Table.Briefing: Bildung

Bildungspläne in Brandenburg + Hemmnisse beim Schulbau + Haushaltsdebatte

Liebe Leserin, lieber Leser,

dass es in der deutschen Bildungslandschaft riesige Baustellen gibt, berichten wir Woche für Woche. In dieser Ausgabe widmet sich unsere Autorin Sandra Hermes einer der fundamentalsten: dem Schulbau. Was sind die großen Hemmnisse? Im Gespräch mit ausgewiesenen Fachleuten geht es schnell um immer wiederkehrende Themen wie Bürokratie und Fachkräftemangel. Aber auch eine Kontroverse zeigt sich: Muss jede Schule ein Maßanzug sein? Oder sind serielle Bautypen eine sinnvolle Alternative?

Fundamental sind – zumindest an mancher Stelle – auch die Unterschiede in den Wahlprogrammen der Parteien in Brandenburg im Bereich Bildung. Wie sie sich zur Inklusion, Digitalisierung der Schulen oder zur Leistungsbewertung positionieren, hat mein Kollege Maximilian Stascheit aufgeschrieben. Die Landtagswahl am 22. September könnte die brandenburgische Bildungspolitik entscheidend verändern, urteilt er.

Veränderungsbedarf in allen Bundesländern sieht das Institut für Ökonomische Bildung Oldenburg an den weiterführenden allgemeinbildenden Schulen. Meine Kollegin Anna Parrisius hat aufgeschrieben, an welcher Schulform laut aktueller Studie die Schülerinnen und Schüler am wenigsten über Wirtschaft lernen. 

Wir wünschen Ihnen eine kurzweilige Lektüre – und einen guten Start ins Wochenende

Ihr
Holger Schleper
Bild von Holger  Schleper
  • Digitalisierung

Analyse

Investitionsrückstand: Was den Schulbau in Deutschland hemmt

Der Schulbau hinkt dem Bedarf hinterher. Denn die Zahl der Schüler steigt schneller als neue Schulplätze entstehen. Berlin beispielsweise hat in den vergangenen zwölf Jahren 65.000 Kinder und Jugendliche aufgenommen – eine Steigerung von 22 Prozent. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) schreibt von einem bundesweiten Investitionsrückstand im Schulbau von 47,4 Milliarden Euro im Jahr 2023. Da die Kosten außerdem schneller steigen als die Investitionen, lässt sich die Lücke nur langsam schließen.

Gestiegene Bau- und Energiekosten liegen daher auch auf Platz eins der Gründe, die Fachleute aus Politik und Verwaltung nennen, warum der Schulbau trotz vielfältiger Bemühungen nur langsam vorankommt. Die Energiekrise, gestörte Lieferketten und Materialengpässe infolge des Kriegs in der Ukraine betreffen natürlich auch den Schulbau, erklärt Torsten Kühne Table.Briefings. Kühne ist Staatssekretär für Schulbau und Schuldigitalisierung in der Berliner Senatsverwaltung.

Fachkräftemangel auch in Bau- und Genehmigungsbehörden

Die hohen Kosten entstehen außerdem durch den bestehenden Fachkräftemangel, so Petra Rinnenburger, technische Betriebsleiterin der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln. “Nahezu alle an unseren Projekten beteiligten, ausführenden Firmen haben Probleme, Personal zu finden.” Und nicht nur am Bau selbst fehlen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. “Auch in den Bau- und Genehmigungsbehörden spüren wir in Berlin den Fachkräftemangel”, berichtet Kühne. “Das Geld kann teilweise gar nicht so schnell verplant und verbaut werden, wie es zur Verfügung steht.”

Das Hemmnis Baukosten trifft hier auf eine weitere Herausforderung, die alle befragten Schulbauexperten nannten: Bürokratie. “Bis eine Schule bezugsfertig ist, dauert es Jahre”, so Sylvia Weber, Dezernentin für Bildung, Immobilien und neues Bauen in Frankfurt. Nach der Ermittlung der konkreten Bedarfe und Anforderungen der Schulgemeinden folgen “oft zeitintensive Abstimmungen mit den politischen Gremien und eine europaweite Ausschreibung“. So ist es “kaum möglich, das Versäumnis vieler Jahrzehnte in kurzer Zeit wieder aufzuholen”, erklärt Weber. Auch Dagmar Becker, Stadtdirektorin in Solingen, kritisiert die ausufernde Bürokratie: “Ich bin sehr für Korruptionsbekämpfung. Aber die Ausschreibungsverfahren haben Ausmaße angenommen, die uns enorm hemmen.”

Ausschreibungen sind zu bürokratisch

In Großstädten behindert außerdem der fehlende Platz den Bau neuer Schulen. “In Frankfurt versuchen wir, Bürogebäude zu Schulen umzubauen”, sagt Sylvia Weber. 2025 etwa werden zwei neue Gymnasien in das ehemalige Bürogebäude der Neuen Börse ziehen. Kreative Flächennutzung scheint einer der Trends im städtischen Schulbau zu sein. Auch in Köln wird im Bestand nachverdichtet. Allerdings stoße man dort oft auf ein weiteres Hindernis, so Petra Rinnenburger: den Denkmalschutz und bestehende Bebauungspläne. Die umliegende Bebauung dürfe nicht überschritten werden. Daher sind “Schulen sind bei uns nie höher als vier Etagen”.

Auch in Berlin wird man beim Schulbau kreativ, um wertvolle Flächen zu sparen. “Wir haben die gestapelte Schule – oder auch Zwei-in-Eins-Schule – entwickelt”, erzählt Torsten Kühne. Dabei befinde sich die Sporthalle auf dem Schulgebäude. Auch über den Umbau ehemaliger Kaufhäuser denke man nach, da sie oft besonders verkehrsgünstig lägen. In Berlin, Frankfurt und Köln setzt der Schulbau außerdem auf Typenbauprogramme sowie auf modulares und auf serielles Bauen. Das bedeute gerade in der Bauphase eine enorme Beschleunigung, so Kühne.

Gründung von Schulbaugesellschaften für mehr Tempo

Besonders an den Faktoren Zeit und Bürokratie wird also gearbeitet. Dazu gehört in vielen Städten und Gemeinden auch die Gründung von eigenen Schulbaugesellschaften. Durch ihre privatgesellschaftliche Struktur unterliegen sie weniger strengen Vergaberichtlinien und müssen Projekte bis zu einer Summe von 5,5 Millionen Euro nicht EU-weit ausschreiben.

In Köln wurde eine Schulbau GmbH gegründet. Sie wird künftig als Bauherr auf städtischen Grundstücken agieren und den Bau von Schulen in Neubaugebieten realisieren. Zudem beschleunigen in der Kölner “Initiative zur Stärkung des Schulbaus” bereits seit 2017 Vergabepakete die Verfahren. Dabei werden alle baulichen Aufträge eines Schulstandorts gebündelt.

In Solingen stoße die Gründung einer eigenen Schulbaugesellschaft noch auf Vorbehalte in der Politik, so Stadtdirektorin Becker. Schließlich bedeute eine eigenständiger agierende städtische Gesellschaft auch ein Stück weit weniger Kontrolle. In Berlin wurde im Rahmen der Schulbauoffensive eine Taskforce Schulbau eingerichtet, um die Komplexität der Zuständigkeiten zu reduzieren.

Und in Frankfurt habe die Stadt einen Kooperationsvertrag mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding geschlossen, so Sylvia Weber. Diese werde in Zukunft bestimmte Sanierungsarbeiten an Frankfurter Schulen übernehmen. Damit nicht im laufenden Betrieb gearbeitet werden muss, sind künftig dauerhafte Auslagerungsstandorte vorgesehen, in die ganze Schulen umziehen können.

Serielle Bautypen für Schulen stoßen auf Skepsis

Was muss noch passieren, damit dem Schulbau weniger Steine im Weg liegen? Die Solinger Stadtdirektorin Dagmar Becker plädiert für ein verlässliches Investitionsprogramm von Bund und Land. “Ich habe genug von Sonntagsreden. Bildung muss tatkräftig unterstützt und finanziert werden.” Auch Torsten Kühne sieht auf Bundesebene Verbesserungsbedarf. Um in der Realisierung von Typenbauten noch schneller zu werden, wünscht er sich weitere Erleichterungen im Sonderbaurecht.

Die technische Betriebsleiterin der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln, Petra Rinnenburger, findet, es ist an der Zeit, das Anspruchsdenken hinter sich zu lassen: “Heutzutage muss doch jede Schule ein Maßanzug sein. Warum? Es könnte so viel schneller gehen, wenn wir serielle Bautypen entwickeln dürften. Leider besteht jedoch eine nicht nachvollziehbare Skepsis innerhalb der Pädagogik, serielle Schulen seien schlechter als Maßanzüge. Hier wünsche ich mir ein Umdenken.”

Hamburg nutzt derweil schon immer häufiger standardisierte Bauweisen. 40 Mal wurde dort bereits das typische “Klassenhaus” gebaut, teilte der rot-grüne Senat mit. Er ist zwischen knapp 1.000 und über 2.700 Quadratmeter groß, verfügt über eine Wärmepumpe, Photovoltaik, ein Gründach und eine Fassade aus Holz, Faserzement oder Ziegeln. Und, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD): “Bauzeit ab Baugenehmigung acht bis neun Monate.” Kritik gibt es hier allerdings auch von der Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft: Das Klassenhaus sei ein “aufgemotzter Container”, Inklusion kaum möglich. Fraktionsvorsitzende Sabine Boeddinghaus fordert, pädagogische Kriterien in die Bedarfsplanung einfließen zu lassen. Sandra Hermes (mit dpa)

  • Gymnasium
  • Infrastruktur
  • KfW
  • Lieferketten
  • Schulbau
  • Schulen
  • Schulentwicklung
Translation missing.

