungswerks schafften danach auch den Übergang in den ersten Arbeitsmarkt – wobei sich darunter auch Menschen befinden, die keine Behinderung haben.

    Von der Förderschule kommen Jugendliche nur selten in eine reguläre Ausbildung

    Frank Neises, Leiter der Servicestelle Jugendberufsagenturen am BIBB, sagt, das in Artikel 26 der Menschenrechtsdeklaration der Vereinten Nationen verbriefte Recht auf Bildung verlange, dass auch die berufliche Bildung inklusiv sein und allen Menschen gleiche Zugangschancen geben müsse.

    Laut einer Erhebung des BIBB beziehen allerdings nur 42 Prozent der Jugendberufsagenturen die zuständigen Reha-Träger (SGB IX) als Netzwerkpartner ein, was ein entscheidender Schritt in diese Richtung wäre. “Das liegt in Teilen daran, dass wir Menschen mit Behinderungen immer noch sehr stark in exklusiven Sonderstrukturen unterstützen“, sagt Neises.

    Viele Schülerinnen und Schüler würden weiterhin in Förderschulen statt in inklusiven Schulen unterrichtet. Das führe selten in eine reguläre Ausbildung. Nach der Förderschule führt der Weg zu oft in eine Werkstatt für behinderte Menschen, so Neises im Gespräch mit Table.Briefings.

    Jugendberufsagenturen müssten mit Trägern des SGB IX zusammenarbeiten

    Hilfreich sind da Jugendberufsagenturen, die auch mit den Reha-Trägern zusammenarbeiten. Hamburg will dazu künftig den Einsatz von Inklusionslotsen erproben, die Betroffene träger- und leistungsunabhängig beraten sollen, sagt ein Sprecher der Sozialbehörde.

    Für die Jugendlichen und ihre Eltern bündeln die Jugendberufsagenturen im Idealfall die Informationen und unterstützen bei Berufsorientierung und Antragstellung. Die Betroffenen dürften nicht als behindert, benachteiligt oder nicht ausbildungsreif stigmatisiert werden, sagt Neises. Sein Appell: “Die Jugendberufsagenturen sollten jeden Jugendlichen beim Übergang zwischen Schule und Beruf ganz individuell beraten und unterstützen.”

    Betriebe sehen oft Hürden

    Betriebe scheuen oft davor zurück, Jugendliche mit Behinderung auszubilden. Laut den von Table.Briefings befragten Experten hindern sie diese Gründe:

    • Sorge vor zusätzlicher Bürokratie;
    • unklare Vorstellungen davon, welche Arten von Behinderungen es gibt. Je nach Ausbildungsberuf können viel Behinderungen gut ausgeglichen werden;
    • Unwissenheit über finanzielle Unterstützung. Das “Budget für Ausbildung” der Bundesagentur für Arbeit etw übernimmt seit 2020 die Ausbildungsvergütung und Mehrkosten;
    • fehlende Informationen über flexible Ausbildungsmodelle. Dazu gehören etwa die Teilzeitausbildung oder die assistierte Ausbildung, die von externe Ausbildungsbegleitern unterstützt wird;
    • Scheu vor dem Aufwand. Ausbilder müssen eine Zusatzqualifikation nachweisen, wenn sie Azubis mit Behinderung in einer Fachpraktiker-Ausbildung betreuen wollen. Notfalls kann jedoch auch jemand von der zuständigen Kammer die Begleitung der Azubis unterstützen.

    Mehr Beratung für Betriebe wäre möglich

    Mehr bewirken könnten auch die Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA), die von den Integrationsämtern seit 2022 flächendeckend eingerichtet werden mussten (Paragraf 185a SGB IX). Sie sollen Arbeitgeber für die inklusive Berufsausbildung fit machen.

    Sie müssten die Betriebe verstärkt proaktiv und nicht nur auf Anfrage informieren, rät Manfred Otto-Albrecht, Projektmanager von der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW). Er empfiehlt, als Träger wirtschaftsnahe Akteure zu beauftragen. “Sie haben einen besseren Zugang zu den Betrieben als Träger aus dem Rehabilitationsbereich.” Sandra Hermes

    • Ausbildung
    • Berufliche Bildung
    • Berufsorientierung
    • Fachkräftemangel

    Standpunkt

    Studium: Warum es mehr soziale Mobilität beim Hochschulzugang braucht

    Von Elke Hannack
    Elke Hannack, stellvertretende Bundesvorsitzende des DGB, fordert mehr Investitionen in die Bildungsinfrastruktur.

    Auf den ersten Blick mag der Anstieg der Studierendenzahlen nach einer Erfolgsgeschichte aussehen. Waren im Wintersemester 2002/03 über 1,9 Millionen Studierende an unseren Universitäten und Fachhochschulen eingeschrieben, hat sich die Zahl binnen 20 Jahren um etwa eine Million erhöht.

    Doch der aktuelle Bildungstrichter des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung zeigt, dass das nicht zu einem Abbau sozialer Ungleichheiten beim Hochschulzugang geführt hat. Noch immer nehmen von 100 Akademikerkindern 78 ein Studium auf. Zum Vergleich: Von Kindern aus Familien, in denen kein Elternteil studiert hat, sind es nur 25 von 100. Haben die Eltern keine berufliche Ausbildung abgeschlossen, nehmen sogar nur 8 von 100 Kindern ein Studium auf.

    Parallel zu Studienkapazitäten wurde soziale Infrastruktur nicht ausgebaut

    Das können wir uns schon angesichts der angespannten Fachkräftesituation und steigender Anforderungen an die Qualifikationen der Arbeitnehmer:innen als Gesellschaft nicht länger leisten. Es ist auch einfach nicht gerecht.

    Es war ein schwerwiegender Fehler, dass der Ausbau der Studienkapazitäten in den letzten Jahrzehnten nicht mit einem Ausbau der sozialen Infrastruktur einhergegangen ist. Dazu gehören neben der Frage, wie Studierende ihr Studium sowie ihr Dach über dem Kopf finanzieren, auch die studentische Verpflegung (Mensen und Cafeterien), Beratungsangebote, Kinderbetreuung sowie kulturelle Angebote und der Hochschulsport. All diese Aspekte sind wichtig für ein gelingendes Studium.

    Allem voran braucht es finanzielle Unterstützung

    Bildungs- und Erwerbskarrieren unabhängig von der sozialen Herkunft – das muss das Ziel sein, wenn es darum geht, Fachkräfte von morgen zu gewinnen. Und dafür sind eben nicht nur hochwertige und zugängliche Bildungsangebote wichtig, sondern auch die passenden Rahmenbedingungen.

    Für ein Studium (oder eine schulische Ausbildung) sind das allem voran finanzielle Unterstützungsangebote wie das Bafög, für diejenigen, die es aus eigener Kraft finanziell nicht stemmen können. Nötig wäre eine bedarfsdeckende öffentliche Studienfinanzierung auf Grundlage eines klaren Rechtsanspruchs. Der DGB hat im Mai 2024 in einem breiten Bündnis Vorschläge vorgelegt.

    Attraktive Bildungseinrichtungen sind oft dort, wo die Wohnkosten besonders hoch sind

    Hinzu kommt, dass es attraktive Bildungseinrichtungen oftmals in Städten und Ballungsräumen gibt, in denen die Wohnkosten durch die Decke gegangen sind und bezahlbarer Wohnraum Mangelware ist. Besonders betroffen davon sind Auszubildende und Studierende, die nicht mehr zu Hause wohnen.

    Aktuelle Zahlen des Moses-Mendelssohn-Instituts zeigen, dass Studierende zu Beginn des Wintersemesters 2024/25 mit durchschnittlich 489 Euro monatlicher Mietkosten rechnen müssen. Das im letzten Jahr aufgelegte Bundesprogramm “Junges Wohnenmuss deshalb ausgebaut und verstetigt werden. Es sind viel mehr Plätze in Studierendenwohnheimen und mehr Azubiwohnheime nötig. Auch die Länder und Kommunen sind hier gefragt, denn sie müssen dafür sorgen, dass das Bundesprogramm vor Ort umgesetzt wird.

    Lesen Sie auch: Wohnkosten: In welchen Städten Studierende und Azubis besonders viel zahlen

    Mehr als die Hälfte der Studierenden, die Bafög erhält, jobbt

    Bafög ist in der Praxis nicht bedarfsdeckend. Zunächst einmal erhalten nur noch knapp zwölf Prozent der Studierenden Bafög – ein historischer Tiefstand. Über 50 Prozent der Studierenden, die Bafög beziehen, jobben zudem. Und sie tun dies sogar häufiger, um ihren Lebensunterhalt zu sichern (63,1 Prozent), als Studierende ohne Bafög-Förderung (57,7 Prozent).