Landtagswahlen: Was die Parteien in Brandenburg in der Bildung fordern

Nach Sachsen und Thüringen wird am 22. September auch in Brandenburg gewählt. Die SPD stellt dort mit Dietmar Woidke derzeit sowohl den Ministerpräsidenten als auch mit Steffen Freiberg den Kultusminister. Freiberg war im Mai 2023 auf Britta Ernst gefolgt, nachdem diese vor allem aufgrund ihrer Pläne zur Bekämpfung des Lehrermangels unter Druck geraten war. Im kürzlich veröffentlichten Bildungsmonitor landete das Land auf dem zweitletzten Platz. Ein Überblick über die zentralen Forderungen der sieben relevantesten Parteien:

Schulsystem und Inklusion

SPD, Linke und Grüne befürworten das Konzept des längeren gemeinsamen Lernens und setzen auf eine verstärkte Inklusion. Die CDU sieht hier keinen Änderungsbedarf und will das jetzige System mit Grund-, Ober-, Gesamt- und Förderschulen sowie Gymnasien beibehalten. Die AfD hingegen fordert eine Rückkehr zum dreigliedrigen System.

Die CDU spricht sich außerdem dafür aus, Kinder nicht gegen den Willen der Eltern schon im Alter von fünf Jahren einzuschulen. Die AfD will Kinder grundsätzlich nur noch ab sechs Jahren einschulen und dafür den 30. Juni als Stichtag festlegen. Außerdem fordern die Rechtspopulisten, die erste Fremdsprache in der Grundschule abzuschaffen, um die Kernfächer Deutsch und Mathematik zu stärken.

Leistungsbewertung

Derzeit gibt es in den ersten beiden Schuljahren in Brandenburg keine Noten. Auf Beschluss der Elternversammlung können diese auch in der dritten und vierten Klasse durch schriftliche Beurteilungen ersetzt werden.

Letzteres will die CDU ändern und Schulnoten ab der dritten Klasse wieder zur Pflicht machen. Die AfD geht noch weiter und fordert die Einführung von Kopfnoten ab der ersten Klasse. Die Grünen wollen den gegenteiligen Weg einschlagen und Schulen die Möglichkeit geben, bis einschließlich Jahrgangsstufe acht auf Noten zu verzichten. Das BSW spricht sich dafür aus, Noten zum grundsätzlichen Standard der Leistungsbemessung zu machen, ohne weitere Details zu nennen.

Bekämpfung des Lehrermangels

Einig sind sich die Parteien, dass es weitere Maßnahmen zur Lehrkräftegewinnung braucht. Dafür gibt es unterschiedliche Vorschläge: SPD und CDU sprechen sich für Kampagnen aus, die Lehrer nach Brandenburg locken sollen. Die CDU will außerdem auf professionelles Headhunting setzen.

Andere Vorschläge beziehen sich auf die Form der Lehrkräfteausbildung: Grüne und FDP wollen durch eine grundsätzliche Reform ein duales Lehramtsstudium einführen. Die CDU will Praxiseinheiten bereits ab dem ersten Semester ins Schuljahr integrieren. Auch das BSW spricht sich für mehr Praxisbezug aus. Die AfD will zum Staatsexamen zurückkehren.

Digitalisierung an Schulen

Wie in den anderen Bundesländern, in denen bereits Landtagswahlen stattgefunden haben, zeigen sich bei diesem Thema zwei unterschiedliche Lager: SPD, CDU, Grüne, Linke und FDP sprechen sich für eine stärkere Digitalisierung der Schulen und den Einsatz digitaler Lernmittel aus. AfD und BSW hingegen sehen die Digitalisierung skeptisch und wollen Grundschulen grundsätzlich zur digitalfreien Zone machen.

Der Stifterverband hat für seine “Wahlprüfsteine” im Rahmen der “Zukunftsmission Bildung” außerdem bei allen Parteien nachgefragt, inwiefern sie sich für Aus- und Fortbildungsangebote für Lehrkräfte zum Thema Digitalisierung und KI einsetzen. Demnach ist die grundsätzliche Notwendigkeit zwar unstrittig, allerdings sehen nur die Grünen und mit Einschränkung die CDU die Notwendigkeit, diese in einen verpflichtenden Rahmen zu stellen. “Eine entsprechende Anpassung der Curricula des Lehramtsstudiums spielt für die Parteien insgesamt eine geringere Rolle”, fasst der Stifterverband zusammen.

Frühkindliche Bildung

Seit dem 1. August 2024 ist der Kita-Besuch in Brandenburg für alle Kinder ab drei Jahren beitragsfrei. Der CDU geht das noch nicht weit genug. Sie fordert eine kostenlose Betreuung ab der Krippe. Für dieses Vorhaben erhalten sie Unterstützung von Linken, AfD und BSW. SPD und Grüne legen die Schwerpunkte hingegen eher auf die Betreuungsqualität. Die CDU will für die letzten beiden Kita-Jahre einen Bildungsplan mit einheitlichen Qualitätsstandards einführen.

Berufliche Bildung

Zum grundsätzlichen Ziel, die berufliche Bildung zu stärken, gibt es von keiner Partei Widerspruch. Wie bei der Bekämpfung des Lehrermangels unterscheiden sich die Parteien hier in den Vorstellungen, wie dies geschehen soll: Die CDU möchte drei obligatorische Schulpraktika im Handwerks-, Dienstleistungs- oder Sozialbereich einführen. Außerdem will sie Jugendlichen ab 15 Jahren bis zu viermal jährlich eine Prämie in Höhe von 120 Euro zahlen, wenn sie in den Ferien ein freiwilliges Praktikum im Handwerk absolvieren.

Ein ähnlicher Ansatz ist auch im Wahlprogramm der Linken zu finden, allerdings in deutlich weitreichenderer Form: Die Partei spricht sich für eine Praktikumsprämie in Höhe von 150 Euro pro Woche für alle freiwilligen Praktika an Unternehmen aus. Darüber hinaus will die Linke allen Azubis ein kostenfreies ÖPNV-Ticket oder alternativ ein “Tank-Budget” geben. Die AfD will die Meisterausbildung kostenlos machen; die FDP einen “Meister-Bonus” einführen.

Lesen Sie auch: Was die Parteien in Thüringen und Sachsen bildungspolitisch fordern.

  • Berufliche Bildung
  • Bildungspolitik
  • Brandenburg
  • Digitalisierung
  • Frühkindliche Bildung
  • Grundschule
  • Landtagswahlen
  • Lehrermangel
  • Stifterverband
Translation missing.

News

Haushalt: Warum das Startchancen-Programm in zwei Debatten eine Rolle spielte

Der Bundestag hat am Donnerstag über die Haushaltspläne des Bildungs- und des Familienministeriums diskutiert. Dabei kam es zum Teil zum heftigen Schlagabtausch, vor allem zwischen den Ministerinnen und den Oppositionsparteien.

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger nannte neben zahlreichen forschungspolitischen Projekten vor allem das Startchancen-Programm. “Viele haben nicht dran geglaubt – wir haben es jetzt auf den Weg gebracht”, sagte die FDP-Politikerin. Der volkswirtschaftliche Nutzen der insgesamt 20 Milliarden Euro, die Bund und Länder in das Programm investieren, liege bei 100 Milliarden Euro. “Was man nicht messen kann, ist, dass wir viele wunderbare neue Lebensabschnitte eröffnen”, so Stark-Watzinger.

Die stellvertretenden Vorsitzende der Unionsfraktion, Nadine Schön, erklärte wiederum, dass sich der “vermeintliche Aufwuchs des BMBF-Haushalts” vor allem “durch Umbuchungen und die Verschleierung von Ausgaben” ergebe. Dabei kritisierte sie insbesondere die hohe Globale Minderausgabe (GMA) – also der Betrag, der im laufenden Jahr eingespart werden muss. “Das bringt große Verunsicherung mit sich, weil keiner weiß, wo am Ende gespart wird”, so Schön.

Dafür gab es auch Zustimmung aus der Ampel-Koalition: Die GMA in Höhe von 3,6 Prozent des Haushalts sei ihr “noch zu hoch”, erklärte die für das Bildungsressort zuständige SPD-Haushaltspolitikerin Wiebke Esdar. “Da werden wir auch schauen, ob es Möglichkeiten gibt, in Sachen der Haushaltswahrheit und Haushaltsklarheit noch nachzuschärfen, denn das muss unser Anspruch als Parlament sein.”

Startchancen-Programm für Kitas?

Der Begriff des Startchancen-Porengramms war zuvor bereits zweimal in der Debatte zum Etat des Familienministeriums gefallen – allerdings in Bezug auf die Kitas. SPD-Politiker Erik von Malottki erklärte, dass die zwei Milliarden Euro, die vom Bund durch das Kita-Qualitätsgesetz jeweils für 2024 und 2025 bereitgestellt werden, nun effektiv eingesetzt werden müssten. “Wenn wir es richtig angehen, kann uns sogar ein eigenes Startchancen-Programm für Kitas gelingen”, sagte er.