    Immer wichtiger ist auch die psychologische Studienberatung. Mit und nach der Corona-Pandemie ist die Nachfrage in dem Bereich bundesweit enorm gestiegen. Das Deutsche Studierendenwerk weist seit Längerem auf den Mehrbedarf hin und fordert zehn Millionen Euro Bund-Länder-Mittel für die kommenden vier Jahre.

    Es braucht massive Investitionen in die Bildungsinfrastruktur

    Außerdem umfasst eine gute soziale Infrastruktur gebührenfreie Kinderbetreuungsangebote, einen gut ausgebauten und bezahlbaren öffentlichen Nahverkehr sowie im weitesten Sinne barrierefreie und inklusive Bildungseinrichtungen und -angebote.

    Und ja, das wird etwas kosten. Aber es lohnt sich. Bildungsausgaben sind Investitionen in die Zukunft. Für die Einzelnen und für die Gesellschaft. Es ist höchste Zeit für massive Investitionen in die Bildungsinfrastruktur. Damit die nötige Dynamik entfacht wird, muss gleichzeitig die soziale Infrastruktur bedarfsgerecht ausgebaut werden. Die Schuldenbremse in Bund und Ländern steht dem in ihrer jetzigen Form entgegen. Deswegen muss sie weg. Ein sozial gerechtes Steuersystem – wie es der DGB vorschlägt, kann dafür sorgen, dass Reiche und Spitzenverdiener mehr zum Gemeinwesen und damit auch zu einem gut funktionierenden Bildungswesen beitragen.

    Elke Hannack ist seit 2013 stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) und verantwortet unter anderem den Bereich Bildungspolitik und -arbeit. Sie ist Mitglied der CDU und Bundesvorstandsmitglied der CDA, der Christdemokratischen Arbeitnehmerschaft. Hannack hat evangelische Theologie studiert und nebenher als Packerin und Verkäuferin gearbeitet.

    • Ausbildung
    • BAföG
    • Bildungsgerechtigkeit
    • Bildungspolitik
    • Deutscher Gewerkschaftsbund
    • Mobilität
    • Studierende
    • Studium
    • Universitäten
    • Wohnungsbau

    News

    Bildungsfinanzierung: Wie Grüne und SPD die Weichen stellen

    SPD und Grüne haben zu Wochenbeginn bildungspolitische Grundsatz-Papiere präsentiert. Ein Schwerpunkt ist die Bildungsfinanzierung

    In ihrem “Zukunftsinvestitionsprogramm Bildung” (hier zum Download) fordert die Bundestagsfraktion der Grünen “gerechtere Alternativen zum bisher angewandten Königsteiner Schlüssel“. Sie will mit einem “Bedarfsschlüssel” Geld des Bundes besser auf die Länder verteilen.

    In diesen Schlüssel sollen beispielhaft diese Indikatoren einfließen:

    • Anzahl der Schülerinnen und Schüler
    • Wirtschaftskraft der Länder vor Finanzausgleich
    • Sanierungsstau im Bereich öffentlicher Schulgebäude
    • ein Index aus Unterversorgung mit Vollzeitäquivalent-Stellen für Lehrkräfte, schulpsychologischer Versorgung und Schulsozialarbeit

    Eine teilweise Abkehr vom Königsteiner Schlüssel hatte es bereits im Startchancen-Programm gegeben. Um grundsätzlich größere Investitionen in die Bildung zu tätigen, ließen sich Mehreinnahmen aus einer Reform der Erbschaftssteuer oder dem Abbau klimaschädlicher Subventionen nutzen. 

    Lesen Sie auch: Bedingt bedarfsorientiert – Wohin und wie die Startchancen-Milliarden vom Bund fließen

    Die “offensichtlichen Mängel im Bildungssystem” zwingen den Bund in den Augen der Grünen, Finanzhilfen nach Art. 104c GG zu gewähren. Aber “auch eine Schaffung neuer Gemeinschaftsaufgaben von Bund und Ländern für einzelne, ausgewählte Bereiche ist denkbar”. Das könnte etwa dort der Fall sein, “wo die Länder an ihre Grenzen kommen und Reformen eine Daueraufgabe darstellen”. Gemein sind die Digitalisierung, der Schulbau oder der Ganztagsausbau.

    SPD-Fraktionschefs beschließen neuen “Deutschlandpakt Bildung”

    Die SPD-Fraktionsvorsitzenden aus Bund und Ländern haben am Montagabend in Kiel ihre bildungspolitischen Forderungen überarbeitet. Der dreiseitige “Deutschlandpakt Bildung” (zum Download) soll als Weiterentwicklung des Bildungspaktes verstanden werden, den die SPD im Dezember auf ihrem Parteitag beschlossen hat (wir berichteten). 

    Einige Forderungen sind unverändert geblieben, etwa die nach einer kostenlosen Verpflegung in Bildungseinrichtungen. Neu sind folgende Punkte:

    • Lehrpläne sollen projektorientiertes, fächerübergreifendes Lernen und Arbeiten, etwa in Form von Projekttagen wie dem “Freiday”, ermöglichen. Damit einher geht die Forderung nach einer Abkehr von der klassischen Stundentafel.
    • Schüler sollten während ihrer Schullaufbahn mindestens einmal eine KZ-Gedenkstätte und ein Parlament besuchen.
    • Das Deutschlandticket soll für Schüler kostenlos sein.

    Zudem ergänzten die Fraktionschefs das Papier noch am Montag um einen weiteren Punkt, wie Table.Briefings erfuhr: die Frage der Finanzierung. Demnach soll “die Bildungsfinanzierung zwischen Europa, Bund, Ländern und Gemeinden auf den Prüfstand” gestellt werden. Politische Beschlüsse auf den jeweiligen Ebenen müssten mit dem nötigen Geld hinterlegt werden. Hintergrund: Den Kommunen soll die Sorge genommen werden, dass Vereinbarungen zwischen Bund und Ländern auf ihrem Rücken ausgetragen werden. Holger Schleper/Vera Kraft

    • Bildungsföderalismus
    • Bildungspolitik
    • Die Grünen
    • Forschung
    • SPD

    Finanzbildung: Wer die nationale Strategie koordinieren soll

    Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will die Stiftung Geld und Währung mit der Koordination der Nationalen Finanzbildungsstrategie beauftragen. Das geht aus einem Referentenentwurf seines Ministeriums für ein Finanzbildungsstärkungsgesetz hervor, der Table.Briefings vorliegt (hier zum Download). Dafür soll sie zur Stiftung “Finanzbildung, Geld und Währung” umbenannt und mit neun Millionen Euro pro Jahr zusätzlich ausgestattet werden. Bereitgestellt werden sollen diese Mittel hälftig von BMF und BMBF. Außerdem soll der ehrenamtliche Stiftungsvorstand mit zwei hauptamtlichen Geschäftsführern ergänzt werden.

    Die Bundesregierung leitet damit erste Schritte zur Umsetzung des OECD-Vorschlags für eine Nationale Finanzbildungsstrategie ein, die Linder in der vergangenen Woche zusammen mit Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) vorgestellt hatte (wir berichteten). Die Stiftung soll eine Plattform zur Bündelung bestehender Finanzbildungsangebote betreiben und zusätzlich “gezielt auch eigene Inhalte, Initiativen und Kampagnen erstellen”, heißt es aus dem Finanzministerium. Maximilian Stascheit

    Lesen Sie auch: Ramona Pop – Finanzbildung gehört an die Schulen

    • Bettina Stark-Watzinger
    • Bildung
    • Bildungspolitik
    • BMBF
    • Christian Lindner
    • Finanzen
    • Finanzministerium

    Ganztag: Wie die Qualität der Angebote die Entwicklung von Kindern beeinflusst

    Ganztagsschulen bieten große Potenziale, um Bildungsungleichheiten abzubauen und die schulischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern zu verbessern. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie von Kai Maaz, Direktor des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF), und Stephan Kielblock, ebenfalls Bildungsforscher am DIPF, für die Friedrich-Ebert-Stiftung. “Wir sehen in der empirischen Forschung eine große Bandbreite an Potenzialen des Ganztags für Kinder”, sagte Kielblock, als er die Publikation vergangene Woche vorstellte (zum Download).