FDP-Fraktionsvize Gyde Jensen hob hervor, dass der Bund in der Bildung Geld in Bereiche investiere, für die er eigentlich gar nicht zuständig sei. Es sei jedoch sinnvoll eingesetzt, “weil die Länder ihre Aufgaben nicht machen und weil wir viel zu tun haben”. Jensen schlug deshalb vor, auch über ein “Kita-Startchancen-Programm” zu sprechen. Maximilian Stascheit

  • Bettina Stark-Watzinger
  • BMBF
  • Bundestag
  • Haushalt
  • Kitas
  • Startchancen-Programm

Ökonomische Bildung: Wie viel Schüler im Ländervergleich lernen

Bei der ökonomischen Bildung an weiterführenden allgemeinbildenden Schulen haben alle Bundesländer Nachholbedarf. Am besten schneidet Niedersachsen ab. Das zeigt die neue OeBiX-Studie des Instituts für Ökonomische Bildung Oldenburg (IÖB), einem An-Institut der Universität Oldenburg, das selbst Lehrkräfte ausbildet. Auftraggeber und Financier der Studie ist die Flossbach von Storch Stiftung. Niedersachsen erreicht beim sogenannten OeBiX-Index 72 Prozent, gefolgt von Bayern (65 Prozent) und Baden-Württemberg (64 Prozent).

Zu zwei Dritteln setzt sich der Gesamtindex, der vor drei Jahren zum ersten Mal erschienen ist, aus einem Teilindex Schule zusammen. Er bemisst den Unterrichtsanteil ökonomischer Lehrinhalte in den Sekundarstufen I und II an allgemeinbildenden Schulen. “Insgesamt haben wir 49 Bezeichnungen für Fächer gefunden, in denen ökonomische Inhalte vermittelt werden, zum Beispiel Gesellschaftskunde, Politik oder Wirtschaft und Recht”, sagte Dirk Loerwald, Leiter des IÖB, Table.Briefings.

Gymnasien schneiden meist deutlich schlechter ab als andere Schulformen

Im Detail zeigt sich, dass Gymnasiasten in der Sekundarstufe I meist deutlich weniger Wirtschaft lernen als Schüler anderer Schularten. In Rheinland-Pfalz sind es am Gymnasium in den Klassen fünf bis zehn insgesamt nur 16 Unterrichtsstunden, in Berlin und Sachsen-Anhalt sieht es kaum besser aus. Deutlich besser schneidet das Gymnasium in NRW (164) und Mecklenburg-Vorpommern (144) ab.

Bei den nicht-gymnasialen Schulformen schneiden am schlechtesten Schleswig-Holstein (36) und Hamburg (38) ab. Die Spitze bildet hier NRW (196), direkt gefolgt von Bayern (195). Alle Bundesländer bleiben jedoch unter dem Ziel von insgesamt 200 Unterrichtsstunden. Diese Zahl hatte bereits 2003 eine gemeinsame Arbeitsgruppe der KMK, der Wirtschaftsministerkonferenz und der Sozialpartner empfohlen.

Baden-Württemberg führt bei der Lehrkräftebildung

Zu einem Drittel besteht der Gesamtindex für ökonomische Bildung aus dem Teilindex Lehrkräftebildung. Er bezieht ein, wie viel angehende Lehrkräfte im Studium wirtschaftswissenschaftlich und -didaktisch lernen und ob es eigene Professuren für Wirtschaftsdidaktik gibt. “Wo Wirtschaftslehrkräfte ausgebildet werden, braucht es auch eine wirtschaftsdidaktische Professur, die es aber in vielen Fällen nicht gibt”, sagte der Projektleiter der OeBiX-Studie, Stephan Friebel-Piechotta. Spitzenreiter bei der Ausbildung der Lehrkräfte ist mit Abstand Baden-Württemberg. Bremen und das Saarland schneiden am schlechtesten ab.

Lücken sehen die Forscher auch bei Fortbildungen für Wirtschaftslehrer. In einer weiteren Studie untersuchten sie Fortbildungsangebote für Wirtschaftslehrkräfte auf den Portalen der Bildungsministerien der Länder vom 15. August 2022 bis zum 14. August 2023. Ihr Ergebnis: Die meisten Fortbildungsangebote gab es in Baden-Württemberg, die wenigsten in Sachsen. 60 Prozent aller Fortbildungen enthielten keinerlei ökonomischen Bezug, nur 16 Prozent befassten sich ausschließlich mit ökonomischer Bildung. “Kurze Maßnahmen dominierten”, sagte Dirk Loerwald. “Das reicht, um Lehrkräften Unterrichtsmaterial zu empfehlen, aber nicht für eine fachwissenschaftlich und fachdidaktisch fundierte Fortbildung.” Anna Parrisius

  • Bildungsforschung
  • Gymnasium
  • Schule
  • Schulentwicklung
  • Sozialpartner
  • Studium
  • Wirtschaft

Ausländische Fachkräfte: Wie sich die Berufsanerkennung entwickelt

Im vergangenen Jahr hat Deutschland laut Statistischem Bundesamt deutlich mehr im Ausland erworbene Berufsabschlüsse anerkannt. Die Zahl der Anerkennungen ist 2023 um 25 Prozent gestiegen. Insgesamt gab es 65.300 positiv beschiedene Anerkennungsverfahren. Im Vergleich: 2022 lag der Zuwachs noch bei 11 Prozent. Seit 2016 hat sich die Zahl der Anerkennungen mehr als verdoppelt.

Anstieg auch der neuen Anträge

2023 stieg auch die Zahl der Neuanträge um 26 Prozent (+12.600). Insgesamt haben die Behörden deutschlandweit 81.700 Anerkennungsverfahren bearbeitet und 67.500 auch beschieden. Nur in drei Prozent der Fälle gab es laut Statistischem Bundesamt eine Ablehnung. Auf das im Jahr 2020 mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz eingeführte beschleunigte Fachkräfteverfahren gingen sieben Prozent aller Anerkennungen zurück. Vier Fünftel der bearbeiteten Verfahren unterlagen dem Bundes-, ein Fünftel dem Landesrecht.

Dass die Anerkennungen zugenommen haben, kann laut einem Sprecher der Kultusministerkonferenz “sowohl durch die gestiegene Anzahl an Anträgen als auch durch mögliche positive Effekte des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes und eine möglicherweise verbesserte Anerkennungspraxis bedingt sein.”

Meiste Anerkennungen für Pflegefachkräfte

Wie schon in den Vorjahren betrafen gut zwei Drittel der Anerkennungen medizinische Gesundheitsberufe. Mehr als die Hälfte entfielen auf den Beruf Pflegefachmann beziehungsweise -frau und die entsprechenden Vorgängerberufe. In 14 Prozent der Fälle ging es um eine Approbationserteilung für einen Arzt oder eine Ärztin.

Mit größerem Abstand folgt der Beruf des Ingenieurs (5 Prozent). Außerdem wurden 2.300 Lehrkräfte mit ausländischer Qualifikation anerkannt (4 Prozent) sowie 1.700 Erzieherinnen und Erzieher (3 Prozent).

Besonders stark stieg die Zahl der Anerkennungen von Qualifikationen, die in der Türkei erworben wurden (+2.800), gefolgt von Berufsabschlüssen aus Tunesien, der Ukraine und Indien. Türkische Abschlüsse wurden auch am häufigsten anerkannt, sie machten ein Zehntel der Anerkennungen aus. Aus der Ukraine kamen knapp fünf Prozent aller anerkannten Berufsabschlüsse. Anna Parrisius

  • KMK

NRW: Was sich bei der Planung von Lehrer-Fortbildungen ändern soll

Nordrhein-westfälische Schulleitungen sollen künftig jährlich einen Plan über Fortbildungen im Kollegium erstellen. Mit dieser verbindlichen Planung sollen Schulen einen Überblick bekommen, wo Bedarfe sind und zu welchen Themen Lehrer bereits Fortbildungen absolviert haben. Dies teilte ein Sprecher des Schulministeriums Table.Briefings am Donnerstag mit.

Lehrkräfte sollen lernen, “ihre Lehrinhalte und Lehrmethoden noch besser auf Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler auszurichten“, wie es aus dem Schulministerium heißt. Das Landeskabinett brachte am Dienstag die entsprechende Änderung des Schulgesetzes auf den Weg. Am 1. August 2025 soll diese in Kraft treten.

Gleichzeitig soll das neue Gesetz den Schulen mehr Freiraum geben. Jährliche Berichte an die Schulaufsichtsbehörde braucht es demnach nicht mehr. Stattdessen soll es reichen, wenn Schulleitungen maximal alle fünf Jahre Bericht über den schulischen Betrieb vorlegen. Einerseits sollen Lehrkräfte “immer auf dem aktuellen Stand” sein, andererseits wolle man die bürokratischen Aufgaben mindern, begründete Schulministerin Dorothee Feller die geplante Änderung.

Garantiertes Angebot für Hauptschulabschluss

Darüber hinaus soll das neue Schulgesetz allen Schülerinnen und Schülern garantieren, in Wohnortnähe einen Hauptschulabschluss absolvieren zu können. Realschulen sollen dafür ab Klasse 7 einen Hauptschulbildungsgang anbieten können. Zudem soll es die Möglichkeit geben, Schüler bereits ab der fünften Klasse nach Hauptschulstandards zu unterrichten. Schülerinnen und Schüler könnten damit eine “schulische Alternative in ihrer Umgebung finden”, wenn es keine Hauptschule in der Nähe gebe oder diese keine Kapazitäten mehr habe, sagte Feller.

Die Zahl der Hauptschulen nimmt in NRW seit über zehn Jahren sukzessive ab. Grund dafür: 2011 einigten sich CDU, SPD und Grüne darauf, mehr Schulen des längeren gemeinsamen Lernens, als Sekundar- und Gesamtschulen zu errichten. Hauptschulen zu erhalten, war seitdem keine Priorität mehr.