    Insbesondere Kinder, die intensiv, freiwillig und über einen längeren Zeitraum Ganztagsangebote wahrnehmen, lesen besser und bekommen bessere Noten in Mathematik, Englisch und naturwissenschaftlichen Fächern. Das zeigen diverse Studien, die die Autoren zitieren. Darüber hinaus lassen sich positive Effekte auf das Sozialverhalten und die emotionale Entwicklung der Kinder beobachten.

    Ganztag ist nicht per se Schlüssel zum Erfolg

    Der Besuch einer Ganztagsschule allein garantiert allerdings noch nicht mehr Kompetenzen. Schüler profitieren am stärksten, wenn sie die Angebote als attraktiv wahrnehmen, schreiben die Autoren. Im besten Fall sind sie von der Qualität überzeugt, besuchen die Angebote freiwillig und können sie mitgestalten. Das steigert ihre Motivation und ihr Wohlbefinden – und in der Folge ihre Leistung.

    Für die Umsetzung in der Praxis heißt das:

    • Statt strikter Trennung von vormittags Schule und nachmittags Angebote braucht es ein verknüpftes Gesamtkonzept. Dieses sollte auf die Schüler und die Bedingungen vor Ort angepasst sein und braucht eine spezifische räumliche und zeitliche Planung.
    • In die pädagogische Gestaltung sollten alle beteiligten Professionen, aber auch Eltern und Schüler einbezogen werden.
    • Das Angebot sollte an Lern- beziehungsweise Kompetenzzielen ausgerichtet sein.

    Praxis erfordert Pragmatismus

    “In der Praxis ist es schwer, dieses Wunschkonzept umzusetzen”, sagt Katrin Reinhart, die an der Grundschule Hochfelder Markt in Duisburg die Offene Ganztagsschule (OGS) koordiniert. Von rund 470 Kindern an der Schule seien aktuell 108 Kinder in der Ganztagsbetreuung. Bedarf gäbe es für doppelt so viele Plätze. “Es fehlt an Geld, Räumen und Personal”, sagt Reinhart. Helfen könnte ein kommunales Unterstützungssystem, das beispielsweise Fachberatung anbietet. Diese könnte unterstützen, Konzepte zu entwerfen und neue Modelle in die Praxis zu bringen.

    Mehr Kooperation ist auch Anne Rolvering, Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, ein Anliegen. “Es braucht konsequente, verpflichtende Kooperation von Bildungsakteuren auf horizontaler und vertikaler Ebene.” Zum einen könnten Schulen beispielsweise Lerngemeinschaften bilden und ihre Räume gemeinsam nutzen. Zum anderen müssen auch Bund, Land und Schulträger eng zusammenarbeiten. “Sowohl schulische als auch außerschulische Akteure brauchen eine gemeinsame Zielvorstellung”, sagt Rolvering. Mit Blick auf den Rechtsanspruch 2026 brauche es aber auch noch etwas anderes: Pragmatismus. Vera Kraft

    Lesen Sie auch: Mit diesen Maßnahmen möchte die Regierung den Fachkräftemangel in den Bereichen Kita und Ganztag bekämpfen

    • Bildung
    • Bildungsföderalismus
    • Bildungsforschung
    • Bildungsgerechtigkeit
    • Bildungspolitik
    • Chancengerechtigkeit
    • Fachkräftemangel
    • Forschung
    • Friedrich-Ebert-Stiftung
    • Ganztagsschulen
    • Grundschule
    • Schulträger

    Gewaltbedingte Schülerunfälle: Anstieg – aber noch unter Vor-Pandemie-Niveau

    Die Zahl der gewaltbedingten Schülerunfälle stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr um rund 11.000 – auf knapp 65.000. Sie lag damit allerdings immer noch unter dem Wert von vor der Pandemie. Zum Vergleich: 2019 waren es knapp 73.000 Vorfälle. Das geht aus der jährlichen Statistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) hervor (zum Download).

    Neben der Statistik veröffentlichte die DGUV eine repräsentative Umfrage unter Lehrkräften (zum Download). Bei der Befragung im August diesen Jahres berichtete knapp die Hälfte der Lehrkräfte (48 Prozent) von häufiger psychischer Gewalt unter Schülerinnen und Schülern. Etwas seltener sind Fälle körperlicher Gewalt: Hier spricht knapp ein Drittel (31 Prozent) davon, dass diese an ihrer Schule häufig vorkommen.

    Wie häufig es zu Gewalt unter Schülern kommt, unterscheidet sich stark je nach Schulform. Während 65 Prozent der Lehrer an Haupt-, Real- und Gesamtschulen davon berichten, dass psychische Gewalt häufiger Teil ihres Schulalltags sei, sind es unter Gymnasiallehrern lediglich ein Viertel. Häufige körperlicher Gewalt – also beispielsweise Schläge, Tritte, Haareziehen oder auch sexualisierter Gewalt – beobachten sogar nur vier Prozent der Gymnasiallehrer. Bei den Haupt-, Real- und Gesamtschullehrern ist es dagegen ein Drittel.

    Beleidigungen und Beschimpfungen sind der Umfrage zufolge die häufigste Form psychischer Gewalt. Fast die Hälfte aller Lehrkräfte (47 Prozent) gibt an, es käme an ihrer Schule häufig zu Beleidigungen. Mobbing ist laut einem Drittel der Lehrkräfte (35 Prozent) ebenfalls ein häufiges Phänomen. Fast ein Viertel (23 Prozent) gab Cybermobbing als häufige Gewaltform an.  

    Bei den körperlichen Gewaltvorfällen handelt es sich am häufigsten um Schläge und Tritte, wie ein Drittel der Lehrkräfte angab. Haareziehen oder Kneifen sind laut 18 Prozent der Lehrkräfte eine häufige Gewaltform; zwölf Prozent der Lehrkräfte nannten Würgen als häufigen Gewaltvorfall. 

    Warum Schüler gewalttätig werden

    Bei den vermuteten Ursachen für physische und psychische Gewalt sind sich die Lehrkräfte einig. Über 90 Prozent nehmen persönliche Faktoren wie fehlende Konfliktfähigkeit oder antisoziale Einstellungen an. Auch das Elternhaus wird häufig als Ursache gesehen. So vermuten deutlich über 70 Prozent der Lehrkräfte hinter den Gewaltvorfällen eine schlechte elterliche Bindung oder auch häusliche Gewalt. Auch Armut sei ein Faktor. Das Schulklima sehen nur wenige in der Verantwortung. Mehr als die Hälfte der Lehrer bewertet die Stimmung an der eigenen Schule als gut. Johanna Gloede/ Vera Kraft

    • Bildung
    • Gewalt
    • Gymnasium
    • Lehrkräfte
    • Schularten
    • Schule
    • Schüler
    • Umfrage
    • Versicherungen

    Lehrermangel: Was ein breites Brandenburger Bündnis fordert

    Das Brandenburger Bündnis “Gemeinsam für eine Schule mit Lehrkräften!” hat vergangen Montag einen Forderungskatalog präsentiert (hier zum Download), mit dem der Lehrkräftemangel in dem Land bekämpft werden soll.

    Bis 2032, rechnet das Bündnis vor, seien jährlich mindestens 1.300 bis 1.700 Neueinstellungen notwendig, um den Unterricht abzusichern. “In den vergangenen Jahren haben in Brandenburg allerdings jährlich nur zwischen 300 und 400 Absolventinnen und Absolventen das Lehramtsstudium an der Universität Potsdam erfolgreich abgeschlossen.”

    Das Bündnis aus Gewerkschaften, Lehrerverbänden sowie Vertretungen von Schülern, Studierenden und Eltern hat 18 Forderungen aufgestellt. Dazu zählen unter anderem diese:

    • Bedarfsanalyse in den Schulen: Ab 2025 soll es eine Plattform geben, die den Bedarf an Absolventen nach Schulform und Fächerkombination in den kommenden Jahren darstellt. Die Verantwortung dafür läge beim Bildungs- und Wissenschaftsministerium.
    • Belastbare Prognosen: Das Bündnis fordert, die Methodik der Bevölkerungsvorausschätzung umgehend zu überarbeiten. Nur so sei gesichert, dass der vorausgesagte Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern dem tatsächlichen Bedarf entspricht.
    • Mehr Lehramts-Studienplätze: “Die Anzahl der Lehramtsstudienplätze in Brandenburg ist noch im Jahr 2025 umgehend und erheblich zu erhöhen”, schreibt das Bündnis. Studienplätze gelte es nach den Bedürfnissen der Schulformen und Fächern anzubieten.
    • Besserer Umgang mit Lehramtsbewerbern: Bewerberinnen und Bewerber sollen am Tag nach der Bewerbung einen Anruf und bei Eignung ein Einstellungsangebot innerhalb von vier Wochen nach dem Eingang der Bewerbung erhalten. Und das unabhängig von Stichtagen und Fristen auch während des Schuljahres.
    • Attraktive Arbeitsbedingungen: Sie sollen dazu führen, dass das Durchschnittsalter für den Eintritt in den Ruhestand bis 2032 jährlich um mindestens drei Monate steigt.