Islamischer Religionsunterricht wird weiter ausgebaut

Und noch etwas hat sich die Landesregierung mit dem neuen Gesetz vorgenommen: Bis zum 31. Juli 2031 sollen nordrhein-westfälische Schulen islamischen Religionsunterricht anbieten können. Dafür soll das Angebot schrittweise ausgebaut werden. Der Unterricht soll in deutscher Sprache, unter staatlicher Schulaufsicht und mit in Deutschland ausgebildeten Lehrkräften stattfinden. vkr

  • Bildungspolitik
  • Fortbildung
  • Hauptschule
  • Lehrer
  • Lehrerfortbildung
  • Lehrkräfte
  • NRW
  • Religion
  • Schulaufsicht
  • Schule

Heads

Florian Huber: Wie er die Digitalisierung seiner Privatschulen vorantreibt

Er leitet die privaten Isar- und Huber-Schulen in München: Florian Huber.

Seine Schulen für die digitale Gegenwart und Zukunft fit zu machen, ist Florian Huber ein besonderes Anliegen. Seit 15 Jahren leitet der 42-Jährige in München acht Privatschulen, von der Grundschule über die Mittel- und Realschule bis hin zum Gymnasium. Als “ganz normaler Unternehmer” kümmert er sich dabei um Personal, Finanzierungsfragen und die Gebäudeerhaltung. Aber er kümmert sich auch um pädagogische Fragen- insbesondere das Digitale. 

Die digitale Ausstattung von Hubers Schulen kann sich sehen lassen: Sie reicht von Green Screens bis GoPros. Ab der vierten Klasse haben zudem Robotik und Programmieren einen festen Platz im Curriculum. Außerdem gibt es schon seit vielen Jahren einen eigenen Lehrplan für Medienbildung. Neben dem Umgang mit Künstlicher Intelligenz sollen die Schüler gezielt etwas über die Gefahren digitaler Medien kennenlernen. Bestätigt fühlt Huber sich dabei durch den Wissensstand der Schüler: “Es ist erschreckend, wie wenig die Kinder über Themen wie Cybermobbing oder Fake News wissen.”

Mehr bieten als öffentliche Schulen

Mit diesem digitalen Konzept will Huber seine Privatschulen abheben von anderen Bildungseinrichtungen. “Wir müssen ja in irgendeiner Form mehr bieten als die öffentlichen Schulen, sonst schickt niemand sein Kind zu uns”, sagt er. 400 Euro beträgt das Schulgeld, das Eltern monatlich für den Besuch der Isar- und Huber-Schulen zahlen müssen. Dass es diese Beiträge braucht, liege auch an fehlender staatlicher Finanzierung: Nur 70 Prozent von dem, was der Staat für Schüler öffentlicher Schulen ausgibt, erhielten die Schulen von Huber für ihre Privatschüler.

Dass seine Schulen durch das Schulgeld gegenüber öffentlichen Einrichtungen Vorteile in der technischen Ausstattung hätten, verneint Florian Huber daher auch. “Alle Angebote an unseren Schulen sind aus den Digitalpakt-Mitteln entstanden.”

Er setzt die Idee seines Vaters fort

Dass es Huber nicht allein genügen würde, vor einer Klasse zu stehen, wusste der studierte Lehrer schon früh. “Von Anfang an ist meine Idee gewesen, in einer Schule auch als leitende Kraft tätig zu sein”, sagt er. In seinem Studium der Mathematik und Wirtschaft besuchte er daher gezielt BWL-Veranstaltungen, später promovierte er in Mathematik.

Heute helfen diese Qualifikationen Huber, der zudem im Vorstand des bayerischen Privatschulverbands und des Dachverbands der deutschen Privatschulverbände ist, seine acht privaten Isar- und Huber-Schulen auf Kurs zu halten. Gegründet hat die Schulen vor 56 Jahren sein Vater. Druck von zu Hause, die Schulen als Leiter zu übernehmen, habe Florian Huber aber nicht verspürt. “Ich habe es nie als Verpflichtung gesehen, das Geschäft zu übernehmen, aber ich habe es als Verpflichtung gesehen, es wenigstens auszuprobieren.”

Einige mit dem Digitalpakt finanzierte Geräte bald nicht mehr funktionsfähig

Schon als Schüler entwickelte Florian Huber eine Faszination für IT. 2001, mit 19 Jahren, machte er sich “aus Interesse” mit einem Freund selbstständig und entwickelte unter anderem eine Software, die es Eltern ermöglichte, die Noten der Kinder von zu Hause einsehen zu können. Eine solche Möglichkeit der Übersicht gab es zu dem Zeitpunkt kaum.

Um den aktuellsten digitalen Entwicklungen auch zukünftig in der Schule begegnen zu können, braucht es in Hubers Augen dringend eine Einigung beim Digitalpakt II. Für den Alltag wünscht er sich beispielsweise schnelle Software-Lösungen, um KI-Systeme sicher in den Klassen nutzen zu können. Doch nicht nur dafür brauche es dringend Geld: Einige der Geräte, die von den Mitteln des ersten Digitalpakts angeschafft wurden, sagt Huber, seien bald nicht mehr funktionsfähig. Jasper Bennink

  • Bayern
  • Digitalisierung
  • Digitalpakt
  • Grundschule
  • Schule
  • Schüler

Best of Table

Security.Table: Wehrpflicht für alle? – Die Rolle von Frauen in der Landesverteidigung. Das Grundgesetz sieht eine Verpflichtung zum Dienst mit der Waffe ausschließlich für Männer vor. Diese Regelung ist nicht mehr zeitgemäß. Auch Frauen können und sollen ihren Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit Deutschlands leisten, fordert der CDU-Abgeordnete Markus Grübel, Mitglied im Verteidigungsausschuss. Seinen Standpunkt lesen Sie hier.

Climate.Table: Klimacheck Brandenburg – Warum der Regierungsplan viele Zukunftsfragen offen lässt. Wie in Sachsen dominiert auch in Brandenburg die Braunkohle die Klimapolitik. Die Emissionen sind nach dem wendebedingten Rückgang kaum noch strukturell gesunken, Erfolge kommen oft von außen. Die Regierung hat sich zu einem Klimaplan durchgerungen, der viele Fragen der Zukunft offen lässt. Welche das sind, lesen Sie hier.

Berlin.Table: Generaldebatte im Bundestag: Was sie über die Lage von Scholz und Merz aussagt. Während Kanzler Olaf Scholz (SPD) aus Sicht der Opposition jeden Bezug zur Realität verloren hat, gab der Kanzler sich in der Generaldebatte mit sich im Reinen. Der Union signalisierte er Gesprächsoffenheit – doch die schielt längst Richtung FDP. Mehr dazu.  

Must-Reads

WiWo: Warum so viele Jugendliche ohne Ausbildung bleiben – trotz freier Plätze. Aufgrund der besseren Bezahlung entschieden sich viele junge Menschen lieber direkt für einen Beruf statt erst für eine Ausbildung, sagt Bernd Fitzenberger, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Häufig fehle es ihnen an Langzeitorientierung. Würden Betriebe jedoch mehr Sicherheit bieten – etwa durch bessere Bezahlung und Übernahmegarantie – fänden sie leichter Azubis. (“Zu klagen, Jugendliche seien nicht mehr ausbildungsreif, greift zu kurz”

Der Standard: Mehr Investitionen in österreichische Kitas nötig. OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher sieht Nachholdbedarf bei der frühkindlichen Bildung in Österreich. Das Bildungssystem verfüge über genug Geld, es werde jedoch nicht effizient genutzt. Investition in frühkindliche Bildung könne den größten Beitrag zu einer Verbesserung der Chancengleichheit leisten. Das duale Ausbildungssystem, das den Übergang in den Beruf erleichtere, lobt Schleicher hingegen. (OECD-Experte Schleicher rät nächster Regierung zu Kindergartenoffensive

Welt: Abkehr vom digitalen Unterricht? Schweden, die Niederlande und Dänemark reduzieren den Tablet- und Smartphone-Einsatz im Unterricht. Lange galten sie als Vorreiter in diesem Bereich. Frankreich, Großbritannien und Griechenland führen Einschränkungen der Handynutzung in der Schule ein. In Italien sollen digitale Geräte im Unterricht vollständig verboten sein. Die Entscheidungen werden mit Unkonzentriertheit und Leistungsabfällen der Schüler begründet. (“Müssen Schüler davor schützen” – Jetzt wachsen die Zweifel am digitalen Klassenzimmer

FAZ: Jugendliche folgen Berufswünschen der Eltern. Eltern haben auf die Berufswahl der jungen Generationen wieder großen Einfluss. Viele Jugendliche entscheiden sich eher für einen Beruf, den auch die Eltern befürworten. So reproduzieren sich teils veraltete Vorstellungen von Ausbildungsberufen, aber auch Geschlechterstereotypen. Insbesondere Akademiker wünschen sich ein Studium ihrer Kinder. (Wie Eltern die Berufswahl ihrer Kinder prägen

RBB: Einführung des BeoKiz-Verfahrens in Berliner Kitas. Berliner Kindergärtner sollen die Entwicklung der Kitakinder systematisch beobachten. In dem “Buch des Kindes” sollen Erzieher Lern- und Entwicklungsfortschritte dokumentieren. So soll unter anderem möglicher Sprachförderbedarf der Kinder festgestellt werden. Der Übergang von der Kita in die Grundschule soll so einfacher werden. (Kita-Erzieher sollen Kinderentwicklung systematisch beobachten

Bildung.Table Redaktion

BILDUNG.TABLE REDAKTION

Licenses:
    Liebe Leserin, lieber Leser,

    dass es in der deutschen Bildungslandschaft riesige Baustellen gibt, berichten wir Woche für Woche. In dieser Ausgabe widmet sich unsere Autorin Sandra Hermes einer der fundamentalsten: dem Schulbau. Was sind die großen Hemmnisse? Im Gespräch mit ausgewiesenen Fachleuten geht es schnell um immer wiederkehrende Themen wie Bürokratie und Fachkräftemangel. Aber auch eine Kontroverse zeigt sich: Muss jede Schule ein Maßanzug sein? Oder sind serielle Bautypen eine sinnvolle Alternative?

    Fundamental sind – zumindest an mancher Stelle – auch die Unterschiede in den Wahlprogrammen der Parteien in Brandenburg im Bereich Bildung. Wie sie sich zur Inklusion, Digitalisierung der Schulen oder zur Leistungsbewertung positionieren, hat mein Kollege Maximilian Stascheit aufgeschrieben. Die Landtagswahl am 22. September könnte die brandenburgische Bildungspolitik entscheidend verändern, urteilt er.

    Veränderungsbedarf in allen Bundesländern sieht das Institut für Ökonomische Bildung Oldenburg an den weiterführenden allgemeinbildenden Schulen. Meine Kollegin Anna Parrisius hat aufgeschrieben, an welcher Schulform laut aktueller Studie die Schülerinnen und Schüler am wenigsten über Wirtschaft lernen. 

    Wir wünschen Ihnen eine kurzweilige Lektüre – und einen guten Start ins Wochenende

    Ihr
    Holger Schleper
    Bild von Holger  Schleper
    • Digitalisierung

    Analyse

    Investitionsrückstand: Was den Schulbau in Deutschland hemmt

    Der Schulbau hinkt dem Bedarf hinterher. Denn die Zahl der Schüler steigt schneller als neue Schulplätze entstehen. Berlin beispielsweise hat in den vergangenen zwölf Jahren 65.000 Kinder und Jugendliche aufgenommen – eine Steigerung von 22 Prozent. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) schreibt von einem bundesweiten Investitionsrückstand im Schulbau von 47,4 Milliarden Euro im Jahr 2023. Da die Kosten außerdem schneller steigen als die Investitionen, lässt sich die Lücke nur langsam schließen.

    Gestiegene Bau- und Energiekosten liegen daher auch auf Platz eins der Gründe, die Fachleute aus Politik und Verwaltung nennen, warum der Schulbau trotz vielfältiger Bemühungen nur langsam vorankommt. Die Energiekrise, gestörte Lieferketten und Materialengpässe infolge des Kriegs in der Ukraine betreffen natürlich auch den Schulbau, erklärt Torsten Kühne Table.Briefings. Kühne ist Staatssekretär für Schulbau und Schuldigitalisierung in der Berliner Senatsverwaltung.

    Fachkräftemangel auch in Bau- und Genehmigungsbehörden

    Die hohen Kosten entstehen außerdem durch den bestehenden Fachkräftemangel, so Petra Rinnenburger, technische Betriebsleiterin der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln. “Nahezu alle an unseren Projekten beteiligten, ausführenden Firmen haben Probleme, Personal zu finden.” Und nicht nur am Bau selbst fehlen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. “Auch in den Bau- und Genehmigungsbehörden spüren wir in Berlin den Fachkräftemangel”, berichtet Kühne. “Das Geld kann teilweise gar nicht so schnell verplant und verbaut werden, wie es zur Verfügung steht.”

    Das Hemmnis Baukosten trifft hier auf eine weitere Herausforderung, die alle befragten Schulbauexperten nannten: Bürokratie. “Bis eine Schule bezugsfertig ist, dauert es Jahre”, so Sylvia Weber, Dezernentin für Bildung, Immobilien und neues Bauen in Frankfurt. Nach der Ermittlung der konkreten Bedarfe und Anforderungen der Schulgemeinden folgen “oft zeitintensive Abstimmungen mit den politischen Gremien und eine europaweite Ausschreibung“. So ist es “kaum möglich, das Versäumnis vieler Jahrzehnte in kurzer Zeit wieder aufzuholen”, erklärt Weber. Auch Dagmar Becker, Stadtdirektorin in Solingen, kritisiert die ausufernde Bürokratie: “Ich bin sehr für Korruptionsbekämpfung. Aber die Ausschreibungsverfahren haben Ausmaße angenommen, die uns enorm hemmen.”

    Ausschreibungen sind zu bürokratisch

    In Großstädten behindert außerdem der fehlende Platz den Bau neuer Schulen. “In Frankfurt versuchen wir, Bürogebäude zu Schulen umzubauen”, sagt Sylvia Weber. 2025 etwa werden zwei neue Gymnasien in das ehemalige Bürogebäude der Neuen Börse ziehen. Kreative Flächennutzung scheint einer der Trends im städtischen Schulbau zu sein. Auch in Köln wird im Bestand nachverdichtet. Allerdings stoße man dort oft auf ein weiteres Hindernis, so Petra Rinnenburger: den Denkmalschutz und bestehende Bebauungspläne. Die umliegende Bebauung dürfe nicht überschritten werden. Daher sind “Schulen sind bei uns nie höher als vier Etagen”.

    Auch in Berlin wird man beim Schulbau kreativ, um wertvolle Flächen zu sparen. “Wir haben die gestapelte Schule – oder auch Zwei-in-Eins-Schule – entwickelt”, erzählt Torsten Kühne. Dabei befinde sich die Sporthalle auf dem Schulgebäude. Auch über den Umbau ehemaliger Kaufhäuser denke man nach, da sie oft besonders verkehrsgünstig lägen. In Berlin, Frankfurt und Köln setzt der Schulbau außerdem auf Typenbauprogramme sowie auf modulares und auf serielles Bauen. Das bedeute gerade in der Bauphase eine enorme Beschleunigung, so Kühne.

    Gründung von Schulbaugesellschaften für mehr Tempo

    Besonders an den Faktoren Zeit und Bürokratie wird also gearbeitet. Dazu gehört in vielen Städten und Gemeinden auch die Gründung von eigenen Schulbaugesellschaften. Durch ihre privatgesellschaftliche Struktur unterliegen sie weniger strengen Vergaberichtlinien und müssen Projekte bis zu einer Summe von 5,5 Millionen Euro nicht EU-weit ausschreiben.

    In Köln wurde eine Schulbau GmbH gegründet. Sie wird künftig als Bauherr auf städtischen Grundstücken agieren und den Bau von Schulen in Neubaugebieten realisieren. Zudem beschleunigen in der Kölner “Initiative zur Stärkung des Schulbaus” bereits seit 2017 Vergabepakete die Verfahren. Dabei werden alle baulichen Aufträge eines Schulstandorts gebündelt.

    In Solingen stoße die Gründung einer eigenen Schulbaugesellschaft noch auf Vorbehalte in der Politik, so Stadtdirektorin Becker. Schließlich bedeute eine eigenständiger agierende städtische Gesellschaft auch ein Stück weit weniger Kontrolle. In Berlin wurde im Rahmen der Schulbauoffensive eine Taskforce Schulbau eingerichtet, um die Komplexität der Zuständigkeiten zu reduzieren.

    Und in Frankfurt habe die Stadt einen Kooperationsvertrag mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding geschlossen, so Sylvia Weber. Diese werde in Zukunft bestimmte Sanierungsarbeiten an Frankfurter Schulen übernehmen. Damit nicht im laufenden Betrieb gearbeitet werden muss, sind künftig dauerhafte Auslagerungsstandorte vorgesehen, in die ganze Schulen umziehen können.

    Serielle Bautypen für Schulen stoßen auf Skepsis

    Was muss noch passieren, damit dem Schulbau weniger Steine im Weg liegen? Die Solinger Stadtdirektorin Dagmar Becker plädiert für ein verlässliches Investitionsprogramm von Bund und Land. “Ich habe genug von Sonntagsreden. Bildung muss tatkräftig unterstützt und finanziert werden.” Auch Torsten Kühne sieht auf Bundesebene Verbesserungsbedarf. Um in der Realisierung von Typenbauten noch schneller zu werden, wünscht er sich weitere Erleichterungen im Sonderbaurecht.

    Die technische Betriebsleiterin der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln, Petra Rinnenburger, findet, es ist an der Zeit, das Anspruchsdenken hinter sich zu lassen: “Heutzutage muss doch jede Schule ein Maßanzug sein. Warum? Es könnte so viel schneller gehen, wenn wir serielle Bautypen entwickeln dürften. Leider besteht jedoch eine nicht nachvollziehbare Skepsis innerhalb der Pädagogik, serielle Schulen seien schlechter als Maßanzüge. Hier wünsche ich mir ein Umdenken.”

    Hamburg nutzt derweil schon immer häufiger standardisierte Bauweisen. 40 Mal wurde dort bereits das typische “Klassenhaus” gebaut, teilte der rot-grüne Senat mit. Er ist zwischen knapp 1.000 und über 2.700 Quadratmeter groß, verfügt über eine Wärmepumpe, Photovoltaik, ein Gründach und eine Fassade aus Holz, Faserzement oder Ziegeln. Und, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD): “Bauzeit ab Baugenehmigung acht bis neun Monate.” Kritik gibt es hier allerdings auch von der Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft: Das Klassenhaus sei ein “aufgemotzter Container”, Inklusion kaum möglich. Fraktionsvorsitzende Sabine Boeddinghaus fordert, pädagogische Kriterien in die Bedarfsplanung einfließen zu lassen. Sandra Hermes (mit dpa)

    • Gymnasium
    • Infrastruktur
    • KfW
    • Lieferketten
    • Schulbau
    • Schulen
    • Schulentwicklung
    Translation missing.