    Zeitpunkt der Forderungen ist gut gewählt

    Die Forderungen des Bündnisses kommen kurz bevor diese Woche die Sondierungsgespräche zwischen der SPD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) beginnen sollen. SPD-Bildungsminister Steffen Freiberg begrüßt die Forderungen von “Gemeinsam für eine Schule mit Lehrkräften!” Er sagt rbb24: “Alles, was hilft, mehr gut ausgebildete Lehrkräfte zu bekommen, begrüße ich natürlich”. Schränkt aber ein: “Nur mehr Geld wird unsere Probleme nicht lösen.” 

    • Bildungspolitik
    • Brandenburg
    • GEW
    • Lehrermangel

    Best of Table

    Research.Table: Was in Bayern gegen Antisemitismus an Hochschulen helfen soll. Antisemitismusbeauftragte an allen Hochschulen und ein konsequentes Hochschulordnungsrecht sollen helfen, Antisemitismus an bayerischen Hochschulen einzudämmen. Wissenschaftsminister Blume stellte am Montag seinen Aktionsplan vor. Was der noch umfasst, lesen Sie hier.

    Research.Table: Die 10 entscheidenden Köpfe der deutschsprachigen Forschung. Die Research.Table-Redaktion hat die 100 entscheidenden Köpfe der deutschen Wissenschafts-Szene ausgewählt. Ausgewählt in zehn Kategorien, von Politik über Verwaltung, Beratung, Thinktanks bis Stiftungen und NGOs. Die wichtigsten Wissenschaftler finden Sie hier.

    Africa.Table: Unicef-Experte: Kinderrechtsverstöße im Sudan haben sich verfünffacht. Über die humanitäre Notlage im Sudan berichtet Ted Chaiban, Stellvertretender Exekutivdirektor für Humanitäre Maßnahmen und Versorgungsoperationen bei Unicef, im Interview. Millionen Menschen sind von Ernährungsunsicherheit betroffen. Wie die Situation von Kindern im Sudan ist, lesen Sie hier.

    Translation missing.

    Presseschau

    Dlf: Warum in Schulen nicht über den Nahostkonflikt gesprochen wird. Lehrkräfte fühlen sich angesichts antisemitischer Vorfälle und Traumata von Schülern im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt überfordert. Auch deswegen ist der Gaza-Krieg kaum Thema im Unterricht, so stellt es die Anne-Frank-Begegnungsstätte fest. Auch fehle es häufig an Zeit, um Themen zu behandeln, die nicht im Lehrplan stehen. Doch bei den Schülern herrscht Interesse an dem Thema, und viele informierten sich daher allein über das Internet. (Überforderte Lehrkräfte und der 7. Oktober

    Spiegel: Wann ein Betrieb rechtsextreme Azubis kündigen darf. Nach dem Anwalt Alexander Bredereck ist die Kündigung von Azubis aufgrund einer Mitgliedschaft in der AfD nicht möglich. Dies stünde im Konflikt mit dem Diskriminierungsverbot aufgrund einer Weltanschauung. Hingegen könne eine Mitgliedschaft in der rechtsextremen Jungen Alternative zu einer Kündigung, insbesondere in der Probezeit, führen. Auch die Verbreitung rechtsextremer Inhalte kann Kündigungsgrund sein. (Darf man Azubis kündigen, weil sie bei der Jungen Alternative aktiv sind?

    FAZ: Werteunterricht in Hessens Schulen. In Hessen sollen Schüler vermehrt Werte und gute Manieren lernen. Wie die Ausgestaltung dieses Vorhabens aussieht, ist jedoch noch unklar. Eine feste Stunde im Stundenplan ist für dieses Thema kaum möglich. Als Erstes soll diese Wertevermittlung in den Intensivklassen für geflüchtete Kinder starten. Auch in Kitas sollen die Kinder gutes Benehmen lernen. Kinder schauen sich jedoch oft das schlechte Benehmen Erwachsener ab. (Nicht nur Kinder, auch Erwachsene brauchen Werte

    SZ: Digitalisierung in Japan. Seit 2021 erhält fast jeder Schüler in Japan ein Tablet für den Schulunterricht. Digitales Lernen wird mit herkömmlichen, analogen Unterrichtsmethoden kombiniert. So lernen die Kinder die Vielzahl an japanischen Schriftzeichen immer noch am besten mit Papier und Stift. Die Lehrkräfte können einsehen, woran die Schüler an den Tablets gerade arbeiten. Oberstufenschüler müssen nun ab 2025 für die Tablets zahlen – doch hiergegen regt sich Protest. (Schöne neue Schulwelt?