    Landtagswahlen: Was die Parteien in Brandenburg in der Bildung fordern

    Nach Sachsen und Thüringen wird am 22. September auch in Brandenburg gewählt. Die SPD stellt dort mit Dietmar Woidke derzeit sowohl den Ministerpräsidenten als auch mit Steffen Freiberg den Kultusminister. Freiberg war im Mai 2023 auf Britta Ernst gefolgt, nachdem diese vor allem aufgrund ihrer Pläne zur Bekämpfung des Lehrermangels unter Druck geraten war. Im kürzlich veröffentlichten Bildungsmonitor landete das Land auf dem zweitletzten Platz. Ein Überblick über die zentralen Forderungen der sieben relevantesten Parteien:

    Schulsystem und Inklusion

    SPD, Linke und Grüne befürworten das Konzept des längeren gemeinsamen Lernens und setzen auf eine verstärkte Inklusion. Die CDU sieht hier keinen Änderungsbedarf und will das jetzige System mit Grund-, Ober-, Gesamt- und Förderschulen sowie Gymnasien beibehalten. Die AfD hingegen fordert eine Rückkehr zum dreigliedrigen System.

    Die CDU spricht sich außerdem dafür aus, Kinder nicht gegen den Willen der Eltern schon im Alter von fünf Jahren einzuschulen. Die AfD will Kinder grundsätzlich nur noch ab sechs Jahren einschulen und dafür den 30. Juni als Stichtag festlegen. Außerdem fordern die Rechtspopulisten, die erste Fremdsprache in der Grundschule abzuschaffen, um die Kernfächer Deutsch und Mathematik zu stärken.

    Leistungsbewertung

    Derzeit gibt es in den ersten beiden Schuljahren in Brandenburg keine Noten. Auf Beschluss der Elternversammlung können diese auch in der dritten und vierten Klasse durch schriftliche Beurteilungen ersetzt werden.

    Letzteres will die CDU ändern und Schulnoten ab der dritten Klasse wieder zur Pflicht machen. Die AfD geht noch weiter und fordert die Einführung von Kopfnoten ab der ersten Klasse. Die Grünen wollen den gegenteiligen Weg einschlagen und Schulen die Möglichkeit geben, bis einschließlich Jahrgangsstufe acht auf Noten zu verzichten. Das BSW spricht sich dafür aus, Noten zum grundsätzlichen Standard der Leistungsbemessung zu machen, ohne weitere Details zu nennen.

    Bekämpfung des Lehrermangels

    Einig sind sich die Parteien, dass es weitere Maßnahmen zur Lehrkräftegewinnung braucht. Dafür gibt es unterschiedliche Vorschläge: SPD und CDU sprechen sich für Kampagnen aus, die Lehrer nach Brandenburg locken sollen. Die CDU will außerdem auf professionelles Headhunting setzen.

    Andere Vorschläge beziehen sich auf die Form der Lehrkräfteausbildung: Grüne und FDP wollen durch eine grundsätzliche Reform ein duales Lehramtsstudium einführen. Die CDU will Praxiseinheiten bereits ab dem ersten Semester ins Schuljahr integrieren. Auch das BSW spricht sich für mehr Praxisbezug aus. Die AfD will zum Staatsexamen zurückkehren.

    Digitalisierung an Schulen

    Wie in den anderen Bundesländern, in denen bereits Landtagswahlen stattgefunden haben, zeigen sich bei diesem Thema zwei unterschiedliche Lager: SPD, CDU, Grüne, Linke und FDP sprechen sich für eine stärkere Digitalisierung der Schulen und den Einsatz digitaler Lernmittel aus. AfD und BSW hingegen sehen die Digitalisierung skeptisch und wollen Grundschulen grundsätzlich zur digitalfreien Zone machen.

    Der Stifterverband hat für seine “Wahlprüfsteine” im Rahmen der “Zukunftsmission Bildung” außerdem bei allen Parteien nachgefragt, inwiefern sie sich für Aus- und Fortbildungsangebote für Lehrkräfte zum Thema Digitalisierung und KI einsetzen. Demnach ist die grundsätzliche Notwendigkeit zwar unstrittig, allerdings sehen nur die Grünen und mit Einschränkung die CDU die Notwendigkeit, diese in einen verpflichtenden Rahmen zu stellen. “Eine entsprechende Anpassung der Curricula des Lehramtsstudiums spielt für die Parteien insgesamt eine geringere Rolle”, fasst der Stifterverband zusammen.

    Frühkindliche Bildung

    Seit dem 1. August 2024 ist der Kita-Besuch in Brandenburg für alle Kinder ab drei Jahren beitragsfrei. Der CDU geht das noch nicht weit genug. Sie fordert eine kostenlose Betreuung ab der Krippe. Für dieses Vorhaben erhalten sie Unterstützung von Linken, AfD und BSW. SPD und Grüne legen die Schwerpunkte hingegen eher auf die Betreuungsqualität. Die CDU will für die letzten beiden Kita-Jahre einen Bildungsplan mit einheitlichen Qualitätsstandards einführen.

    Berufliche Bildung

    Zum grundsätzlichen Ziel, die berufliche Bildung zu stärken, gibt es von keiner Partei Widerspruch. Wie bei der Bekämpfung des Lehrermangels unterscheiden sich die Parteien hier in den Vorstellungen, wie dies geschehen soll: Die CDU möchte drei obligatorische Schulpraktika im Handwerks-, Dienstleistungs- oder Sozialbereich einführen. Außerdem will sie Jugendlichen ab 15 Jahren bis zu viermal jährlich eine Prämie in Höhe von 120 Euro zahlen, wenn sie in den Ferien ein freiwilliges Praktikum im Handwerk absolvieren.

    Ein ähnlicher Ansatz ist auch im Wahlprogramm der Linken zu finden, allerdings in deutlich weitreichenderer Form: Die Partei spricht sich für eine Praktikumsprämie in Höhe von 150 Euro pro Woche für alle freiwilligen Praktika an Unternehmen aus. Darüber hinaus will die Linke allen Azubis ein kostenfreies ÖPNV-Ticket oder alternativ ein “Tank-Budget” geben. Die AfD will die Meisterausbildung kostenlos machen; die FDP einen “Meister-Bonus” einführen.

    Lesen Sie auch: Was die Parteien in Thüringen und Sachsen bildungspolitisch fordern.

    • Berufliche Bildung
    • Bildungspolitik
    • Brandenburg
    • Digitalisierung
    • Frühkindliche Bildung
    • Grundschule
    • Landtagswahlen
    • Lehrermangel
    • Stifterverband
    Translation missing.

    News

    Haushalt: Warum das Startchancen-Programm in zwei Debatten eine Rolle spielte

    Der Bundestag hat am Donnerstag über die Haushaltspläne des Bildungs- und des Familienministeriums diskutiert. Dabei kam es zum Teil zum heftigen Schlagabtausch, vor allem zwischen den Ministerinnen und den Oppositionsparteien.

    Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger nannte neben zahlreichen forschungspolitischen Projekten vor allem das Startchancen-Programm. “Viele haben nicht dran geglaubt – wir haben es jetzt auf den Weg gebracht”, sagte die FDP-Politikerin. Der volkswirtschaftliche Nutzen der insgesamt 20 Milliarden Euro, die Bund und Länder in das Programm investieren, liege bei 100 Milliarden Euro. “Was man nicht messen kann, ist, dass wir viele wunderbare neue Lebensabschnitte eröffnen”, so Stark-Watzinger.

    Die stellvertretenden Vorsitzende der Unionsfraktion, Nadine Schön, erklärte wiederum, dass sich der “vermeintliche Aufwuchs des BMBF-Haushalts” vor allem “durch Umbuchungen und die Verschleierung von Ausgaben” ergebe. Dabei kritisierte sie insbesondere die hohe Globale Minderausgabe (GMA) – also der Betrag, der im laufenden Jahr eingespart werden muss. “Das bringt große Verunsicherung mit sich, weil keiner weiß, wo am Ende gespart wird”, so Schön.

    Dafür gab es auch Zustimmung aus der Ampel-Koalition: Die GMA in Höhe von 3,6 Prozent des Haushalts sei ihr “noch zu hoch”, erklärte die für das Bildungsressort zuständige SPD-Haushaltspolitikerin Wiebke Esdar. “Da werden wir auch schauen, ob es Möglichkeiten gibt, in Sachen der Haushaltswahrheit und Haushaltsklarheit noch nachzuschärfen, denn das muss unser Anspruch als Parlament sein.”

    Startchancen-Programm für Kitas?

    Der Begriff des Startchancen-Porengramms war zuvor bereits zweimal in der Debatte zum Etat des Familienministeriums gefallen – allerdings in Bezug auf die Kitas. SPD-Politiker Erik von Malottki erklärte, dass die zwei Milliarden Euro, die vom Bund durch das Kita-Qualitätsgesetz jeweils für 2024 und 2025 bereitgestellt werden, nun effektiv eingesetzt werden müssten. “Wenn wir es richtig angehen, kann uns sogar ein eigenes Startchancen-Programm für Kitas gelingen”, sagte er.

    FDP-Fraktionsvize Gyde Jensen hob hervor, dass der Bund in der Bildung Geld in Bereiche investiere, für die er eigentlich gar nicht zuständig sei. Es sei jedoch sinnvoll eingesetzt, “weil die Länder ihre Aufgaben nicht machen und weil wir viel zu tun haben”. Jensen schlug deshalb vor, auch über ein “Kita-Startchancen-Programm” zu sprechen. Maximilian Stascheit

    • Bettina Stark-Watzinger
    • BMBF
    • Bundestag
    • Haushalt
    • Kitas
    • Startchancen-Programm

    Ökonomische Bildung: Wie viel Schüler im Ländervergleich lernen

    Bei der ökonomischen Bildung an weiterführenden allgemeinbildenden Schulen haben alle Bundesländer Nachholbedarf. Am besten schneidet Niedersachsen ab. Das zeigt die neue OeBiX-Studie des Instituts für Ökonomische Bildung Oldenburg (IÖB), einem An-Institut der Universität Oldenburg, das selbst Lehrkräfte ausbildet. Auftraggeber und Financier der Studie ist die Flossbach von Storch Stiftung. Niedersachsen erreicht beim sogenannten OeBiX-Index 72 Prozent, gefolgt von Bayern (65 Prozent) und Baden-Württemberg (64 Prozent).

    Zu zwei Dritteln setzt sich der Gesamtindex, der vor drei Jahren zum ersten Mal erschienen ist, aus einem Teilindex Schule zusammen. Er bemisst den Unterrichtsanteil ökonomischer Lehrinhalte in den Sekundarstufen I und II an allgemeinbildenden Schulen. “Insgesamt haben wir 49 Bezeichnungen für Fächer gefunden, in denen ökonomische Inhalte vermittelt werden, zum Beispiel Gesellschaftskunde, Politik oder Wirtschaft und Recht”, sagte Dirk Loerwald, Leiter des IÖB, Table.Briefings.

    Gymnasien schneiden meist deutlich schlechter ab als andere Schulformen

    Im Detail zeigt sich, dass Gymnasiasten in der Sekundarstufe I meist deutlich weniger Wirtschaft lernen als Schüler anderer Schularten. In Rheinland-Pfalz sind es am Gymnasium in den Klassen fünf bis zehn insgesamt nur 16 Unterrichtsstunden, in Berlin und Sachsen-Anhalt sieht es kaum besser aus. Deutlich besser schneidet das Gymnasium in NRW (164) und Mecklenburg-Vorpommern (144) ab.

    Bei den nicht-gymnasialen Schulformen schneiden am schlechtesten Schleswig-Holstein (36) und Hamburg (38) ab. Die Spitze bildet hier NRW (196), direkt gefolgt von Bayern (195). Alle Bundesländer bleiben jedoch unter dem Ziel von insgesamt 200 Unterrichtsstunden. Diese Zahl hatte bereits 2003 eine gemeinsame Arbeitsgruppe der KMK, der Wirtschaftsministerkonferenz und der Sozialpartner empfohlen.

    Baden-Württemberg führt bei der Lehrkräftebildung

    Zu einem Drittel besteht der Gesamtindex für ökonomische Bildung aus dem Teilindex Lehrkräftebildung. Er bezieht ein, wie viel angehende Lehrkräfte im Studium wirtschaftswissenschaftlich und -didaktisch lernen und ob es eigene Professuren für Wirtschaftsdidaktik gibt. “Wo Wirtschaftslehrkräfte ausgebildet werden, braucht es auch eine wirtschaftsdidaktische Professur, die es aber in vielen Fällen nicht gibt”, sagte der Projektleiter der OeBiX-Studie, Stephan Friebel-Piechotta. Spitzenreiter bei der Ausbildung der Lehrkräfte ist mit Abstand Baden-Württemberg. Bremen und das Saarland schneiden am schlechtesten ab.

    Lücken sehen die Forscher auch bei Fortbildungen für Wirtschaftslehrer. In einer weiteren Studie untersuchten sie Fortbildungsangebote für Wirtschaftslehrkräfte auf den Portalen der Bildungsministerien der Länder vom 15. August 2022 bis zum 14. August 2023. Ihr Ergebnis: Die meisten Fortbildungsangebote gab es in Baden-Württemberg, die wenigsten in Sachsen. 60 Prozent aller Fortbildungen enthielten keinerlei ökonomischen Bezug, nur 16 Prozent befassten sich ausschließlich mit ökonomischer Bildung. “Kurze Maßnahmen dominierten”, sagte Dirk Loerwald. “Das reicht, um Lehrkräften Unterrichtsmaterial zu empfehlen, aber nicht für eine fachwissenschaftlich und fachdidaktisch fundierte Fortbildung.” Anna Parrisius

    • Bildungsforschung
    • Gymnasium
    • Schule
    • Schulentwicklung
    • Sozialpartner
    • Studium
    • Wirtschaft

    Ausländische Fachkräfte: Wie sich die Berufsanerkennung entwickelt

    Im vergangenen Jahr hat Deutschland laut Statistischem Bundesamt deutlich mehr im Ausland erworbene Berufsabschlüsse anerkannt. Die Zahl der Anerkennungen ist 2023 um 25 Prozent gestiegen. Insgesamt gab es 65.300 positiv beschiedene Anerkennungsverfahren. Im Vergleich: 2022 lag der Zuwachs noch bei 11 Prozent. Seit 2016 hat sich die Zahl der Anerkennungen mehr als verdoppelt.

    Anstieg auch der neuen Anträge

    2023 stieg auch die Zahl der Neuanträge um 26 Prozent (+12.600). Insgesamt haben die Behörden deutschlandweit 81.700 Anerkennungsverfahren bearbeitet und 67.500 auch beschieden. Nur in drei Prozent der Fälle gab es laut Statistischem Bundesamt eine Ablehnung. Auf das im Jahr 2020 mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz eingeführte beschleunigte Fachkräfteverfahren gingen sieben Prozent aller Anerkennungen zurück. Vier Fünftel der bearbeiteten Verfahren unterlagen dem Bundes-, ein Fünftel dem Landesrecht.

    Dass die Anerkennungen zugenommen haben, kann laut einem Sprecher der Kultusministerkonferenz “sowohl durch die gestiegene Anzahl an Anträgen als auch durch mögliche positive Effekte des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes und eine möglicherweise verbesserte Anerkennungspraxis bedingt sein.”

    Meiste Anerkennungen für Pflegefachkräfte

    Wie schon in den Vorjahren betrafen gut zwei Drittel der Anerkennungen medizinische Gesundheitsberufe. Mehr als die Hälfte entfielen auf den Beruf Pflegefachmann beziehungsweise -frau und die entsprechenden Vorgängerberufe. In 14 Prozent der Fälle ging es um eine Approbationserteilung für einen Arzt oder eine Ärztin.

    Mit größerem Abstand folgt der Beruf des Ingenieurs (5 Prozent). Außerdem wurden 2.300 Lehrkräfte mit ausländischer Qualifikation anerkannt (4 Prozent) sowie 1.700 Erzieherinnen und Erzieher (3 Prozent).

    Besonders stark stieg die Zahl der Anerkennungen von Qualifikationen, die in der Türkei erworben wurden (+2.800), gefolgt von Berufsabschlüssen aus Tunesien, der Ukraine und Indien. Türkische Abschlüsse wurden auch am häufigsten anerkannt, sie machten ein Zehntel der Anerkennungen aus. Aus der Ukraine kamen knapp fünf Prozent aller anerkannten Berufsabschlüsse. Anna Parrisius

    • KMK

    NRW: Was sich bei der Planung von Lehrer-Fortbildungen ändern soll

    Nordrhein-westfälische Schulleitungen sollen künftig jährlich einen Plan über Fortbildungen im Kollegium erstellen. Mit dieser verbindlichen Planung sollen Schulen einen Überblick bekommen, wo Bedarfe sind und zu welchen Themen Lehrer bereits Fortbildungen absolviert haben. Dies teilte ein Sprecher des Schulministeriums Table.Briefings am Donnerstag mit.

    Lehrkräfte sollen lernen, “ihre Lehrinhalte und Lehrmethoden noch besser auf Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler auszurichten“, wie es aus dem Schulministerium heißt. Das Landeskabinett brachte am Dienstag die entsprechende Änderung des Schulgesetzes auf den Weg. Am 1. August 2025 soll diese in Kraft treten.

    Gleichzeitig soll das neue Gesetz den Schulen mehr Freiraum geben. Jährliche Berichte an die Schulaufsichtsbehörde braucht es demnach nicht mehr. Stattdessen soll es reichen, wenn Schulleitungen maximal alle fünf Jahre Bericht über den schulischen Betrieb vorlegen. Einerseits sollen Lehrkräfte “immer auf dem aktuellen Stand” sein, andererseits wolle man die bürokratischen Aufgaben mindern, begründete Schulministerin Dorothee Feller die geplante Änderung.

    Garantiertes Angebot für Hauptschulabschluss

    Darüber hinaus soll das neue Schulgesetz allen Schülerinnen und Schülern garantieren, in Wohnortnähe einen Hauptschulabschluss absolvieren zu können. Realschulen sollen dafür ab Klasse 7 einen Hauptschulbildungsgang anbieten können. Zudem soll es die Möglichkeit geben, Schüler bereits ab der fünften Klasse nach Hauptschulstandards zu unterrichten. Schülerinnen und Schüler könnten damit eine “schulische Alternative in ihrer Umgebung finden”, wenn es keine Hauptschule in der Nähe gebe oder diese keine Kapazitäten mehr habe, sagte Feller.

    Die Zahl der Hauptschulen nimmt in NRW seit über zehn Jahren sukzessive ab. Grund dafür: 2011 einigten sich CDU, SPD und Grüne darauf, mehr Schulen des längeren gemeinsamen Lernens, als Sekundar- und Gesamtschulen zu errichten. Hauptschulen zu erhalten, war seitdem keine Priorität mehr.