    Zeit: Was zwei Schulleiterinnen sich vom Startchancen-Programm erhoffen. An beiden ihrer Schulen gebe es viele Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen oder anderem Förderbedarf. Durch das Geld aus dem Startchancen-Programm könnten Sozialarbeiter und Verwaltungskräfte angestellt und so Lehrkräfte entlastet werden. So soll auch ein besseres Schulklima entstehen. Zudem seien räumliche Veränderungen geplant – sowohl Sanierungen als auch die Schaffung neuer Orte wie Ruheräume oder Bibliotheken. (Hier wird es eng

    Tagesspiegel: Protest von Teach First in Berlin. Die Organisation Teach First vermittelt Lernbegleiter an Berliner Schulen. Table.Briefings berichtete, dass ihre Finanzierung durch den Senat nun gefährdet ist und so der Einsatz der Begleiter bald endet. Um dies zu verhindern, demonstrierten die Lernbegleiter auf der Bildungsmesse Berlin-Tag. Doch sie wurden wegen angeblicher Herbeiführung eines Flashmobs der Veranstaltung verwiesen. (Eklat bei Bildungsmesse in Berlin: Lernbegleiter für Brennpunktschulen vor die Tür gesetzt

    Termine

    9. Oktober 2024, 10 Uhr bis 11.30 Uhr, online
    Webinar Deep Dive: Berufs- und Studienwahlentscheidung Informatik
    Nachwuchs im MINT-Bereich ist dringend gesucht. Die Studie BESTWIN untersuchte, warum sich Jugendliche und junge Erwachsene für oder gegen eine Ausbildung oder Studium im Bereich der Informatik entscheiden. In dieser Veranstaltung stellen Forscher der Internationalen Hochschule ihre Ergebnisse vor. INFOS & ANMELDUNG

    11. Oktober 2024, online
    Livestream BPF 2024 – Fachkräftemangel in der Bildung: Chancen und Perspektiven
    Der Fachkräftemangel stellt auch das Bildungswesen vor große Herausforderungen. Im Livestream des Bildungspolitischen Forums 2024 vom Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) wird unter anderem eine Diskussionsrunde zwischen Staatssekretärin Dorit Stenke, DIPF-Direktor Kai Maaz, Bildungsforscherin Isabell van Ackeren-Mindl, Niels Espenhorst vom Paritätischen Gesamtverband und BMBF-Staatssekretär Jens Brandenburg übertragen. INFOS

    17. Oktober 2024, 16.30 Uhr bis 18 Uhr, online
    Webinar Transformation der Zusammenarbeit – Schule gemeinsam neu gestalten
    Kooperation ist essenziell, um Digitalisierungsprozesse im Bildungswesen voranzutreiben. Hiermit geht auch ein neues Rollenverständnis einher – sowohl für Lehrer und Schulleitungen als auch für die Bildungsverwaltung. Das Forum Bildung Digitalisierung lädt ein, um über diese Veränderungen zu diskutieren. INFOS & ANMELDUNG

    8. November 2024, Düsseldorf
    Tagung DGBV trifft: Schulaufsicht
    Die Gestaltung von Schule geschieht in einem komplexen Netzwerk verschiedener Akteure. Veränderung kann also nur mit guter Zusammenarbeit gelingen. Wie diese funktionieren kann, ist Thema dieser Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Bildungsverwaltung. Eine Anmeldung ist noch bis zum 4. November möglich. INFOS & ANMELDUNG

    Bildung.Table Redaktion

    BILDUNG.TABLE REDAKTION

    Licenses:

      Jetzt kostenlos anmelden und sofort weiterlesen

      Keine Bankdaten. Keine automatische Verlängerung.

      Sie haben bereits das Table.Briefing Abonnement?

      Anmelden und weiterlesen