    Islamischer Religionsunterricht wird weiter ausgebaut

    Und noch etwas hat sich die Landesregierung mit dem neuen Gesetz vorgenommen: Bis zum 31. Juli 2031 sollen nordrhein-westfälische Schulen islamischen Religionsunterricht anbieten können. Dafür soll das Angebot schrittweise ausgebaut werden. Der Unterricht soll in deutscher Sprache, unter staatlicher Schulaufsicht und mit in Deutschland ausgebildeten Lehrkräften stattfinden. vkr

    • Bildungspolitik
    • Fortbildung
    • Hauptschule
    • Lehrer
    • Lehrerfortbildung
    • Lehrkräfte
    • NRW
    • Religion
    • Schulaufsicht
    • Schule

    Heads

    Florian Huber: Wie er die Digitalisierung seiner Privatschulen vorantreibt

    Er leitet die privaten Isar- und Huber-Schulen in München: Florian Huber.

    Seine Schulen für die digitale Gegenwart und Zukunft fit zu machen, ist Florian Huber ein besonderes Anliegen. Seit 15 Jahren leitet der 42-Jährige in München acht Privatschulen, von der Grundschule über die Mittel- und Realschule bis hin zum Gymnasium. Als “ganz normaler Unternehmer” kümmert er sich dabei um Personal, Finanzierungsfragen und die Gebäudeerhaltung. Aber er kümmert sich auch um pädagogische Fragen- insbesondere das Digitale. 

    Die digitale Ausstattung von Hubers Schulen kann sich sehen lassen: Sie reicht von Green Screens bis GoPros. Ab der vierten Klasse haben zudem Robotik und Programmieren einen festen Platz im Curriculum. Außerdem gibt es schon seit vielen Jahren einen eigenen Lehrplan für Medienbildung. Neben dem Umgang mit Künstlicher Intelligenz sollen die Schüler gezielt etwas über die Gefahren digitaler Medien kennenlernen. Bestätigt fühlt Huber sich dabei durch den Wissensstand der Schüler: “Es ist erschreckend, wie wenig die Kinder über Themen wie Cybermobbing oder Fake News wissen.”

    Mehr bieten als öffentliche Schulen

    Mit diesem digitalen Konzept will Huber seine Privatschulen abheben von anderen Bildungseinrichtungen. “Wir müssen ja in irgendeiner Form mehr bieten als die öffentlichen Schulen, sonst schickt niemand sein Kind zu uns”, sagt er. 400 Euro beträgt das Schulgeld, das Eltern monatlich für den Besuch der Isar- und Huber-Schulen zahlen müssen. Dass es diese Beiträge braucht, liege auch an fehlender staatlicher Finanzierung: Nur 70 Prozent von dem, was der Staat für Schüler öffentlicher Schulen ausgibt, erhielten die Schulen von Huber für ihre Privatschüler.

    Dass seine Schulen durch das Schulgeld gegenüber öffentlichen Einrichtungen Vorteile in der technischen Ausstattung hätten, verneint Florian Huber daher auch. “Alle Angebote an unseren Schulen sind aus den Digitalpakt-Mitteln entstanden.”

    Er setzt die Idee seines Vaters fort

    Dass es Huber nicht allein genügen würde, vor einer Klasse zu stehen, wusste der studierte Lehrer schon früh. “Von Anfang an ist meine Idee gewesen, in einer Schule auch als leitende Kraft tätig zu sein”, sagt er. In seinem Studium der Mathematik und Wirtschaft besuchte er daher gezielt BWL-Veranstaltungen, später promovierte er in Mathematik.

    Heute helfen diese Qualifikationen Huber, der zudem im Vorstand des bayerischen Privatschulverbands und des Dachverbands der deutschen Privatschulverbände ist, seine acht privaten Isar- und Huber-Schulen auf Kurs zu halten. Gegründet hat die Schulen vor 56 Jahren sein Vater. Druck von zu Hause, die Schulen als Leiter zu übernehmen, habe Florian Huber aber nicht verspürt. “Ich habe es nie als Verpflichtung gesehen, das Geschäft zu übernehmen, aber ich habe es als Verpflichtung gesehen, es wenigstens auszuprobieren.”

    Einige mit dem Digitalpakt finanzierte Geräte bald nicht mehr funktionsfähig

    Schon als Schüler entwickelte Florian Huber eine Faszination für IT. 2001, mit 19 Jahren, machte er sich “aus Interesse” mit einem Freund selbstständig und entwickelte unter anderem eine Software, die es Eltern ermöglichte, die Noten der Kinder von zu Hause einsehen zu können. Eine solche Möglichkeit der Übersicht gab es zu dem Zeitpunkt kaum.

    Um den aktuellsten digitalen Entwicklungen auch zukünftig in der Schule begegnen zu können, braucht es in Hubers Augen dringend eine Einigung beim Digitalpakt II. Für den Alltag wünscht er sich beispielsweise schnelle Software-Lösungen, um KI-Systeme sicher in den Klassen nutzen zu können. Doch nicht nur dafür brauche es dringend Geld: Einige der Geräte, die von den Mitteln des ersten Digitalpakts angeschafft wurden, sagt Huber, seien bald nicht mehr funktionsfähig. Jasper Bennink

    • Bayern
    • Digitalisierung
    • Digitalpakt
    • Grundschule
    • Schule
    • Schüler

    Best of Table

    Security.Table: Wehrpflicht für alle? – Die Rolle von Frauen in der Landesverteidigung. Das Grundgesetz sieht eine Verpflichtung zum Dienst mit der Waffe ausschließlich für Männer vor. Diese Regelung ist nicht mehr zeitgemäß. Auch Frauen können und sollen ihren Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit Deutschlands leisten, fordert der CDU-Abgeordnete Markus Grübel, Mitglied im Verteidigungsausschuss. Seinen Standpunkt lesen Sie hier.

    Climate.Table: Klimacheck Brandenburg – Warum der Regierungsplan viele Zukunftsfragen offen lässt. Wie in Sachsen dominiert auch in Brandenburg die Braunkohle die Klimapolitik. Die Emissionen sind nach dem wendebedingten Rückgang kaum noch strukturell gesunken, Erfolge kommen oft von außen. Die Regierung hat sich zu einem Klimaplan durchgerungen, der viele Fragen der Zukunft offen lässt. Welche das sind, lesen Sie hier.

    Berlin.Table: Generaldebatte im Bundestag: Was sie über die Lage von Scholz und Merz aussagt. Während Kanzler Olaf Scholz (SPD) aus Sicht der Opposition jeden Bezug zur Realität verloren hat, gab der Kanzler sich in der Generaldebatte mit sich im Reinen. Der Union signalisierte er Gesprächsoffenheit – doch die schielt längst Richtung FDP. Mehr dazu.  

    Must-Reads

    WiWo: Warum so viele Jugendliche ohne Ausbildung bleiben – trotz freier Plätze. Aufgrund der besseren Bezahlung entschieden sich viele junge Menschen lieber direkt für einen Beruf statt erst für eine Ausbildung, sagt Bernd Fitzenberger, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Häufig fehle es ihnen an Langzeitorientierung. Würden Betriebe jedoch mehr Sicherheit bieten – etwa durch bessere Bezahlung und Übernahmegarantie – fänden sie leichter Azubis. (“Zu klagen, Jugendliche seien nicht mehr ausbildungsreif, greift zu kurz”

    Der Standard: Mehr Investitionen in österreichische Kitas nötig. OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher sieht Nachholdbedarf bei der frühkindlichen Bildung in Österreich. Das Bildungssystem verfüge über genug Geld, es werde jedoch nicht effizient genutzt. Investition in frühkindliche Bildung könne den größten Beitrag zu einer Verbesserung der Chancengleichheit leisten. Das duale Ausbildungssystem, das den Übergang in den Beruf erleichtere, lobt Schleicher hingegen. (OECD-Experte Schleicher rät nächster Regierung zu Kindergartenoffensive

    Welt: Abkehr vom digitalen Unterricht? Schweden, die Niederlande und Dänemark reduzieren den Tablet- und Smartphone-Einsatz im Unterricht. Lange galten sie als Vorreiter in diesem Bereich. Frankreich, Großbritannien und Griechenland führen Einschränkungen der Handynutzung in der Schule ein. In Italien sollen digitale Geräte im Unterricht vollständig verboten sein. Die Entscheidungen werden mit Unkonzentriertheit und Leistungsabfällen der Schüler begründet. (“Müssen Schüler davor schützen” – Jetzt wachsen die Zweifel am digitalen Klassenzimmer

    FAZ: Jugendliche folgen Berufswünschen der Eltern. Eltern haben auf die Berufswahl der jungen Generationen wieder großen Einfluss. Viele Jugendliche entscheiden sich eher für einen Beruf, den auch die Eltern befürworten. So reproduzieren sich teils veraltete Vorstellungen von Ausbildungsberufen, aber auch Geschlechterstereotypen. Insbesondere Akademiker wünschen sich ein Studium ihrer Kinder. (Wie Eltern die Berufswahl ihrer Kinder prägen

    RBB: Einführung des BeoKiz-Verfahrens in Berliner Kitas. Berliner Kindergärtner sollen die Entwicklung der Kitakinder systematisch beobachten. In dem “Buch des Kindes” sollen Erzieher Lern- und Entwicklungsfortschritte dokumentieren. So soll unter anderem möglicher Sprachförderbedarf der Kinder festgestellt werden. Der Übergang von der Kita in die Grundschule soll so einfacher werden. (Kita-Erzieher sollen Kinderentwicklung systematisch beobachten

    Bildung.Table Redaktion

    BILDUNG.TABLE REDAKTION

    Licenses:

      Jetzt kostenlos anmelden und sofort weiterlesen

      Keine Bankdaten. Keine automatische Verlängerung.

      Sie haben bereits das Table.Briefing Abonnement?

      Anmelden und weiterlesen